HVV für Lau: Zukunftsvision oder Spielerei?
Ich habe mir ein paar wesentliche Argumente notiert:
Bill: Man müsse aufpassen, dass man mit kostenlosem Nahverkehr nicht vor allem die jetzigen Radfahrer in Busse und Bahnen verlagere, sonst verbessere sich die Situation auf der Straße nicht.
Falk: Man könne überzeugte Autofahrer nicht mit kostenlosem Nahverkehr überzeugen. Es gibt vielschichtige Gründe und Ursachen, warum mit dem Auto gefahren wird, es handle sich selten um eine finanzielle Entscheidung. Ohne Angebotsverbesserung werde man keinen Autofahrer überzeugen. Anstatt 800 Millionen Euro für den kostenlosen Nahverkehr zu investieren, solle man lieber pro Jahr 250 Millionen Euro für drastische Angebotsverbesserungen ausgeben.
Gaffron: Nur allein mit Angebotsverbesserungen bringe man allerdings auch niemanden in den ÖPNV. Da müssten zusätzliche Maßnahmen wie Parkraumbewirtschaftung her.
Falk: In Wien habe die Parkraumbewirtschaftung zu einer Steigerung des innerstädtischen Kraftverkehrs gesorgt. Der gemeine Wiener habe sich vor der Einführung der Parkraumbewirtschaftung genau überlegen müssen, ob er seinen wertvollen Parkplatz für eine Fahrt aufgeben wolle. Seit Einführung der Parkraumbewirtschaftung habe er generell seinen Parkplatz vor der Tür.
Falk: Man solle lieber das Angebot verbessern, um neue Fahrgäste zu rekrutieren, anstatt finanzielle Erleichterungen für jene zu etablieren, die ohnehin mit dem ÖPNV führen.
Falk: Kaum ein Kunde interessiere sich für das Tarifsystem. Gerade hinsichtlich der Digitalisierung könne man hier erhebliche Verbesserungen einführen, sei es mit Check-In-Check-Out-Systemen oder automatischen Tagestickets. Die tatsächlichen Zahlgrenzen und so weiter wären für die meisten Fahrgäste uninteressant.
Gaffron: Hamburg und Deutschland allgemein mache hinsichtlich Klimaschutz, Umweltschutz und Mobilitätswandel viel zu kleine Schritte, als dass die angestrebten Ziele auch nur ansatzweise erreicht werden könnten. Weder unsere noch die folgenden Generationen hätten davon etwas.