Beiträge von Malte

    PK 14 hat schnell geantwortet. Das[Zusatzzeichen 1012-32] soll entfernt werden, es würde generell nicht in Hamburg verwendet. Nun ja. Von einer Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn hätte man angesichts der Verkehrsdichte Abstand genommen. Ich schrieb darauf zurück:

    Zitat

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    im Gorch-Fock-Wall wird seit einigen Wochen im Bereich der nordwestlichen Bushaltestelle U Stephansplatz gebaut. Für den Rad- und Fußverkehr wurde ein Zeichen 240 mit dem Hinweis „in den nächsten 50 Metern“ aufgestellt, dazu tanzt ein Zeichen 239 mit dem Hinweis „Radfahrer absteigen“ je nach Tagesform fröhlich hin und her.


    Der für den Rad- und Fußverkehr vorgesehene Durchgang misst teilweise nicht einmal einen Meter Breite, dort haben Fußgänger mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer vermutlich erhebliche Probleme. Andererseits lässt sich auch kaum der Aufforderung nach „Radfahrer absteigen“ nachkommen, weil ich in der engen Lücke mein Fahrrad gar nicht schieben kann.


    Ich möchte Sie bitten zu überprüfen, ob die regelmäßig wechselnde Beschilderung noch den Anordnungen entspricht und die Konkurrenzsituation zwischen Zeichen 240 und Zeichen 239 mit „Radfahrer absteigen“ aufzulösen. Ich würde mich sehr freuen, wenn außerdem eine konfliktfreie Führung für Radfahrer und Fußgänger möglich wäre. Eventuell ließe sich der Radverkehr bereits im Kreuzungsbereich auf die Fahrbahn verschwenken?


    Mit freundlichen Grüßen
    Malte Hübner

    Folgende E-Mail habe ich gerade an PK 14 geschrieben:

    Zitat

    Arbeitsstelle auf dem Radweg am Ballindamm

    Sehr geehrte Damen und Herren,


    vor einiger Zeit wurde am Ballindamm auf Höhe der Hausnummer 14a am Alsterschiff eine Arbeitsstelle auf dem Radweg eingerichtet. Dazu wurde Zeichen 240 aufgestellt, Radfahrer sollen offenbar auf den tagsüber vollkommen überlasteten Gehweg ausweichen, wo es erwartungsgemäß zu regelmäßigen Auseinandersetzungen zwischen Radfahrern und Fußgängern kommt. Der Radweg am Ballindamm ist nach meiner Kenntnis schon seit Jahren nicht mehr als benutzungspflichtig gekennzeichnet, an der nördlichen Kreuzung am Ferdinandstor besteht für Radfahrer eine Wahlmöglichkeit zwischen dem Hochbordradweg und der Fahrbahn.


    Ich möchte Sie bitten zu überprüfen, ob dieser Beschilderung der Anordnung entspricht und ob es nicht möglich wäre, für die Dauer der Arbeitsstelle den Radweg zu sperren und den Radverkehr, womöglich mit entsprechenden Markierungen, auf der Fahrbahn vorbeizuleiten.


    Mit freundlichen Grüßen
    Malte Hübner

    Weiß jemand, ob es eine Möglichkeit gibt die Fahrradstaffel zu kontaktieren? Um auf kontrollwürdige Strecken aufmerksam zu machen z.B. Nicht dass ich mir da viel Hoffnung machen würde.

    Ich habe hin und wieder die Beamten auf meines Erachtens kontrollwürdige Straßen angesprochen, wenn mir die Fahrradstaffel entgegen kam, man versprach sich darum zu kümmern und passiert ist… nichts. Ich glaube, da mangelt es allein schon an den notwendigen Kapazitäten.

    Na prima. Die Leute haben das Impressum gefunden und rufen erstmal bei mir an:

    „Ooooh, Mimimi, du kleiner Hurensohn! Hast Vorfahrt und fühlst dich unsterblich? Ooooooh, fick dich doch!“

    „Und jetzt BLOCK“: https://sqi.be/i3g6s

    Manchmal wundere ich mich schon ein bisschen, wie empfindlich die Leute reagieren, wenn man ihnen etwas deutlicher macht, dass… sie „Unfug“ geschrieben haben. Und ich wundere mich, wie die dann im Gegenzug gleich loslegen mit Beschimpfungen sondergleichen.

    Einen wunderschönen guten Abend an die ganzen Herrschaften, die mich aufgrund dieses Retweets vom @ProSieben-Konto auf twitter gerade mit so freundlichen Kommentaren eindecken!

    Was ist nun passiert?

    Eine 33-jährige Radfahrerin wurde am Montagmorgen gegen 8 Uhr von einem rechtsabbiegenden Lastkraftwagen-Fahrer überrollt und tödlich verletzt.

    Laut Polizeiangaben war der Lastkraftwagen-Fahrer im Eppendorfer Weg Richtung Norden unterwegs und wollte an der Kreuzung mit der Osterstraße nach rechts abbiegen. Dort wollte gleichzeitig die 33-Jährige auf der Fahrradfurt die Osterstraße überqueren. Beide fuhren bei grünem Licht.

    Eine Rambo-Radlerin? Eine Kampfradlerin? Eine rücksichtslose Pedalritterin?

    So mag man es in den Medien oder durch die Windschutzscheibe hindurch bezeichnen. Es gibt auch noch andere Begriffe für das Unfallopfer. Beispielsweise: Mutter von zwei Kindern. Oder: Mensch. Oder: Ehefrau. Oder: Nachbarin. Oder: Tante. Oder: Kollegin.

    Sucht euch einen Begriff aus, der sich möglichst weit ab der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener bewegt.

    Die „Radwege auf der Straße“ sind schuld!

    Nein, ganz im Gegenteil.

    Erstens gab und gibt es im Eppendorfer Weg keine „Radwege auf der Straße“.

    Zweitens handelt es sich um den typischen Rechtsabbiegeunfall zwischen Lastkraftwagen und Radfahrern, der sich auch in diesem Fall wieder aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse ereignet hatte. Das Gegenteil der so genannten „Radwege auf der Straße“ sind die alten Hochbordradwege, die sich auf Gehwegniveau befinden. Radfahrer, die dort unterwegs sind, können in der Regel sehr viel schlechter von abbiegenden Kraftfahrern gesehen werden. Diese Rechtsabbiegeunfälle zwischen Lastkraftwagen und Radfahrern ereignen sich beinahe ausschließlich im Umfeld alter, schlecht einsehbarer Hochbord-Radwege.

    Bei einem „Radweg auf der Straße“ ist ein solcher Unfall aufgrund der viel besseren Sichtverhältnisse deutlich unwahrscheinlicher.

    „Würden Radrambos rote Ampeln und andere Verkehrsregeln beachten, so wie alle anderen auch, gäbe es einige Tote weniger!

    Interessanterweise machen Rotlichtfahrten von Radfahrern in der Unfallstatistik einen eher schmalen Anteil aus. Der klassische Rechtsabbiegeunfall wie heute morgen ist da deutlich präsenter.

    Die Radfahrerin ist selbst schuld, sie hat nicht auf ihre eingebaute Vorfahrt verzichtet!“

    Sagen wir mal so: Hätte sie auf ihre Vorfahrt verzichtet, wäre sie eventuell noch am Leben. Andererseits: Niemand erzwingt als Radfahrer seine Vorfahrt gegenüber einem Lastkraftwagen-Fahrer. Sowas macht niemand bewusst.

    Was in der Theorie einfach klingt, erweist sich in der Praxis als deutlich komplizierter. Nicht immer lässt sich auf dem Rad rechtzeitig wahrnehmen, dass nebenan auf der Fahrbahn gleich jemand nach rechts abbiegen möchte.

    Mir passiert es regelmäßig, dass mich Kraftfahrer überholen, gleich danach rechts abbiegen und binnen Sekunden vergessen haben, dass sie mich gerade überholt haben. Da ich heute hier sitze und diesen Beitrag schreiben kann, ist es mir offenbar bislang gelungen, rechtzeitig an der Bremse zu ziehen, bevor ich in das abbiegende Auto einschlage.

    Auch bei Lastkraftwagen ist es nicht immer leicht zu beurteilen, ob da gleich jemand rechts abbiegen wird. Manche Fahrer lenken erst nach links, um großzügig zum Rechtsabbiegen ausholen zu können, sind aber ab diesem Zeitpunkt gar nicht mehr in der Lage, den rechts verlaufenden Radweg durch Fenster oder Spiegel einzusehen. Wer auf dem Rad zu diesem Zeitpunkt nicht registriert, dass der Lastkraftwagen gar nicht geradeaus oder nach links fahren möchte, begibt sich in Lebensgefahr. Oder: Der Lastkraftwagen fährt an einer Einmündung erst einmal recht weit geradeaus, um dann wiederum rechts abzubiegen. Das bekommt man im Ernstfall ebenfalls eher spät mit.

    Im Endeffekt lässt sich aber den Radfahrern kaum vorwerfen, sie setzten regelmäßig gegenüber Lastkraftwagen-Fahrern ihre Vorfahrt durch — sonst hätten wir nicht zwei oder drei überfahrene Radfahrer pro Woche zu beklagen, sondern hunderte pro Tag. Auch wenn es draußen im Straßenverkehr einen gegenteiligen Eindruck machen mag: Die allermeisten Radfahrer, beinahe hundert Prozent, verzichten gegenüber einem abbiegenden Lastkraftwagen-Fahrer rechtzeitig auf ihre Vorfahrt.

    Weiß jemand, ob's dieses Jahr einen Ride of Silence in Hamburg gibt?

    Bislang scheiterte es — zum Glück — an Unfallstellen im Stadtgebiet. Ich denke allerdings, dass der 16. Mai wie letztes Jahr in Hamburg ausfallen wird, allerdings gibt es heute Abend eine Mahnwache geben:

    Malte
    7. Mai 2018 um 13:44

    Scheiße: Radfahrerin stirbt nach schwerem Unfall

    Das ist diese Ecke hier, die nach dem Umbau der nördlichen Osterstaße allerdings ganz anders aussieht. Von der nördlichen Kreuzung kommt man auf einer Art Schutzstreifen auf der Fahrbahn herunter, fährt dann über die Haltebucht der Bushaltestelle, die nach dem Umbau auf die Fahrbahn verlegt wurde, und muss sich dann mit dem Kraftverkehr einig werden.

    Nebenan verläuft immer noch der alte, aufgelassene Radweg, was andauernd zu Konflikten führt: Ich habe ungefähr ein Dutzend Videos, auf denen mich wütende Kraftfahrer auf den RAAAAADWEEEEG hinweisen, ein paar Experten versuchen Radfahrer dort auch gezielt abzudrängen. Die meisten Radlinge fahren an den im Stau stehenden Kraftfahrzeugen kraft § 5 Abs. 8 StVO nach vorne, andere wechseln schon vorher irgendwie auf den alten Radweg und kommen dann komplett außerhalb jeglicher Sichtfelder an dieser Kreuzung an.

    8 Uhr morgens ist allerdings auch die Zeit, in der ich dort meistens vorbeifahre :cursing:

    Am morgigen Sonntag, den 6. Mai, wird in Schleswig-Holstein auf kommunaler Ebene gewählt.

    Wie in Hamburg spielt auch in Schleswig-Holstein das Thema Straßenverkehr eine große, wenn nicht gar wahlentscheidende Rolle, denn grundsätzlich möchte jedes noch so kleine Dorf gerne eine eigene Umgehungsstraße oder mehr Parkplätze oder eine bessere Autobahnanbindung.

    Die CDU Elmshorn wirbt plakativ mit einem zweiten Autobahnzubringer für Elmshorn — obwohl Elmshorn prinzipiell schon zwei Autobahnanschlüsse hat, auch wenn „Horst/Elmshorn“ im Norden ein bisschen weit abgelegen ist. Naja, dazu grüne Welle, mehr Parkplätze, ein bummeliger Radweg.

    Bezüglich des Bahnhofes fällt der CDU auch etwas ein: Dort soll regelmäßig gekehrt werden, damit Fahrgäste nicht mit so einem Moloch empfangen werden. Fahrgäste dürften nach meiner Einschätzung noch andere Sorgen haben, beispielsweise einen besseren Anschluss der Strecke nach Hamburg mit dem berühmten dritten Gleis, das schon zu Zeiten meines Großvaters im Gespräch war, bislang aber immer wieder zurückgestellt wurde — man hat das Geld lieber in den Straßenbau umgeleitet.

    Die lieben Grünen beackern wieder die Themen Umwelt und Digitales. Kommt in der Kieler Blechwüste natürlich total super zur Geltung:

    Der SSW möchte in Kiel gerne „Radwege und Buslinien ausbauen statt Diesel zu verbieten“. Ob dem SSW mal jemand erklärt hat, dass man mit mehr Buslinien und mehr Radwegen mitnichten Autofahrer aus ihrem Diesel zum Umsteigen bewegt? Die Leute, die aufs Rad umsteigen, kommen zum größten Teil aus dem öffentlichen Nahverkehr. Will der SSW also die Stickoxidproblematik in Angriff nehmen, wie es der letzte Satz des Wahlplakates suggeriert, besteht in der vorgeschlagenen Maßnahme vom Radweg- und ÖPNV-Ausbau leider kein Zusammenhang.

    Vielleicht wäre das abgebildete Kind aber auch über ein bisschen frischere Luft in Kiel ganz froh.

    Und dann kommt die FDP:

    Hä? Ja, gut, in Kiel hat man offenbar noch echte Sorgen. Das ist wohl eher ein Plakat, das gezielt Studenten an der Uni ansprechen soll.

    So wie das hier:

    Auch bei dieser Law-and-order-Forderung fehlt mir so ein bisschen der kausale Zusammenhang. Mehr Polizei verhindert Fahrraddiebstahl? Weil dann immer ein Beamter an jedem Fahrradständer steht? Äh, an welchem Fahrradständer denn? Oder weil Fahrradiebstähle dann immer aufgeklärt werden, weil eine Soko Fahrradliebe eingerichtet wird?

    Ich hätte da einen ganz banalen Gegenvorschlag: Bessere Möglichkeiten zum Fahrradparken anbieten. Wenn man selbst vor der mit Fahrradständern im Übefluss ausgerüsteten Kieler Universität noch an der nächsten Hausecke an der Laterne parken muss, kommt eben auch hin und wieder mal etwas abhanden.

    Wie auch immer: Wenn man davon ausgehen möchte, dass die Verkehrswende in Deutschland auf kommunaler Ebene beginnt, dann beginnt sie wenigstens nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre. Es wird immer noch mit Wonne und ohne Unterlass in den motorisierten Individualverkehr investiert, ganz ohne ökologische Perspektiven, ob wir in Zukunft mal die Sache mit den Treibhausgasen oder dem Flächenverbrauch in den Griff bekommen wollen.

    Schade eigentlich.

    So, entsprechendes Unterforum habe ich vor ein paar Tagen schon erstellt, nun mangelte es mir leider gleich an der Zeit, dort mal ein paar Themen einzuwerfen.

    Hat jemand Lust, morgen mal beim Ballindamm vorzufahren, ein paar Fotos zu schießen und bei PK 14 zu bemängeln? Dort wurde im Zuge einer Baumaßnahme wohl mal wieder ein [Zeichen 240] aufgestellt, obwohl der dortige Radweg schon lange nicht mehr benutzungspflichtig war und es aufgrund des bewachsenen Grünstreifens eigentlich auch keine Möglichkeit gibt, vom Radweg auf den Gehweg zu wechseln — geschweigedenn dass der bei den vielen Fußgängern in irgendeiner Art und Weise befahrbar wäre.

    Hier ist noch ein Artikel, der sich unter anderem mit der Sache bezüglich DSGVO und Fotografie auseinandersetzt: Mein erster DSGVO Rant – Zu viele Mythen und gefährliches Halbwissen zum neuen europäischen Datenschutzrecht

    Mein Kommentar wurde leider bislang weder freigeschaltet noch beantwortet, allerdings bin ich auch nicht so recht von dem Artikel überzeugt.

    Bezüglich der Foto- und Filmthematik bezieht sich der Autor immer wieder auf einen Tweet von Jan Philipp Albrecht, der meint, das KunstUrhG hebe die DSGVO gewissermaßen auf. Das sehe ich aber nach wie vor anders und ich werde in einem Rechtsstreit wohl kaum den Tweet eines Europapolitikers zitieren können.

    Bei twitter habe ich dann noch diesen Leitfaden des Wordpress-Hosters Raidboxes gefunden.

    Danke. Ich werde für den Herbst also wieder einen Mietwagen reservieren und bestimmt nicht, wie geplant, die Bahn nehmen.

    Ich kann die Fahrradmitnahme in der Bahn allenfalls empfehlen, wenn man:

    • kein hochwertiges Rad mitnehmen möchte
    • nicht im ICE 4 reisen möchte, weil man im Falle eines Zugausfalls nicht in ältere ICEs reinkommt
    • nicht an Frei- oder Sonntagen fährt
    • keine zeitkritischen Umsteigeverbindungen plant: wenn der Zug mit dem reservierten Fahrradstellplatz weg ist, hat man außerhalb der Wintermonate äußerst schlechte Karten
    • weiß, worauf man sich einlässt und im Zweifelsfall noch mit dem Nahverkehr das Ziel erreichen kann

    Und speziell für Hamburger Radlinge: Wenn der Zug in Hamburg beginnt, nach Möglichkeit schon in Altona einsteigen. Das schont die Nerven ganz ungemein.