Ullie widerspricht zwar gern und ausdauernd, aber bösartig oder respektlos ist er nicht.
Das sehe ich anders. Deswegen hatte ich ja meinen obigen Betrag verfasst. Ich hebe im Zitat mal etwas hervor:
Sie sammelt gezielt Material mit dem die Klima-Bewegung diskreditiert werden soll.
Da steht das falsche Modalverb. Bei kann wäre ich dabei gewesen. Es ist aber soll, womit ein Motiv ins Spiel gebracht wurde, das Sprangers expliziter Äußerung widerspricht. Damit wurde Spranger sowohl der Lüge als auch des Machtmissbrauchs bezichtigt. Belege? Fehlanzeig!
Ganau das ist ein Grundproblem bei moderneren (politschen) Diskussionen. Sie werden nicht mehr sachorientiert geführt, sondern ergebnisoroentiert.
Bei einer Sachentscheidung schaut man sich die Fakten an und versucht daraus Schlüsse zu ziehen.
Falls das nicht geht, ist die Faktenlage zu dünnen. Dann brauche ich mehr Fakten. Genauso deute ich Sprangers Vorgehen: Ich weiß nicht, ob ich handeln muss, darf, nicht darf, also brauche ich mehr Fakten, und wenn díe in einer komischen Statistik stehen.
Wenn die Entscheidung aber motiviert ist, man also eine bestimmte haben möchte, schaue ich mir nur die Fakten an, die der dienen. Die anderen ignoriere ich. Wenn selbst das nicht reicht, geht es ad hominem, dann unterstelle ich den anderen ein falshes Motiv. Flasch im Sinne von unmoralisch, weil mein Motiv ja das richtige, gute, moralische ist.
Hier wurde beispielsweise wiederholt der Fakt gebracht, dass auch andere Versammlungen behindern. Das ist ohne Frage richtig. Es wurde aber genauso oft der Fakt übersehen, dass die anderen Versammlungen angemeldet wurden, legal sind. Das ist auch ohne Frage richtig, schießt aber den ersten Fakt an.
Ullie ist auch den zweiten Schritt gegangen: Spranger wurden böse Motive unterstellt, weil sie Fakten gesammelt hat. Dabei sind Fakten grundsätzlich zu begrüßen, weil nur sie zum richtigen Schluss führen.
Bei einer derartigen Diskussionsführung geht es nicht darum, ob man Recht hat, sondern darum, Recht zu behalten.