Beiträge von Malte

    Nach Aussage der DEGES bestand die Absicht, die Situation für den Fuß- und Radverkehr zu verbessern. Daran hatte die damalige BWVI mit Senator Horch aber kein Interesse.

    Mittlerweile sieht es dort so aus. Ich finde es ja interessant, dass diese „Linksverkehr-Pfeile“ sogar auf dem roten Überweg appliziert wurden.

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    Heute gab’s mal ganz was neues: Aufgrund der niedrigen Teilnehmerzahlen wurde offenbar auf einigen Strecken die Polizeibegleitung eingestellt und Radfahrer auf nicht benutzungspflichtige Radwege verwiesen. Angeblich gibt es eine neue Regelung, nach der das Befahren der Fahrbahn erst ab einhundert Fahrrädern erlaubt sein soll.

    Ich habe ja aus terminlichen Gründen die Tour zwischen Lüneburg und Harburg mit der Bahn abgekürzt, aber ab dem Lüneburger Ortsausgang wurden die Teilnehmer nach meiner Kenntnis auf den gemeinsamen Fuß- und Radweg entlang einer Überlandstraße verwiesen, da aufgrund der niedrigen Teilnehmerzahl eine Fahrt auf der Fahrbahn unverhältnismäßig wäre.

    Ähnliche Berichte gab es auch von nördlichen Startpunkten, bei Twitter ist beispielsweise die Route aus Wedel dokumentiert:

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    Ommerhin hatten die geringen Teilnehmerzahlen auch etwas positives: Das Teilnehmerfeld war kompakter und ließ sich deutlich leichter gegen renitente Kraftfahrer verteidigen, die wieder an mehreren Stellen durch die Masse hindurchbrechen wollten.

    Heute stellt sich dann heraus: Meinen Impftermin bin ich wohl wieder los: Ausfall von Johnson & Johnson trifft Deutschland hart

    Die Arztpraxis, die für heute um einen weiteren Anruf zwecks Rücksprache bat, ist von heute bis zum Tag vor meinem anvisierten Impftermin im Urlaub.

    Das ist ja super großartig — wir gehen also davon aus, dass meine Impfung nicht stattfindet, aber genauere Informationen bekomme ich nicht. Ich nehme mir also für den Tag einen Tag Urlaub, fahre dann nach Mecklenburg-Vorpommern, erfahre dann um 8 Uhr morgens, ob das nun was wird oder nicht, und fahre wahrscheinlich unerledigter Dinge wieder nach Hause.

    Dann kam das hier:

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    Ich rief erstmal bei der 116 117 an, um mich zu erkundigen, ob ich als Niedersachse einen Anspruch auf einen Impftermin in Hamburg hätte, der ja die letzten Male stets verneint wurde, aber nun ginge es irgendwie doch mit einer Prio-3-Bescheinigung von meinem Arbeitgeber.

    Nun trägt es sich ja leider zu, dass es in diesem Jahr einen (!) Zeitraum von drei Tagen (!!!) gibt, an dem ich keine Zeit habe aufgrund eines unverschiebbaren Termins. Ratet mal, wann dieser Zeitraum wohl liegen wird:

    Ich überlegte kurz und kam zum eindeutigen Ergebnis, dass die Aussicht auf einen Impftermin den Kurzurlaub Ende Juli schlägt — obwohl ich für den Urlaub schon einen Haufen Kohle in einen Nachtzug und in Kletterausrüstung investiert hatte.

    „Halt!“, durchfuhr es mir plötzlich — sollte ich jetzt wirklich einen seit zwei Jahren geplanten Urlaub absagen mit Freunden, die ich seit anderthalb Jahren nicht mehr gesehen hatte? Für einen Impftermin, der dann womöglich direkt wieder ausfällt, weil Biontech dann doch nicht mehr genügend Impfstoff liefert? Oder weil irgendwas anderes dazwischen kommt, wovon ich nach meinen bisherigen Erfahrungen ausgehen muss?

    Nein, auf diesen schlechten Deal lasse ich mich dann doch nicht ein. Nun warte ich erst noch ein paar Wochen, um in Mecklenburg-Vorpommern zu erfahren, was denn nun mit meiner Johnson-&-Johson-Impfung passiert und wenn das nicht klappt, lasse ich mich halt beim Betriebsarzt impfen. Irgendwann wird’s mir dann nämlich auch zu blöd.

    Vor einigen Tagen hatte mir Lischen-Radieschen einen Impftermin mit Johnson & Johnson besorgt — quasi in der einzigen Arztpraxis im Umkreis von hundert Kilometern, der irgendwelche spezifischen Regelungen über Bundesländer oder Impftourismus oder was auch immer egal waren. „Kommen Sie vorbei“, hieß es, „alles kein Problem.“

    Ich bin mit diesem Impftermin nicht hausieren gegangen, denn obschon ich ihn einigermaßen moralisch einwandfrei nach Aufhebung der Priorisierung bekommen hatte, empfinde ich das nicht als etwas, womit ich gerne angeben möchte.

    Heute stellt sich dann heraus: Meinen Impftermin bin ich wohl wieder los: Ausfall von Johnson & Johnson trifft Deutschland hart

    Und natürlich hatte ich meinen Platz in der Warteschlange vor dem Impfzentrum schon im Interesse anderer Impfwilliger aufgegeben.

    Aber was soll’s, dann warte ich eben bis ich irgendwann mal an der Reihe bin.

    Mir wird das langsam alles zu blöd.

    Falls nicht, würde hier dann rechts vor links zugunsten der Radfahrerin gelten?

    Solche Kreuzungen mit Rechts-vor-links-Regelung sind eigentlich nur in Tempo-30-Zonen als Relikte der Vergangenheit anzutreffen.

    Grundsätzlich hätte die Radfahrerin nach meinem Dafürhalten auch dann Vorfahrt, da sie eben von rechts kommt, allerdings spielen da noch eine Menge Feinheiten eine Rolle, etwa ob es sich um einen straßenbegleitenden Radweg handelt oder nicht. Anhand der Straßenmarkierungen halte ich das allerdings weiterhin für eine Vorfahrtstraße mit straßenbegleitendem Radweg, außer dass hier vielleicht noch Zeichen 205 oder ähnliche Späße am Radweg aufgestellt wurden.

    Erwartest Du denn Konsequenzen an Ort und Stelle? Durch Standgericht?

    Öffentliche Auspeitschung noch vor Ort zum Zwecke der Abschreckung unter dem Beifall der Radfahrer?

    Unfug.

    Aber wenn jemand im Verdacht steht, einen Verkehrsunfall mit Personenschaden verursacht zu haben, beziehungsweise das auch noch freimütig zugibt, und den Eindruck macht, aufgrund der körperlichen oder geistigen Verfassung nicht zum Führen eines Kraftfahrzeuges in der Lage zu sein, dann wünsche ich mir schon, dass man die Leute nicht einfach weiterfahren lässt.

    Zwar kein YouTube und auch nur eine kurze Szene, die mich aber dennoch mal wieder erstaunt:

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    Ich hatte ja auch schon mehrfach als Geschädigter und als unbeteiligter Zeuge das Vergnügen, der Polizei bei der Versorgung der vermeintlichen Unfallverursacher zu beobachten. Und ganz egal, ob jemand einen verwirrten Eindruck macht oder geradezu auf allen Vieren aus dem Auto herausgekrabbelt kommt, weil der Körper keine Kraft mehr aufbieten kann, ob die Spiegel vollkommen falsch eingestellt sind oder die Arme schon so starr sind, dass sich ein Fahrer nach eigener Auskunft schon seit vielen Jahren nicht mehr anschnallen konnte: Wenigstens an Ort und Stelle hatte das keine Konsequenzen. Ob das dann im Nachgang noch zu einer MPU oder wenigstens einem Bußgeld führte, ist mir natürlich nicht bekannt.

    Na schau an. In drei Wochen wohnen wir schon in Lüneburg in unmittelbarer Nähe der Bahnstrecke von Lüneburg-Süd nach Soltau, auf der momentan wohl zwei Mal täglich ein Güterzug fährt, nun sollen dann bald, beziehungsweise „irgendwann“ mal wieder Züge bis Amelinghausen oder Bispingen fahren:

    Ab nächster Woche wird wieder ein Teil der Strecke saniert, dieses Mal von Embsen bis Lüneburg. Und obwohl ich quasi direkt an der Strecke mit Blick auf die Ilmenau-Brücke wohne, fuhr dieser Zug nun mehrfach an mir vorbei, ohne dass ich ihn bemerkt hätte:

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    Einerseits ärgere ich mich, dass ich diesem Schauspiel nicht beiwohnen konnte, andererseits finde ich es ganz interessant, dass selbst ein nicht auf Lärmschutz getrimmter Bauzug mit einer röhrenden Ludmilla vorne dran nicht weiter auffällt. Die Hinfahrt wurde wohl als langsame Rangierfahrt durchgeführt, die Rückfahrt nach meiner Kenntnis nicht, aber gegenüber dem normalen Straßenverkehrslärm fällt das Ding nicht auf.

    Will sagen: Wenn dann 2025 womöglich tatsächlich Züge von Lüneburg bis Amelingenhausen, Bispingen oder vielleicht doch bis Soltau fahren sollten, wird man die leisen Triebwagen erst recht nicht hören.

    Da muss ich die Planer aber grundsätzlich etwas in Schutz nehmen. Bei Fahrradparkhäusern (bspw. in den Niederlanden) ist es nicht unüblich, dass der Zugang über eine Treppe führt.

    Tatsächlich auch in den Niederlanden? Mir war bislang nicht klar, dass eine Treppe quasi üblich wäre.

    Beim Kieler Fahrradparkhaus ist das Obergeschoss auch nur über eine Treppe mit Schieberille erreichbar, das empfinde ich dort auch als Mangel. Ich habe aber schon sehr viele Fahrradparkhäuser gesehen, in denen eine entsprechend langgezogene Rampe existiert, etwa hier in Lüneburg, in Malmö, in Osnabrück und so weiter und so fort.

    Darf ich fragen warum? Sorge um deine eigene Gesundheit, oder irgendein anderer Grund?

    Das ist eigentlich eine sehr interessante Frage.

    Angst um meine Gesundheit habe ich eigentlich nicht. Ich bin ja nun wahrlich kein Querdenker oder Coronaleugner, aber tief in mir drin, in meiner Seele, in meinem Herzen (mein Gott, was für ein Geschwafel), da hatte ich bislang nie Angst davor, mich zu infizieren, zu erkranken, womöglich mit einem schweren Verlauf im Krankenhaus zu liegen. Das war für mich eher eine abstrakte Gefahr, denn ich ging davon aus, dass wir die Pandemie mit wissenschaftlicher Herangehensweise und entsprechenden Maßnahmen zur Eindämmung schon wieder in den Griff bekämen.

    Das änderte sich dann am Donnerstag vor Pfingstmontag, als plötzlich die Rede davon war, die Maskenpflicht im Einzelhandel quasi sofort aufzuheben. Da lag ich tatsächlich die halbe Nacht wach vor Angst, dass für mich jetzt eine Infektion unausweichlich wäre. Von Außengastronomie und anderen Menschenansammlungen kann man sich in der Regel fernhalten, aber Einkaufen muss man nunmal, da kommt man nicht drumherum. Damals war die Inzidenz mit 32 auch noch so hoch, dass ich es einfach nicht für den richtigen Zeitpunkt für eine solche Lockerung hielt. Nun sind wir in Lüneburg bei 12, Tendenz stark fallend, nun kann man das meinetwegen mal wieder ins Gespräch bringen, wenn es denn unbedingt sein muss. Aber in dieser einen Nacht hatte ich den Eindruck, dass wir diesen wissenschaftlichen Ansatz zur Pandemiebekämpfung eben überhaupt gar nicht mehr verfolgen, sondern alles nur noch Wahlkampfgetue und Taktiererei wird.

    Mein viel größeres Problem ist aber, dass ich einfach in einer absolut seltsamen Situation stecke. In meinem privaten und beruflichen Umfeld sind alle Menschen, mit denen ich regelmäßiger etwas zu tun habe, nach meiner Kenntnis jetzt geimpft. Donnerstag hatten die letzten beiden Ungeimpften ihre Termine, Stand Freitag bin ich also der letzte, der noch keine Impfung hat, der noch keinen Termin hat, der noch nicht einmal die Aussicht auf einen Termin hat.

    Ich glaube, ich hatte es in den vorigen Beiträgen bereits erwähnt, sehr viele dieser Menschen sind mit Priorität 2 oder 3 an ihre Impfung bekommen, aber ein nicht unerheblicher Teil sitzt gesund ohne Vorerkrankungen in Gruppe 4 und war dennoch in der Lage, sich einen Termin zu organisieren.

    Ich hingegen habe mit Mühe einen Hausarzt gefunden, der mich dann auf seine Warteliste gesetzt hat. Reale Chancen auf eine Impfung habe ich bei ihm aber nicht, denn er hat noch nicht einmal genügend Impfstoff bekommen, um seine eigenen Patienten aus Gruppe 2 zu versorgen. Er hat mir ja das Impfzentrum nahegelegt, da käme ich früher dran.

    Im Impfzentrum brauche ich es gar nicht mehr versuchen, denn nachdem die Pläne zur zeitnahen Schließung momentan wohl wieder vom Tisch sind, werden in Niedersachsen und auch in anderen Bundesländern nach meiner Kenntnis erst einmal ausschließlich Zweitimpfungen durchgeführt. Ab morgen darf ich mich dann mit allen anderen Angehörigen der Gruppe 4 um einen Termin prügeln, der dann nach Auskunft der Impfhotline wohl eher im Spätsommer liegen wird (und natürlich mit der Auskunft, es beim Hausarzt zu versuchen, da käme ich früher dran).

    Dann war da noch die Sache mit dem Betriebsarzt, die eigentlich morgen losgehen sollte, aber trotz aller Bemühungen wird es auch dort wohl eher August oder später — erst einmal sind nämlich (verständlicherweise) Betriebsärzte dran, die Angehörige des Energiesektors oder anderer systemrelevanter Bereiche aus Gruppe 3 versorgen sollen.

    Und es ist halt so absurd, dass alle anderen in der Lage waren, sich eine Impfung zu organisieren — nur ich mal wieder keinen Millimeter weiterkomme. Das ist es, was mir so sehr zu schaffen macht.

    Wenn ich bei einem anderen Haus- oder Facharzt anrufe, bekomme ich verständlicher- und verdienterweise die schlechte Laune der Arzthelfer*innen ab, die um 10 Uhr morgens schon zum 30. Mal erklären mussten, dass keine Impfstoffe übrig sind. Und dann wird’s lustig: Meine Kolleg*innen wohnen und arbeiten in Hamburg und bekommen dort auch noch kurzfristige Termine bei Fach- und Hausärzten. Ich bekomme keine, denn entweder wäre ich als Niedersachse dort nicht impfberechtigt oder man wolle keinen Impftourismus oder man habe andere Vorbehalte.

    Bei einem Arzt in Mecklenburg-Vorpommern, quasi in mit dem Fahrrad erreichbarer Nähe von meiner Wohnung, könnte ich wohl Termine bekommen, dürfte aber angeblich nicht nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen. Und in meiner Heimat in Schleswig-Holstein gäbe es noch AstraZeneca und Termine bei Hausärzten, die den Kram nicht an ältere Patienten losschlagen können, aber da ist man sich wieder nicht sicher, ob sie mich impfen dürfen, wenn ich aus einem anderen Bundesland komme.

    Ich glaube, das ist eher das Problem: Dieser gesellschaftliche Druck, sich irgendwie an der Priorisierung vorbei, mitunter auch auf Kosten der Gemeinschaft eine Impfung zu sichern — und ich scheitere an so vielen Stellen auf so vielen Ebenen damit, während andere Menschen in meinem Umfeld einfach in Hamburg bei ihrem Orthopäden anrufen und — Zack! — eine halbe Stunde später geimpft sind. Mir wird im Zuge dieser Impfkampagne jeden Tag vor Augen geführt, dass ich wieder und wieder an etwas scheitere, das alle anderen aus meinem Umfeld offenbar problemlos erreichen.

    Und ich muss dann schon froh sein, wenigstens im August vielleicht mal langsam die Chance auf einen Termin zu haben.

    Bei 50 Zähnen vorne und 32 Zähnen hinten ist bei einer Kettenstrebenlänge von 440 Millimeter mit der Kette Schluss, die ich auf 110 Glieder gekürzt hatte.

    Ich genieße Fahrradreparaturen ja ganz besonders, weil sich dann endlich mal die Zeit für die ganz existenziellen Fragen bietet. Zum Beispiel: Wie schaffe ich es mir eigentlich morgens die Schuhe zu binden? Wie habe ich es durch die Grundschule geschafft?

    Auf der Verpackung des großen Kettenblattes steht: 50T. Auf der des kleinen steht: 34T.

    34! Nicht 32! Damit komme ich dann auf 114 Glieder.

    Nächstes Problem: Es gibt in der ganzen Stadt keine Fahrradketten zum Verkauf, die Händler nutzen die knappen Bestände für ihre eigene Werkstatt. Von Trenga bringt mir Lischen-Radieschen die telefonisch bestellte Fahrradkette mit — die letzte frei verkäufliche Fahrradkette nördlich der Alpen.

    Nächstes Problem: Die hat 116 Glieder. Davon kann ich zwei abtrennen, damit sie auf das schneeweiße Fahrrad passt, aber keine vier, um damit die alte Kette auf 114 Glieder zu verlängern. Ich warte dann also auf die nächste Fahrradkette, um dort ebenfalls zwei Glieder abzutrennen und mir aus den Überresten eine neue zusammenzunieten.

    Also: Kleines Kettenblatt falsch herum, Kettenlänge falsch berechnet, Kette viel zu stark gekürzt — aber Herrje, wenigstens habe ich sie richtig herum durch das Schaltwerk gefädelt.

    Mal gucken, ob das Fahrrad nun wieder in einem fahrbereiten Zustand ist.

    So. Natürlich hat MTL recht und es gibt eine Außen- und eine Innenseite. Erkennt man eigentlich auch problemlos,, denn die „Zahnräder“ kragen zu einer Seite leicht aus. Das erkennt man nur nicht, sofern die Kette auf dem kleinen oder großen Blatt liegt. Und natürlich habe ich bei dieser Fifty-Fifty-Chance ordentlich zugeschlagen und das kleine Kettenblatt falsch herum montiert.

    Mit der (deutlich) zu kurzen Ketten zu fahren, halte ich übrigens für keine besonders gute Idee, denn so wird nur die Spannfeder im Schaltwerk überdehnt und die nächste Fehlermeldung mit der richtigen Kettenlänge wird dann lauten: Kette fällt schon bei kleinen Bodenwellen vom Kettenblatt.

    Dann weiß ich ja schon, was mein nächster Beitrag in diesem Thread sein wird :( Ich hoffe, dass nach den insgesamt etwa 25 Kilometern, die ich mit dieser unsinnigen Konfiguration gefahren bin, sich der Schaden noch in Grenzen hält.

    Es ist einfach nur noch nervig.

    Nun habe ich es mit dieser Aussage sogar in die Zeitung geschafft: Pop-up-Radweg am Lüneburger Stadtring

    Zitat

    (…) Malte Hübner ist vor drei Monaten nach Lüneburg gezogen und war über die Radverkehrsinfrastruktur "entsetzt. Ich dachte, Lüneburg sei eine Fahrradstadt, allein wegen der vielen Studenten." Auch er findet die Aktion Pop-up-Weg von Radentscheid "großartig" und wünscht sich, dass noch viel passiert. (…)

    Viel passieren kann dann gleich mal am kommenden Montag, wo mutmaßlich wieder die Critical Mass Lüneburg unterwegs sein wird. Natürlich trotz und gerade wegen der niedrigen Inzidenzwerte coronakonform mit sehr, sehr, sehr viel Abstand und Maske. Momentan liegt die Inzidenz bei 14,1, bis Montag kriegen wir die hoffentlich noch unter 10 und mit viel Abstand sorgen wir dafür, dass sie auch dort bleibt.

    Ein paar Fotos von der Popup-Bikelane gibt es hier:


    [album='138'][/album]

    Ein bisschen beeindruckend fand ich ja, dass für die Popup-Bikelane nicht nur ein ganzer Fahrstreifen, sondern direkt die gesamte Richtungsfahrbahn gesperrt wurde:

    [image='24635','small'][/image]

    So manche Radfahrerin hat das auch falsch verstanden und wollte im Sinne der Zeichen 250 durch die parallel verlaufende Fahrradstraße fahren. Einige mussten tatsächlich erst einmal „zum Bleiben“ überredet werden. Ansonsten war die Stimmung super und es waren mehr Fahrräder unterwegs als es auf den Bildern den Eindruck macht.

    Und: Die Polizei war auch ganz gut drauf und hat offenbar sogar ein paar Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen verteilt für Kraftfahrer, die irrtümlich der Meinung waren, durchgezogene Linien, Pylonen und § 1 StVO wären nur zum Spaß da.

    Am Loogeplatz wird außerdem ein ordentliches Fahrradparkhaus gebaut, in dem auf zwei Ebenen in Doppelstockhalterungen insgesamt 600 Fahrräder aufbewahrt werden können. Das Parkhaus soll Ende 2019 fertig sein.

    Es wurde dann Mitte 2021 und die Sache ist dann so geworden, wie man es sich halt so vorgestellt hat: Es gibt offenbar keine ebenerdige Zufahrt, sondern Treppenstufen und eine schmale Schieberille.

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    Es macht mich langsam wirklich fassungslos, wie ich mit zehn linken Daumen wirklich an allem scheitere.

    Ich bin ja noch immer nicht dazu gekommen, mich um die offenkundig zu kurze Kette zu kümmern. Stattdessen habe ich feststellen müssen, dass sie beim Schalten vom großen aufs kleine Kettenblatt zwischen die Kettenblätter fällt, sofern hinten die kleinen Ritzel angewählt sind, so dass die Kette leicht schräg läuft.

    Es gibt im Netz verschiedene Erklärungen, wie das passiert. Eine naheliegende ist, dass die Kette zu stramm, beziehungsweise zu kurz ist. Andere sind: Falsche Kette oder falsche Kettenblätter (wobei die in meinem Fall identisch mit denen sind, die ich seit Ewigkeiten auf dem Rad fahre) oder aber das kleine Kettenblatt falsch herum montiert. Mich überkommt’s da beinahe mit Großbuchstaben, denn dass das große Kettenblatt eine „richtige“ und eine „falsche Seite“ hatte, das war ja offensichtlich, aber wo ist denn bei diesem kleinen Kettenblatt, was links wie rechts identisch aussieht, links und rechts?!?

    Also baue ich heute Abend noch mal alles auseinander…

    Naja, Abbiegespur war halt "wichtiger" als die Durchgängigkeit des BP Radweges.

    Und dann ist das ja auch noch unmittelbar in der Nähe einer berühmten Kontrollstelle. Ich nehme an, die Polizei würde hier dann den § 1 StVO zur Anwendung bringen wollen, so dass man irgendwie vorsichtig auf dem Gehweg weiterfahren dürfte.

    Interessant ist aber natürlich der programmierte Konflikt mit abbiegenden Kraftfahrern, die hier erfahrungsgemäß etwas schneller abbiegen, wenn es sich im Berufsverkehr nebenan staut (deswegen wohl auch der zusätzliche Abbiegestreifen) und man eeeendlich auf dem Weg zum Baumarkt wieder Gas geben kann. § 8 StVO und § 9 Abs. 3 StVO gelten ja eigentlich unabhängig davon, ob sich ein Verkehrsteilnehmer ordnungswidrig auf einem für ihn nicht vorgesehenen Straßenteil bewegt, denn ob ich nun auf diesem Gehweg radeln darf oder nicht, das lässt sich beiläufig durch die Windschutzscheibe gar nicht unmittelbar beurteilen.

    Bei mir sieht es immer noch so aus, dass ich mittlerweile auf der Warteliste für neue Patienten bei einem Hausarzt stehe, vielleicht sogar schon in ein paar Wochen aufgenommen werde und so es Gott will dann auf eine Warteliste für eine Impfung rutsche. Wenn ich mich bei anderen Menschen in meinem Alter mit meinem Gesundheitszustand umhöre, sind die Wartelisten für Impfungen mehrere Kilometer lang und es wird in Aussicht gestellt, dass Angehörige der Gruppe 4 realistisch gesehen im Herbst oder im Winter dran sind. Der kalendarische Winter beginnt übrigens am 21. Dezember, das heißt, gemeint ist dann schon das Jahr 2022.

    Big News: Ich habe seit heute einen Hausarzt und bin von der einen Warteliste auf die nächste gerutscht.

    Mir wurde allerdings auch deutlich gemacht, dass ich vor August nicht mit einem Anruf rechnen brauche. Und da die tatsächlichen Liefermengen seit Wochen hinter den Erwartungen zurückbleiben und mitunter auch mal nur fünf Patienten pro Woche geimpft werden, ist eigentlich dieses Jahr überhaupt nicht mehr realistisch.

    Zumal ja jetzt die Erstimpfungen zugunsten der Zweitimpfungen zurückgefahren werden. Und ab dem 7. Juni die Priorisierung aufgehoben wird und nun ein Vorgriffsrecht für junge Menschen diskutiert wird. Und bei Biontech offenbar kurzfristige Lieferengpässe auftreten. Und die Menschen, die bereits Anfang des Jahres geimpft wurden, brauchen ihre Booster-Impfung. Und für eine sichere Durchführung der Olympischen Spiele sendet die Europäische Union 100 Millionen Impfdosen nach Japan.

    Mit Ausnahme der Olympischen Spiele finde ich das alles auch durchaus richtig und berechtigt, denn nach wie vor gilt: Als gesunder Angehöriger der Gruppe 4 kann ich bis zum Ende aller Zeit Teleheimarbeit von zu Hause praktizieren.

    Es gibt da allerdings einen Haken.

    In meinem Umfeld aus Fahrrad-, Internet- und Linksgrünen-Menschen liegt die Impfquote nach meiner groben Schätzung deutlich über der bundesweiten Quote von 41,5 %. Einige Menschen aus meinem Umfeld bekommen die Impfung aufgrund ihrer Tätigkeiten aus Gruppe 3, die in anderen Bundesländern wohl früher geöffnet wurde als in Niedersachsen, hier und da wurden welche mit Resten geimpft, als sie ihre Großeltern zur Impfung gefahren haben, bei einigen war’s Vitamin B, aber bei einer nicht unerheblichen Anzahl von Menschen womöglich auch die beharrliche Nutzung des Telefons, um täglich einige Praxen auf freie Impftermine abzuklopfen. Und vielleicht sind auch einige in Gruppe 1 oder 2 einpriorisiert, die entsprechenden Vorerkrankungen sieht man den Leuten ja nicht an.

    Und so trägt es sich zu, auf welche Wege auch immer, dass in meinem Team bei meinem Arbeitgeber mittlerweile nur noch einer nicht geimpft ist, nämlich ich. Und die Frage, wie ich das jetzt wohl wieder hinbekommen habe, hinterlässt mich geradezu fassungslos, denn abseits meiner Weigerung, jeden Tag bei mehreren Praxen den Leuten an der Rezeption auf die Nerven zu gehen, habe ich auch einfach kein Glück.

    Als am Pfingstwochenende in meiner Heimat zweitausend Menschen ohne Termin geimpft wurden, hieß es zunächst, das Angebot gelte nur für Personen mit Wohnsitz in Schleswig-Holsten (kennt man ja). In der Zeitung lese ich nun, dass sogar Menschen aus Bayern angereist sind. Und die Impfstation, bei der sich einige meiner Kolleginnen mit einem kurzfristig vereinbarten Termin impfen ließen, möchte keinen Impftourismus und lehnt Termine von Menschen außerhalb Hamburgs ab. Und so weiter und so fort.

    Aber ich sehe es schon kommen, dass wir irgendwann jedenfalls hin und wieder mal ins Bureau kommen sollen und ich dann schön wieder mit der Bahn durch die Gegend gondeln kann. Klar, im Sommer bei Inzidenzwerten von unter 20 wohl eher halb so wild, zumal dann im Bureau schon Herdenimmunität besteht, aber ein bisschen komisch fühle ich mich schon dabei.

    Aber gut, so warte ich dann eben ab. Was anderes bleibt mir ja nicht übrig. Aber ich wundere mich, was denn wohl passiert, wenn ich tatsächlich erst im nächsten Jahr mit der Impfung dran sein sollte — womöglich haben wir uns dann schon wieder eine neue Variante des SARS-CoV-2 herangelockert, gegen die bisherige Impfstoffe nur bedingt wirken, so dass die ganze Impfkampagne mit einem neu entwickelten Vakzin noch mal von vorne loslegen muss und dann stehe ich mit meiner Gruppe 4 ein weiteres Mal hinten an?