Nächste Episode: Drei Radfahrer, die eine Reservierung für Wagen 3 haben, sind in ihrer Not angesichts des überfüllten Fahrradabteils auf der anderen Seite des Wagen 3 eingestiegen, also im Sitzbereich. Das war etwas unappetitlich, weil dort zwei Stellplätze für Rollstuhlfahrer vorgesehen sind, so dass man sich an einer Art Witz versuchte, „Wenn jetzt ein Rollifahrer kommt, hängen wir den hinten an die Lok, das passt ja mit der Spurbreite, hahahaha“.
Nun wurde über den Lautsprecher zum Zählappell gerufen: Alle Radfahrer mit einem Fahrrad in Wagen 3 unterwegs sind, mögen bitte einmal ihre Reservierung vorzeigen. Der Zugbegleiter war nicht so ganz entspannt, dass im Fahrradabteil so viele Räder herumpurzeln, die dort offenbar nicht hineingehören.
Nun gibt es wieder das übliche Gezeter:
Woher soll man denn wissen, dass es in Wagen 5 noch ein Fahrradabteil steht? (Steht ja auf dem Ticket drauf.)
Wie soll man in der Hektik sein Fahrrad in den richtigen Wagen stellen? )…)
Die Kollegen in Hamburg hätten gemeint, die Radfahrer aus dem ausgefallenen Zug sollten einfach eine spätere Verbindung nehmen.
Es sei nur angesagt worden, dass sich das Fahrradabteil im Abschnitt A befände.
Die drei Räder aus dem Rollstuhlbereich sollen auf Wunsch des Zugbegleiters dennoch in den Wagen 3 — wie auch immer das funktionieren soll, denn der ist so voll, dass sich noch nicht einmal die Glastür in die richtige Richtung öffnen lässt, geschweigedenn dahinter irgendwie Platz für ein Fahrrad wäre.
Der Zählappell verhallt jedoch ohne weitere Beachtung: Es findet sich niemand ein. Nun steht er da, der Zugbegleiter, zu recht ziemlich angefressen, und möchte gerne Ordnung in seinen Zug bringen. Klappt halt nicht, wenn keiner mitwirkt.
Seit nunmehr einer Viertelstunde ist er nicht mehr wiedergekommen — so wichtig scheint es nicht zu sein.