Beiträge von Epaminaidos

    Ich habe mich vor ein paar Monaten telefonisch bei einem Verleiher von E-Scootern beklagt, dass jemand so ein Gefährt in einem VbB falsch abgestellt hat und eine Anzeige angekündigt, wenn der nicht schnell verschwindet.

    Ein paar Minuten später fuhr ein Nachbar mit dem Ding an meinem Fenster vorbei und stellte es auf einen legalen Stellplatz.

    Im Umfeld meines letzten Abbiegers (Twitter) habe ich mich mal in Fahrtenbuchauflagen eingelesen.

    Denn eine Sorge bei den neuen höheren Bußgeldern ist ja, dass sich Autofahrer den Strafen entziehen, indem der Halter einfach den Fahrer nicht mitteilt.

    Leider wurden die Sorgen vollständig bestätigt:

    • Zuerst einmal ist sehr fraglich, ob die Behörde überhaupt eine Fahrtenbuchauflage erteilt, wenn der Fahrer nicht ermittelt werden konnte.
    • Sollte es aber wirklich dazu kommen, müssen Ersttäter das nur 6 Monate lang führen. Wiederholungstäter bis zu 24.
      • Das ist doch viel zu kurz, um eine anständige Wirkung zu entfalten!
    • Kontrolliert wird die Einhaltung wahrscheinlich ohnehin nicht.
    • Und jetzt kommt's: Wie hoch ist wohl die Strafe, wenn das Fahrtenbuch fehlt?
      • Gerade mal 100 €
      • Ja, richtig gelesen: TBNR 331980 "Sie führten das Ihnen auferlegte Fahrtenbuch nicht/nicht ordnungsgemäß" kostet nur 100 €.

    Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:

    Wenn ein Fahrverbot droht, lohnt es sich selbst bei bestehender Fahrtenbuchauflage, die Herausgabe bzw. Auskunft zu verweigern. Der Halter zahlt dann 100 € und die Sache ist vergessen. Wenn einem der Führerschein wichtig ist, ist das sogar eine recht preiswerte Lösung, um Punkte zu vermeiden.

    Der Staat lässt sich echt verarschen!

    Die Zahlen sind leider nicht sonderlich aussagekräftig und teilweise falsch.

    Es wird eine Steigerung um 65% behauptet. Das ist der Vergleich mit Juni 2020. Die Umgestaltung war aber erst Ende August 2020. Sowohl die Zahlen vom Juli als auch dem August sind wesentlich höher, so dass die korrekt berechnete Steigerung viel geringer ist.

    Und dann ist es wegen Corona ohnehin sehr fraglich, ob man die Zahlen so vergleichen kann. Und da Mobilfunkdaten ausgewertet wurden, wurden vermutlich auch Büroangestellte mitgezählt. Änderungen an der Homeoffice-Quote schlagen also auch durch.

    Wir gaben vermutlich fast alle den Autofahrer gesehen, der auf der Landstraße Radfahrer jagte.

    Es wird wohl Anklage erhoben:

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    Zur Umfahrung von Hindernissen darf man vom Radfahrstreifen auf die Fahrbahn ausweichen, zum Überholen meines Wissens nach nicht.

    Denn ein Radfahrstreifen ist wie ein Radweg auch ein Sonderweg für Radfahrer. Und bei Zeichen 237 gilt hier Fahrbahnverbot (also bei Radfahrstreifen immer). Das wird nicht durch das Bedürfnis des schnelleren Vorankommens aufgehoben. Weder beim einen, noch beim anderen.

    Die Nachfrage nach Benzin ist ziemlich Preis-unelastisch, reagiert also kaum auf Preisänderungen. Das war schon vor gut 20 Jahren bei der letzten großen Steuererhöhung so. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass Nachfrage und Fahrweise bei den aktuellen Preisen kaum sinken.

    Relativ betrachtet machen die 50 ct/l Aufschlag auch kaum einen Unterschied. Denn eine Autofahrt verursacht ca. 33 ct/km an variablen Kosten. Die aktuellen Preissteigerungen machen daraus 36 ct. Das ist eine sehr überschaubare Steigerung.

    Ganz am Rand:

    Nach VWL-Lehrbuch für möglichst ungestörte Märkte ist Kraftstoff damit ein perfektes Gut für eine hohe Besteuerung. Denn dabei sollen Steuern den Markt möglichst wenig verändern ("Allokationsverzerrungen minimieren"). Das klappt am besten bei einem Gut mit geringer Preiselastizität. Leider vergisst Lindner das gerade und betreibt pure Klientelpolitik.

    Und leider verletzen Steuern auf Kraftstoffe die Gänserupfregel:

    "Wie bekomme ich möglichst viele Federn bei möglichst wenig Geschrei?"

    Das hat aber mit VWL nichts zu tun :)

    Kennst Du den Grund dafür?

    Ähnliches habe ich mal in der Nähe eines Stadions gesehen:

    Unter der Woche, wenn in der Nebenstraße nichts los ist, galt B-Pflicht.

    Bei einem Spiel, wenn in der Straße das totale Chaos herrscht, wurde der Weg zur Parkfläche umdefiniert und die Radfahrer mussten auf die Fahrbahn. In den direkten Konflikt mit dem "Parkverkehr".

    Ich verstehe wieder nicht, warum die Polizei es bei einer Belehrung belässt. Die Frau hat zugegeben, einen Zigarettenstummel aus dem Fenster geworfen zu haben. Warum verhängt die Polizei nicht das zugehörige Bußgeld?

    Das wirkt dann gleich doppelt: Zum einen direkt finanziell. Und zum anderen weiß die Frau, dass sie dem nächsten Radfahrer, der ihr eine Kippe wieder reinwirft, im Ergebnis schutzlos ausgeliefert ist und sogar eine Strafe bekommt, wenn sie sich beklagt.

    Fände ich ein super Ergebnis.

    Natürlich müssen auch Ermittlungen zum Radfahrer eingeleitet werden.

    Die umstehenden Personen schauen zu (und geben vielleicht noch kluge Ratschläge). Eingreifen tut niemand.

    Leider ist ein Eingreifen bei der Ukraine mit akuter Lebensgefahr für Millionen Europäer verbunden.

    Wenn man es im Alltag mit so einem prügelnden Idioten zu tun hat, gibt es immer noch jemanden, der ihn mit überschaubarer Eigengefährdung stoppen kann. Zur Not mit Verstärkung.

    Bei Putin ist das nicht so.

    Ich finde die Reaktion unserer Politik gut. SWIFT hätte etwas früher kommen können. Die Waffenlieferungen auch. Und die 100 Mrd (>2 Jahresetats) für die Bundeswehr sind auch ein bisschen zu hoch. Und so langsam könnte man auch darüber nachdenken, ob man selbst den Gashahn zudreht.

    Das ist für much aber nur Detailkritik. Insgesamt haben sie es bisher echt gut gemacht.

    Die Wehrpflicht ist eine extrem teure Sache. Bei einem allgemeinen Wehrdienst von 12 Monaten nehmen wir jedem 12 Monate produktive Lebensarbeitszeit ab. Bei angenommenen 40 Jahren Arbeiten sind das bereits 2,5% des BIP.

    Da sind die sonstigen Kosten (Unterkunft, Ausrüstung, Ausbilder) nichtmal eingepreist. Bei einer Staatsquote von gut 50% könnte Deutschland also statt der Wehrpflicht bis zu 1,25% des BIP direkt in die Bundeswehr investieren. Das wären aktuell bis zu 45 Mrd. Euro jedes Jahr.

    Aktuell beträgt der Etat der Bundeswehr ca. 45 Mrd. Euro.

    Es gibt also zwei finanziell gesehen gleichwertige Alternativen:

    - Wiedereinführung der Wehrpflicht von 12 Monaten.

    - Etat der Bundeswehr verdoppeln.

    Letzteres führt mMn zu einer schlagkräftigeren Truppe.

    China schaut sich sicherlich genau an, wie die internationalen Reaktionen auf Putins Invasion ausfallen und wird schon ausrechnen, ob es sich einen Angriff auf Taiwan leisten kann.

    Selbst jetzt, bei einem Angriffskrieg direkt an der Nato-Außengrenze verhängt der Westen nicht die schärfsten Sanktionen, sondern hält sich noch etwas in der Hinterhand. Es scheint sich zu bewahrheiten, dass der Westen nur halbherzig reagiert und in ein paar Monaten alles wieder beim Alten ist.

    Das dürfte für die chinesische Führung sehr beruhigend sein. Denn Sanktionen gegen China sind für den Westen noch viel teurer und Taiwan für den Westen unbedeutender.

    China wird alles tun, um den "Westen" zu schwächen.

    Aktuell schlägt sich der ganze Westen rest- und vorbehaltlos auf die Seite der Ukraine. Ich sehe das aktuell als vollkommen gerechtfertigt an.

    Aber ich habe Sorge, einer ähnlichen Lüge aufzusitzen, wie beim letzten Irak-Krieg.

    Deshalb schaue ich mir auch abweichende Meinungen an und versuche, sie für mich zu bewerten.

    Nach der Recherche halte ich den Vorwurf von China an den Westen in diesem Fall für falsch.

    Aber ich merke bei der Recherche zu den Argumenten vor allem eins:

    So eine massive Lüge wie im Irak-Krieg wirkt noch lange nach. Sowas sollte sich der Westen nie wieder erlauben.

    Ich bin stutzig geworden, dass China weiterhin eng zu Russland steht.

    Es scheint, als würde China die Folgen von Sanktionen gegen Russland teilweise abfangen wollen.

    Außerdem positioniert sich das Land nicht klar und wirft Kiew vor, das Minsker Abkommen nicht umzusetzen. Ich war neugierig, was da dran ist und bin auf folgenden Hintergrundartikel dazu gestoßen. Kann ich nur empfehlen.

    Ich finde diesen Angriff auch vollkommen inakzeptabel. Es zeigt leider, dass sich kaum jemand traut, einer Atommacht Paroli zu bieten. Alle haben Angst davor, dass Putin die Atomwaffen nutzt.

    Was mir bei diesem Konflikt leider auch sehr bewusst wird, sind die Sünden des Westens in den letzten Jahrzehnten. Ich habe da lange nicht richtig drüber nachgedacht.

    Die USA sind auch unter einem erfundenen Vorwand in den Irak eingefallen. Und in Guantanamo sind einzelne Menschen seit 20 Jahren inhaftiert, ohne dass ihnen ein rechtsstaatliches Verfahren ermöglicht wird. Bei uns lagern die Erinnerungen daran irgendwo im Hinterkopf und werden kaum beachtet. Bei den Menschen in den betroffenen Ländern ist das sicherlich präsenter. Und verstärkt die Ablehnung des Westens.

    Russland ist jetzt natürlich nochmal eine ganz andere Größenordnung: Ein Angriffskrieg, um das eigene Territorium zu erweitern. Überhaupt keine Frage.

    Leider ist die Weste des Westens nicht so weiß, wie ich es mir wünschen würde und wie es gerne dargestellt wird.

    Frag' mich nicht wie das funktioniert.

    Vielleicht darf ich es zumindest konzeptionell beantworten.

    Wo bekommt man 10 kWh Raumwärme her?

    Variante 1: Man schaltet einen 2 kW-Heizlüfter 5 Stunden lang an. Dafür braucht er 10 kWh Strom.

    Variante 2: Man verbrennt irgendwas, das dabei 10 kWh Wärme abgibt.

    Variante 2: Man entnimmt die Wärme einfach aus der Umgebungsluft. Denn auch bei -10°C hat die Luft noch jede Menge Wärmeenergie. Bis zum absoluten Nullpunkt bei -273°C ist ja noch viel Abstand. Dann wird es draußen etwas kälter und drinnen um 10kWh wärmer. Ist doch super, oder?

    Variante 2 hat aber ein Problem: Die Wärme krabbelt im Winter nicht einfach von draußen nach drinnen. Wir wissen alle, dass die Wärme normalerweise von drinnen nach draußen wandert.

    Das Problem löst eine Wärmepumpe. Die pumpt die Wärme von draußen nach drinnen. Je nach Art der Pumpe verbraucht man dafür ca. 2-4 kWh Strom. Dafür hat man aber dann 10 kWh Wärme zur Verfügung.

    Es gibt auch Wärmepumpen, die die Wärme dem Boden oder dem Grundwasser entnehmen.

    Ist Dir eigentlich schonmal aufgefallen, dass Dein Kühlschrank hinten warm wird?

    Wo kommt diese Wärme her?

    Dein Kühlschrank hat auch eine Wärmepumpe, die die Wärme vom Inneren in Deinen Wohnraum pumpt. Das ist das gleiche Prinzip wie eine Wärmepumpe als Heizung.

    Jetzt stell Dir vor, Dein Kühlschrank steht so, dass die Vorderseite draußen steht und die Rückseite drinnen. Wenn Du jetzt die Kühlschranktür aufmachst, hast Du eine Wärmepumpe :)

    Zitat

    Nehmen wir weiter an, Wladimir Putin ist sich in letzter Zeit sehr bewusst, dass er sterblich ist und er sorgt sich um sein historisches Erbe.

    Das war einer meiner ersten Gedanken, als die ganze Krise losging. Der Artikel arbeitet die möglichen Folgen davon sehr gut heraus. Ich bin gespannt, was davon wahr wird.

    Am Ende wäre Putin dann auch nur ein eitler Gockel, der zu Befriedigung seines Egos ziemlich viel Leid erzeugt hat. Aber was interessiert ihn schon das Wohlergehen seiner Mitmenschen, wenn es um einen ewigen Platz in den Geschichtsbüchern geht.

    Da habe ich doch gerade ein interessantes Video zum Verhältnis zur Wahrheit von Trump und Putin gesehen:

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    Zufällig inklusive Anspielung auf die Problematik an der Krim.

    Und auch hier:

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    Was Putin will, weiß wohl nur er selbst. Er hat doch mal ziemlich offen gesagt, dass ihm die Wahrheit egal ist. Sprache ist für ihn nur ein Mittel zur Manipulation in seinem Sinne. Das habe er während seiner Zeit beim Geheimdienst gelernt.