Beiträge von Malte


    Mich würde die Zulassung als Beweis interessieren.

    Darüber befindet ja zum Glück immer noch der jeweilige Richter. Momentan ist das im Strafrecht relativ unproblematisch, weil der Staat an der Aufklärung des Vorfalls interessiert ist und in der Regel die übrigen Interessen wie Datenschutz oder Persönlichkeitsrechte hinter diesem Aufklärungsinteresse zurücktreten. Im Zivilrecht ist die Sache grundsätzlich komplizierter, da lese ich auch gerade noch etwas nach.

    Wir sind ja damals bei der Kieler-Straße-Erlebnistour an der Kreuzung zur Reichsbahnstraße vorbeigekommen.

    Das ist eine ganz witzige Sache. Ich komme vom Eidelstedter Platz, fahre also Richtung Süden, will dann nach links in den Olloweg abbiegen. Und das Problem ist, dass man sich bei der Sanierung der Straße vermutlich irgendwas gedacht hat, was dann halb umgesetzt wurde.

    Bei StreetView auf dem Jahre 2008 ist das noch nicht zu sehen, aber es gibt hier mittlerweile eine Aufstellfläche für Radlinge zum Linksabbiegen. Und ich habe den Verdacht, dass man hier die Fahrbahn überqueren soll, um anschließend auf der linken Straßenseite bis zum Olloweg auf der falschen Seite zu radeln. Dort drüben ist zwischen der Radfahrerfurt und dem Olloweg der Radweg deutlich verbreitert worden und ansonsten wüsste ich auch nicht, wer diese Linksabbieger-Aufstellfläche sonst noch nutzen sollte. Für die Radlinge aus der Reichsbahnstraße gibt es mittlerweile eine eigene Aufstellfläche, die werden also in der Regel nicht die Fahrradfurt nebenan befahren.

    Leider gibt es auf der linken Straßenseite weder ein [Zeichen 237] noch ein [Zusatzzeichen 1022-10] . Meine Mail an das zuständige Polizeirevier, ob man nicht mal so etwas aufstellen möchte, blieb leider bislang unbeantwortet. Ich halte es mittlerweile tatsächlich so, dass ich die Kieler Straße überquere und anschließend auf der Nebenfahrbahn vor dem Matrazen-Laden fahre. Dort darf man zwar eigentlich nicht einfahren, aber da es ja keine Einbahnstraße ist, spricht ja nichts dagegen, sein Rad irgendwie an diesem Schild vorbeizumogeln und dort zu radeln — abgesehen davon, dass das [Zeichen 267] vermutlich vom Eigentümer des Grundstücks aufgestellt wurde und es daher gar keine Anordnung gibt.

    Wie seht ihr die Sache? Oder wie würdet ihr die Fahrbahn überqueren?

    Ich möchte ganz allgemein und ohne konkreten Anlass noch einmal an Nutzungsbedingungen erinnern.

    Mir missfällt, dass der Ton im Forum in letzter Zeit etwas rauher geworden ist. Kraftfahrer pauschal als „Dosentreiber“ oder so zu bezeichnen finde ich zwar ein bisschen komisch, aber wenn die Bezeichnungen dann langsam in Beleidigungen abdriften („blechlenkende Vollidioten“, „automobile Arschlöcher“, „Auto-Autisten“) oder sogar noch konkrete Vorfälle beschrieben werden („Der Bulle A. W. hat mich heute morgen angehalten und seine Beamtenscheiße abgezogen“) dann muss ich leider jedes Mal eingreifen. Ich will hier keine Zustände wie in den Kommentaren bei facebook oder YouTube dulden. Das hat nichts mit Zensur zu tun, sondern eher mit einer einigermaßen freundlichen Gesprächskultur, zu der nunmal auch ein gewisser Respekt gegenüber Personen gehört, die man vielleicht nicht so sehr leiden kann.

    Und ich möchte bei dieser Gelegenheit auch noch einmal daran erinnern, dass dieses Forum von einem kleinen Software-Entwickler betrieben wird und kein mehrköpfiges Anwaltsteam im Hintergrund bereitsteht, um eventuelle Rechtsstreitigkeiten abzuwenden.

    Die Baustelle ist noch nicht fertig. Wäre es euch lieber die würden ganz dicht machen und den Durchgangsverkehr erst erlauben wenn alles zu 100% fertig ist?


    Naja, ich habe früher fürs Schilderwiki Arbeitsstellen fotografiert, für die wäre es ein Segen gewesen, einfach die Straße komplett dichtzumachen, dann wäre man in der Hälfte der Zeit fertig gewesen (oder: man hätte in der Hälfte der Zeit fertig sein können).


    Wie soll denn eurer Meinung nach so ein Umbau aussehen? Die Maße (zumindest aus der Planung) entsprechen den ERA. Mehr kann man von Planern ja nicht erwarten, als sich an dieses Regelwerk zu halten.

    Die anderen geschilderten Probleme sind doch mal wieder Problem mit Autofahrern, die sich nicht verkehrsgerecht verhalten, oder? Man sieht ja auch auf den Bildern, dass dort noch Baustelle ist und wohl die volle Breite noch nicht genutzt werden kann.


    Zunächst einmal: Wie meine Vorredner schon sagten, man kann ja auch eine Infrastruktur bauen, die über das hinausgeht, was in den ERA oder den Verwaltungsvorschriften der Straßenverkehrs-Ordnung steht. Aber in Hamburg sowie in vielen weiteren Städten wird stattdessen der umgekehrte Weg beschritten.

    Die Verwaltungsvorschriften fordern für einen baulich angelegten Radweg mit Zeichen 237 eine durchgängige lichte Breite von mindestens anderthalb Metern, nach Möglichkeit sogar zwei Meter. In Hamburg bummelt man stattdessen nur die Mindestbreite von anderthalb Metern neben die Fahrbahn und unterschreitet diese Breite auch noch stellenweise, wenn Quartiersbelange oder ein Laternenmast oder etwas anderes im Weg stehen.

    Du hast Recht, das Problem sind zum Teil natürlich auch Kraftfahrer, die das mit den Überholabständen nicht geregelt bekommen. Wenn man aber eine Infrastruktur wie auf den Fotos von Kampfradler anlegt, dann forciert man dieses Fehlverhalten ja geradezu. Ohne jetzt vor Ort mit dem Zollstock nachgemessen zu haben habe ich nicht den Eindruck, dass die Kernfahrbahn breiter als 5,5 Meter ist, somit verbietet sich eigentlich die mittlere Leitlinie. Diese Linie hält Kraftfahrer allein aufgrund des optischen Eindrucks davon ab, beim Passieren eines Radfahrers weiter nach links zu fahren. Ich nehme an, wenn die Baken aus der Fahrbahnmitte beiseite geräumt wurden, wird mit dem Kraftfahrzeug nicht mehr stramm mit dem Außenspiegel über der gestrichelten Linie des Schutzstreifens gefahren, aber von irgendwelchen Sicherheitsabständen, die man beim Überholen einhalten sollte, kann hier keine Rede sein.

    Im Endeffekt sorgt diese Aufteilung des Straßenraumes dafür, dass Radfahrer in diesen 1,6 Meter breiten Bereich eingesperrt werden, sich dann unwohl fühlen und stattdessen auf dem Gehweg weiterrollen.

    Was solche engen Schutzstreifen bewirken, kannst du dir ja drüben in der Ebertallee ansehen. Nachdem ich da einmal quasi eine Nahbegegnung der dritten Art mit einem Linienbus hatte, möchte ich dort auch nicht mehr entlangfahren und habe tatsächlich vollstes Verständnis für die ganzen Gehwegradler. Das macht man eben nur ein einziges Mal mit.


    Ich frage mich, was genau Ihr hier nun eigentlich fordert... und will damit ganz bestimmt nichts schön reden! Aber wir müssen natürlich aufpassen, dass nicht aus Prinzip alles kritisiert wird, was gebaut wird. Nur weil Autofahrer Revierverhalten zeigen. Denn was ist die Alternative?

    Ich sehe auch noch dieses Problem:
    Gegen die Streifen in der Bebelallee haben Anwohner und cdu massiv mobil gemacht und sogar (etwas zu spät) eine Bürger-Ini gegen diese Verkehrsberuhigung gegründet!
    Wenn das "den Radfahrern" nun auch nicht passt, was hier gebaut wurde, spielen wir den Autofahrern Argumente gegen weitere Streifen zu! (Die cdu nimmt doch schon das Parken auf Radfahrstreifen in Fuhle und Mühlenkamp als Argument für Bordsteinradwege auf.)


    Die Alternative wäre, etwas vernünftiges zu bauen, was einerseits den Vorschriften genügt (oder: sogar über die Mindestmaße hinausgeht) und andererseits einfach und vor allem „sinnvoll“ ist. Und es ist nunmal nicht sinnvoll, zwei Fahrstreifen und zwei Schutzstreifen auf eine Fahrbahn zu bauen, die nunmal kaum sinnvolle Überholabstände zulässt. So nützt auch die Radverkehrsförderung nichts, die hier gegen den Willen der Anwohner betrieben wird; man sieht ja, dass allenfalls eine halbgare Lösung herauskommt.

    Und diese halbgare Lösung wird dann die Befürchtungen der Kritiker erfüllen: Man wird eng überholt und hat gleichzeitig Anst, von eienr plötzlich geöffneten Autotür vom Sattel geprügelt zu werden. Da stellt sich Ploß dann ganz zurecht hin und sagt: Ist ja total blöd, was dort gebaut wurde.

    Wenn man in Hamburg nicht in der Lage ist, eine vernünftige Infrastruktur zu bauen, dann soll man es bitte bleiben lassen. Dann fahren eben die „normalen Radfahrer“ aus Angst auf dem Gehweg herum oder nehmen das Auto und einige verwegene Kampfradler stürzen sich in den Fahrbahnverkehr. Aber diese halbgaren Lösungen, die einerseits den Radverkehr noch mehr gefährden als die üblichen Hochbordradwege, und die andererseits dafür sorgen, dass die Radlinge zu recht reklamieren, Radfahren auf solchen Streifen wäre gefährlich, die taugen eben allenfalls für eine gute Pressemitteilung, aber nicht für eine Förderung des Radverkehrs.

    lasst bitte nicht ausser Acht (und das macht Ihr meiner Meinung nach): Geht nicht von euch aus. Mit wäre das auch alles lieber ohne Streifen. Aber was macht meine Tochter? Was machen ältere Leute? Die im Mischverkehr an einer solchen "Einfallstraße" wie die Bebelallee?


    Also, ehrlich gesagt: Meine Kinder ließe ich nicht auf so einem Streifen radeln. Das ist mir selbst schon zu gefährlich, solche Erfahrungen wie mit dem Bus in der Ebertallee oder irgendwelchen plötzlich geöffneten Türen müssen meine Kinder echt nicht machen.

    Ich gehe hier auch gar nicht nur unbedingt von uns aus. Wir sind hier im Forum größtenteils irgendwelche Kampfradler, die eher keine Probleme mit der Fahrbahnradelei zwischen dem Kraftverkehr haben. Dem entgegen stehen nun die „normalen Radfahrer“, die gerne einen Radweg hätten, weil sie sich nicht neben die Lastkraftwagen trauen — und diese „normalen Radfahrer“ sollen nun auf einem Streifen fahren, der gerade mal den Mindestmaßen entspricht, um sich eng von ebenjenen Lastkraftwagen überholen zu lassen und gleichzeitig noch in jedes parkende Kraftfahrzeug schielen zu müssen, ob da wohl gleich jemand die Tür aufreißen könnte.

    Meines Erachtens taugen solche Streifen weder für Alltagsradler noch für „normale Radfahrer“.


    Natürlich muss man ERA nicht als Maximum sehen, aber irgendwo ist Platz auch endlich und wenn schon Anwohner so derart auf die Barrikaden gehen...wie soll man da als Planer noch arbeiten? Man kann es nicht jedem Recht machen und auch Radfahrer haben kein Gottgegebenes Recht auf freie Fahrt (für freie Bürger).


    Nach meinen Erfahrungen vom Klosterstern sehe ich das eigentlich inzwischen so, dass man als Planer entweder einfach seinen Job macht und vernünftig plant oder eben die Meinung der Bürger einholt und auf Quartiersbelange Rücksicht nimmt. Offenbar hat man in der Bebelallee aber genau wie beim Klosterstern versucht, einerseits möglichst viele Forderungen der Bürger umzusetzen und andererseits wider besseren Wissens noch eine von oben verordnete Radverkehrsinfrastruktur dazwischen zu quetschen.

    Wenn man aber die Anwohner am Klosterstern und in der Bebelallee befragt und sich herausstellt, dass keine Radverkehrsinfrastruktur gewünscht ist, weil den Leuten Parkplätze und vier Fahrstreifen wichtiger sind, warum quetscht man dann trotzdem diese Schutzstreifen dazwischen? Das hätte man sich dann auch echt schenken können. Die wenigen Anwohner, die mit dem Rad fahren wollen, hätten weiterhin auf den vorhandenen Radwegen oder durch den Park fahren können, die Radverkehrsforum-Alltagsradler wären auf der Fahrbahn geradelt, die übrigen Radfahrer wären ebenfalls durch den Park gefahren, hätten eine andere Route gewählt oder das Auto genommen. Alle wären zufrieden, es gäbe diese blöden Streifen nicht und kein sogar die BILD hätte den „Verkehrt-Staatsrat“ gelobt. Denn was sich ja bei solchen Bürgerfragestunden immer wieder herauskristallisiert ist die Zufriedenheit mit der vorhandenen Infrastruktur — den meisten Radfahrern ist es nicht wichtig, ob der Radweg nur einen halben Meter misst und buckelig ist, die wollen einfach nicht zwischen den Kraftfahrzeugen fahren. Aber genau zum Fahren zwischen den Kraftfahrzeugen werden sie auf dieser Infrastruktur nun gezwungen.

    Sofern wir oben im Nordwesten anfangen, wie wäre es mit der folgenden Route?

    Dort nähmen wir noch die komische Absperrung im Volkspark und die Ebertallee mit und könnten noch einen Blick unten auf die Radverkehrsinfrastruktur an der Feldstraße und der Glacischaussee werfen.

    Gefunden an der Grindelallee, Fahrtrichtung Süden:

    Hmmnja, es ist ein bisschen schüchtern, weil es immer so doll angehupt wird, und versteckt sich hinter der Werbung:

    Für einen ganz kurzen Moment kann man es auch vom gegenüberliegenden Radweg aus erkennen. Also, gemeint ist natürlich der Radweg auf der anderen Straßenseite und die Sichtachse verläuft so ungünstig, dass man sicherlich einen Feldstecher dabei haben müsste:

    Aus der Perspektive des Fahrbahnverkehrs kann man das Ding wohl allenfalls als Rad- oder Geländewagenfahrer sehen, sofern man denn weiß, dass es dort steht:

    Das hier ist übrigens die tolle Arbeitsstelle. Sicherheitshalber mit doppeltem [Zusatzzeichen 1022-10] , man kann ja nie wissen. Nicht, dass ein unaufmerksamer Radfahrer das [Zusatzzeichen 1022-10] unter dem [Zeichen 239] übersieht und tatsächlich auf der Fahrbahn weiterfährt: