Beiträge von KleverRadfahrer

    Soweit ich weiß, haften Autofahrer durchaus für Schäden, wenn sie ihr Fahrzeug nicht abschließen und es dann "fremdgenutzt" wird. Und wahrscheinlich erst recht, wenn sie ein großes Schild "zur freien, anonymen Benutzung" dranmachen.

    Das dürfte in etwa das Analogon zu den Freifunkern sein, oder?

    Da ging es mir mehr darum, dass auch schlecht gesicherte WLANs zur Störerhaftung führen können. Man denke bei PKWs da mal an die KeyLess Systeme, die massiv unsicher sind....

    Oder anders zusammen gefasst: Wenn du der Allgemeinheit etwas gutes tust, indem du z.B. den von der Politik verpennten Netzausbau privat etwas durch einen Freifunkknoten ausgleichst, dann riskierst du bestraft zu werden. Auch wenn du von dem was da passiert überhaupt keine Ahnung hast und selbst nichts böses getan hast.

    Wenn du allerdings der Allgemeinheit etwas schlechtest tust, indem du egoistisch dein Wohl über das aller Anderen setzt und dir ein SUV für die Stadt kaufst, dann:

    - Bist du das arme Opfer wenn dir jemand das Auto stiehlt und damit Schaden anrichtet. Du konntest ja nicht wissen, das schlüssellose Systeme leicht zu knacken sind.

    - Wirst du selber so gut wie nie für vorsätzliche Vergehen (Führerschein heißt man müsste es wissen) wie falsches parken bestraft, weil so sollst du denn auch sonst dein Ungetüm abstellen.

    Ich fände die Vorstellung interessant, man würde Autofahrer genauso behandeln wie Internetnutzer:

    - Man würde als riskieren Störer für Schäden die damit angerichtet wurden zu haften, wenn einem, das Auto geklaut wird.

    - Man würde Wohnungen durchsuchen, weil jemand einen anderen Fahrer, der provokant fährt, angehupt hat, dieser Andere aber zufällig den Job eines Innensenators hat.

    - Leute würden nach dem Autokauf feststellen, das das Auto nur 20 km/h schafft, der Hersteller hat halt bis zu 200 km/h angegeben, aber Autos auf dem Land schaffen oft nicht viel Tempo.

    Lastenräder triggern vor allem die Leute von der "ohne-Auto-geht-es-nicht"-Fraktion, weil ihnen dadurch wesentliche Argumente für die Alternativlosigkeit des privaten Kfz genommen werden. Da schmerzt es natürlich ganz besonders, wenn Menschen einfach auch im ländlichen Raum zeigen, dass man ohne Auto klarkommen kann. Vielleicht nicht immer, aber öfter als man denkt.

    1. Auch wenn evt. anderes behauptet wird, ich kann mir nicht vorstellen, dass die meisten Menschen im ländlichen Raum leben. Dafür sind in den (Groß)Städten einfach viel zu viele Menschen auf engem Raum.

    2. Evt. haben da Leute schon weiter gedacht als wir hier glauben? Lastenräder kann man später nur schlecht oder gar nicht mit rein nehmen. Die werden dann auch noch zur Konkurrenz was öffentlichen Parkraum angeht. Man stelle sich mal vor die armen Leute im SUV haben plötzlich einen Parkplatz weniger, nur weil dann 4 Andere ihr Lastenrad auf gleicher Fläche draußen abstellen?

    Es wurde ja auch nicht ermittelt welche von den befragten Radfahrern einen Führerschein haben, bzw auch Autofahrer sind, oder habe ich das übersehen?

    Es kommt ja auch drauf an an wem man welche Fragen stellt. Wieso muss man Promille-grenzen kennen, wenn man nicht trinkt? Würden die auch Autofahrer die seit Jahrzehnten keinen PKW Anhänger bewegt haben und es auch nicht vorhaben darüber befragen welche Massen/Geschwindigkeiten dann gelten und zu dem Schluss kommen die kennen die Verkehrsregeln nicht?

    Bisher gibts ja nur die Wahl zwischen Schritttempo (mit tolerierter Überschreitung)

    Diese tolerierte Überschreitung sehe ich als großes Problem an. Das läuft dann darauf hinaus, dass man Radfahrer auf Gehwege schickt ohne die Interessen von Fußgängern zu berücksichtigen. Wenn dann was passiert dann war der Radfahrer zu schnell. Aber 98% nutzen den Weg mit dem Rad, das ist weder für Radfahrer noch für Fußgänger eine gute Lösung.

    Wenn Schritttempo dann muss es auch entsprechend kontrolliert werden und es muss auch praktisch nutzbar sein. Wenn es sich um km lange Wege an Hautstrecken handelt ist recht klar, das Schritttempo mit einem Fahrzeug nicht praktikabel sind. Man würde so etwas dem PKW Verkehr auch nie zumuten, nur dem Radverkehr.

    T30 auf Fahrbahnen als Regelgeschwindigkeit hat in meinen Augen auch den Vorteil, dass die Differenzgeschwindigkeit bei vielen dann so gering ist, dass der überholzwang weniger oft einsetzt.

    Da habe ich weniger Hoffnungen. Meine Erfahrung auch [Zeichen 274.1] und [Zeichen 325.1] mit dem Rad (mit erlaubter max. Geschwindigkeit) ist, dass Leute im Auto trotzdem meistens überholen müssen. Da spielt vermutlich primär rein, dass hinter einem potenziell langsameren Fahrzeug dieser Überholzwang einsetzt. Dazu kommt, das bei T30 die Differenz zu "normalen schnellen" Radfahrern immer noch deutlich ist, wenn Leute im Auto noch etwas schneller fahren...

    Manche möchten auch offenbar niemanden vor sich haben. Und aus einem Auto mit einfachem Tempomaten (kein Radar, hält nur stur das Tempo) auf Autobahnen kann ich sagen, fahre ich damit rechts einfach mit genau konstantem Tempo passiert es mir nicht selten, dass Leute erst überholen und dann auf freier Strecke vor mir (etwas) langsamer weiter fahren. Ich laufe also recht schnell wieder auf die auf und muss mein Tempo anpassen.

    Beispiel 3: Das Verkehrsschilderkennungssystem entdeckt dieses für den Fahrradverkehr gedachte Baustellenschild und ISA bezieht das Schild auf den Autoverkehr.

    Also wenn ISA Systeme sich so verhalten würden fände ich es lustig. Dann würden ja Behörden und Bauleute Verkehrszeichen plötzlich korrekt aufstellen müssen um Probleme beim KFZ Verkehr zu vermeiden. :D

    Also ich verstehe diese Zeichen ganz klar so: Dort ist eine Baustelle und in diesem Bereich ein Radweg mit Benutzungspflicht. Darunter kommt kein Zusatzzeichen, sondern ein nächstes Gebotszeichen (5 km/h max.). Da drunter kommt ein Radfahrer frei, also sind Radfahrer von den 5 km/h ausgenommen.

    Das ganze ist doch logisch. Es muss besondere Gefahren auf der Fahrbahn geben, weswegen Radfahrer zwangsweise auf den Rad(und Geh-)weg geschickt werden, Kraftfahrzeuge müssen wegen dieses Gefahr auf der Fahrbahn entsprechend langsam fahren. Ist doch ganz logisch. :S

    nein, verhindern lässt sich "zu schnell fahren" mit keiner Vorrichtung. Jede Vorrichtung kann umgangen werden. Mit mehr oder weniger Aufwand.

    Daher wäre die Formulierung treffender: Die Anzahl und Schwere von Geschwindigkeitsübertretungen lässt sich reduzieren.

    Das stimmt schon. Eine Hürde wäre es natürlich trotzdem und eine andere Situation, wenn jemand erwischt wird; Vorsatz wäre dann nicht mehr zu leugnen.

    Das Hauptproblem sehe ich darin, dass ISA Systeme noch nicht zuverlässig genug arbeiten. Das macht es schlicht nötig dass man diese überstimmen kann, sollte das System sich irren. Was aber heute schon zuverlässig und leicht möglich wäre, die Höchstgeschwindigkeit generell zu beschränken. Die freiwilligen 250 km/h sind eh nur noch dafür da, damit Aufpreise genommen werden können um diese Sperre (was die Hersteller quasi nichts kostet) heraus zu nehmen, bei teuren Sportwaagen. Es spräche meiner Meinung nach nichts dagegen, Neuwaagen grundsätzlich aus Sicherheitsgründen nicht schneller als x km/h fahren zu lassen. Volvo z.B. macht es freiwillig und begrenzt bei 180 km/h.

    Das zweite Problem dürfte der Punkt der Freiheit sein, die man nicht gewährleisten kann und gleichzeitig jede Form von Unsinn verhindern. Es stehen schon genug Leute in den Startlöchern die dann noch viele weitere "intelligente Einschränkungen" wollen. Z.B. wollen manche, das Computer nicht jede Datei kopieren können, manche Informationen damit nicht abrufbar sind, usw. Da ist man ganz schnell in einer Welt der Fremdkontrolle. Da lebt man evt. doch lieber mit dem Risiko, weil es das geringere Übel ist.

    Zumal ein wichtiger Punkt hier wohl noch nicht aufgefallen ist, die zulässige Höchstgeschwindigkeit muss zum rasen gar nicht immer überschritten werden. Das geht an vielen Stellen auch so. Und wenn sich Leute dann z.B. Rennen auf kurvigen Straßen liefern, wo man die erlaubte Höchstgeschwindigkeit aufgrund enger Kurven nicht ausfahren kann, dann ist das nicht weniger Gefährlich für Dritte.

    Das große Problem ist das PKW zwei Dinge gleichzeitig sind: Panzer bzw. gefährliche Waffe und rohes Ei, wo jeder Kratzer teuer wird. So geht man im Auto kein Risiko für sein Leben ein, wenn man sich rücksichtslos gegenüber Radfahrern oder Fußgängern verhält. Verfolgt von den Behörden wird es so gut wie nie, eine direkte Gegenwehr ist nicht möglich oder führt direkt zu einem belegbarem Schaden.

    Dabei sind die Schäden welche durch so eine Fahrweise verursacht werden ja durchaus vorhanden. Wenn es dazu führt, dass sich am Ende manche Menschen nicht mehr aufs Rad trauen kostet es auch. Es ist nur eben nicht ein belegbarer Betrag den man klar einem Verursacher nachweisen kann.

    Ich habe mich schon bei der letzten Novelle der STVO gefragt, ob die 1,5m/2m Regel jetzt wirklich ein Fortschritt ist. Sie ist nämlich auch eines, eine sehr billige Möglichkeit für Überholmanöver wie im Video gesehen, ein gefährliches Vergehen lächerlich zu bestrafen. Dort sind keine Abstufungen festgelegt worden bei der Strafe. Also egal wie dicht es wird, es bleibt bei 30 Euro. Für 1,4m statt 1,5m wäre eine so geringe Strafe (bezogen auf die Kosten eines PKW eigentlich nur ein kostenpflichtiges Erinnerungsschreien an die STVO) ja ok, aber nicht mehr, wenn es deutlich weniger wird. Hier hätte man es analog zum den Strafen fürs Drängen unter PKW Fahrern auf der Autobahn machen können und direkt Steigerungen festlegen für weniger als X% des Abstandes. Und ja auch diese Reglung ist so gestaltet, dass sie nur Kraftfahrer ordentlich schützt, die Strafen für zu dichtes Hinterherfahren sehen erst ab 80 km/h Punkte vor.

    2017 war das Ganze nur als Gehweg mit Radverkehrsfreigabe angeordnet:

    https://www.mapillary.com/map/im/YGULYtGm9ZndGxdgOa7rzA

    Dann fände ich das [Zusatzzeichen 1012-32] legitim, da es ja primär ein Gehweg ist.

    Es kommt drauf an. Wenn da früher ein [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] (oder sogar die andere Form, wo dort in Schrift "Radfahrer frei" steht) war und dann dann das Ganze in [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1012-32] geändert wurde, dann kann man das wirklich sehr leicht übersehen.

    Dazu wage ich mal folgende Behauptungen:

    1) Seitdem dort [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] steht hat sich niemals ein Polizist um die Einhaltung der Regeln dort gekümmert, Schrittgeschwindigkeit wurde da nie überprüft. Sonst würden ja schnelle Radfahrer (ja wie es die STVO vorsieht) noch auf die Fahrbahn ausweichen und den Autoverkehr behindern.

    2) Bei der Sperrung für den Radverkehr wurde überhaupt gar nicht berücksichtigt, das dieser auf dem Gehweg eh nur Schritttempo fahren dürfte.

    Also ich sehe Section Control als unnötig an. Was die Kläger da befürchten ist leider durchaus realistisch. Man nehme nur mal die aktuellen Beispiele, wo die Polizei sich die Corona Gästelisten geschnappt hat (Quelle). So viel sind Versprechen die Daten sind nur für X und werden nicht für andere Dinge genutzt wert.

    Verboten und gefährlich ist es überhaupt zu schnell zu fahren, nicht nur im Schnitt. Am Ende setzt da die Autofahrerlogik ein: "Jetzt war ich langsamer wegen Trecker/Radfahrer/... jetzt kann ich innerhalb der Section ausgleichen". Ist doch jetzt bereits so bei den Bußgeldern, viele fahren so viel zu schnell wie es ohne Punkte möglich ist.

    Das nächste praktische Problem (was ich hier in der Region Niederrhein beobachte) bleibt auch ungelöst. Es wird immer an den gleichen Stellen gemessen. Diese kennt man nach einer Zeit und merkt dann auch, dass dort wo es typischerweise nie kontrolliert, dieses auch ausgenutzt wird. Wenn SC dazu führt, dass es durch Schilder angekündigt werden muss, dann verschlimmert es das Problem evt. sogar, dass mache zu schnell fahren, wenn sie gerade nicht kontrolliert werden.

    Weiteres Problem, wer mit dem Auto nur das maximal erlaubte Tempo fährt wird recht schnell unangenehme Blicke in den Rückspiegel erleben. Leider wird aber nur das Tempo kontrolliert und nicht gleichzeitig auch die Abstände, das bleibt mit SC ebenfalls ungelöst.

    Und das Hauptproblem, das insgesamt zu wenig (vor allem sind die die Kontrollen wichtig, die nicht stationär sind) kontrolliert wird ist ein Personalproblem, das bleibt durch Section Control auch ungelöst.

    Das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist mitunter deutlich teurer als mit dem eigenen Auto: Wer mit der Bahn pendelt, zahlt drauf

    Und da ist nicht mal eine Berechnung der Zeit mit drin. Mut Bus/Bahn braucht man in der Regel länger, rechnet man das in Zeit um (in Form eines Stundenlohns) dann steht der ÖPNV noch schlechter da.

    Da sieht man mal wie sehr das Auto subventioniert wird, wenn es trotz geringerer Effizienz besser da steht.

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/ben…ab-global-de-DE

    Wieso freut es mich, das Benzin/Diesel teurer geworden sind, obwohl ich auch selber dadurch mehr bezahlen muss?

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    Weil ich nicht berücksichtige, dass es die Leute nicht davon abhält kurze Strecken in der Stadt alle mit dem Auto zurück zu legen und weil die Leute trotzdem große Autos mit hohem Verbrauch dabei fahren.

    Es reicht also nicht um die Städte angenehmer fürs Radfahren oder zu Fuß gehen zu machen.

    Prognose: Es wird nur dazu führen, dass sich Leute beschweren, die eigentliche Ursache der Kosten trotzdem primär Andere tragen müssen und am Ende den Verkauf von E-Autos beflügeln, wo der großer/schneller/stärker Trend bei Kfz dann weiter geht. :(