Beiträge von Malte

    Im entlegenen Munster gibt es abgesehen von zwei Ausnahmen am Ortsausgang entlang der B 71 keine Radwegbenutzungspflichtigen, dafür aber in der noch allzu kleinsten Tempo-30-Zone einen baulichen Radweg, dafür aber keine Kraftfahrer, die sich über Fahrbahnradelei empören. Selbst recht junge Kraftfahrer, die mit ihren Kumpels zum BurgerKing cruisen, finden den notwendigen Abstand beim Überholen. Entweder lernt man bei der Bundeswehr immer noch die notwendige Disziplin zum Führen eines Kraftfahrzeuges oder die Leute sind hier einfach total entspannt.

    Nun gibt es auf einem dieser bummeligen Radwege an einer der Hauptverkehrsstraßen dieser kleinen Stadt eine Arbeitsstelle, an der nun plötzlich aus dem Vollen geschöpft wurde.

    Wir sehen hier also einen benutzungspflichtigen Radweg, daneben den Gehweg, beides ist aber einen Meter später schon gesperrt. Fußgänger mögen bitte gleich doppelt die andere Straßenseite nutzen:

    Drüben wartet dann das nächste Zeichen 241, das das Radfahren entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung auf dem einen Meter breiten Radweg vorschreibt:

    Immerhin wurde darauf geachtet, dass Füße und Räder auf dem Schild mit den tatsächlichen Verhältnissen am Aufstellort korrespondieren — da ist man ja ganz andere Späße gewöhnt:

    Blick zurück: Die Radwegbenutzungspflicht wird artig wieder aufgehoben. War man also in der richtigen Fahrtrichtung unterwegs, muss man sich jetzt nicht mehr mit dem lästigen, aber angeordneten Gegenverkehr herumschlagen, sondern kann sich wieder der ungestörten Fahrbahnradelei widmen:

    Nun kann man die Sache natürlich großzügiger auslegen und feststellen, dass man unter Einbeziehung des Gehweges schon irgendwie mit Gegenverkehr klarkommen wird, auch wenn es hin und wieder mal enger wird, andererseits gilt das aber auch für die Fahrbahn — oder sieht jemand auf irgendeinem dieser Fotos auch nur ein einziges Auto?

    Hier kann man sich beispielsweise mit Gästen der örtlichen Schankwirtschaft anlegen — ganz abgesehen davon, dass die Radwege in Munster grundsätzlich in der Doorzone verlaufen:

    Blick von der anderen Seite. Hier beginnt dann also ein Stück benutzungspflichtiger Radweg, auf dessen einem Meter mit Gegenverkehr zu rechnen ist. Ah, Moment, Gegenverkehr — wo sind denn eigentlich die [Zusatzzeichen 1000-31] geblieben? Ist ja nicht so, dass nicht ohnehin grundsätzlich mit Gegenverkehr auf Radverkehrsanlagen gerechnet werden muss, aber wenn’s angeordnet wird, könnte man sich ja auch um die ensprechende Beschilderung kümmern:

    Wenigstens für das [Zusatzzeichen 1012-31]war ja noch Platz:

    Positiv ist immerhin, dass Fußgänger rechtzeitig in der Nähe einer Querungsmöglichkeit darauf hingewiesen werden, dass in weiter Ferne der Gehweg blockiert ist:

    Außer man lugt aus einer Seitenstraße raus:

    Im Endeffekt hat man sich also eine ganze Menge Gedanken darüber gemacht und einen ausgetüftelten Absicherungsplan gebastelt. Warum man den Radverkehr aber nicht einfach auf die komplett leere Fahrbahn gelassen hat, sondern dieses Hin- und Her mit Geisterradelei auf einem ein Meter breiten Radweg angeordnet hat, tja…

    Es ist in Niedersachsen halt wie in Schleswig-Holstein: Man findet Radverkehr ganz toll, weil das irgendwas mit Tourismus zu tun hat, aber der Rest überfordert die zuständigen Behörden mitunter ganz schön schnell.

    Hamburg hat jetzt eine gewisse Lara-Maria als Radreportierin: Lara radelt für euch durch Hamburg

    Naja: Solche Beiträge sind sicherlich gut fürs Image, aber der Leser wird schnell einen harten Realitätsabgleich erfahren, wenn es plötzlich mit dem Rad nicht nur durch das sonnendurchflutete Gängeviertel auf geschnittenem Kopfsteinpflaster geht, sondern mal die Kieler Straße herunter oder generell entlang der Radverkehrsinfrastruktur auf großen Hauptverkehrsstraßen.

    Nichts genaues weiß man nicht, aber aufgrund verdächtiger Stoffe in den eingesetzten Lokomotiven der Baureihe 245 von Bombardier wurde angeblich Asbest gefunden. Nun frage ich mich ja, wie man in vier Jahre alten Lokomotiven Asbest finden kann, aber angeblich hat Bombardier eine nicht näher bekannte Isolierung bestellt und eine nicht näher bekannte Isolierung bekommen, die wohl Asbest enthalten soll — obwohl der Kram in Deutschland seit 1993, europaweit seit 2005 (?) verboten ist.

    Aha, es handelt sich wohl doch nicht um Asbest: Neue Probleme, aber kein Komplettausfall

    Hätte sich tatsächlich Asbest in einer 2015 gebauten Lokomotive gefunden, hätte ich mich aber wirklich gefragt, was der Hersteller denn wohl in seinen anderen Rollmaterialien denn so an lustigen Stoffen verbaut hat. Und dann stellt sich nicht nur die Frage, wie der Mist dort in den Zug kommt, sondern vor allem woher Bombardier diese Stoffe bezogen hat.

    Ich wollte eigentlich schon länger mal etwas zur Fahrradmitnahme im RE 6 zwischen Hamburg-Altona und Westerland schreiben, aber irgendwie findet sich nie der richtige Zeitpunkt. Erst vielen vor zwei Jahren eine ganze Menge der so genannten Married-Pair-Wagen von Bombardier wegen defekter Kupplungen aus, so dass ein notdürftiger Ersatzverkehr mit einer bunten Mischung von lustigen Fahrzeugen aus dem gesamten Bundesgebiet organisiert werden musste. Die durchaus beliebte Fahrradmitnahme auf die Nordseeinsel wurde aufgrund naheliegender Kapazitätsengpässe ausgesetzt.

    Nun ja. Irgendwann war der Betrieb einigermaßen stabil, dann fielen die Lokomotiven aufgrund von Hitzeschäden aus, dann bekam man die Sache wieder in den Griff, dann kam ein Brückenanfahrschaden im nördlichen Bereich der Strecke dazu, der auf einer Strecke von zwanzig Kilometern einen eingleisigen Betrieb notwendig machte. Nun hatte man gerade den Notfallfahrplan fertig, da kommt die nächste Hiosbotschaft: Marschbahn vor dem Kollaps

    Nichts genaues weiß man nicht, aber aufgrund verdächtiger Stoffe in den eingesetzten Lokomotiven der Baureihe 245 von Bombardier wurde angeblich Asbest gefunden. Nun frage ich mich ja, wie man in vier Jahre alten Lokomotiven Asbest finden kann, aber angeblich hat Bombardier eine nicht näher bekannte Isolierung bestellt und eine nicht näher bekannte Isolierung bekommen, die wohl Asbest enthalten soll — obwohl der Kram in Deutschland seit 1993, europaweit seit 2005 (?) verboten ist.

    Mal gucken, wie sich das weiter entwickelt.

    Falls doch noch jemand sein Fahrrad mit nach Westerland nehmen möchte: Die einzig zuverlässige Verbindung dürfte die Syltfähre sein. Momentan kommt man allerdings in Ermangelung von Eisenbahnverbindungen noch nicht mal in deren Nähe, außer über Flensburg und Tønder.

    Bombardier baut übrigens auch den fehleranfälligen ET 445 und hat die den ICE 4 geschweißt, aber das ist bestimmt nur Zufall :):):)

    Die Rennleitung stand heute offenbar wieder einmal an der gesperrten Straße — man wundert sich ja doch so langsam über die Reihenfolge der Prioritäten: https://www.facebook.com/groups/alltags…97817763633315/

    Laut der Beiträge im Thread ist die gelbe Umleitungsbeschilderung mittlerweile abhanden gekommen, so dass einige Radfahrer wohl von der Polizei auf die andere Straßenseite gebeten wurde. Dass dort nicht gefahren werden darf, sondern schieben angesagt ist, kam dabei leider zu kurz. tfnab hat beobachtet, dass ebenjene Gehwegradler auf der anderen Seite der gesperrten Straße — zu Recht? — verwarnt wurden.

    Mir fällt dazu langsam nichts mehr ein. Ich hätte ja nicht schlecht Lust, mir das mal aus der Nähe anzusehen, aber es mangelt mir an der Lust und Zeit, mir gleich das nächste Bußgeld einzufangen.

    Die Sprottenflotte ist da! "Sprottenflotte" verbindet die Kiel-Region

    Freitag war eines der Räder schon auf der Critical Mass unterwegs seit heute geht es quasi offiziell los.

    Die Sprottenflotte wird wie vermutet von Nextbike gestellt und ist nicht nur auf die Stadt Kiel begrenzt, sondern soll die so genannte KielRegion verbinden. Das klingt allerdings nach mehr als es ist: Momentan stehen nur an den Bahnhöfen Suchsdorf und Kronshagen einige Räder außerhalb des Kieler Stadtgebietes.

    Der Rest macht auf mich eher einen mauen Eindruck: Es gibt viele Räder an der Christian-Albrechts-Universität westlich der Förde, einige Räder an der Fachhochschule östlich der Förde, ein paar am Bahnhof, in der Altstadt, am im Sommer beliebten Schrevenpark und am neuen Schwimmbad — das war's dann auch schon. Die Rückgabe erfolgt entweder in einer so genannten Flexzone oder an einer Station.

    Man kann das auf der Karte ganz gut verfolgen: https://www.nextbike.de/de/kielregion/ Momentan gibt es eine undefinierte Ansammlung von Sprotten oben im Wissenschaftspark vor meiner Haustür, ansonsten kommt man halt prima vom Bahnhof zu beiden Hochschulen und zurück. Für Fahrten innerhalb der Stadt zur Hochschule oder zum Bahnhof taugt es bislang aufgrund der Standortwahl nicht. Mal gucken, wie sich das künftig entwickelt.

    Vielleicht treffe ich ja heute Abend noch ein paar Sprotten an.

    Der neue Nightjet der ÖBB ist ja mal der Knaller: New Intercity and Nightjet

    Interessant finde ich ja die abschließbaren Einzelbetten. Ich hatte mich schon ein paar Mal gefragt, warum man diese Teile zwar an Flughäfen aufbaut, aber nicht in einen Zug stellt. Okay, klar, ein Abteil mit sechs engen Betten bringt eine höhere Auslastung, aber ein Einzelbett wäre dann doch eher mein Ding.

    Wo sind eigentlich die Doppelstock-Schlafwagen der CityNightLine abgeblieben? Wurden die „mukraniert“, also der Entsorgung zugeführt oder verkauft?

    Die Facebook-Gruppe ist nicht öffentlich einsehbar.

    So viel mehr gibt es dort nicht zu lesen, außer dass eben die Polizei dort stand und Radlinge angehalten hat.

    Trägt denn ein solches Bußgeld niemand zum Amtsrichter?

    Ich vermute nicht, nein. Grundsätzlich hat zwar jeder angeblich einen Anwalt als Bruder, aber obwohl die Polizei regelmäßig an dieser unanständig beschilderten Kreuzung Geister- und Rotlichtradler anhält, hat bislang außer mir niemand öffentlich kundgetan, sich gegen ein Bußgeld zur Wehr zu setzen. Die meisten werden wohl ihren Bußgeldbescheid direkt zahlen und lieber ihre Ruhe haben wollen, als sich mit dem ganzen rechtlichen Klimbim auseinanderzusetzen. Ich bin damals ja auch nicht gerade weit gekommen.

    Zum Glück haben wir ja vor dem Bureau bekanntlich Fahrradabstellmöglichkeiten im Überfluss, so dass diese vier Kollegen nur minimal nervig sind:

    Vor allem glaube ich ja nicht, dass die vier Roller von einer Touristengruppe dort abgestellt wurde, ich tippe ja eher drauf, dass der Betreiber die dort nachts aufgeladen platziert hat.

    Mit zuverlässigen Schienenverkehr haben wir’s hier im Norden gerade nicht so richtig, also wurde zur Kieler Woche alles zusammengezogen, was irgendwie im Bundesgebiet verfügbar war und auf Schienen fahren kann — darunter 628 250 mit 928 250 der Kurhessenbahn, das sich in übertrieben großer Schrift mit einem „Fahrradwagen“ rühmt:

    Mal gucken, ob das wirklich stimmt — Pustekuchen! Von den Dimensionen ungefähr so großzügig wie der Fahrradbereich in den alten Interregio-Rumpelwagen, die man von früher aus Schleswig-Holstein kennt:

    Naja, was soll man schon… oh!

    Okay, das ist wirklich mal ein Fahrradwagen. Da passen bestimmt eine ganze Menge Räder rein — ist aber halt am Ende auch wieder die Frage, wie viele Klappsitze am Ende von fahrradlosen Fahrgästen okkupiert werden.

    Woher weiß ich eigentlich, dass sich [Zeichen 254][Zeichen 259] nicht nur auf den gesperrten Rad- und Gehweg beziehen, sondern auch auf die Fahrbahn nebenan? An der Esplanade kann ich mir ja auch quasi aussuchen, welchen Straßenteil ich als gesperrt erachten möchte.

    Die Polizei ist wohl schon wieder zugange, Fahrbahnradlern ein Bußgeld anzuheften. Ich frage aber immer noch, wie aus dieser Beschilderung hervorgehen soll, dass das Fahrbahnradeln dort verboten ist.

    Naja. Ja, das kommt vor, aber wenn die Amerikaner nicht das GPS verstellen, weil sie in den Krieg ziehen müssen ist's nur so mittel wahrscheinlich.

    Dazu muss niemand das GPS verstellen — versuch mal innerhalb einer Häuserschlucht ein auf fünf Meter genaues GPS-Signal zu berechnen, das wird schwierig. Wenn ich mit meinem Smartphone durch die Hamburger Mönckebergstraße fahre, wird die Genauigkeit selten größer als 65 Meter. Die eigentliche Strecke errechnet sich dann nur zusammen mit den übrigen Punkten und weiteren Zusatzinformationen wie umliegende WiFi-Netze.

    Nun wird die Software des Rollers wohl nicht so blöd sein, direkt auf sieben Kilometer pro Stunde zu drosseln, sobald ein einiger Messpunkt in einer verbotenen Zone landet, aber für ein bisschen abenteuerlich halte ich das schon.

    Interessantes Feature: Am Rande des Platzes, entlang der Fahrbahn, fuhr der Scooter 20 km/h - im Inneren des Platzes nur 7 km/h. Die Handy-App (auf die man während der Fahrt nicht blicken sollte) zeigte das Innere als roter Bereich - offenbar eine Art Geofencing für Fußgängerbereiche.

    So sehr ich dieses Geofencing als Abwehr gegen ordnungswidrige Rollernutzer schätze, so sehr fürchte ich, dass diese GPS-Funktion auch mal daneben greift. Und ich fände es nicht so witzig, mitten auf der Fahrbahn plötzlich auf ein Drittel der Geschwindigkeit gedrosselt zu werden und mir den Zorn der übrigen Fahrbahnnutzer zuzuziehen.