Ist ja schon ganz ulkig mit der Maskenpflicht in Innenräumen.
In der Bahn höre ich immer wieder mal Gesprächsfetzen mit von einsteigenden Fahrgästen, ob man denn wohl noch eine Maske bräuchte und meistens kommen die Leute dann zum Schluss: Nein, bräuchte man wohl nicht mehr.
Vor ein paar Tagen sprach mich dann ein Coronakritiker an, als ich gerade maskenbewehrt aus dem Bureau trat, und latschte mir mit einem seltsamen Singsang von wegen „Maskenf*tze, Denunziant / Du und Hitler / Hand in Hand“ hinterher, um mich zwischendurch immer mal wieder als „Gläubiger des Klabauterbachs“ zu beschimpfen. Erst nach mehreren hundert Meter am Hamburger Jungfernstieg wurde es ihm dann zu blöd. Ich hab’s sogar auf Video aufgenommen, man kann ja nie wissen.
Und heute in einem amerikanischen Schnellrestaurant, dessen vegetarisches Angebot ich mal ausprobieren wollte, wurde ich auch gleich darauf hingewiesen, dass ich keine Maske mehr tragen bräuchte. Auf meinen Einwand, dass an der Tür sogar noch ein Schild von einer Maskenpflicht kündete, ging die Angestellte erst einmal hin und riss das Schild herunter, bevor sie meine Bestellung entgegen nehmen konnte.
Momentan habe ich tatsächlich den Eindruck, dass ein gewisser Teil der Leute ohne Maske ein gehöriges Sendungsbedürfnis aufgestaut haben und maskierten Mitbürgern damit auf die Nerven gehen müssen. Umgekehrt erlebe ich das bislang nicht so häufig.
Umso toller, dass in meiner Verwandtschaft aufgrund einer schweren Erkrankung das Maskentragen momentan wieder angesagt ist, um auf keinen Fall auch nur einen Schnupfen mitzubringen — von Covid-19 mal ganz zu schweigen.