Beiträge von Hane

    Mich regt diese ideologische Schräglage in Sachen Pendlerpauschale sowieso generell auf: Wer der Ansicht ist, dass die Kosten von der Wohnung zur Arbeitsstelle nicht mehr absetzbar sein sollten, sollte dann bitteschön auch fordern, dass im Unternehmensbereich sämtliche Transportkosten nicht mehr zu den Betriebsausgaben zählen.

    Dadrüber können wir reden, wenn Unternehmen einen Grundfreibetrag bekommen. Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

    Aber ich bin schon erstaunt, dass Du den Reichen zu Vorteilen verhelfen möchtest. Das Leben in der Stadt ist teurer als auf dem Land. In Hamburg hat ein Steuermensch mal ausgerechnet, dass die Fahrkosten schon von den niedrigen Immobilienpreisen finanziert werden. Warum sollen diejenigen, die sich ein Haus im Grünen leisten, noch zusätzlich belohnt werden?

    Was mich beim Vorschlag zur Pendlerpauschale aufregt, ist, dass sie erst ab 20 km greift. Als Radfahrer fühle ich mich verarscht.

    Und was für einen Führerschein? Führerschein Klasse B, also den Autoführerschein?

    Für Kraftfahrzeuge mir begrenzter Leistung bis etc pp braucht mein eine Prüfbescheinigung. Die kann man einzeln machen. Da aber jeder Führerschein aufwendiger ist, ist die Prüfbescheinigung enthalten. Wenn man alt genug ist, WIMRE Baujahr 64 und vorher, braucht man keine. Es sollte also jeder Führerschein, die Prüfbescheinigung oder ein entsprechendes Alter ausreichen.

    Bei Statistik bin ich ja nicht der große Spezialist, aber wäre es nicht sinnvoller, statt der "Personenkilometer" die im Verkehrsmittel verbrachte Zeit als Grundlage zu nehmen?

    Ja, das Risiko wird in der Regel zeitlich normiert. Im Verkehr sind auch Wege üblich und in meinen Augen auch sinnvollerweise. Mit dem Auto oder Fahrrad brauche ich in der Regel unterschiedlich viel Zeit und lege unterschiedlich große Entfernungen zurück (andere Strecken halt). Über beides kann ich also nicht einfach angeben, mit welchem Verkehrsmittel in sicherer von A nach B komme. Aber das ist die entscheidende Frage.

    Sollte jemand das Risiko über die Entfernung geben, gehe ich von irgendwelchen politischen Absichten aus. So komisch es klingt, würden sich bei dieser Normierung ausgerechnet die Verkehrsteilnehmer des sichersten Verkehrsmittels ernsthaft Gedanken über Testamente machen. Die Realität ist aber eine andere: Von 135 Flügen des Space Shuttles endeten 2 tödlich. Es kommt eben auf die Wege und nicht die Kilometer an.

    PS:

    Zahlen aus den USA (National Safety Council) lauten so: Todesfälle pro Mh (=114 Jahre)

    Leben: 1,57

    Auto: 0,47

    Fahrrad: 0,26

    Motorrad: 8,80

    Schulbus: 0,02

    Wann sollte man sich ernsthaft Gedanken über die Sicherheit machen? Vielleicht ab 1? Ich würde weder Autofahren noch Radfahren als gefährlich bezeichnen.

    Erstaunlich finde ich, dass sich Leute dagegen wehren, mit der Helmpflicht von anderen vorgeschrieben zu bekommen (wobei ich das selbst sehr verständlich finde, bin auch gegen die Helmpflicht) was sie auf dem Radl tragen sollen, gleichzeitig aber anderen vorschreiben wollen, wie sie zu fahren haben, was hier im Forum ziemlich weit verbreitet zu sein scheint, und was man auf dem Radl nicht tragen soll.

    Was ist daran erstaunlich? Dass man, wenn man gegen eine spezielle Vorschrift ist, nicht automatisch grundsätzlich gegen Vorschriften ist?

    In Hamburg gab es vor ein paar Jahren einen ganz ähnlichen Unfall (finde ich auf die Schnelle nicht): Epileptischer Anfall, Kontrolle verloren, vier Tote Fußgänger. Mediales Echo war vorhanden, auch, weil es vier relativ bekannte Menschen getroffen hat. Das Auto wurde nicht thematisiert.

    Ein SUV ist kein Auto sondern ein Charakterzug. So etwas ist einfach unvernünftig und hyperfluid. Aber die gegenwärtige Hetzjagd findet nicht meinen Beifall, so gar nicht. Nicht SUVs sind gefährlich sondern Autos, vor allem bei 50 km/h. Bei dem medialen Echo wird jetzt auf SUVs eingeschlagen, damit das Auto nicht in Frag gestellt wird. Genauso wie Abbiegeassistenten die Radwegproblematik nicht lösen, den Mob aber ruhig halten.

    Es wird Zeit, aus dem ADFC auszutreten <X

    Bei mir war es Ende 2013 Zeit, nachdem das Verkehrtpolitische Programm verabschiedet wurde. Mir war einfach klar, wohin die Reise geht. Aber ich muss Syberg, Stork & Co meinen Respekt zollen, sie haben es geschafft, meine schlimmsten Befürchtungen zu übertreffen.

    Oder Gegenwind machen. Ich bin dabei!

    Warst Du nicht auch für Radwege, um ängstlichen und unerfahrenen Radfahrern ein Angebot zu machen?

    Ansonsten erspart Dir die Mühe, die Auchradfahrer sind einfach die erdrückende Mehrheit. Auch spielen Fakten keinerlei Rolle. Alle, die mit unerwünschten - also irgendwelchen - Fakten ankommen, werden ausgebootet. Zur Zeit geht gerade der Fachausschuss Verkehr unter, weil er nicht weiter finanziell unterstützt wird. Damit ist man auch die letzten Querulanten, die noch etwas auf Fakten halten, los.

    Quelle?

    Naja, zuerst schaut man erst bei Destatis, auch wenn es keine direkte Quelle für genau die Frage ist.

    Getötete 2018 auf Autobahnen: 424

    Getötete 2018 auf Landstraßen: 1867

    Und jetzt kann ich nur spekulieren. Wenn mit Tempo 60 auf Landstraßen nur jeder Vierte nicht stirbt, bringt das mehr, als ein hundertprozentiger - also unrealistischer - Erfolg auf Autobahnen bringen kann.

    Der öffentliche Nahverkehr ist damit keine Wahl.

    Bei solchen Aussagen frage ich mich immer, wie die Menschen vor 100 Jahren überlebt haben, als das Auto noch nicht massenhaft verbreitet war. In dem Dorf gab es wahrscheinlich keine.

    Wir haben uns 3 Generationen lang vom Auto abhängig gemacht. Das von Heute auf Morgen zu ändern, wir vermutlich nicht gehen (Doch würde es auch irgendwie). Jedoch mit dem status quo zu begründen, dass es nicht geht, ist irgendwie unausgegoren. Die Gegenwart ist nicht die Zukunft. Die Frage ist nicht, ob wir es könnten, sondern wie lange wir bräuchten.

    Nun ist die bange Frage: Wie verhält man sich nun richtig?

    So, wie Du es gemacht hast: Auf die Fahrbahn wechseln.

    Ob es der Polizei gefällt, ist nicht entscheidend. Wenn sich die Polizisten dann aufregen, würde ich auf der Stelle eine Anzeige wegen Falschparken erstatten, bei den Polizisten. Denn es kann ja nicht zur Wahrung hoheitlicher Aufgaben dringend geboten gewesen sein, wenn Zeit vorhanden ist, sich aufzuregen.

    Warum eigentlich?

    Ich unterteile Verstöße in zwei Gruppen. Die erste enthält die Verstöße, die allein ausreichen einen Unfall zu verursachen. In der zweiten sind die Verstöße, die Unfälle nur wahrscheinlicher machen, eines weiteren Verstoßes bedürfen. Falschparken gehört in die zweite, die ich nicht für Punkte prädestiniert sehe.

    Man muss bedenken, dass die Punkte aus prädigitaler Zeit stammt und zur Reduzierung der Verwaltungsaufwands auf wirklich gefährlicher Verstöße begrenzt wurden. Sicherlich kann man mit modernen Mitteln viel mehr machen. Dazu muss man aber nicht die Punkteregelung nehmen, die ich nach wie vor für schnelles, nachvollziehbares und damit nicht so gerichtsträchtiges Handeln sehe. Wenn wir das ändern, werden sich unsere Gerichte bedanken, wenn auf einmal jedes Parkvergehen dort landet.

    Ich finde Punkte fürs Falschparken übertrieben. Die Punkte dienen dazu, die gefährlichen Leute aus dem Auto zu holen, ohne es im Vorfeld mit angreifbaren und damit hinauszögerbaren Verwaltungsakte zu tun zu haben. Und ja, man kann die Punkte nich am Stück sammeln. Es gibt immer (mindestens) eine Aufforderung, sein Verhalten zu ändern. Erst, wenn das nicht geschieht, ...

    Eher störende als gefährdende notorische Verkehrssünder bekommt bekäme man auch auf dem normalen Verwaltungsweg in den Griff.


    Mich stört auch die publikumswirksame Erhöhung der Bußgelder für einzelne Delikte massiv. In Deutschland sind die Bußgelder durch die Bank zu gering und sollten erhöht werden aber alle. Sie sind aber grob an der Gefährlichkeit ausgerichtet, je gefährlicher um so teurer. Ich schrieb grob. Was jetzt auf dem Tisch liegt, stellt Falschparken auf eine Stufe mit der doppelten Geschwindigkeit in 30er-Zonen. Das sollte dann beispielsweise auf 200-300 € angehoben werden.

    Wer mit dem ÖPNV oder dem Rad fährt, der ist sicherer unterwegs, auch wenn immer wieder in der Berichterstattung so getan wird, als sei es das sicherste in einem möglichst dicken Metallpanzer auf vier Rädern mobil zu sein.

    Das stimmt nicht so ganz. Mit dem Rad ist man nicht sicherer unterwegs. Man lebt länger aber das hat wenig mit der Sicherheit zu tun.

    Bei dem ganzen Verkehrsmix da draussen stechen zwei Gruppen hervor: Motorradfahrer sind deutlich gefährdeter und im Bus ist man deutlich sicherer. Der Ganze Rest tut sich nicht viel.

    Eine Radwegfurt darf man nur dort anlegen, wo Radfahrer vorfahrtberechtigt eine Straße kreuzen. Das ist auf oder neben einem Fußgängerüberweg nicht der Fall und daher darf da auch keine Furt sein.

    Nein, ein hat keinen Einfluß auf den Vorrang eines querenden Radfahrers, er nimmt ihn dem Radfahrer somit auch nicht.

    Gerade an Kreuzungen wird der Zebrastreifen in der Regel entlang der Vorfahrtstraße markiert, damit Fussgänger wie Fahrzeugführer Vorrang bekommen. Die dann in der Regel bestehen Vorfahrt für Radfahrer bleibt erhalten.

    Vielleicht ist es aber auch Salami-Taktik?

    Nicht in Hamburg! Hier geht es darum, sich als fahrradfreundlich darzustellen. Fahrradfreundlichkeit wird dabei in Kilometern gemessen. Wenn ein Abschnitt so oder so mit der Sanierung dran ist, ist es relativ kostengünstig, sich voll für den Radverkehr einzusetzen. Es fehlt aber vollkommen an einem Konzept, einer Leitlinie. Jeder Planer macht das, was er für richtig hält.