Beiträge von Malte

    Homeoffice kannst du nicht machen? Dann wäre nämlich eine Option, die Besichtigung mit dem Auto zu machen, ohne Urlaub zu nehmen. Oder dauert die Fahrt so lange?

    Ohne Homeoffice könntest du das Auto auch am Hbf parken; kostet natürlich.

    Doch, ich arbeite schon seit dem 13. März von zu Hause aus. Aber von Kiel dauert die Fahrt nach Lüneburg mit dem Auto bei einem realistischem Verkehrsaufkommen durch den Elbtunnel oder die nicht ausgebauten Strecken der A 21 mindestens zweieinhalb Stunden, das heißt, ich bin insgesamt mindestens sechs Stunden außer Haus.

    Den Wagen irgendwo in der Innenstadt zu parken geht natürlich auch, aber da kommen zu den Kosten fürs Parkhaus noch der zeitliche Aufwand, um bis in die Hamburger Innenstadt zu gurken. Von Parkhaus bis Lüneburg und wieder zurück bin ich dann zwar „nur“ drei Stunden inklusive Besichtigung weg, kann diese Zeit aber nicht zum Arbeiten nutzen, was sich dann doch irgendwann in der Bilanz der Arbeitszeit niederschlägt. Inklusive An- und Abreise nach Kiel ist ein solcher Tag hinsichtlich meines Arbeitspensums ziemlich im Eimer und wenn ich eine Besichtigung pro Woche habe, wird’s trotz flexibler Arbeitszeiten mit dem Ausgleich irgendwann schwierig.

    Ansonsten: Du solltest keine Risikogruppe sein und die Besichtigungen sind wichtig. Da ist das Risiko aus meiner SIcht akzeptabel, mit der Bahn zu fahren.

    Tja — ich ginge erst einmal davon aus, dass ich nicht zur Risikogruppe gehöre, jedenfalls wüsste ich nicht, dass ich an problematischen Krankheiten leide oder ein schwaches Immunsystem habe. Andererseits: Davon erfährt man im Zweifelsfall auch erst auf der Intensivstation.

    Und überhaupt geht es ja primär nicht um mich und meine Gesundheit — wer sich in Gefahr begibt, kommt womöglich darin um. Die Frage ist ja auch, ob ich mir nicht den Virus einfange, keine Symptome entwickle und dann noch tagelang fröhlich in der Bahn sitze, aber dann eben andere Menschen schwer erkranken.

    pausieren und die paar Fahrten ohne BC bezahlen?

    Ja, das ist halt die Frage.

    Wenn ich das Bureau des Arbeitgebers in der Hamburger Innenstadt als Sprungbrett nutze, kaufe ich Flexpreise für den Fernverkehr und die schlagen sich dann gleich mit jeweils 36 Euro pro Fahrtrichtung nieder. Und nun muss man eben eine Wette eingehen: Wenn ich vier Besichtigungen pro Monat absolviere, sind das 288 Euro. Mit dem Verlust kann ich leben. Wenn’s aber nicht vier Besichtigungen pro Monat sind, weil wir irgendwann eine Wohnung gefunden haben, ist’s halt wieder Essig mit dieser Kalkulation. Wenn wir dann aber umziehen, fahre ich womöglich noch viel häufiger zwischen Kiel und Hamburg hin und her und käme mit Flexpreisen locker über 350 Euro pro Monat. Wenn wir dann aber erst einmal in Lüneburg wohnen, brauche die BahnCard wieder nicht so häufig.

    Ich habe die Frage hier schon ein paar Mal gestellt, beziehungsweise Überlegungen dazu offengelegt: Was haltet ihr von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel in der momentanen Zeit?

    Hintergrund meiner neuerlichen Frage sind zwei Aspekte:

    Einerseits müssen wir hin und wieder noch zu Wohnungsbesichtigungen nach Lüneburg fahren, die häufig an Arbeitstagen stattfinden und meistens auch noch zu strategisch ungünstigen Zeiten. Wenn ich um zwölf Uhr in Lüneburg eine Wohnung besichtigen möchte, dann muss ich mir dafür einen ganzen Tag Urlaub nehmen, wenn ich aus Kiel mit dem Auto anreisen möchte. Ich könnte aber meinen Arbeitsplatz am Hamburger Hauptbahnhof als Sprungbrett nutzen, um von dort aus mit der Bahn nach Lüneburg zu fahren — im Idealfall bin ich keine zwei Stunden fort und das kann ich prima mit flexiblen Arbeitszeiten kompensieren, zumal ich ja einfach in der Bahn weiterarbeiten kann.

    Andererseits bietet mir die Bundesbahn an, meine BahnCard 100 für einen längeren Zeitraum zu pausieren. Das ist natürlich interessant, denn wenn jetzt ein Lockdown nach dem nächsten kommt, beziehungsweise ich aufgrund von #StayAtHome sowieso nicht die Bahn nutzen kann, ärgere ich mich irgendwann über die 350 Euro, die ich jeden Monat für nichts ausgebe.

    Und mir ist natürlich klar, dass jetzt wohl nicht der richtige Zeitpunkt ist, um mit der Bahn stundenlang quer durch die Republik zu gondeln aber ich möchte schon gerne zu Wohnungsbesichtigungen mit der Bahn fahren und eventuell hin und wieder am Wochenende eine Bahnfahrt von etwa einer halben Stunde unternehmen, um mit dem Rad raus aus der Stadt zu kommen.

    "Läuft!"

    Donnerstag, 19 Uhr SternChance - mit Martin Randelhoff (Zukunft Mobilität) und dem VD-Leiter Ulf Schröder sowie Lars Pochnicht (SPD)

    Ich schmeiße einfach mal — auch wenn das jetzt schon vier Jahre her ist — einfach mal ganz zusammenhangslos meine Notizen von diesem Termin hier rein. Wohlwissend, dass die meisten Aussagen mittlerweile längst überholt sind, war das Mittippen damals wenigstens nicht komplett umsonst:

    Am Montag habe ich wohl noch einmal Gelegenheit, den lustigen neuen Jungfernstieg zu besichtigen. So wie die Berichte im Internet klingen, hat die Polizei nach ihrem anfänglichen Engagement an dieser Stelle schon wieder kapituliert:

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    Übrigens: So richtig viel geändert hat sich in den letzten zwei Jahren offenbar nicht. Der angeordnete Zweirichtungsverkehr besteht weiter:

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    Ich bin letztes Wochenende die alte Trasse der Industriebahn Schacht-Audorf entlanggefahren. Ich müsste wohl die Bilder noch einzeln beschriften, damit man weiß, was dort zu sehen ist — beziehungsweise nicht zu sehen ist — aber an dieser Stelle möchte ich noch einmal die Mail veröffentlichen, die mir Thomas Pudimat vor beinahe zwölf Jahren zu dieser Bahn im Geschichtsspuren-Forum geschickt hat:

    Ein Teil der Trasse ist über Luftbildaufnahmen immer noch sichtbar und als Wanderweg zugänglich, allerdings konnte ich weder vor Ort noch auf den Aufnahmen nachvollziehen, wie die Trasse wohl vor dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals verlief, der ja erst den Damm mitsamt der Kurve hoch über die Rendsburger Eisenbahnbrücke notwendig machte — und auf der nördlichen Seite der Bahn die Einrichtung eines Wendedreiecks mit Anschluss an die Trajektfähre auf die Rader Insel veranlasste.

    Was ihr immer gegen Holzöfen habt.

    Das ist eine längere Geschichte.

    Ich betreibe Luft.jetzt seit bald vier Jahren und in dieser Zeit hat sich die Feinstaub-Belastung quasi umgekehrt: Während noch 2017 die Werte am Morgen und im Laufe des Nachmittages bei Messstationen in der Nähe des Straßenverkehrs am höchsten waren, ist es mittlerweile umgedreht. Ab dem frühen Nachmittag bis in die frühen Morgenstunden sind in Wohngebieten deutlich höhere Feinstaubbelastungen zu messen, während der Straßenverkehr dagegen quasi unauffällig ist. Bei mir am Fenster werden momentan 70 µg/m3 Feinstaub gemessen, obwohl um 23 Uhr so gut wie gar kein Kraftfahrzeug mehr unterwegs ist. Das ist alles Feinstaub, der aus Holzheizungen emittiert wird, beziehungsweise aus Kaminöfen stammt, die pünktlich zum Tatort angesteckt wurden.

    Diesen Geruch, der bei der Verbrennung von Holz entsteht, ganz gleich ob Pelletheizung oder Holzofen, empfinde ich als unangenehm. In dem Wohngebiet, in dem ich bis zu meinem 19. Lebensjahr gewohnt habe, gab es früher einen einzigen Nachbarn, der hatte so ein richtiges Kaminzimmer, das diese Bezeichnung tatsächlich verdient hat. Als ich am Sonnabend meine Eltern besucht hatte, waren die Witterungsbedingungen ungünstig, so dass eine Dunstschicht durch das Wohngebiet waberte — gefüttert von den vielen Edelstahlrohren, die in den letzten Jahren an die Einfamilienhäuser angebaut wurden, an deren Ende ein Holzofen steht.

    Ich kann mit diesem würzig-beißenden Geruch nichts anfangen und empfinde ihn als äußerst unangenehm. Und angesichts der ganzen Schadstoffe, die sich in dieser Feinstaubwolke tummeln, etwa Dioxine und Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, ist das auch nicht so ganz ohne. Und wenn noch jemand auf die Idee kommt, bearbeitetes Holz oder den lackierten Holzstuhl über den Ofen der Entsorgung zuzuführen, dann will ich gar nicht wissen, was ich da alles einatme.

    Zurück in Kiel hatte ich am Sonnabendabend von der alten Levensauer Hochbrücke eine tolle Aussicht auf Kiel-Suchsdorf, das ebenfalls aus Einfamilienhäusern besteht, von denen eine beachtliche Menge mit einem Kaminofen nachgerüstet wurde. Und interessanterweise beschwerten sich unabhängig davon sogar meine Frau, ein paar Bekannte und sogar einige Nutzer in den einschlägigen Stadtteilgruppen auf Facebook über diesen seltsamen Geruch, der gestern und heute in den Straßen hing.

    Aber so riecht es eben, wenn wir aus vermeintlichen Umweltschutzgründen plötzlich alle mit Holz heizen. Ich bin ja der Meinung, dass es unserer Lebenserwartung und -qualität ganz gut getan hat, dass wir im Laufe des letzten Jahrhunderts die Holz- und Kohleöfen aus den Häusern geschmissen und gegen vergleichsweise saubere Öl- und Gasheizungen ausgetauscht haben. Jetzt erlebt das Heizen mit Holz plötzlich eine ungeahnte Renaissance, obwohl es in wissenschaftlicher Sicht die mit Abstand dreckigste und gesundheitsgefährdenste Art des Heizens ist. Und dann ist es noch nicht einmal umweltschonend oder klimaneutral, weil binnen einiger Tage ein ganzer Baum durch den Ofen wandert, der im Wald mehrere Jahrzehnte zum Nachwachsen braucht. Mittlerweile ist der bundesweite Bedarf an Brennholz so groß, dass wir Holz aus gerodeten rumänischen Urwäldern importieren.

    Jörg Kachelmann, der sich auf Twitter quasi jeden Abend über dieses Thema aufregt, hat dazu vor einigen Jahren schon mal etwas längeres geschrieben: Feinstaub aus Holzöfen – die gemütlichen Dementoren

    Na dann viel Spaß damit. Falls es mal elektronische Fertigkeiten braucht oder auch Fehlersuche, kannst Du Dich gerne an mich wenden.

    Danke für das Angebot. Ich hoffe ja, hin und wieder auch mal eigene technische Fertigkeiten zu entwickeln, aber wenn ich nicht mal in der Lage bin zu erkennen, dass hier keine Lötarbeiten notwendig sind, dann sieht das übel aus :D

    Du hast recht, man muss das Ding einfach nur zusammenstecken — das eine Teil, das gelötet werden musste, hat offenbar schon der Shopbetreiber beim Zusammenstellen des Kits erledigt. Danke für den Hinweis!

    Der Sensor misst dann auch schon fleißig die Auswirkungen von Holzöfen und Straßenverkehr, damit hat sich dann die Frage nach dem Lötkolben erst einmal erledigt: https://luft.jetzt/LFTDTN37526

    Vor ein paar Tagen habe ich zwei Luftdaten-Sensoren gekauft.

    Das erste Problem war: Ich ging davon aus, man müsse den Kram nur noch zusammenstecken. Tatsächlich ist aber für den Temperatursensor ein Lötkolben notwendig. Das zweite Problem war: Weil ich dicke Finger habe, kaufte ich gleich zwei davon. Nun gut. Leider habe ich aber weder einen Lötkolben noch Lötzinn.

    Weil es in meiner Gegend quasi keinen Elektronikfachmarkt mehr gibt — das Eletronik-HiFi-Center in Rendsburg, das ich früher häufig besucht habe, schloss letztes Jahr — wird es wohl auf eine Bestellung im Internet hinauslaufen.

    Wenn ich mich bei Reichelt oder Conrad durch das Sortiment klicke, verliere ich schnell den Überblick. Kann mir da jemand irgendwas empfehlen? Ein einfacher Lötkolben genügt, mehr als drei oder vier Mal im Jahr werde ich ihn wohl nicht anwerfen, aber es darf trotzdem gerne etwas teurer sein, wenn die Qualität stimmt.

    Nun ist es offiziell

    Biden hat gewonnen ( laut CNN, NBC und AP

    Tja, da komme ich vom Radfahren nach Hause und habe mit solchen Nachrichten nun gar nicht mehr gerechnet.

    Ob Trump selbst das akzeptiert oder wird er der erste Ex Präsident, der vom Secret Service aus dem Weißen Haus geführt wird?

    Er hat ja in der Vergangenheit mehrfach deutlich gemacht, dass man ihn aus dem Weißen Haus tragen müsste. Ob er diese Drohung wahrmacht? Eigentlich gibt es ja wenig Anhaltspunkte, warum er sein Verhalten ändern sollte.

    Es ist eines der wichtigsten Naturgesetze. Wenn die Sonne tief steht, dann müssen Kraftfahrer andere Verkehrsteilnehmer übersehen.

    Das klingt dann so: Weil Sonne tief stand: Autofahrer verletzt Radlerin in Essen

    Weiter unten folgt dann noch der obligatorische Absatz mit Handlungsempfehlungen der Polizei, der zwar irgendwie neutral formuliert ist, also sich sowohl an nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer als auch an Kraftfahrer wendet, aber sicherheitshalber allzu starke Reizphrasen wie „Geschwindigkeit reduzieren“ oder „langsam fahren“ vermeidet und sich dann im Endeffekt doch nur wieder an nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer und deren soziale Pflicht zum Tragen einer Warnweste wendet.

    Wobei ich mich ja echt frage: Wo steht denn Anfang November die Sonne um 13:50 Uhr schon so tief, dass man die Übersehen-Karte spielen kann?

    Aber rechts? So ein Brocken Stimmen zu 100% für Biden? Wie kann das sein?

    Wäre das ein schnell korrigierter Eingabefehler, wäre ja auch diese Kurve korrigiert worden.

    Hat jemand eine befriedigende Erklärung dafür?

    Nach dem, was CNN momentan alle fünf Minuten erklärt, gibt es Countys, in denen fast 95 Prozent der Briefwähler für Biden gestimmt haben. Wenn diese Countys ihre Briefwahlstimmen bekanntgeben, passiert das, was auf der rechten Grafik zu sehen ist.

    Trump hat seine Anhänger aufgerufen, am Wahltag ins Wahllokal zu gehen, weil die Briefwahl unsicher und fälschungsanfällig wäre, Biden hat seine Anhänger aufgerufen, per Briefwahl zu stimmen, um sich im Wahllokal nicht mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Und das schlägt sich dann eben auch in den Auszählungsergebnissen nieder.

    Ich bin dort vorhin noch einmal vorbeigefahren. Die Sache geht jetzt so los:

    Und geht dann so weiter:

    Immerhin hat die Stadt Kiel aus dem tragischen Unfall vor zehn Jahren gelernt und das Verkehrsschild mit einer Schutzbake „gesichert“. Ist natürlich trotzdem die Sache, dass normalerweise das Gehwegradeln ordnungswidrigkeitenbewehrt ist, aber hier irgendwie erwartet wird, dass Radfahrer ganz selbstverständlich, Schwubbeldiwupp, an dem Schild vorbeifahren. Im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung muss hier aber selbstverständlich abgestiegen und um das Schild herumgeschoben werden — alternativ das linke Pedal heben, den Kopf senken und auf den verbleibenden fünf Zentimetern des Radweges vorbeifahren.

    Aber man hat sich ja schon daran gewöhnt, dass Verkehrsschilder, die allein den Kraftverkehr interessieren, auf dem Radweg abgestellt werden „müssen“, damit der Kraftverkehr nicht behindert wird. (Was ja im Übrigen nicht stimmt, denn mit ein bisschen gutem Willen ließe sich dieses Schild auch so aufstellen, dass der Radweg frei bleibt; dazu ist dann allerdings eine aufwändigere Aufstellvorrichtung notwendig, was ja hier im Endeffekt auch komplett egal ist.)

    Kurz darauf folgt dann der erste Staubsauger:

    Und das hier finde ich dann echt scheiße. Bitte entschuldigt meine Wortwahl, aber ich sag’s gerne noch mal: Scheiße. SCHEI?E!

    Ja, okay, die lustigen Staubsauger stehen jetzt auf dem Radweg und bleiben dort jetzt erst einmal für die nächsten zwei bis drei Jahre. Ja, okay, die Situation ist nunmal so wie sie ist und als unmotorisierter Verkehrsteilnehmer sind wir nun wieder die Leittragenden, wenn quasi alle erreichbaren Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit der Kraftverkehr hier ungehindert fließen kann und die Messwerte im grünen Bereich bleiben. Alles klar, an diese Opferrolle muss man sich gewöhnen, wenn man mit dem Rad unterwegs ist.

    Und ja, natürlich wird davon ausgegangen, dass die lieben Radfahrer ganz ordnungswidrig auf dem Gehweg fahren werden, wenn der Radweg mit Luftreinigern versperrt ist. Aber dass man sich bei der Straßenverkehrsbehörde noch nicht einmal die Mühe macht, das Zeichen 237 zu verdecken und stattdessen wenigstens [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10], das empfinde ich als ziemlich frech. Hier wird ganz einfach davon ausgegangen, dass sich Radfahrer und Fußgänger schon irgendwie miteinander arrangieren werden, Hauptsache der Kraftverkehr fließt ungehindert.

    Und ich frage mich einmal mehr, warum diese blöde Luftmessstation nicht einfach abgebaut wird, anstatt diesen albernen Zirkus zu veranstalten.

    Und obwohl ich normalerweise nie auf irgendeiner Route am Theodor-Heuss-Ring vorbei komme, ärgere ich mich über diese Luftfilter. Einerseits werden wir angehalten, doch Bitteschön aus Gründen des Klima- und Umweltschutzes mit dem Rad zu fahren, andererseits passiert abseits von ein paar Leuchtturmprojekten wie der Veloroute 10 nur sehr wenig für den Radverkehr, weil man es sich nicht mit den steuerzahlenden Kraftfahrern verscherzen kann. Die Menschen, die sich heute ohne Auto durch die Stadt bewegen, die tun das nicht wegen der tollen Radwege, wegen des tollen öffentlichen Personennahverkehrs, wegen der tollen Verbindungen für Fußgänger, sondern „trotz“ der miserablen Infrastruktur für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer und trotz der immer wieder steigenden Fahrpreise für den ÖPNV.

    Und als Dank dafür, sich Tag für Tag mit dem Rad in den übermotorisierten Straßenverkehr zu schmeißen, bekommen wir Staubsauger auf den Radweg gestellt, um die wir dann brav herumschieben dürfen. Da spürt man direkt die Wertschätzung seitens der Politik.

    Und trotzdem wird erwartet, dass wir uns zivilisiert verhalten und uns ganz artig mit diesen Staubsaugern arrangieren, damit der Kraftverkehr ungehindert fließen kann. Andauernd wird in den Ortsbeiräten und in den Kieler Autonachrichten über die Befindlichkeiten des Kraftverkehrs gesprochen, über die so genannte Parkplatzvernichtung, über Steuerzahler, die für ihre drei Kilometer zur Arbeit jetzt über eine Dreiviertelstunde brauchen, über Kinder, die ihre Eltern nicht mehr sehen, weil es in den Wohngebieten keine kostenlosen Parkplätze mehr gibt, über Stau und noch mehr Stau, aber ich habe nicht den Eindruck, dass es irgendjemanden interessiert, wie miserabel eigentlich die Situation für alle Menschen ist, die dummerweise ohne eigenes Auto auskommen müssen.

    Allerdings ist das ja grundsätzlich in jeder deutschen Stadt so. Aber nach meiner Kenntnis gibt es diese lustigen Staubsauger sonst nur noch in grün regierten Stuttgart am Neckartor, wo es aber an einem Radweg mangelte, um diese Albernheiten zu platzieren.

    Ich ziehe mir seit Dienstagabend hin und wieder CNN rein, die seitdem quasi gar nicht mehr aus dem Breaking-News-Modus rauskommen.

    Seit einer Viertelstunde spricht der ehrenwerte Präsident der Vereinigten Staaten von America und mir läuft gleich das Hirn durch die Nase. Was für ein beispielloser Angriff auf die Demokratie. Selbst FoxNews bezeichnet seine Rede als das, was sie ist: Voller Lügen.

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    Nur mal so zwischendurch:

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    Zerstörung des Planeten vorantreiben

    Dem Argument mag ich im Zusammenhang mit der Wahl widersprechen. Als Weltgemeinschaft betreiben wir gemeinsam die Zerstörung des Planeten, ganz unabhängig des Insassen des Weißen Hauses.

    Die Vereinigten Staaten sind übrigens heute, das ist natürlich perfekt durchchoreografiert, aus dem Pariser Weltklimaabkommen ausgetreten. Aber so sehr viel besser machen wir's in Deutschland und Europa auch nicht: Mit dem Kohleausstieg bis 2038 lässt sich unser Beitrag zum Klimaschutz nicht mit dem Ziel, deutlich unter einer Erwärmung von 1,5 K zu bleiben, vereinbaren. Unserer beständiger Ausbau der Autobahnen, das Festhalten und Lobbyieren für Verbrennungsmaschinen ist ebenfalls nicht mit 1,5 K zu vereinbaren. Solche Sachen wie die EU-Agrarreform von vor ein paar Wochen sind nicht mit 1,5 K zu vereinbaren. Der weltweit ansteigende CO2-Ausstoß ist nicht mit 1,5 K zu vereinbaren.

    Wir steuern momentan auf eine Erwärmung von 3 bis 8 K bis 2100 zu und wenn schon 2 K katastrophale Folgen bedeuten, dann ist's im Endeffekt auch egal, ob wir unseren Kindern und Enkelkindern 3 oder 8 K zumuten.