Beiträge von Ullie

    Mal angenommen, das ist Absicht, das [Zeichen 250] ?

    Ich hab schon Baustellen gesehen, da wäre man meistens mit dem Rad problemlos durchgekommen, aber an manchen Tagen halt nicht. Straßenbaustellen sind ja nicht immer statisch sondern verändern sich manchmal jede Tag.

    Der Hinweis hat mich angespornt, die Baustelle nochmal zwei Tage später anzusteuern, zumal eh kein großer Umweg:

    Und tatsächlich hat sich eine Verbesserung ergeben, sodass ich diese Fotos auch auf "gelungene Baustellen" eingestellt habe.

    Ullie
    24. März 2023 um 08:58

    Ich schlage das hier mal vor als gelungene Baustellenbeschilderung:

    Ort: Minister-Stüve-Straße Hannover-Linden.

    Der ausreichend breite Bürgersteig wird für rund 25 m zum gemeinsamen Fuß- und Radweg gemacht.

    Das Ende dieses Abschnittes wird jeweils durch ein Fußwegschild angezeigt.

    Um das ganze noch abzurunden, könnte zu dem [Zeichen 240] noch ein [Zusatzzeichen 1000-33] dazukommen. Aber es ist auch so ersichtlich, dass auf diesem Abschnitt mit Gegenverkehr zu rechnen ist.

    Fußgängerschild am Ende des Gemeinsamen Fuß- und Radweges hervorgehoben:

    Noch so ein Beispiel (diesmal mit Fahrrad), wo die Beschwichtigungen gleichermaßen betroffener Fahrradfahrer*innen fast noch unerträglicher sind als das unverschämte Zuparken des Fahrradweges durch Autofahrer*innen:

    Das ist nicht nur "bescheiden" geparkt, das sind Falschparker, die die Verkehrswende blockieren.

    China ist gerade Vorreiter E-Auto und Erneuerbare. Da werden in Großstädten keine Verbrenner mehr fahren, während wir noch diskutieren, ob ein Rad und ein Klein-E-Fahrzeug legal in der Garage abgestellt werden darf.

    Ich denke nicht, dass China als Vorreiter bezeichnet werden kann, wenn es darum geht, PKWs mit Verbrenner zum Auslaufmodell zu machen. Siehe diesen Bericht von focus vom 15.2.22:

    "China setzt auf die Elektromobilität. Doch der Wunsch nach bezahlbaren Autos ist nur mit dem Verbrennungsmotor zu realisieren, der noch einige Zeit das Rückgrat der Mobilität bilden wird - auch weil China die wahre Ökobilanz der Stromer messen will.

    Bei nahezu jeder Verlautbarung der Autobauer wird die Klimaneutralität mittlerweile als oberstes Ziel ausgegeben. Viele westliche Industrienationen wollen dies bis 2050 erreichen. Doch China, wohin viele als umsatzversprechenden Leitmarkt blicken, hat es nicht ganz so eilig wie die westliche Welt. Dort soll es laut einer Studie der Beratung Berylls Strategy Advisors erst 2060 so weit sein, dass man zumindest theoretisch keine Emissionen mehr produziert, die nicht anderswo ausgeglichen werden."

    https://www.focus.de/auto/neuheiten/mega-investitionen-statt-gruener-verbote-chinas-pragmatische-auto-strategie_id_51870161.html

    Ohne den "motorisiert-industriellen Komplex" und seine Wertschöpfungskapazitäten gäbe es leider überhaupt kein Geld, von dem sich irgendwer Elektroautos (oder Solarpanels und Windmühlen) kaufen könnte. Das Gesetz gilt auch in Indien, China oder dem Rest der Welt.

    Der "motorisiert-industrielle Komplex" arbeitet ebenso wie der "militärisch-industrielle Komplex" daraufhin, etwas zu produzieren, das keiner wirklich braucht. Solange es nicht gelingt durch internationale Zusammenarbeit für mehr Frieden in der Welt zu sorgen, hat möglicherweise die Produktion von Rüstungsgütern sogar noch ein Quäntchen mehr Berechtigung als die Produktion von Autos. Zumindest interpretiere ich so mal das gegenwärtige Verhalten der Grünen gegenüber Putins Überfall auf die Ukraine. Für die FDP und weite Teile der SPD (für die CDU sowieso) war es dagegen immer schon wichtig, beides zu protegieren, den motorisiert-industriellen Komplex und den militärisch-industriellen Komplex.

    Die Geschichte des VW-Werkes in Wolfsburg spricht Bände darüber, wie eng die beiden Komplexe verwoben sind. Aufgebaut wurde das Werk, um den Kraft-durch-Freude-Wagen zu produzieren (angeblich). Gebaut wurden Militärfahrzeuge.

    Was mich wundert: Bei der Diskussion über die Zukunft des Verbrennermotors in PKW wird anscheinend nicht thematisiert, dass es absehbar ist, dass große Staaten wie China, Indien oder die Russische Föderation (aber auch viele kleinere Staaten) möglicherweise nicht dabei mitmachen werden, das Aus für Verbrennermotoren in PKW durchzusetzen.

    Geht es bei der derzeitigen FDP-Kampagne für das Festhalten an Verbrennermotoren, die dann irgendwann einmal mit E-Fuels betrieben werden sollen, um was ganz anderes, als um die vielbeschworene "Technik-Offenheit"?

    Wie wird das aussehen, wenn vorwiegend Automobilproduzenten aus Deutschland und anderen EU-Staaten auch nach 2035 weiter Autos im Ausland verkaufen, bzw. produzieren und verkaufen, die dort mit konventionellem Benzin oder Diesel betrieben werden?

    Es ist ja heute schon so, dass bei der Autoproduktion auf die jeweiligen Länder, wo die Autos konsumiert werden, die Schadstoff-Vorgaben ausgerichtet werden. In den USA hatte VW den Dieselskandal deshalb ausgelöst, weil dort in bestimmten Details strengere Vorschriften galten, die nicht erfüllt wurden. Umgekehrt gibt es Länder, die weniger strenge Vorschriften haben.

    Und wenn 2035 weiter Neuwagen in EU-Nachbarstaaten fahren werden, die dort mit billigem Benzin betrieben werden, dann werden sich besonders die Autobesitzer in den Grenzregionen fragen, warum sie stattdessen teuren Strom in ihre Elektroautos tanken sollen.

    Dann wird die FDP damit auftrumpfen, dass sie schon immer gesagt habe, PKWs mit Verbrennertechnik sollten nicht verboten werden.

    Könnte die FDP-Kampagne darauf abzielen, daraus eine Kampagne zu entwickeln, die auf Autofahrer abzielt, die es nicht einsehen, dass im Ausland weiter billig mit Verbrennermotoren PKW gefahren werden darf, in Deutschland aber teurer Strom dafür getankt werden muss?

    Kann natürlich auch sein, dass ich dazu zu wenig recherchiert habe? Weiß wer mehr darüber?

    Aus Erfahrung kann ich aber berichten, KFZ-Lenker:innen scheren sich da auch ab und an nicht drum.

    Wie wahr! Siehe zum Beispiel diesen Artikel:

    Hätte es der Autofahrer mit dem Fahrrad versucht dort durchzukommen, dann hätte er notfalls das Fahrrad noch aus eigener Kraft aus dem Schlamassel retten können. Das Fahrrad war aber unbenutzt auf dem Fahrradhalter am Heck des Fahrzeuges befestigt.

    Edesheim: „Wird schon gehen…“ – Autofahrer fährt sich in Baustelle fest
    Wird schon gehen, dachte sich gestern Nachmittag wohl ein 69-jähriger Autofahrer als er in Edesheim eine Straßensperrung umfuhr. Das führte ihn direkt in …
    www.rnf.de

    Na zumindest könnte er das Fahrrad ja noch zum Weiterfahren nutzen.

    Maltes Experiment hat mich auf eine Idee gebracht.

    Was macht die KI, wenn ich sie beauftrage einen Leserbrief zu schreiben, der Autofahrer scharf kritisiert?

    Das ist die Aufgabe:

    Ich habe mich gerade furchtbar aufgeregt und bin richtig wütend, weil manche Autofahrer immer wieder den Fahrradweg zuparken. Ich muss dann absteigen und über den Fußweg schieben. Oder auf die Fahrbahn ausweichen, wo sich viele Autofahrer nicht an das vorgeschriebene Tempolimit halten und oft zu eng überholen. Bitte schreiben Sie einen Beschwerdeverhaltenbrief an die Stadtverwaltung Hannover, der deutlich zum Ausdruck bringt, dass dieses unverschämte Autofahrer die Verkehrswende blockiert. Und dass mich das richtig wütend macht. Ich will den Brief ausgedruckt in Papierform senden. Davon verspreche ich mir eine intensivere Wirkung! Die richtige Adresse habe ich bereits herausgefunden: Stadtverwaltung Hannover, Tiefbauamt, Rudolf-Hillebrecht-Platz 1, 30159 Hannover

    Und das ist das Arbeitsergebnis:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ich wende mich heute an Sie, weil ich mich sehr darüber aufrege, dass Autofahrer immer wieder den Fahrradweg zuparken. Es ist einfach unverschämt, dass ich jedes Mal absteigen und über den Fußweg schieben muss oder auf die Fahrbahn ausweichen muss, wo sich viele Autofahrer nicht an das vorgeschriebene Tempolimit halten und oft zu eng überholen.

    This rücksichtslose Verhaltensweise der Autofahrer blockiert die Verkehrswende und gleichzeitig gefährdet die Sicherheit der Radfahrer. Es ist an der Zeit, dass die Stadt Hannover hier eingreift und konkrete Maßnahmen ergreift, um den Radverkehr zu schützen.

    Ich bin richtig wütend über diese Situation und finde es unglaublich, dass so viele Autofahrer keinerlei Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen. Ich bitte Sie daher dringend, dieses Problem ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Bis auf den Englisch-Ausflug (This) kann ich das so direkt abschicken. Offensichtlich verweigert die KI nicht die Aufgabe, Autofahrerverhalten scharf zu kritisieren. Aber vielleicht hatte ich die Aufgabe auch zu moderat formuliert?

    Ein bisschen merkwürdig ist, dass die KI meine Formulierung "Beschwerdebrief", die ich in der Aufgabenstellung so reingeschrieben habe: "Beschwerdebrief", während des Generierens der Antwort umgeändert hat in: "Beschwerdeverhaltenbrief" Dafür ist aus meinem ursprünglichen "Autofahrerverhalten" einfach nur "Autofahrer" geworden.

    Ich wollte mal gucken, ob Trollarmeen die künstliche Intelligenz auch zum Tippen von Drunterkommentaren nutzen können.

    Können Sie nicht, das Elektronenhirn möchte keinen offenkundigen Schwachsinn tippen. Es versteht sogar die Funktionsweise von Steuern und der Verkehrswende besser als ein Großteil unserer Gesellschaft.

    Ich bin mir grad' nicht sicher, wie das bei der KI so ankommt? Wenn ich das System richtig verstanden habe, dann hast du ja bei der KI einen Acount angelegt. Oder hast du mehrere verschiedene angelegt?

    Was bedeutet das für die Arbeitsergebnisse, die du an die KI erteilst?

    Wenn du mal einen Leserbrief anforderst, mit dem du so richtig "mit Schmackes" gegen die Autofahrer wettern willst und ein anderes Mal im selben Chat.openai.com-Acount genau umgekehrt einen Leserbrief anforderst, mit dem, du deine geballte Wut gegenüber "Radfahrer-Rüpeln" zum Ausdruck bringen willst, dann könnte das die KI verwirren und möglicherweise das Ergebnis verschlechtern. Falls die KI in der Lage ist, sich über so was "Gedanken zu machen", dann wird sie dich für einen schizophrenen Menschen halten und dich möglicherweise irgendwann dazu ermuntern, einen Psychiater zu konsultieren. ?(

    Andererseits ist es aber auch bei vielen Menschen wieder relativ normal, dass sie als Fahrradfahrende zu wütenden Autohassern werden, solange sie auf dem Fahrrad fahren. Aber umgekehrt zu wütenden Fahrradfahrerhassern werden, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind. Aber weiß das auch die KI? Oder macht die sich über so was ohnehin "keinen Kopp"? :/

    "Das erste Mal" Wäschetrockner war im Studentenwohnheim. 17 Leute auf einem Flur, 10 Etagen, rund 300 m² Gebäude-Grundfläche mit rund 170 Bewohnern. Du musst bedenken, dass ein Wäschetrockner mehr ist, als nur "Bequemlichkeit". Er ermöglicht verdichtetes Wohnen und das ist außerordentlich günstig für die Energiebilanz! Außerdem könnten Trockner so betrieben werden, dass sie Stromspitzen bei der Strom-Erzeugung optimal ausnutzen. Und wenn mal ein paar Tage Dunkel-Flaute ansteht, dann muss so ein Trockner nicht unbedingt betrieben werden.

    Ich wage mal diese Prognose: Wenn alle Menschen in Deutschland mit lediglich der Hälfte oder einem Drittel des Wohnraumes auskämen, und der so gebaut wäre, dass man in größeren Mehrfamilienhäusern zusammenwohnt, dann müsste nicht dieser Druck zum Umbau auf Wärmepumpen entfaltet werden, sondern man könnte die Umstellung entspannter angehen und es wäre preiswerter für die Menschen.

    Und Wäschetrockner wären ein fester Bestandteil eines solchen Wohnkonzeptes, am besten von mehreren Haushalten im selben Haus gemeinschaftlich genutzt.

    Aber leider gibt es diese ganzen Pseudo-Ökos auf dem platten Land, die unheimlich stolz darauf sind, dass sie ihr Brennholz selbst im Wald einschlagen und damit herumprahlen, wie wunderbar das für die Umwelt und CO2-Bilanz angeblich wäre. Oder diese Pseudo-Klima-Schützer mit den Solarzellen auf dem Carport, wo dann ein tonnenschweres E-SUV darunter parkt, sodass die auf dem Carport-Dach produzierte Energiemenge dafür bei weitem nicht ausreicht. 8)

    Und im Windschatten von diesen Leuten, die ja tatsächlich oft noch einiges besser machen, als die vielen anderen "Umweltsäue", verstecken sich dann die, die ohnehin davon ausgehen, fossile Energien stünden endlos zur Verfügung und die von der Klimalüge reden. Und behaupten, sie würden im Namen einer völlig unbegründeten Klimaerwärmung-Verängstigungen-Propaganda, angeblich grausam unterdrückt werden.

    Das soll jetzt keine Schelte sein, in verschiedenerlei Hinsicht verhalte ich mich auch nicht besser als viele andere. Aber gerade deshalb ist es so wichtig, solche Aspekte auch mal auszuleuchten. Und es tut Not, dass die Einsicht reift, dass nicht alles so bleiben kann, wie es ist. Und noch wichtiger ist die Erkenntnis, dass Veränderung auch gute Seiten hat, auch wenn sie oft zuerst nicht gesehen werden.

    Ich hoffe doch, dass sich das noch lange rauszögert. Aber dafür müsste die SPD (oder die Grünen) bei den nächsten Wahlen mal jemanden aufstellen, der/die beliebt ist und keine Scholze oder Politikneulinge.

    Mein Eindruck ist: Scholz ist sehr viel beliebter beim Wahlvolk, als das von den Medien vielfach behauptet wird.

    Und es war in der Tat überraschend, dass er es bei der Bundestagswahl geschafft hatte, ein SPD-Ergebnis zu erzielen, das eine Regierungsübernahme ermöglichte.

    Welcher Kandidat aus dem Kreis der SPD wäre denn besser geeignet? Die SPD arbeitet mit doppeltem Boden. Scholz spielt nur den Zauderer bei der Waffenhilfe für die Ukraine, um sich beim SPD-Wahlvolk beliebt zu machen. Scholz' Zaudern kreiden ihm viele Medien an. Vielen Wählern in Deutschland aber ist Scholz' scheinbare Zurückhaltung im Ukrainekrieg sehr recht.

    Und noch ein Verdacht hinsichtlich der SPD drängt sich auf:
    Bei der Wahlrechtsreform geht es ihr gar nicht wirklich darum, die Grundmandatsklausel abzuschaffen, sondern diese so zu verändern, dass die Linke nicht mehr in den Bundestag käme. Hätte die CSU nämlich Erfolg mit einer Klage beim Bundesverfassungsgericht, könnte dabei eine Regelung herauskommen, dass zukünftig 15 Grundmandate zur Anwendung der Grundmandatsklausel nötig werden.

    Für die CSU kein Problem, für die Linke das Aus. Das würde auch der SPD und der FDP gefallen, ich fürchte auch den Grünen.

    Siehe auch: taz vom 14.3.2023:

    Pläne zur Wahlrechtsreform: Ampel spielt gefährliches Roulette
    Klagen gegen die Abschaffung der Grundmandatsklausel könnten durchaus Erfolg haben. Vermutlich würden sie aber eher der CSU nutzen als der Linken.
    taz.de

    "Es ist nur schwer vorstellbar, dass das Gericht eine Regelung akzeptiert, bei der die CSU in Bayern zwar in 45 Wahlkreisen die meisten Stimmen holt, am Ende aber kei­ne:n einzigen Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te:n erhält, weil sie bundesweit nur 4,9 Prozent der Stimmen erhielt. Um das zu verhindern, könnte Karlsruhe eine Grundmandatsklausel als notwendiges Korrektiv für die wahlverzerrende Fünfprozenthürde vorschreiben – zwar sicher nicht ab 3 Direktmandaten, aber zum Beispiel ab 15 gewonnenen Wahlkreisen. Klagen könnten also eher der CSU nutzen als der Linken."

    Ich halte Direktmandate für undemokratisch, weil sie die Bevölkerung nicht repräsentieren. Angenommen sechs Kandidaten (AfD, CDU, FDP, Grüne, Linke, SPD) stellen sich zu Wahl, alle kommen etwa auf dasselbe Ergebnis. 100%/6 = 16.7%. Dann kann halt schonmal ein SPD-Kandidat mit 20% gewinnen. Die Stimmen für die anderen 80% sind damit wertlos. Und die anderen 80% könnten sich im Leben nicht vorstellen, die SPD zu wählen, aber den Sitz im Parlament hätte deren Kandidat trotzdem, obwohl ihn 80% nicht wollten. Davon abgesehen... welcher Wähler kennt überhaupt seine Direktkandidaten? Der Grüne aus Eimsbüttel fällt mir spontan noch ein, aber auf die anderen wäre ich nicht gekommen.

    Dieses Problem wäre allerdings nicht unlösbar. Man könnte nämlich Nachwahlen in all jenen Wahlkreisen veranstalten, in denen der Wahlkreis-"Gewinner" weniger als 50 % der Stimmen erhalten hatte.

    Dann müsste zum Beispiel 14 Tage nach der eigentlichen Wahl in den entsprechenden Wahlkreisen eine Nachwahl stattfinden und erst wenn diese Nachwahl-Ergebnisse feststünden, könnte die endgültige Sitzverteilung ermittelt werden.

    Kannst ja mal schauen, wie sich das in deinem Wahlkreis gestalten würde.

    In den insgesamt 4 Bundestag-Wahlkreisen in Hannover Stadt und Land hätte in allen Wahlkreisen eine Nachwahl stattfinden müssen.

    Wenn man annimmt, dass bei einer Nachwahl der SPD-Kandidat*innen von den Grünen-Wählern unterstützt worden wäre, hätte zum Beispiel im Wahlkreis Hannover-Land I die SPD-Kandidatin keine absolute Mehrheit erzielt. Aber vielleicht hätten die Linken ja auch die SPD-Kandidatin bei einer Nachwahl gewählt, dann hätte es für die SPD-Kandidatin gerade eben so gereicht.

    Probiere es doch mal für deinen Wahlkreis durch. Mit dieser interaktiven Karte auf der Internetseite des Deutschen Bundestages gelingt das recht gut:

    Ich vermute, dass bei einer entsprechenden Wahlrechtsreform (Nachwahlen in den Wahlkreisen, in denen der Sieger unter 50 % liegt) es nicht zur Verteilung von Überhangmandaten und Ausgleichs-Mandaten gekommen wäre. Allerdings ist das reine Vermutung und mit Gewissheit wird das niemand sagen können.

    In Bayern hätte vermutlich trotzdem die CSU vielerorts die Nase vorne gehabt, weil dort die Freien Wähler der CSU bei den sogenannten "Erststimmen" Prozente abgejagt hatten. Die FW-Wähler hätten dann bei einer Nachwahl vermutlich für die CSU gestimmt.

    Bundestagswahl - Ergebnisse in der Grafikansicht für Gesamtbayern

    Aus der Union kam der in der Vergangenheit der Vorschlag, 15 Überhangmandate nicht auszugleichen. Aber nun nennt man das beschlossene Gesetz einen "Akt der Respektlosigkeit gegenüber den Wählerinnen und Wählern und gegenüber der Demokratie an sich" und "Verfassungswidrig".

    Bei der letzten Bundestagswahl (2021) war auf der CSU-Landesliste Michael Kufffer auf Platz 11, also ein Listenplatz ziemlich weit vorne.

    https://www.csu.de/common/download/Ergebnisliste_2021.pdf

    In den Bundestag gewählt wurde er trotzdem nicht, weil er sein Direktmandat nicht gewinnen konnte und bei der CSU die Liste keine Rolle spielte, es waren einfach zu viele Direktkandidaten erfolgreich. Michael Kuffer allerdings scheiterte in Wahlkreis 219 (München Süd). Obwohl er auf dem 11. Platz der Landesliste stand und die CSU insgesamt 45 Abgeordnete in den Bundestag entsenden konnte. In den Bundestag ist Kuffer trotzdem nicht eingezogen.

    bundestagswahl-2021

    Michael Kuffer war nicht dabei.

    tz.de vom 24.9.21

    Letztlich auch eine Art Respektlosigkeit gegenüber dem Wähler. Wer als Wähler darauf vertraut, dass die besten Leute einer Partei auf den vorderen Listenplätzen stehen und deshalb bei ausreichend Zweitstimmen ins Parlament einziehen, der sollte besser nicht CSU wählen.

    Wie ist das eigentlich in anderen Städten geregelt?

    Zum Beispiel: Mittwoch ist Abholtag für den Müll. Das heißt für die Hausbesitzer: Mülltonnen auf den Bürgersteig zur Abholung bereitstellen und nachdem die Ver- und Entsorger*innen ihre Arbeit getan haben, müssen die Mülltonnen wieder zurück aufs Grundstück gebracht werden. Für ein bis zwei Tage ist der Bürgersteig blockiert mit zur Abholung bereitstehenden Müllbehältern. Und das mehrmals die Woche, bzw. im Monat. Denn zur Abholung bereitgestellt werden müssen je nach Rhythmus:

    - Die Tonne mit dem Verpackungsmüll (gelber Deckel)

    - Die Tonne mit dem Papiermüll (blauer Deckel)

    - Der organische Abfall (Komposttonne mit dem braunen Deckel)

    - Und der Restabfall (schwarzer Deckel).

    Da kann es schon mal vorkommen, dass eine Tonne mehrere Tage stehen bleibt.

    Mancher Grundstücksbesitzer mag sich aber auch denken:

    "Warum soll ich die Tonne überhaupt wieder auf das Grundstück zurückbringen?

    Soll sie doch einfach auf dem Bürgersteig stehen bleiben, bis sie nächste Woche erneut geleert wird!"

    In einer Pressemitteilung vom: 29.06.2022 schreibt die Stadt Erfurt:

    "Die Abfallinspektoren werden zukünftig kontrollieren, ob Abfallbehälter außerhalb der regulären Leerungszeiten auf Gehwegen oder öffentlichen Verkehrsflächen stehen. Die betreffenden Grundstückseigentümer oder Hausverwaltungen werden dann aufgefordert, die Mülltonnen nur während der Leerungszeiten auf den Gehweg zu stellen. Sollten die Tonnen weiterhin dauerhaft auf dem Gehweg oder auf öffentlichen Verkehrsflächen stehen oder außerhalb der regulären Leerungszeiten bereitgestellt werden, droht ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro."

    Mülltonnen versperren Gehwege
    Häufig stehen Mülltonnen auch vor und nach der Leerung auf dem Gehweg oder der Straße, viele sogar dauerhaft. Sie behindern Passanten und den Verkehr.
    www.erfurt.de

    Auch in Tuttlingen werden Bußgelder verhängt, wenn die Mülltonnen außerhalb der Abholtage auf dem Gehweg verbleiben. Siehe diesen Bericht auf regio tv vom 14.6.2018:

    Mülltonnen auf Gehweg: Stadt verhängt Bußgelder
    Mülltonnen auf Gehweg: Stadt verhängt Bußgelder | Die wilden Mülltonnen sind trotz Besserung ein ärgerliches Thema. …
    www.regio-tv.de

    In dem Bericht wird allerdings nicht erwähnt, ob dort ebenfalls 4000,- Euro fällig werden, wie für die Mülltonnen-Falschparker in Erfurt.

    Wenn ein Autofahrer schon im absoluten Halteverbot parkt, dann möge er es doch bitteschön auf der Fahrbahn tun! Und nicht so:

    Von Rechts wegen müsste der doppelt belangt werden. Parken im absoluten Halteverbot UND Gehwegparken.

    Aber ich fürchte, er würde lediglich für das kostspieligere Verkehrsvergehen verknackt.

    Das wäre laut mobilogisch: "Wer behindernd auf einem Gehweg parkt, muss in Zukunft mit einem Bußgeld von €140 und einem Punkt in Flensburg rechnen. Eine Behinderung liegt vor, wenn die Funktion des Gehwegs durch das parkende Auto eingeschränkt ist."

    Gehwegparken: Neues Recht, neue Info-Schrift

    Ist ohnehin Schnuppe, weil eh zu wenig kontrolliert wird, sodass er wohl ungeahndet davon kommt.

    Wahrscheinlicher werden andere Autofahrer dem Falschparker die Füße die Reifen küssen, weil er auf der Fahrbahn so schön viel Platz gelassen hat.