Beiträge von Malte

    Andererseits hoffe ich immernoch, dass die Grünen ihre Abgeordneten mal auf Linie bringen...

    Ich schätze es eigentlich sehr, dass Abgeordnete grundsätzlich nur ihrem Gewissen unterworfen sind und nicht Anweisungen ihrer Partei oder ihrer Fraktion.

    Dass man es aber in dieser doch recht übersichtlichen grünen Faktion im Europaparlament anscheinend nicht gebacken bekommt, mal ordentlich miteinander zu reden, was man sich da mit der Urheberrechtsreform anlacht, beziehungsweise dass einige Grüne im September mit Wonne für die Reform gestimmt haben, weil im Entwurf das Wort „Uploadfilter“ fehlte, lässt mich ratlos zurück.

    Julia Reda beschreibt in ihrem Blog, was da nun mit diesem Gilles Borelais passiert ist: Stellungnahme zur Wahlzulassung von Gilles Bordelais für die Europawahl

    Das ist eine gleich dreifach üble Nummer:

    1. Auf Platz 2 der Europawahlliste steht ein Kandidat, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird. Die Vorwürfe scheinen hinreichend aufgeklärt und bestätigt worden zu sein.
    2. Den Bundesvorstand der Piratenpartei kümmert die ganze Nummer offenbar nicht.
    3. Der Kandidat hat offenbar erfolgreich versucht, den Bundesvorstand an der Nase herumzuführen und seine Unterlagen zur Zulassung zur Europawahl selbst eingereicht.

    Nun hadere ich doch sehr damit, im Mai die Piraten zu wählen — die Debatte um die Urheberrechtsreform wird kaum ausreichen, um mehr als ein Mandat für die Piratenpartei herauszuschlagen. Ich habe keinen Zweifel, dass Patrick Breyer nach seiner Karriere im Schleswig-Holsteinischen Landtag auch in Europa einen guten Job machen und Julia Redas Arbeit fortführen wird, aber warum muss der Bundesvorstand der Piratenpartei schon wieder so seltsam agieren? Mir stank dieses Gebaren schon vor vielen Jahren, als ich noch Mitglied der Piratenpartei war.

    Und ich möchte dieses Spielchen eigentlich nicht noch einmal unterstützen.

    Dass der Radfahrstreifen auch von Fußgängern und Geisterradlern rege genutzt wird, überrascht mich auch nicht mehr so richtig. Ich weiß zwar nicht, wie man ernsthaft auf die Idee kommen kann, in so einer Situation auf der falschen Seite zu fahren und das auch noch für eine gute Idee zu halten, aber naja: Bei Begegnungsverkehr müssen diese Experten dann immer halb auf den rechten Fahrstreifen ausweichen. Boah.

    Heute habe ich während der Demonstration zur #FridaysForFuture ganze 13 Fußgänger auf diesem Radfahrstreifen gezählt. Das ist dann langsam aber doch eine derart frequente Nutzung, dass man sich mal über eine Lösung Gedanken machen sollte. Nur was? Poller aufstellen geht halt nicht. Zeichen 259 wird Fußgänger, die im Stau aus einem Taxi springen und mit ihren Rollkoffern zur Bahn hasten, sicherlich total beeindrucken.

    Ich fürchte, hier greift das gleiche Prinzip wie bei Fahrrädern: Der Fußverkehr wird sich seinen Weg suchen. Und wenn man ihm keinen Gehweg anbietet, landet er notfalls auch auf dem Fahrbahnniveau des Radfahrstreifens. Ich weiß jedenfalls nicht, wie man Fußgängern hier deutlich machen soll, doch bitte auf der anderen Straßenseite zu laufen. Ein gewisser Teil der Kampfflaneure wird sich vielleicht wieder verziehen, wenn auf der anderen Seite der Verbindungsbahn die Tiergartenstraße nach der Sanierung des CCH wieder geöffnet wird, aber ich vermute, wer hier herumläuft, weiß sowieso nicht so ganz wohin und warum.

    Ein kurzer Schnappschuss aus der Hand während der heutigen Fahrrad-Demonstration zum #FridaysForFuture in Hamburg.

    Es ist ja bezeichnend, dass man sich nicht nur weigert, die Situation für den Radverkehr wenigstens ein bisschen zu bessern, sondern gleichzeitig auch noch jegliche Sorgfalt bei der Verbesserung des jetzigen Zustandes vermissen lässt.

    Was soll das denn werden? Okay, also mal vom Fahrverbot für Lastkraftwagen abgesehen.

    Erstmal ist der Radverkehr dort kraft Zeichen 254 verboten. Mir ist nicht klar, ob man den Radverkehr nur auf dem Radweg oder auf dem kompletten Straßenquerschnitt verbieten wollte, also das Fahrbahnradeln erlaubt sein könnte. Ist halt wieder ein Ratespiel. Dann sollen Fußgänger die Straßenseite wechseln. Das Zeichen hätte meines Erachtens ganz unten unter das Zeichen 259 gehört, so verwirrt es eher ein bisschen und suggeriert auf den ersten Blick, dass Radfahrer bitte auf der anderen Seite fahren sollen.

    Dann gibt es eine Umleitung für den Radverkehr. Da der Pfeil geschwungen und nicht gerade ist, bedeutet er, dass die Umleitung hinter dem Schild rechts entlangführt. Für eine Umleitung vor dem Schild rechts hätte es eines horizontalen Pfeils nach rechts bedurft. Tja.

    Aber immerhin ist das Zeichen 240 verdeckt worden.

    Das Zeichen 237 im Hintergrund leider nicht. Naja.

    Man darf wohl davon ausgehen, dass hier eh jeder macht was er mag. Der Radverkehr wird sich seinen Weg schon irgendwie suchen.

    Während die Grünen auf ihrer Europawahlliste einige interessante Kandidaten führen, die von Homöopathie und geistige Energien schwärmen, hadere ich doch sehr damit, denen meine Stimme zu geben. Ich weiß, man soll seine Wahlentscheidung nicht auf ein einziges Thema reduzieren, aber allein diese Nummer, dass einige Grüne im September plötzlich mehr oder weniger überzeugt für die Urheberrechtsreform stimmten und dann argumentativ herumstolperten, dass ja das Wort „Uploadfilter“ nicht mehr im Text auftauche, fand ich schon aberwitzig genug.

    Dann führte ich aufgrund meiner Verärgerung ein paar Diskussionen mit anderen Grünen-Mitgliedern und traf dort auf ähnlich fehlendes technisches Wissen. Ich habe den Eindruck, in diesem Urheberrechtsreform-Komplex diskutieren viele Leute mit, die das Internet eher selten nutzen. Drei Mal habe ich mir in den letzten Wochen angehört, es gäbe ja kein Recht auf ein Geschäftsmodell wie dieses Forum. Dass ich hier kein Geld verdiene, kam den Gesprächspartnern offenbar gar nicht in den Sinn; wir sollten halt zusammenlegen und Lizenzen kaufen. Auch ansonsten mangelt es an jeglichem Verständnis, warum eine Software nicht erkennen sollte, dass beispielsweise ein gerade hochgeladenes Foto gar nicht dem jeweiligen Benutzer gehört, sondern vielleicht jemand anderem.

    Tja.

    Die Piratenpartei als bislang eine der wenig vernünftigeren Stimmen in dieser Debatte schrammt allerdings bei Twitter ebenfalls haarscharf an der Unwählbarkeit vorbei, die Partei führt auf Platz 2 ihrer Europawahlliste einen Kandidaten, der eine Frau sexuell belästigt haben soll — und der auch gar nicht mehr auf der Liste stehen soll. Beim Einreichen und Zulassen der Liste gab es wohl ein paar Probleme:

    Bislang wird das noch als „heilbarer Mangel“ betrachtet, weil nach momentanen Wahlprognosen die Piraten ohnehin nur einen einzigen Kandidaten ins Europaparlament entsenden. Es wäre ja hinreichend peinlich, wenn angetrieben durch die Urheberrechtsreform so viele junge Wähler die Piraten ankreuzen, dass Listenplatz 2 ebenfalls zum Zuge kommt.

    Die CDU hat dann auch noch mal was versucht: Umsetzung der Urheberrechtsreform ohne Uploadfilter

    Interessanter als die Frage, wie das dann in der Praxis alles funktionieren soll, ist aber die Erkenntnis, dass sogar die CDU die Problematik eines Uploadfilters sieht — während die Befürworter der CDU und Grünen im Europaparlament immer noch davon trüpeln, dass man doch gar keine Filter bräuchte, sondern lediglich die richtigen Lizenzen.

    Ein längerer, aber lesenswerter Text über die Deutsche Bahn — beziehungsweise das, was davon übrig ist: Kaputte Bahn

    Ich würde ja auch zu gerne mal so eine Lokomotive steuern :/

    Was mich überdies ja auch immer noch wundert: Wohin fährt eigentlich der im Artikel erwähnte Güterverkehr? Hier in Kiel gibt es am Westhafen wieder eine Güterverladung mit einem Portalkran, der in der Regel Lastkraftwagen aus den Fähren aus Skandinavien auf die Schiene verlädt. Die werden dann zum Rangierbahnhof Meimersdorf gezogen und tuckern dann irgendwann als Güterzug los.

    Das ist aber die einzig bekannte im Betrieb befindliche Ladestelle. Alle anderen mir bekannten Güterbahnhöfe sind meistens längst außer Betrieb, seien es große, „echte“ Güterbahnhöfe, von denen es in Kiel mal drei Stück gab, oder in Hamburg, Elmshorn, Lübeck, Rendsburg oder Eutin oder wo auch immer. Im besten Fall befindet sich dort nur ein Parkplatz, den man im Falle einer fortschreitenden Verkehrswende wieder in einen Güterbahnhof umbauen könnte, in der Regel befinden sich dort Supermärkte oder teure Wohnanlagen.

    Das heißt, die Güterzüge fahren dann ganz schön lange Strecken quer durch die Republik bis zu irgendeinem in Betrieb befindlichen Güterbahnhof, wo die Ladung dann für die letzten zehn bis zweihundert Kilometer noch mal auf Lastkraftwagen umgeladen wird?

    Beim Händler haben wir festgestellt, dass auf der Antriebsseite neben jeder Speiche ein mehr oder weniger großer Riss war. Also vermutlich ein Totalschaden.

    Bei der Hinterradfelge gibt’s nun erstmal wieder mal nur das Beste vom Besten und so wie ich mich kenne, latsche ich dann irgendwann noch mal mit einer neuen Vorderradfelge und SON-Nabendynamo dort raus.

    Naja.

    Da interpretiere ich das alte "Wo ein Radweg ist, muss dieser befahren werden" rein. Ihr auch?

    Das halte ich eher für eine Aufzählung, bei der man sich den Klammersatz mit Zeichen 237 sparen wollte.

    Was mich ja eher wundert: Mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als zwölf Kilometern pro Stunde soll man sich nach den Ampeln für Fußgänger richten, es gelten [Zeichen 250] und [Zeichen 259]. Mit einer höheren bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit hingegen gelten die Signalgeber für den Radverkehr sowie [Zeichen 250] und [Zeichen 254]?

    Da bin ich ja mal gespannt, wie gut diese Durchsetzung klappen wird.


    Die rechnen halt nicht damit, dass Radkäufer tatsächlich intensiv Rad fahren.

    Naja, 4.600 Kilometer in 18 Monaten empfinde ich nicht als besonders intensiv.

    Bei den Laufrädern wird bei Kompletträdern gern gespart. Speichenbruch nach 7000km ist da auch gern mal drin.

    Dann muss ich wohl dieses Mal ein bisschen mehr Geld ausgeben.

    Am nächsten Mittwoch ist das seltsame Rechtsabbiegen auf der Tagesordnung des Verkehrsauschuss Hamburg-Eimsbüttel:

    Mag jemand mitkommen?

    Tja. Während des Gran Fondos am Sonntag begann das Hinterrad am Trenga GLS 7.5 plötzlich am Schutzblech zu schleifen. Ein kurzer, laienhafter Blick ergab, dass da wohl mal eine Zentrierung notwendig wäre. Ich dachte mir nichts weiter dabei, setzte meine Fahrt fort…

    … und gestern stellten wir fest, dass insgesamt sechs kleine Risse in der Hinterradfelge zu sehen waren. Bei einem dieser Risse hatte sich die Felge soweit verzogen, dass der Mantel am Schutzblech kratzte.

    Nun schleppe ich das Ding erstmal zum Händler. Ist ja lächerlich, nach knapp 4.644 Kilometern sollte eine Felge ja noch nicht kaputt sein. Vielleicht nagte die schleswig-holsteinische Radverkehrsinfrastruktur an der Felge?

    Ich find das wirklich immer unheimlich interessant, wie krass die Unterschiede bzgl. des Autofahrerverhaltens in den nachweislich stark separierten norddeutschen Bundesländern im Vergleich zur Pfalz sind. Das ist für mich kein Zufall.

    Bestimmt ist das kein Zufall. Und es dürfte auch von der Jahreszeit abhängig sein: Gestern war da draußen ganz leicht frühjahrhaftes Wetter, da brechen die Ersten zum Kaffeetrinken auf den Aschberg auf und sind nicht bereit, Radfahrer auf ihrem Wegen zu akzeptieren. Das bessert sich nach meiner Erfahrung im Laufe des Jahres, wenn sie häufiger mit Radfahrern konfrontiert werden. Und dazu kommen noch die ganzen Motorradfahrer, die nun auch nicht gerade den allerbesten Ruf haben, aber laut mit ihren Maschinen durch die Gegend knattern.

    Ansonsten bot sich heute das übliche Bild: „Radwegschäden“ überall. Das geht nicht nur aufs Material, sondern auch auf die Nerven. Der Schnitt bleibt irgendwo unterhalb der 20 Kilometer pro Stunde hängen, aber mehr ist halt nicht drin, außer man wechselt auf die Fahrbahn und legt sich dort mit zornigen Kraftfahrern an.

    Mitunter gibt es dann solche Kunstwerke, wobei leider offen bleibt, ob hier der Radverkehr wirklich nicht mehr auf dem gemeinsamen Fuß- und Radweg gewünscht wird oder ob es beim Versuch blieb, eine Benutzungspflicht aufzuheben, das Radfahren aber weiterhin zu gestatten. Das klappt natürlich nicht, denn ein Gehweg ohne [Zeichen 240] ist ein Gehweg, aber ich frage mich, warum man nicht einfach mit [Zeichen 239] für Klarheit gesorgt hat. Vermutlich wollte man eben doch nur die Benutzungspflicht aufgehoben werden. Dort auf der Fahrbahn zu fahren war echt unentspannt.

    Dann die berühmte Strecke entlang der ehemaligen Kursbuchstrecke 113r der meterspurigen Eckernförder Kreisbahn. Hier wurden die Schilder ebenfalls vor Urzeiten entfernt, um den Verwaltungsvorschriften jedenfalls einigermaßen zu entsprechen, aber der heute nur mäßige Ausflugsverkehr verstand dort echt keinen Spaß.

    Hier wurde ich übrigens auch angehupt. Keine Ahnung, ob der renitente Kraftfahrer ernsthaft dachte, ich müsste auf diesem Matschweg fahren, oder ob er andere Sorgen hatte.

    Ich find’s langsam echt lästig. Entweder rumpelt man in Schleswig-Holstein auf grauenvollen Radwegen herum oder setzt sich den Aggressionen der Kraftfahrer aus.

    Ich greife mal auf, was Danny drüben in Niedersachsen bezüglich der für den Radverkehr freigegebenen Gehwege kritisiert hat. Nachdem vor vielen Jahren am Wittensee eine Umgehungsstraße für die Bundesstraße 203 gebaut wurde, stellte man vor einigen Jahren offenbar nicht mehr die Notwendigkeit einer Radwegbenutzungspflicht fest. Seitdem gilt dort [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10][Zusatzzeichen 1000-30]:

    Das ist natürlich allein schon ein Dilemma aufgrund der roten Fahrradfurten, die dem Kraftverkehr mehr als deutlich machen, dass hier irgendwie Radverkehr stattfinden soll. Dass es sich lediglich um ein Angebot handelt, dass hier also Radverkehr stattfinden kann, erscheint leider nicht so logisch. Ich bin hier auf der Fahrbahn weitergefahren und wurde auf drei Kilometern immerhin „nur“ fünf Mal angehupt. Das ist für Kraftfahrer beispielsweise auf dem dritten Foto auch echt schwer zu erkennen. Links verläuft ein bestens ausgebauter und breiter Radweg, hinsichtlich einer Benutzungspflicht lassen sich dort keine unmittelbaren Aussagen treffen, tja, dann wird halt sicherheitshalber gehupt.

    Dann plötzlich, ganz unvermittelt:

    Radfahrer bitte andere Straßenseite nutzen — tja, mal gucken. Wie viele Radlinge werden wohl im Sommer ordnungswidrig auf dem rechten Gehweg herumklingeln?

    Man darf aber weiterhin noch in der Gegenrichtung fahren:

    Ich weiß auch nicht, warum man unbedingt auf diesem Gehweg fahren sollte. So sehr viel Verkehr ist dort seit der Umleitung der Bundesstraße auch nicht mehr, stattdessen gerät man auf diesen untermaßigen Gehwegen nur mit Fußgängern und aus Grundstücken ausfahrenden Kraftfahrzeugen aneinander.

    Und dann darf man auch nur mit Schrittgeschwindigkeit dort fahren. Das wird viele der mit Elektromotor angetriebenen Freizeitradlern eher schwerfallen.