Ein Stück weiter zur Autobahnauffahrt Stellingen, dem dritten Teil des Hattricks. Ihr kennt die ganzen Übersehstorys, ich werde euch nicht weiter damit langweilen, auch diese Kreuzung ist aufgrund ihrer lustigen Ampelschaltung für Radfahrer ohnehin besonders gefährlich.
Hier wurden jetzt noch einmal großzügig ein paar Absperrgitter aufgebaut, um das Queren der Kieler Straße an dieser Stelle zu unterbinden — leider wird damit auch jegliche Sichtbeziehungen unterbunden, was diese ohnehin gefährliche Kreuzung noch gefährlicher macht. Wenn man beim Umschalten der Fahrrad- und Fußgängerampel auf grünes Licht nicht direkt vorne am Fahrbahnrand neben dem Bettelknopf wartet, sollte man eine Querung im Interesse der eigenen Sicherheit erst gar nicht in Angriff nehmen. Man wird, im wahrsten Sinne des Wortes, knallhart übersehen. Versucht es gar nicht erst und jetzt bitte ohnehin nicht mehr.
Kurzer Blick zurück: Keine Sichtbeziehungen mit eventuellen Abbiegern möglich. Saubere Arbeit, wirklich.
So, rüber über die Autobahnauffahrt, noch ein Blick zurück. Dort drüben auf dem lustigen Zweirichtungsradweg standen wir eben, in dieser Fahrtrichtung fehlt es allerdings an jeglicher Beschilderung, die eine Benutzung dieser Todesfalle erlauben könnte. Und selbstredend gelten die Signalgeber an dieser brandgefährlichen Kreuzung nicht für den Radverkehr… dazu aber gleich noch mehr.
Genug Trübsal geblasen, blicken wir mal wieder nach vorn. Der Zweirichtungsminimalradweg passt ganz prima in diese superschmale Bordsteinabsenkung. Man bedenke, dass auch Radfahrer in der Gegenrichtung den Bettelknopf betätigen müssen, der befindet sich hier, naja, ungefähr fünf Meter vom Radweg entfernt. Da kann man noch nicht einmal hinrollen, weil man anschließend nicht wenden kann, hier muss man echt absteigen und dorthin watscheln:
Mal sehen, wie viele Radfahrer an dieser Kante verunglücken werden:
Wieder einmal ein Blick zurück. Hier kann man noch einmal den Abstand zwischen Radweg und Bettelknopf bewundern.
Natürlich gilt auch hier, dass diese Signalgeber in dieser Richtung nur für Fußgänger gelten. Gesetzt dem Fall, man orientiert sich aber mit dem Rad an diesen Fußgängersignalen, gerät man spätestens bei der Querung dort hinten, die wir eben passiert haben, in Kalamitäten: Der Signalgeber Richtung Süden hat eine andere Schaltung als Richtung Norden.
Während der kombinierte Signalgeber Richtung Süden, also in der eigentlich normalen Fahrtrichtung, lediglich ein paar Sekunden grünes Licht zeigt, ist der Fußgänger-Signalgeber in der Gegenrichtung deutlich länger grün, was immer wieder dazu führte, dass vollkommen ordnungsgemäß querende Fußgänger von abbiegenden Kraftfahrzeugen vorsätzlich bedrängt wurden, weil durch deren Windschutzscheibe lediglich der bereits rot leuchtende kombinierte Signalgeber zu sehen war.
Nun sollen dort auch noch Fahrräder in der falschen Richtung fahren — hält es jemand für eine gute Idee, sich dort in der beschriebenen Situation mit einem vermeintlich falsch fahrenden Fahrrad einzumischen? Sorry: Selbstmord. Dazu fällt mir nichts anderes mehr ein. Das ist und bleibt einfach nur brandgefährlich und es ist absolut verantwortungslos, dort den Radverkehr zum Falschfahren zu animieren.
Ungeachtet dieser Problematik gilt der Fußgänger-Signalgeber natürlich nicht für den Radverkehr. In einer solchen Situation wären im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung eigentlich die Signalgeber des Fahrbahnverkehrs einschlägig, aber die sind außer Betrieb: Im Sinne einer zügigen Abwicklung des Kraftverkehrs innerhalb dieser Arbeitsstelle wurden einige Verkehrsströme optimiert, so dass geradeaus Richtung Norden fahrende Kraftfahrzeuge gar keine Signalgeber mehr sehen. Da guckt man dann mit dem Rad auch ziemlich blöd — ich kann ernsthaft nur empfehlen, an dieser Stelle abzusteigen und äußerst vorsichtig zu schieben.
Naja: