Beiträge von Malte

    Was ich in den einschlägigen norddeutschen Eisenbahn-Pendler-Gruppen höre: Zustieg schon ab Rostock nicht mehr möglich, Gegröle, Alkohol- und Tabakkonsum, übergriffige Besoffene. Der Nahverkehrszug wurde in einem bemitleidenswerten Zustand zurückgelassen, die Toiletten nicht mehr zumutbar.

    Jedes Wochenende die üblichen lustigen Nachrichten:

    Essen: Betrunkener beißt Mann Ohrläppchen ab
    Unterwegs im Zug zum Spiel zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund gerieten zwei Männer aneinander. Ein 44-Jähriger schnappte zu – und riss das Ohrläppchen…
    www.spiegel.de

    Mein neuestes Hobby: E-Roller-Fahrer freundlich auf ihr abgelaufenes Kennzeichen aufmerksam machen. Wenn man keine Sorgen hat, dann sucht man sich halt welche, nicht wahr?

    Seit dem 1. März müssen die Versicherungskennzeichen schwarz sein, die grünen Kennzeichen sind nur bis zum 28. Februar gültig gewesen. Hier in Lüneburg habe ich den Eindruck, dass ein Drittel der E-Roller-Fahrer das noch nicht mitbekommen hat.

    Ich habe seit dem 1. März insgesamt elf Fahrer angesprochen und die Reaktion hat mich tatsächlich überrascht: Alle elf schienen ernsthaft dankbar für den Hinweis zu sein. Aber allen elf war auch gemein, dass ihnen gar nicht so richtig klar war, dass sie sich jedes Jahr ein neues Versicherungskennzeichen besorgen müssen. Die haben ihre Roller aus dem Elektrofachmarkt geschleppt, das Kennzeichen damals bei der Versicherung beantragt (oder gleich mit vom MediaMarkt aufgeklebt bekommen?), aber niemand hat ihnen erklärt, dass das nur bis Ende Februar eines jeden Jahres gültig ist.

    Und damit wären wir dann wieder einmal bei meinem primären Kritikpunkt an diesen Fahrzeugen: Das sind eben Kraftfahrzeuge mit den damit einhergehenden Verpflichtungen und keine Spielzeuge.

    Nach relativ genau 53 Wochen Bauzeit wird die Uelzener Straße wieder für komplett geöffnet, die Einbahnstraßenregelung soll heute im Laufe des Tages aufgehoben werden:

    Uelzener Straße wird wieder für den Verkehr freigegeben
    Im Laufe des Tages ist es soweit: Die Uelzener Straße soll für den Verkehr in beide Richtungen freigegeben werden. Das teilte die Stadt am Donnerstag mit. Doch…
    www.landeszeitung.de

    Die Sanierung der Fahrbahn, bei der dann auch der zu erkennende Schutzstreifen getilgt wird, erfolgt dann wohl im April.

    Geparkt wird nun hier auf den dunkelgrau gepflasterten Flächen zwischen den Baumscheiben. Und damit das auch alle verstehen, wurde jede einzelne Fläche mit einem Zeichen 314-10 beschildert.

    Das ist heute auch der Aufmacher bei der Landeszeitung:

    Warum gibt es an der Uelzener Straße ein Schild für jeden Parkplatz?
    An der Uelzener Straße wächst ein neuer Schilderwald heran. Die Stadtverwaltung hat jedem Stellplatz ein eigenes Schild spendiert. Dabei gäbe es durchaus eine…
    www.landeszeitung.de

    Und wer hätte damit rechnen können, dass wir uns hier komplett zum Affen machen mit dieser Aktion? Zumal es ja nicht nur zwölf Schilder auf 180 Metern sind, sondern Richtung Norden noch weitere Schilder folgen (und künftig wohl auch noch mehr Schilder folgen werden), was die Landeszeitung offenbar gar nicht mitbekommen hat. Die Verwaltung sagt, die Beschilderung wäre aufgrund der Straßenverkehrs-Ordnung notwendig, da jede Parkfläche separat gekennzeichnet werden müsse und offenbar im Sinne der Verwaltung nach jedem Baum eine neue Parkfläche beginnt.

    Ich kann es nicht so richtig begründen, aber ich sehe das nicht so. Hier erfolgt ja keine Einmündung oder wenigstens eine große Grundstückszufahrt, die Beschilderung ist für den gemeinen Verkehrsteilnehmer auch dann verständlich, wenn nur zu Beginn der Straße ein einzelnes Schild aufgestellt würde.

    Variante 1: Man schaltet einen 2 kW-Heizlüfter 5 Stunden lang an. Dafür braucht er 10 kWh Strom.

    Variante 2: Man verbrennt irgendwas, das dabei 10 kWh Wärme abgibt.

    Variante 3: Man entnimmt die Wärme einfach aus der Umgebungsluft. Denn auch bei -10°C hat die Luft noch jede Menge Wärmeenergie. Bis zum absoluten Nullpunkt bei -273°C ist ja noch viel Abstand. Dann wird es draußen etwas kälter und drinnen um 10kWh wärmer. Ist doch super, oder?

    Nun reden wir plötzlich alle über Wärmepumpen, nachdem das Bundeswirtschaftsministerium Pläne veröffentlichte, den Einbau von Öl- und Gasheizungen schon ab 2024 zu reglementieren.

    Und wenn man in die Drunterkommentare schaut, gibt’s eigentlich nur zwei Arten von Antworten: Die einen Fluchen auf die lieben Grünen und laben sich an deren sinkenden Umfragewerten, die anderen wissen nicht, wie eine Wärmepumpe funktioniert und kommentieren trotzdem. Die Leute denken offenbar, eine Wärmepumpe wäre einfach eine Stromheizung, bei der Wärme erzeugt wird, weil Strom durch eine dünne Leitung fließt, die dann glüht.

    Manchmal wundere ich mich schon über das Niveau, auf dem Debatten in der Öffentlichkeit geführt werden.

    Was ja leider auch mit dem Verbrennen von Holz einhergeht: Das Roden von teilweise wertvollen Urwäldern in Rumänien. Dass aber sogar in den Vereinigten Staaten Wälder für Europas Öfen gerodet werden, war mir neu:

    Auf dem Holzweg
    Der Wald ist Opfer des Klimawandels. Brände, Dürre, Stürme und Schädlinge gefährden ihn. Gleichzeitig soll die Verbrennung von Holzpellets die Erderwärmung…
    www.sueddeutsche.de

    Immerhin hat mir dieser Strang geholfen, nicht mehr über ein Faltradl nachzudenken.

    Das ist schade.

    Mein blaues Brommie wird bald fünf Jahre alt und was wir schon alles erlebt haben, hätte mit einem „normalen“ Fahrrad gar nicht geklappt. Allein schon die Möglichkeit, das Ding einigermaßen stressfrei in öffentlichen Verkehrsmitteln mitzuschleppen, ohne im Sommer in Schwierigkeiten zu geraten, weil im Nahverkehr die Fahrradabteile überfüllt sind und der Fernverkehr auf Wochen hinweg ausreserviert ist, ist für mich ein unschlagbarer Vorteil. Und gerade beim Brompton fahre ich eben auch locker längere Strecken, ohne das Gefühl zu haben, auf einem bockenden Esel zu hocken.

    Aber die Nachteile kauft man sich eben mit dem Konstrukt „Faltrad“ ein: Es muss irgendwo ein Gelenk geben oder derer zwei oder drei, die verschleißen können, in der Regel wird man deutlich kleine Reifen mit Felgenbremsen fahren, die nunmal schneller verschleißen, das lässt sich nunmal nicht vermeiden.

    Der Bohrer tangiert ja nur die Bauteile, die ohnehin ausgetauscht und weggeschmissen werden müssen.

    Naja, das ist wohl der Plan. Bei mir scheitert es dann spätestens an der Umsetzung.

    obwohl es gerade mit Blick auf die Serienfertigung elegantere Lösungen gäbe.

    Vor allem schreiben die dort ja auch, dass ein Tausch erst nach fünf Jahren intensiven Gebrauchs notwendig wäre.

    Mein Brompton hat tatsächlich gestern die 16.000 km überschritten und hatte schon einmal nach relativ genau 8.000 km ein verschlissenes Schwingenlager. Nun bin ich tatsächlich auch nicht der Gelegenheitsnutzer, der sein Brommie im Kofferraum herumfährt und dann im Sommer zehn Kilometer auf der asphaltierten Strandpromenade rollt, mein Faltrad muss ja auch teilweise 144 km über, nun ja, nicht sooo gute ostdeutsche Straßen rumpeln. Da verschleißt das Schwingenlager (das ja ohnehin bei jeder Kurbelumdrehung zwei Mal strapaziert wird, wenn die Kette wieder den Hinterbau ein kleines Stück nach rechts zerrt) sicherlich deutlich schneller.

    Aber wenn ich ein Verschleißteil relativ präzise alle achttausend Kilometer wechseln muss, wünsche ich mir tatsächlich einen leichteren Austauschvorgang als irgendwas mit Heißluftpistole und Bohrmaschine. Andererseits: Der normale Brompton-Nutzer kommt wohl während der Lebensdauer seines Rades gar nicht in die Verlegenheit, das Lager tauschen lassen zu müssen.

    WEnn ich das Lese: da hätt ich schon wieder keinen Bock drauf.

    Vor allem: „mit dem mitgelieferten Bohrer“. Wenn der Bohrer mitgeliefert wird, dann wird wohl nicht ganz selten zum Einsatz kommen. Und einen Teufel werde ich tun, meinem Brommie mit einem Bohrer zu Leibe zu rücken.

    Es ist dann wohl doch das Schwingenlager.

    Bei der Vergabe handwerklichen Geschicks bin ich ja bekanntlich ziemlich leer ausgegangen, aber wenn ich mir durchlese, wie das Schwingenlager getauscht wird, dann habe ich den Eindruck, dass sowas auch einfacher gehen müsste:

    Bromptonauten | Hinterbau

    Andererseits habe ich leider tatsächlich keine Ahnung — aber wenn ähnlich stark belastete Teile wie Tretlager oder Achsen mit vertretbarem Aufwand getauscht werden können, warum ist dann das Schwingenlager dermaßen kompliziert?