Beiträge von Malte

    • 28. September: London

    Vom Flugzeug halte ich ja bekanntlich nicht so viel, weder von der Beinfreiheit noch von den Auswirkungen auf die Umwelt, mit der Bahn kommt man auch relativ günstig von Hamburg nach London, wenn man bei der Buchung verschweigt, dass man ’ne BahnCard hat. Dann bekommt man plötzlich auch die Auslandssparpreise ab 169 Euro (Hin und zurück!) angezeigt. Mit BahnCard gibt’s nur die Flexpreise, die mit 609 Euro deutlich teurer sind.

    Klar, mit der Bahn ist man dann auch ganze zehn Stunden unterwegs, aber im Endeffekt ist man mit dem Flieger auch nicht wesentlich schneller. Da muss ich auch erstmal eine Dreiviertelstunde zum Flughafen gondeln, sitze dann mindestens anderthalb Stunden am Gate herum (bei günstigen Flügen wegen dieser lustigen Slotnummer vielleicht noch länger), bin dann eine Stunde lang in der Luft, warte an einem der Londoner Flughäfen auf mein Gepäck und düse dann entweder mit der U-Bahn von Heathrow, wenn ich den teureren Flug wähle, oder mit dem Bus aus Stansted eine Ewigkeit bis zum Zentrum. Das sind dann auch ungefähr fünf bis sieben Stunden.

    Mit der Bahn muss ich zwar zwei Mal umsteigen und eine Weile im Eurostar-Terminal warten, aber grundsätzlich habe ich von meinem Großvater die Fähigkeit geerbt, außer im Stehen in jeder Position schlafen zu können, das geht aber mehrere Stunden am Stück deutlich besser als beim Hin- und Hergehüpfe zwischen Flughafen und Flugzeug. Mit der Bahn purzle ich dann relativ ausgeschlafen am Gleis Neundreiviertel aus dem Eurostar und habe noch was vom Tag.

    Und: Es gibt in der Bahn keine Sicherheitsvorschriften, dass ich die Luft aus den Fahrradreifen lassen müsste.

    Ich mag ja die Hamburger Straßenverkehrsbehörden. Das hier ist die Ecke Nedderfeld/Tarpenbekstraße:


    Der Fahrbahnverkehr hat Vorfahrt gegenüber dem von rechts einbiegenden Verkehr — außer, äh, ja, außer er fährt auf diesen Stummelschutzstreifen am Rand der Hauptfahrbahn, dann hat er natürlich keine Vorfahrt. Der Verkehr von rechts hat zwar auch gleich zwei[Zeichen 205]und damit keine Vorfahrt, aber irgendwie soll der Radverkehr halt noch weniger Vorfahrt als gar keine Vorfahrt haben. Bleibt natürlich die Frage, ob man als Radfahrer davon ausgehen muss, generell kleine Zeichen 205 beachten zu müssen (große Zeichen 205 dann aber nicht?) und was eigentlich passiert, wenn man mit dem Rad links des Schutzstreifens fährt, aber… naja.

    Das passt natürlich zum Urteil des OLG Hamm aus dem Sommer 2012: OLG Hamm: Noch weniger Vorfahrt als keine Vorfahrt für Radfahrer

    Auch dieses Konstrukt in Hamburg dürfte lediglich dazu dienen, dem Radfahrer bei einem Unfall irgendwie die Hauptschuld aufzudrücken. Die Straßenverkehrsbehörde weiß ganz genau, dass von rechts mit relativ hohem Tempo abgebogen wird und dass der Radverkehr, der dort so irgendwie reingenüdelt wird, im Zweifelsfall „übersehen“ würde. Anstatt aber diese Gefahrenstelle zu entschärfen, stellt man einfach ein kleines[Zeichen 205]auf, das an dieser Stelle gar keine eindeutige Wirkung entfaltet, und entledigt sich damit ganz elegant jeglicher Haftung

    Ich habe schon versucht einen TIME-Parameter zu senden, aber der wird ignoriert.

    Angesichts der grundsätzlichen Benamung der Parameter halte ich es ja für ausgesprochen optimistisch, da etwas mit time zu versuchen ;)

    Zu 3: Kein großes Problem, einfach z.B. für jeden Wochentag ein eigenes Textfile erstellen, Auswertung_Mo.txt, ... und erst nach einer Woche überschreiben

    Ah, jetzt kapiere ich, was du oben schon meintest. Das wäre in der Tat eine gute Lösung.

    Wo ist da jetzt das Problem? Kannst du ja einfach jeden Tag um Mitternacht automatisiert von einem Skript die Daten abgreifen und in eine DB schreiben. Dann kannst du es in Ruhe weiterverarbeiten.

    Mitternacht haut schon mal nicht so ganz hin, das passiert irgendwann zwischen 2 Uhr und 8 Uhr.

    Aber theoretisch hast du recht, das ist kein Problem. Problematisch ist es nur, wenn:

    1. mein Server mal kaputt ist und die Daten nicht einsammelt
    2. deren Server zu jener Zeit oder womöglich mehrere Tage lang defekt ist
    3. sich das Format der Ausgabe verändert und ich das nicht gleich binnen eines Tages anpasse

    Schon fehlen plötzlich Daten, was wiederum recht ärgerlich ist, wenn man kontinuierlich über das ganze Jahr hindurch eine Summe bilden möchte. Insofern wäre es schöner, wenn man einfach den Tag angeben und die Werte einsammeln könnte, gerade wenn man gerne ab dem 1. Januar eine Summe bilden möchte.

    Gefunden auf facebook: https://www.facebook.com/photo.php?fbid…pe=3&permPage=1

    Die Daten des Fahrradzählers an der Gurlittinsel sind online: https://geoportal-hamburg.de/verkehrsportal/#

    Das ist total super: Oben links auf „Themen“ klicken, dann „Fachdaten“ aufklappen, dann „Planungsdaten“ aufklappen, dann „Verkehrszählstellen Hamburg“ aufklappen, dann die „Zählstellen Radverkehr“ anwählen. Wie man nun an die Daten kommt muss ich mir mal anschauen. Das Ding ist kompliziert, da hilft auch ein Informatikstudium nicht weiter.

    Danke für die vielen Hinweise.

    Ich habe eben noch das Laden von jQuery abgestellt und die Einbettung der Google-Karte deaktiviert.

    Ich hoffe eigentlich immer noch darauf, dass der Anbieter der Forensoftware ein entsprechendes Update für Datenschutzkonformität folgt, das nähme mir relativ viel Aufwand ab.

    Es sind noch 44 Tage, bis die Regelungen aus der DSGVO umgesetzt werden müssen. Ich will nicht leugnen, dass ich das Thema ein wenig verschlampt habe, weil es einerseits etwas an der notwendigen Zeit mangelte, mich in die Materie einzuarbeiten, andererseits der Hersteller der Forensoftware einige Nachbesserungen anbieten wollte, die nun so langsam auf dem Weg sind.

    Vorerst fällt mir dazu folgendes ein:

    • Die Einbindung externer Inhalte, etwa von twitter, facebook oder YouTube habe ich eben mit sofortiger Wirkung wieder abgeschaltet. Bei dieser Einbindung werden Daten an externe Anbieter übertragen.
    • Die Einbindung der Werbeanzeigen oben rechts und unterhalb des Forums geschehen von meinem eigenen Server. Dort werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder verarbeitet, es wird lediglich anonymisiert mitgezählt, wie oft eine Anzeige angeklickt wurde.
    • Der Besucherzähler läuft über Matomo, ehemals Piwik, das ich ebenfalls auf meinem eigenen Server betreibe. Matomo ist schon seit Ewigkeiten so weit konfiguriert, dass es (hoffentlich) dem deutschen Datenschutz genügt, dort muss ich mich noch mal damit befassen, ob das alles mit rechten Dingen zugeht.

    Ich werde hier im Thread weitere Antworten anhängen, sobald ich weiter mit der Materie vorangekommen bin.

    Ich habe mir ein paar wesentliche Argumente notiert:

    Bill: Man müsse aufpassen, dass man mit kostenlosem Nahverkehr nicht vor allem die jetzigen Radfahrer in Busse und Bahnen verlagere, sonst verbessere sich die Situation auf der Straße nicht.

    Falk: Man könne überzeugte Autofahrer nicht mit kostenlosem Nahverkehr überzeugen. Es gibt vielschichtige Gründe und Ursachen, warum mit dem Auto gefahren wird, es handle sich selten um eine finanzielle Entscheidung. Ohne Angebotsverbesserung werde man keinen Autofahrer überzeugen. Anstatt 800 Millionen Euro für den kostenlosen Nahverkehr zu investieren, solle man lieber pro Jahr 250 Millionen Euro für drastische Angebotsverbesserungen ausgeben.

    Gaffron: Nur allein mit Angebotsverbesserungen bringe man allerdings auch niemanden in den ÖPNV. Da müssten zusätzliche Maßnahmen wie Parkraumbewirtschaftung her.

    Falk: In Wien habe die Parkraumbewirtschaftung zu einer Steigerung des innerstädtischen Kraftverkehrs gesorgt. Der gemeine Wiener habe sich vor der Einführung der Parkraumbewirtschaftung genau überlegen müssen, ob er seinen wertvollen Parkplatz für eine Fahrt aufgeben wolle. Seit Einführung der Parkraumbewirtschaftung habe er generell seinen Parkplatz vor der Tür.

    Falk: Man solle lieber das Angebot verbessern, um neue Fahrgäste zu rekrutieren, anstatt finanzielle Erleichterungen für jene zu etablieren, die ohnehin mit dem ÖPNV führen.

    Falk: Kaum ein Kunde interessiere sich für das Tarifsystem. Gerade hinsichtlich der Digitalisierung könne man hier erhebliche Verbesserungen einführen, sei es mit Check-In-Check-Out-Systemen oder automatischen Tagestickets. Die tatsächlichen Zahlgrenzen und so weiter wären für die meisten Fahrgäste uninteressant.

    Gaffron: Hamburg und Deutschland allgemein mache hinsichtlich Klimaschutz, Umweltschutz und Mobilitätswandel viel zu kleine Schritte, als dass die angestrebten Ziele auch nur ansatzweise erreicht werden könnten. Weder unsere noch die folgenden Generationen hätten davon etwas.

    Ich war heute mit Patrick ein bisschen in den Wallanlagen unterwegs und es war warm und sonnig und laut: Gerade im südlicheren Teil im Bereich des Millerntorplatzes wurde un-ab-lässig gehupt, das habe ich sogar in Hamburg noch nicht erlebt.

    Es war nämlich warm und sonnig und die Leute wollten zum Dom und in die Wallanlagen. Die rechten beiden Fahrstreifen in diesem Bild werden von Kraftfahrern genutzt, die sich gleich artig hintereinander auf dem rechten Fahrstreifen einreihen werden, um von dort an den Parkplatz an der Glacischaussee anzusteuern. Von meinem Standort sind es noch etwa 700 Meter bis zur Glacischaussee, der Stau ging aber noch weitere fünfhundert Meter runter bis zum Rödingsmarkt.

    1,2 Kilometer Stau sind jetzt nicht so dramatisch, das toppt der Berufsverkehr jeden Tag zwei Mal überall in Hamburg, aber es ist halt so irre: Die Leute sitzen da im Auto und warten darauf, auf den Parkplatz fahren zu können.

    Das Freilassen der Kreuzungen klappt natürlich nur sehr mäßig, die Leute sind unablässig am Hupen und kämpfen sich geradezu durch den blockierenden Querverkehr:

    Wie gesagt: Ich bin ja einiges gewohnt, aber das war dann doch eine ganz neue Qualität. Es wird permanent gehupt, durchs offene Fenster gebrüllt, ausgestiegen und geschrien, das war wirklich irre. Klar, es ist der erste so richtig warme Tag dieses Jahres, alle wollen irgendwie an die frische Luft, aber für einen Großteil der Menschen führt dieser Weg an die frische Luft nunmal erstmal durchs Auto. Und dann steht man da im Stau, es geht nicht voran, am besten hat man noch den Nachwuchs auf der Rückbank sitzen, der sich auch schon misslaunig über die Gesamtsituation äußert, klar, da liegen die Nerven blank und wenn der Querverkehr die Kreuzung blockiert, dann steigt man eben aus und brüllt sich gegenseitig zusammen. Herrje, und hinten auf der Rückbank sitzen die Kinder und plärren, warum man seit einer Viertelstunde das Riesenrad sehen kann, aber der Wagen nur fünf Meter vorangekommen ist.

    Es stellt sich dann allerdings heraus, dass der Parkplatz an der Glacischaussee komplett belegt ist:

    Das gefällt natürlich nicht jedem, der warnwestenbewehrte Herr erzählte, er müsse sich Allerhand Unfreundlichkeiten anhören. Klar, er ist hier gerade der erste Ansprechpartner für all jene, die eine halbe Stunde lang für den Parkplatz anstanden und nun feststellen müssen, dass ebenjener Parkplatz wegen Vollbelegung geschlossen wurde. Nun kann man’s entweder am nächsten Parkplatz versuchen, insgesamt gibt’s für den Dom ja drei Stück, oder man schaltet den Motor aus und verschränkt trotzig die Arme.

    Warum es nicht mehr Parkplätze gäbe ist eine der freundlicheren Fragen, denen er sich heute stellen darf, viele Kraftfahrer hielten sich hingegen nicht mit Höflichkeiten auf und versuchten sich mit Hilfe ihres Kraftfahrzeuges Zugang zum Parkplatz zu verschaffen. Dreißig Meter von der Kreuzung entfernt bewachten zwei Polizeibeamte im klimatisierten Einsatzfahrzeug die Kreuzung und schauten sich das alles aus ruhiger Distanz an — ich weiß nicht, ich hab den Eindruck, es hätte womöglich geholfen, wenn die Staatsmacht direkt an der Kreuzung präsent gewesen wäre.

    Das war alles nämlich nicht so toll, Fußgänger und Radfahrer querten die Kreuzung, während der Verkehr noch innerhalb der Kreuzung feststeckte, der Querverkehr wiederum grünes Licht bekam und die blockierenden Verkehrsteilnehmer mit der Hupe durch die Fußgänger hindurchtrieb:

    Naja. Weiter geht’s zum nächsten Parkplatz. Der ist — Überraschung! — voll belegt:

    Man kommt hier und da ins Gespräch, wobei ich den Aufmacher ganz beeindruckend fand:

    Fahrer 1: „Warum fahren Sie denn nicht weiter? Wir wollen auf den Parkplatz!“

    Fahrer 2: „Der Parkplatz ist belegt, steht da.“

    Fahrer 1: „Aber wo sollen wir denn parken?“

    Fahrer 2: „Ja, keine Ahnung!“

    Fahrer 1: „Wir suchen seit einer Stunde einen Parkplatz, alles ist voll! So eine Verarsche!“

    Fahrer 2: „Ich steh hier seit ’ner Viertelstunde und es geht nicht voran. Vielleicht ist da hinten noch was frei?“ (deutet auf den Parkplatz auf der anderen Seite des Geländes)

    So geht es eine Weile weiter, man regt sich ein bisschen über das Parkplatzangebot auf („Man kann keinen Jahrmarkt machen und keine Parkplätze anbieten“), man regt sich über die Preise auf („Da soll ich 1,50 Euro pro Stunde zahlen, das ist ein Wucher“), man regt sich über „die da oben auf“ („Seit Stunden fahren wir hier rum und wollen nur parken“).

    Ich kann mich natürlich nicht mit klugen Ratschlägen zurückhalten, empfehle die fußläufigen Parkhäuser am Michel oder an der Rindermarkthalle oder bringe die Idee ins Gespräch, einfach in der Innenstadt zu parken und mit der U3 zurückzukommen, aber meine Vorschläge stoßen auf wenig Gegenliebe: Das wäre zu kompliziert und zu teuer.

    Aha? Beide Parkhäuser dürften jeweils günstiger sein als das Parken direkt am Dom, mutmaßlich wäre man auch schneller auf dem Jahrmarkt als jetzt hier noch lange zu warten, aber okay, es ist halt zu kompliziert. Nun ist man mit dem Auto da und so sehr darauf committed, nun gibt es kein Zurück mehr.

    Wohlgemerkt: Die Leute, sie sich hier beschweren, haben allesamt ein Hamburger Kennzeichen. Nun ist mir ja vollkommen klar, dass nicht jeder in den Genuss eines Schnellbahnanschlusses in einem Umkreis von einem Kilometer um seine Wohnung geraten kann und viele Besucher des Doms und der Wallanlagen auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Ich wundere mich eher über die Hartnäckigkeit, mit der man eine gefühlte Ewigkeit im Auto sitzt und mit Engelsgeduld darauf wartet, dass endlich der Parkplatz freigegeben würde. Klar, mit dem Auto kann man am heutigen Sonntag noch mehr erledigen, aber so viel mehr können die Leute ja noch nicht erlebt haben, wenn sie die Zeit finden, um über eine Stunde einen Parkplatz am Dom zu suchen.

    Ach, übrigens, ich beschwere mich eigentlich jedes Mal bei PK 15 über dieses „komische Ding“ auf der rechten Seite, a) dessen Zweck mir bislang noch nicht ganz klar wurde, aber b) die Sichtverhältnisse gegenüber den Nutzern des Parkplatzes einengt und c) bei Sturm auch mal auf den Radweg kippt, aber offenbar ist das Teil grundsätzlicher Bedeutung und kann nicht entbehrt werden:

    Weiter zu Parkplatz 3?

    Äh, ja:

    Die Schlange maß etwa dreihundert Meter, die vordersten Kraftfahrer warteten etwa seit 50 Minuten. Das war dem Nachwuchs im Auto natürlich schwer begreiflich zu machen, immerhin war man schon direkt am Dom angekommen, konnte sich aber nicht vergnügen, weil die Eltern noch das Auto wegbringen mussten. Da war die Stimmung sicherlich am Tiefpunkt, da hat die Wartezeit vermutlich nicht zur Besserung beigetragen.

    Das, worauf die wartenden Kraftfahrer stehen, ist eigentlich der Fahrstreifen für den Rad- und Busverkehr. Hier langzufahren dürfte mit dem Rad nunmehr lebensgefährlich sein, da die Wahrscheinlichkeit, dass hier plötzlich eine Tür geöffnet wird, relativ groß sein dürfte:

    Zurück zur Glacischaussee, eigentlich ist das hier ja das Radverkehrsforum, nicht das Autostauforum, also wollen wir Radfahren und das geht am besten… äh, ja.

    Das hier ist das berühmte Zeichen 240 am nördlichen Ende der Glacischaussee. Das Schild tauchte nach meiner Kenntnis im Frühjahr 2016 das erste Mal auf. Beim Aufbau des Jahrmarktes werden in der Glacischaussee die Lastkraftwagen der Schausteller geparkt und teilweise entladen, dann ist die Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Richtung Norden darf der Radverkehr einen alten Buckelradweg und eine Nebenfahrbahn links im Bild nutzen, in Blickrichtung Süden wird man zum Befahren des Gehweges angehalten. Das Schild pflegte ein flottes Leben, war mal dort und wieder weg, tauchte plötzlich wieder auf und besuchte uns nicht nur zu Zeiten des Doms, sondern auch zwischendurch, wurde dann schließlich liegend gelagert und hin und wieder von betrunkenen Kiez-Besuchern oder von städtischen Mitarbeitern wieder aufgestellt.

    Damit wird natürlich erst einmal eines bezweckt: Niemand nimmt dieses Schild ernst, sofern es denn von der Fahrbahn oder vom Radfahrstreifen heraus überhaupt zu erkennen ist.

    Und manchmal kann man auch richtig tolle Dinge erleben, wenn während der Fotoaufnahme gerade der komplette Bauzaun auf einer Länge von Dutzenden Metern ob der Windlast herunterkracht. Aber klar, Radwege sind sicher, hahahaha, immerhin wird seit diesem Experiment von einer zusätzlichen Verdeckung der Bauzäune abgesehen, um die Windlast zu reduzieren:

    Auch für die Gegenrichtung hat man sich etwas neues überlegt, es soll ja schließlich nicht langweilig werden:

    Ich weiß nicht so richtig, was man hier beschildern sollte. War Zeichen 240 gerade nicht zur Hand, um einen gemeinsamen Fuß und Radweg auszuweisen? Zeichen 241, Radfahrer links, Fußgänger rechts hätte man ja auch ohne dieses Schild haben können, steht überdies im Widerspruch zu dem gesperrten Radweg, der ja kurz darauf ein weiteres Mal gesperrt wird:

    Aber vielleicht ist das so wie mit dem Autofahren zum Dom: Es geschieht nicht alles aus einem sinnvollen Grund, manche Dinge passieren auch einfach nur deshalb, weil sie schon immer so passiert sind.

    Auch mal wieder geil. Mein Lieblingsdrama „Hamburg wird Fahrradstadt“ hatte heute ein Crossover mit der Seifenoper „Die CDU und der nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer“ mit einem Gastauftritt der Straßenverkehrsbehörde von PK 27. Fußgänger dürfen auf dem Gehweg Slalom um diese lustigen Plakate der CDU laufen, nebenan stand das Zeichen 241 urplötzlich nach einigen Wochen im Gebüsch wieder von den Toten auf, so ergibt sich insgesamt eine wunderbare Bildkomposition, denn eigentlich sind’s ja die Radfahrer, die auf dem Gehweg Slalom fahren müssen und dann ist da auch noch die unterbrochene Mittellinie auf dem Radweg, auf dem man ja eigentlich links statt rechts… ääääh, naja:

    Und dann war ja noch das Spiel des HSV gegen Schalke 04, das einige Fans zu einem gewissen Übermut angestiftet hat. Sofern ich das erkennen konnte, wurde dieser Bus an der Kreuzung vorsätzlich an der Weiterfahrt gehindert und konnte seinen Weg erst nach einer knappen Minute unter dem Wutgehupe der übrigen Kraftfahrer fortsetzen, wendete anschließend unter Nutzung des Radweges verkehrswidrig weiter hinten in der Kieler Straße, um dann hier schnell abzubiegen.

    Man kann immer was erleben.

    Aber starke Nerven werden die Radler brauchen.

    Es läuft mal wieder alles total super nach Plan, ich kann mich vor Freude kaum halten. Nun sitze ich gerade im RE 70 nach Kiel, will eigentlich nach Rendsburg, aber der Zug nach Rendsburg fährt momentan nicht durch, da muss ich wegen der Bauarbeiten in Neumünster umsteigen. Soweit, so gut, wir blicken durch. Weil ich am Sonnabend noch wieder zurück nach Hamburg möchte, bin ich ja ein ganz besonders cleveres Kerlchen und kaufe mir ein Schleswig-Holstein-Ticket für 29 Euro. Richtig was gespart, denke ich mir, da kann ich erst nach Rendsburg zu meinen Eltern, dann noch Lischen-Radieschen in Kiel besuchen und anschließend wieder zurück nach Rendsburg.

    Ich wollte eigentlich den Zug um 23.45 Uhr nehmen, der kurz nach Mitternacht durch Pinneberg fährt und in dem Moment von meiner Freitag-HVV-Tageskarte auf mein Sonnabend-Schleswig-Holstein-Ticket wechseln. Wie gesagt: Ich bin so richtig clever, nicht wahr?

    Dumm nur: Da steht irgendeine Doppeltraktion am Bahnsteig und will um 23.23 Uhr fahren. Für 23.23 Uhr steht aber gar kein Zug im Fahrplan, auch wenn die Sache irgendwie zum stündlichen Rhythmus auf Minute 22 passen könnte:

    Aber nun ist der Zug irgendwie da und will um 23.23 Uhr losfahren, auch wenn mich der leere obere Teil des Zugzielanzeigers vermuten lässt, dass hier irgendwas im Argen liegt. Geht ja auch schon wieder gut los damit, dass der Wagenstandsanzeiger lediglich eine Einzeltraktion anzeigt, aber ganz offenkundig zwei Züge am Bahnsteig stehen.

    Gut, erstmal abwarten und Tee trinken. Das wird sich schon sicherlich irgendwie klären, währenddessen bestaune ich diesen Vogel, dem die Fahrt mit den neuen Zügen nicht so ganz gut bekommen ist:

    Dann stellt sich plötzlich heraus, dass mein geplanter Zug um 23.45 Uhr ausfällt. Ja, geil.

    Davon weiß die Bahn-App allerdings nichts:

    Nun gut. Weil ich keine Lust habe, jetzt drei Stunden an diversen Bahnsteigen herumzustehen und mit der Verbindung von 1.43 Uhr bis 4.19 Uhr durch die Gegend zu gondeln, löhne ich notgedrungen weitere 17,35 Euro für eine Einzelfahrkarte von Hamburg nach Rendsburg, denn nun kommt das alles mit meiner tollen Berechnung mit dem Schleswig-Holstein-Ticket ja nicht mehr hin.

    Gleich danach möchte ich mir am liebsten in den Hintern beißen, denn theoretisch hätte ich ja nicht die ganze Fahrtstrecke buchen müssen, sondern nur jenen Teil, der sich außerhalb der HVV-Ringe A und B und vor Mitternacht befindet. Eine Fahrkarte von Pinneberg nach Elmshorn hätte vollkommen genügt. Die kann ich allerdings weder in der Bahn- noch in der HVV-App kaufen. Gnarf.

    Es bleibt das ungute Gefühl, gerade ungefähr zwölf bis 15 Euro zum Fenster herausgeworfen zu haben. Aber immerhin habe ich dieses mal bei der Fahrradkarte gespart:

    Die Geschichte geht natürlich noch weiter, denn in Neumünster steht der RE 7 nach Kiel auf dem Zugzielanzeiger, der ja eigentlich ausfallen sollte:

    Der rauscht dann auch mit schönen neun Minuten Verspätung rein, im Endeffekt bin ich keine Minute früher zu Hause, habe aber 17,35 Euro zum Fenster rausgeworfen.

    Ich tippe aber mal darauf, dass ich aufgrund meines supertoll geplanten Fahrkartenkonstruktes eher keinen Anspruch auf Erstattung habe. Da bleibt wohl nur der gepflegte Biss in den Hintern.

    Naja, ihr kennt es.

    Eigentlich wollte ich mir mit Lischen-Radieschen am Dienstag nur so ein Brompton-Fahrrad angucken, von dem ja alle so schwärmen, und irgendwie war es ziemlich cool und naja und plötzlich klemmt diese blöde EC-Karte in diesem Gerät, ihr kennt es, will nicht mehr raus und naja.

    Ich glaube, man nennt es Lustkauf. Aber ich kann’s angesichts der momentanen Situation im RE 70 nach Kiel wohl ganz gut gebrauchen.

    War natürlich eine schwere Entscheidung, weil’s Weiß nicht als Farbe im Brompton-Katalog gab.

    Ja, gar nicht mal so witzig, so ohne Finger tippt’s sich als Informatiker ganz schlecht. Da kann ich dann nicht mal mehr mit dem Hut durch die Fußgängerzone laufen, so ganz ohne Finger, da fällt der Hut ja runter.

    Der Weber-Kundendienst hat übrigens gleich am nächsten Tag auf meine Mail geantwortet. Diese Ersatzteile sind offenbar grundsätzlich die richtigen und man solle bitte nicht diese Stange der Schwinge fetten, das zöge lediglich Schmutz an und dann verschlissen die Lager noch schneller.

    Ich muss mir mal ein paar ruhige Minuten suchen, um die Lager auszutauschen. Hoffentlich verliere ich dabei nicht irgendeinen Finger.