Beiträge von Malte

    Lief gestern nicht so gut für Bundesregierung und Automobilindustrie:

    • In Brüssel konnte sich die Bundesregierung nicht damit durchsetzen, den CO2-Ausstoß für Neuwagen bis 2030 auf maximal -30 Prozent reduzieren zu müssen: EU-Staaten stimmen für schärfere CO2-Standards für Autos
    • Und in Berlin gab’s noch eine dicke Klatsche, weil trotz der ganzen Diesel-Fahrverbot-Vermeidungsbemühungen vorige Woche das Berliner Verwaltungsgericht der Ansicht ist, dass letztlich nur Fahrverbote zur wirksamen Reduzierung der Schadstoffe helfen: Das kommt auf Autofahrer zu

    Michael hat drüben auf Facebook einen Link zu fernbahn.de gefunden, auf dem die ICE-4-Verbindungen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember aufgelistet sind: http://www.grahnert.de/fernbahn/ice4.html

    Ich bekomme gerade nicht so richtig zusammen, wie viele Züge da insgesamt unterwegs sind und welche Verbindungen momentan mit älteren Zügen geleistet werden, aber es wäre interessant zu erfahren, ob die Kapazität für die Fahrradmitnahme insgesamt steigt, weil ältere ICEs gegen den ICE 4 ausgewechselt werden oder ob tendenziell weniger Plätze vorhanden sind, weil InterCity-Züge gegen den ICE 4 getauscht werden — oder ob ganz neue Verbindungen dazukommen.

    Was ist das für ein Koffer? Übrigens habe ich offenbar dieselbe Farbe wie du.

    Das ist dieses Brompton-Hardcase von B&W, den gibt’s im Internet oder beim Brompton-Fachhändler.

    Angeblich passen dort keine Brommis mit Gepäckträger oder Teleskop-Sattelstütze rein, ich hatte damit bislang keine Probleme — es passt halt exakt rein, außer dass man es eben schon ziemlich stark zusammendrücken muss ;(

    Mein Brompton ist allerdings stahlblau, beziehungsweise tempest blue — ich denk, deins wäre lichtgrün?

    Viel Spaß in London! Wie bist du außer mir der Bahn dorthin gereist?

    Danke! Ich bin von Kiel mit der Bahn über Hamburg, Köln und Brüssel gefahren — Sonntag geht’s umgekehrt wieder zurück. Aufs Flugzeug habe ich einfach keine Lust, allein schon wegen der ökologischen Auswirkungen. Und im Zug habe ich zwei bis vier Stunden am Stück meine Ruhe, kann schlafen oder arbeiten und hocke nicht mit minus fünf Zentimetern Beinfreiheit in der Röhre. Dafür nehme ich dann auch die Umsteigezeiten in Kauf.

    Ein Brompton kann ja bekanntlich alles, also auch in so einen Transportkoffer passen:

    Der Koffer misst 65 mal 65 Zentimeter und ist damit deutlich unhandlicher, als man auf den ersten Blick denken möchte. Auch wenn das Teil einen ausziehbaren Griff und Rollen hat, man schleppt sich damit ordentlich einen ab. Im Zug hat man hin und wieder auch seine liebe Not, den Koffer irgendwo abzustellen, weil beispielsweise die Gepäckablagen im ICE 1 und 2 zu klein dafür sind. Aber: Brompti ist von äußeren Einflüssen hinreichend geschützt, da geht erstmal nichts kaputt.

    Dachte ich halt bis gestern. Denn weil der Koffer das Fahrrad doch ganz ordentlich zusammendrückt, kratzt die Schraube von der Vorderradnabe an der Strebe des Hinterrades:

    Die Stelle ist eigentlich von Werk aus mit einer Lackschutzfolie gesichert, ich habe noch zwei Lagen drübergeklebt, aber es hat wohl nichts geholfen. Naja. Da werde ich wohl doch mal lieber mit dem Lackstift beigehen und mal wieder Folie draufkleben.

    Was lernen wir daraus? Diese Plastikabdeckung, mit der die Schraube der Vorderradnabe abgedeckt wird, sollte man lieber festkleben — ich habe sie offenbar irgendwann verloren.

    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass hier § 10 StVO einschlägig ist, allerdings ist das mal wieder eine Situation, die nicht so richtig eindeutig ist. Entlang der Fahrradstraßen wurde ja bei ähnlich ausgestalteten Aufpflasterungen relativ aufwändig die Beschilderung nachgerüstet.

    Wenn ich noch ein bisschen klugscheißen darf: Hier geht’s um Vorfahrt, nicht um Vorrang — den hat man an Engstellen ;)

    Auch ganz interessant: https://unfallatlas.statistikportal.de

    Im Unfallatlas stehen allerdings nicht nur Fahrradunfälle und es fehlen auch eine ganze Menge an Daten, weil in einigen Bundesländern keine Geodaten bei der Bearbeitung der Unfälle aufgenommen werden. Dennoch ist das recht beeindruckend. Man kann natürlich die Filterung auf Fahrradunfälle limitieren, an der Kieler Straße sind auch zwei meiner Vorfälle zu finden, allerdings erfährt man nur etwas über die Art der Schäden, zusätzliche Daten wie Datum und ähnliches fehlen leider.

    Die Daten gibt’s auch Open-Data-mäßig zum Herunterladen: https://unfallatlas.statistikportal.de/_opendata.html

    In den Daten sind offenbar die folgenden Kriterien enthalten: „OBJECTID;ULAND;UREGBEZ;UKREIS;UGEMEINDE;UJAHR;UMONAT;USTUNDE;UWOCHENTAG;UKATEGORIE;UART;UTYP1;IstRad;IstPKW;IstFuss;IstKrad;IstSonstige;LICHT;STRZUSTAND;LINREFX;LINREFY“

    Also Unfalljahr, Unfallmonat, Unfallstunde, Unfallwochentag. Was mag Licht sein? Ob der Radling mit Licht gefahren ist? Und Straßenzustand?

    Gestern waren die Beamten wieder im Einsatz: Fahrradgroßkontrolle der Hamburger Fahrradstaffel

    Und:

    Zitat

    Ziel der Maßnahmen war es, die Hauptunfallursachen von Verkehrsunfällen mit Radfahrerbeteiligung zu minimieren und die Verkehrsteilnehmer für ein gemeinsames Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme zu sensibilisieren.

    Während der Kontrollzeit wurden insgesamt 213 Radfahrverstöße geahndet, darunter 118 Rotlichtverstöße durch Radfahrende. 79 Radfahrer nutzten die falsche Radwegseite, 14 ein Mobiltelefon während der Fahrt, ein weiterer führte ein Fahrrad ohne Bremseinrichtung, sodass die Weiterfahrt in diesem Fall untersagt wurde.

    Wenn ich mir bei Facebook durchlesen muss, dass man wohl wieder bei den obligatorischen Schwerpunkten am Alsterglacis und an der Stresemannstraße zugange war, ja, bitte, dann möge die Polizei doch endlich mal die Hauptunfallursachen bekämpfen und beispielsweise für eine bedarfsgerechte und sichere Radverkehrsinfrastruktur sorgen. Ich möchte ja beinahe eine Wette mit jedem beliebigen Mitglied der Fahrradstaffel abschließen, dass ich es mit weniger Regelverstößen als die Beamten durch die Stadt schaffe — denn das, was beispielsweise im eingangs genannten Alsterglacis geboten wird, versteht nunmal kein Mensch.

    Die Hamburger Morgenpost schreibt: Auto-Attacke während „Critical Mass“ Fahrrad-Hasser rammt Radler um

    Puh. Das Geschehnis aus dem Gerichtssaal ist zwar verkürzt, aber einigermaßen originalgetreu wiedergegeben worden, aber ich bin mir relativ sicher, dass die Bezeichnung „Fahrrad-Hasser“ hier etwas zu viel des Guten ist.

    Das ärgert mich.

    Da kann ich dann auch gleich nachvollziehen, warum sich der Angeklagte im Gerichtsgebäude gegenüber den Kameras nur mit Sturmmaske und Aktenordner zeigte.

    Mehrfache vorsätzliche Körperverletzung (darunter gegen Polizisten) in Tatmehrheit. Zuzüglich vorsätzliche Sachbeschädigung. Gegen Gewalttäter ist diese Justiz eindeutig zu lasch.

    Ich habe heute die erste Hälfte der Verhandlung mitverfolgt und die Sache stellt sich wohl nicht ganz so dramatisch dar, beziehungsweise der Angeklagte berief sich darauf, es habe sich um eine Aneinanderreihung von Missverständnissen gehandelt und berief sich wie so oft darauf, dass ihm niemand erklärt habe, dass man dort nicht durch den Verband durchfahren dürfe. Hier ist ein Video von dem Vorfall zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=mUL5gPmSgzc

    Der Prozess wurde dann gegen 16.40 Uhr unterbrochen und wird am 5. Oktober (?) fortgesetzt.

    Bei ZEIT ONLINE durfte darüber debattiert werden, ob Kennzeichen für Fahrräder sinnvoll wären oder nicht:

    Ich halte es für bemerkenswert, dass die Autorin der Pro-Meinung unumwunden zugibt, sich ohne Fahrradkennzeichen nicht an die Verkehrsregeln halten zu können. Da sehe ich dann aber auch nicht, dass das mit Kennzeichen besser funktionieren könnte.

    Das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht hat die Stadt Kiel dazu verdonnert, den Kieler Parking Day als Versammlung anzuerkennen. Parkplätze gehören laut dem Verwaltungsgericht zur öffentlichen Verkehrsfläche und können dementsprechend auch ohne Sondernutzungserlaubnis für eine Versammlung in Anspruch genommen werden.

    Die Stadt Kiel hat offenbar erfolglos Beschwerde beim Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgericht eingelegt: https://twitter.com/KRadwege/status/1043073550972796929

    Ich wüsste ja schon gerne, was konkret die Stadt Kiel am Parking Day stört. Dass da drei Parkplätze für ein paar Stunden nicht genutzt werden können kann’s ja kaum sein. Fürchtet man einen Schaden in der öffentlichen Wahrnehmung, wenn „die Radfahrer“ sich alles erlauben können?