Beiträge von Malte

    Heute durfte Schneeweißchen IV mit dem ICE 4 fahren. Bei der Reservierung der Fahrkarten beginnt die Bahn offenbar immer bei Stellplatz 106 in der Mitte und nicht bei den beiden Hängehalterungen nebenan:

    106 ist mit einem Lowrider allerdings nur eingeschränkt nutzbar: Das Vorderrad musste ich relativ kompliziert um den Lowrider herumfädeln. Und ob das dann so geil ist, wenn man vier oder sechs Stunden Bahn fährt und der Lowrider die ganze Zeit mit der Halterung herumrumpelt, weiß ich auch nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass das eine Belastung darstellt, für die diese Befestigung des Lowriders an der Vorderradgabel überhaupt nicht ausgelegt ist.

    Ich habe mich dann an Halterung 107 verzogen, die ganz problemlos einen Lowrider aufnimmt. Dank der Querstrebe dort unten hält das Teil auch bombensicher und schwingt nicht nach links und rechts, wohl aber ein Stück nach vorn und hinten — also aufpassen, dass da nicht direkt eine Speiche dran herumknirscht, das könnte auf Dauer an die Substanz gehen.

    Gebrauchsspuren hat jedes vernünftig genutzte Rad. Ich mag natürlich auch Räder die aussehen wie neu, aber die neu aussehenden in unserem Fahrradkeller werden nie gefahren (die ganz kaputt aussehenden auch nicht...). Problematisch wird es erst, wenn die Funktion beeinträchtigt wird.

    Vollkommen richtig — aber es schmerzt mich halt doch jedes Mal ein bisschen ;) Vor allem, darüber hatte ich mich ja schon weiter oben ausgeweint, wenn der Bremshebel so ultra-schick mit glänzendem Hartplastik ausgekleidet ist und wirklich keine einzige Feindberührung wegsteckt.

    Mann. Das Wochenende war jetzt für Schneeweißchen überhaupt nicht der Hit.

    Ich bin den Leuten von Trenga fremdgegangen und habe mir bei MegaBike in Kiel einen neuen Scheinwerfer anbauen lassen — und damit wird’s nun richtig kompliziert.

    Ich hatte seit 2013 (?) insgesamt vier LUXOS U von Busch & Müller am Rad. Ich fuhr total auf diese Teile ab, weil ich am USB-Anschluss mein Smartphone aufladen konnte. Der erste erlitt den obligatorischen Wasserschaden an der Verbindung zwischen Scheinwerfer und Bedieneinheit am Lenker, beim zweiten brach irgendwann aufgrund der mechanischen Beanspruchung der USB-Anschluss an der Bedieneinheit, der dritte erlitt offenbar während der sommerlichen Regenzeit einen Wasserschaden — und beim vierten ging ich eigentlich auch davon aus, dass er sich aufgrund des Regenwassers in Wohlgefallen auflösen wollte. Ich hatte bei Wasserschäden bei diesem Scheinwerfer prinzipiell immer die gleichen Symptome: Die Elektronik spielte verrückt, mal fing der Scheinwerfer an zu blinken, aber immer gab es Probleme mit dem Rücklicht, dass nach Fahrtantritt erst nach einer geraumen Zeit mit Strom versorgt wurde.

    Seit ein paar Tagen machte wieder das Rücklicht Probleme, das sich am Sonnabend plötzlich überhaupt nicht mehr in Betrieb setzen ließ.

    Es wäre sinnvoll gewesen, wenn ich mir jetzt nur ein kleines batteriebetriebenes Rücklicht und einen Termin bei Trenga in Hamburg-Harburg besorgt hätte. Das war auch irgendwie noch so der Plan, während ich bei MegaBike stöberte und auf den Busch & Müller IQ-X stieß.

    Tjoa, warum nicht? Dann brauche ich mir jetzt kein batteriebetriebenes Rücklicht anschaffen und kann gleich weiterdonnern.

    Der Anbau des Scheinwerfers war mal wieder ein kleines Drama, weil ich natürlich gleich wieder Angst um den schönen weißen Lack hatte. Und das Drama wurde auch nicht geringer, als sich nach dem Anbau des Scheinwerfers herausstellte, dass das Rücklicht noch immer nicht funktionierte: Da war nämlich ein Stück von der Kabelverbindung gebrochen, die ja so ultra-fancy durch das Schutzblech gelegt wurde. Da ließ sich in der knappen Zeit, es war schon kurz vor Feierabend, leider keine Abhilfe mehr schaffen, also wurde das Kabel mit Kabelbindern am Rahmen befestigt. Puuuh, da bin ich ja eigentlich schon super-empfindlich.

    Das eigentliche Problem war dann allerdings auch noch, dass der Scheinwerfer defekt ist. Der IQ-X projiziert eigentlich zwei sehr angenehme Leuchtfelder auf die Fahrbahn, wobei der Nahbereich offenbar mit einer Art Prisma erzeugt wird. Und dieses Prisma ist bei einigen Scheinwerfern nicht ordentlich befestigt und wackelt. Das Netz ist voller Berichte über dieses Problem und natürlich konnte dieser Kelch nicht an mir vorübergehen :cursing:

    Das Flackern sieht auf dem Video so schlimm gar nicht aus, tatsächlich nervt es mich aber ganz extrem. Ich nehme das immer aus dem Augenwinkel war und denke, dass sich da irgendwas bewegt und es nervt einfach nur. Bei jeder Unebenheit, bei jedem Bremsvorgang wackelt das Lichtfeld für den Nahbereich hin und her:

    https://youtu.be/sOD-WpvaE_g

    Das heißt, ich kann jetzt nächstes Wochenende wieder nach Kiel gurken, dort den Scheinwerfer reklamieren und dann vier bis sechs Wochen abwarten, bis Busch & Müller das Ding repariert hat. Klar, so lange bastle ich mir halt irgendein batteriebetriebenes Licht ans Fahrrad, aber Spaß macht mir diese Aussicht nicht.

    Bei der Gelegenheit habe ich dann auch noch mal ein paar Kerben in den Bremshebel geschlagen. Tja: Man stellt das Fahrrad auf dem Ständer ab, das Vorderrad schlägt um, dreißig, vierzig, fünfzig Zentimeter weit gegen die nächste Wand. Kracks.

    Okay, ja, auf dem Foto sieht man nichts, aber ich könnte mir trotzdem in den Hintern beißen.

    Der Spaß am Schneeweißchen ist mir jetzt jedenfalls ein bisschen vergangen;(

    Die Brücke über die Todenbütteler Au wird offenbar endlich verbreitert.

    Am Anfang denkt man sich noch, oh, toll, ab auf die Fahrbahn. Hinten winkt aber schon das [Zeichen 240]:

    Nun gut. Dann wird es wohl einen Fußgänger- und Fahrradnotweg geben. Vermutlich wurden die Ampelphasen nicht für den Radverkehr angepasst und man sieht sich dann plötzlich dem hupenden Gegenverkehr gegenüberstehen.

    Auch lustig: Hier wird vor einer Ampelanlage gewarnt, die man schon längst passiert hat, anschließend wird vor einer beidseitigen Fahrbahnverengung gewarnt, obwohl die sich eigentlich auf der rechten Straßenseite befindet. Naja. Immerhin ist das [Zeichen 208] richtig herum.

    Im Hintergrund wartet schon die nächste Überraschung, jetzt ist doch absteigen und schieben angesagt. Aber jetzt mitten in der Ampelphase schnell auf die Fahrbahn wechseln? Das geht auch nicht klar:

    Und noch einer spielt mit. Jajajajajajaja, mit Radfahrern kann man’s ja machen:

    Ganz heimlich kann man ja mal einen Blick auf das Logo der Firma werfen, die für diese Beschilderung verantwortlich ist. Mit denen hatte ich in meiner Rendsburger Heimat viele, viele lustige Begegnungen. Schön, dass sich manche Prinzipien nicht ändern und man sich dieser Art der Absicherung bis heute treu geblieben ist:

    Hier wird’s mit dem Rad aber echt eng. Gegenverkehr ist genauso wenig möglich wie das Überholen eines Fußgängers. Immerhin hat man aus den vergangenen Zeiten gelernt: Die Fußplatten wurden um 90 Grad gedreht und verengen den Notweg nicht noch weiter. Ist halt die Frage, wie es um die Standsicherheit dieser Zäune bestellt ist:

    Die Gegenrichtung ist nicht ganz so spannend, da gibt’s zwei Schilder weniger:

    Eines versteckt sich nämlich hier:

    Und noch etwas ist anders im Gegensatz zu früheren Absicherungen: Für den dritten Kreuzungsarm gibt es eine eigene Signalisierung. Ich muss mal im Archiv kramen, ich bin der Meinung, man habe bei so etwas früher nur das Zeichen 131 plus „Grünphase anschließen“ aufgestellt.

    „Grünphase anschließen“ freut natürlich jeden Elektriker, auf rsa-95.de finden sich weiter unten auf der Seite ein paar Erläuterungen dazu; ein paar der Fotos stammen aus meiner Kamera.

    Immerhin ist das hier schon beinahe einwandfrei gelöst — wenn man davon absieht, dass die Absperrgitter des Fußgängernotweges mit der nicht-reflektierenden Seite zur Fahrbahn aufgestellt wurden. Klar, wer das übersieht, der sollte lieber kein Kraftfahrzeug führen, aber wenn man die Fahrbahn verengt, dann sollte man… ach, lassen wir’s einfach.

    Ich sehe das Problem nicht. Menschen könnten die Unfallflucht in Panik begehen und melden den Unfall dann später nicht, weil sie Sorge haben, wegen der Unfallflucht belangt zu werden.

    Ist doch besser, wenn die das Recht bekommen, den Unfall später zu melden und dann nur für den Schaden aufkommen zu müssen.

    Eine nachträgliche Meldung des Schadens findet bereits heute Berücksichtigung bei der Bemessung des Strafmaßes, sofern man sich da nicht ewig viel Zeit lässt. Na gut, ist natürlich auch die Frage, ob der Unfallverursacher in seiner Panik so etwas weiß. Ohne Strafandrohnung dürfte nach meiner Erfahrung bei vielen Verkehrsteilnehmern die Motivation fehlen, einen Schaden überhaupt der gegnerischen Versicherung zu melden.

    Eigentlich leidet die Unfallflucht unter dem üblichen Problem der Verkehrsregeln: Es weiß halt niemand so genau bescheid. Ich habe schon erlebt, dass der Unfallverursacher eines kleinen Blechschadens — an der roten Ampel zu spät gebremst — um Gottes Willen keine Polizei dabei haben wollte, weil er befürchtete, für so etwas eine Weile in den Knast zu wandern. Wenn man aber erstmal weiß, dass ein Sachschaden erst einmal nur mit einer günstigen Ordnungswidrigkeit bedroht wird und der Rest von der Versicherung abgekaspert wird, hielte sich die Panik vielleicht in Grenzen.

    Außerdem muss man doch derzeit nach z. B. einem Parkrempler längere Zeit warten, ob der Fahrer mal irgendwann auftaucht. Das ist Zeitverschwendung. Fotos machen, weiterfahren, paar Stunden später wenn man Zeit hat das der Polizei oder Versicherung melden.

    Wie wäre es denn mit dem Mittelweg: Polizei in Kenntnis setzen, Fotos schießen und je nach vermuteter Höhe des Schadens anschließend die Fahrt fortsetzen, ohne ewig auf die Polizei warten zu müssen. Es ist halt immer blöd, wenn das Unfallopfer zuerst die Polizei alarmiert, bevor sich der Verursacher eventuell meldet.

    Andererseits: Wie oft verursacht ein durchschnittlicher Kraftfahrer einen Parkrempler? Wenn so etwas häufiger passiert, so dass es die eigene Terminplanung gefährdet, sollte man sich mal Gedanken machen.

    Ab morgen findet der 56. Deutsche Verkehrsgerichtstag in Goslar statt. Mal gucken, was da alles so passiert.

    Im Gespräch ist offenbar auch eine Lockerung des Tatbestandes der Unfallflucht:

    Zitat

    Beim Verkehrsgerichtstag soll in dieser Woche beraten werden, ob Verursacher von Blechschäden straffrei bleiben können, auch wenn sie einen Unfall erst nachträglich melden. Derzeit drohen auch in solchen Fällen Strafe und Fahrverbot.

    Ich mag da durch diverse Beteiligungen an Unfällen als Zeuge oder Opfer arg vorbelastet sein, aber ich bin ganz klar der Meinung, dass hier eher eine Verschärfung mit entsprechender Verankerung im Gedächtnis des Verkehrsteilnehmers angesagt ist denn eine Lockerung. Das Unterlassen einer Schadensmeldung geschieht ja nicht nur, weil man gerade einen dringenden Termin im Nacken sitzen hat oder gerade der Smartphone-Akku leer geworden ist, sondern allein zum Zweck der Vereitelung einer Strafverfolgung. Man glaubt gar nicht, wie viele Unfallverursacher mit „ist ja nichts passiert“ oder „der andere ist viel doller schuld“ ihre Fahrt fortsetzen möchten, da halte ich es für ein ganz falsches Signal, das Strafmaß für das unerlaubte Entfernen vom Unfallort in den Bagatellbereich abzusenken.

    Ich habe mal ein paar Fotos aus dem März 2013 aus Süddänemark und Kopenhagen rausgekramt. Ich habe mit ein paar Kommilitonen eine Woche in einer ziemlich kalten Ferienwohnung in [url=https://www.google.com/maps/@54.9755788,11.991896,16z]Bakkebølle Strand[/url] verbracht. Das ist noch nicht im Nirgendwo, aber auch nicht weit davon entfernt, aber die Radwege wurden jeden Tag in einem benutzbaren Zustand gehalten:

    Von Vordingborg, der nächstgrößeren Stadt, bis kurz vor Bakkebølle verläuft ein Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse. Der Nutzerkreis an diesem kalten Märzmorgen dürfte sich doch sehr in Grenzen halten, doch der nur mäßig verschneite Radweg wird gegen 13 Uhr bereits zum dritten Mal gekehrt. Irre. Ich wäre froh, wenn die Hamburger Radwege in einem nur halb so brauchbaren Zustand wären:

    Das dänische Equivalent eines Schutzstreifens wird allerdings eher nachlässig behandelt. Dafür wird man auf der nebenan verlaufenden Fahrbahn nicht andauernd eng überholt oder totgehupt:

    Fahrradzähler drüben in Kopenhagen:

    Aber vielleicht sind uns die Dänen auch einfach ein paar Dinge voraus. Kostenloses Internet in den Bussen gab’s schon 2013 (ich glaube, sogar schon 2009?), vielleicht bei uns ja auch bis 2050.

    Nach einer Pressemitteilung der Initiative „Hamburg dreht sich“ steht noch einmal der Eppendorfer Marktplatz auf der Tagesordnung: Statt Verkehrsberuhigung und Stadtreparatur neue Gefahrenstellen

    Im Großen lassen sie AfD-Kandidaten durchfallen (wobei die Zustimmung normalerweise eine Formsache ist).

    Ich vermag die Zuverlässigkeit Reuschs als früheren Oberstaatsanwaltschaft nicht bewerten, allerdings kann ich nachvollziehen, dass es Bedenken gibt, Reusch könne Informationen aus dem Kontrollgremium mögliche Kontaktpersonen der AfD aus dem rechtsextremen Spektrum weitergeben. Die Vergangenheit mit all ihren durchgestochenen WhatsApp-Chatverläufen und obskuren Mitgliedschaften scheint diesbezüglich entsprechende Zweifel zu nähren. Aus einem ähnlichen Grunde musste die Linkspartei knappe neun Jahre um einen Sitz in diesem Kontrollgremium warten.

    Im Kleinen werden AfD-Abgeordnete aus der Fußballmannschaft des Bundestages ausgeschlossen.

    Allerdings nicht so ganz ohne Grund: Münzenmaier wurde im Oktober zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt, weil er sich offenbar bei einem Fußballspiel als Hooligan betätigt hatte. Da kann man schon mal fragen, inwiefern so jemand einen FC Bundestag repräsentiert.

    Und genau das ist etwas, das ich nicht verstehe. Dieses Instrument ist dafür da, den Zustand des Parlamentes zu prüfen, ob er den demokratisch festgelegten Regeln entspricht. Und das war er ironischerweise nicht.

    Wenn der Gesetzgeber genau diese Regelung gewollt hätte, dann hätte er sie so in der Geschäftsordnung implementieren können. Stattdessen hat man aber den Umweg gewählt, die Beschlussunfähigkeit explizit feststellen lassen zu müssen. Nach dem, was ich recherchieren konnte, eben um den Abgeordneten die Möglichkeit einzuräumen, außerparlamentarischen Arbeiten nachzugehen und dennoch die innerparlamentarische Arbeit aufrecht zu erhalten.