Beiträge von Malte

    Die Kieler FDP macht derweil deutlich, für welche Verkehrspolitik und Lebensweise sie tatsächlich steht: Bornhöft ist neuer FDP-Chef in Kiel

    Annkathrin Hübner betont:

    Zitat

    "Ich habe keine Lust mehr, mich mit linksgrünen Verschwörungstheorien zu beschäftigen" und "immer nur über Fahrräder und Parkplätze zu diskutieren", rief Hübner und sprach wörtlich von "Klimahysterie". Sie wolle "endlich auf allen Feldern progressive Politik für die Stadt machen". Die Ratsfrau bekannte sich ausdrücklich zum Kreuzfahrttourismus in Kiel und beschwor die liberalen Kernkompetenzen Wirtschaft, Tourismus, Digitalisierung und Stadtgestaltung. Sie wolle das Profil der FDP schärfen und neue Impulse setzen.

    Natürlich dürfen auch die Parkplätze nicht fehlen:

    Zitat

    Mit großer Mehrheit nahmen die FDP-Mitglieder einen siebenseitigen Antrag des FDP-Arbeitskreises Programmatik zur Verkehrspolitik in Kiel an. Darin setzt die FDP sich deutlich von Rot-Grün in Kiel ab. Er formuliert als erste Priorität: "Die einfache Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Auto ist für uns von besonderer Bedeutung." Sie sei "erheblich wichtiger und dringender als Gedankenspiele über einen komplett kostenlosen ÖPNV".

    Als weitere Prioritäten werden genannt, das Baustellenmanagement in Kiel zu verbessern, die nächtliche Parkplatzsituation in Wohnstadtteilen zu entlasten, die Bustakte zu Spitzenzeiten zu erhöhen und die Schnellbuslinien auszubauen.

    Und das ist dieser lustige Widerspruch der Freidemokraten: Einerseits soll alles irgendwie progressiv und modern und smart sein, andererseits kommt immer diese Autoautoautoautoauto-Nummer hoch. Die nächtliche Parkplatzsituation ist sicherlich extrem angespannt, so genanntes Notparken wird gegebenenfalls auch im Straßenbegleitgrün oder im Vorgarten des Nachbarn betrieben — ob da auch wieder die üblichen smarten Lösungen helfen sollen?

    Und was soll die alberne Verdichtung des Busfahrplanes? Entweder sorgt man für einen ordentlichen öffentlichen Nahverkehr oder man lässt es bleiben. Aber wenn stattdessen das Auto immer an erster Stelle der Verkehrspolitik ruht, gibt es für den Großteil der Kraftfahrer überhaupt keinen Anlass, das Verkehrsmittel zu wechseln, dann rutscht der öffentliche Nahverkehr wieder in diese Ecke, in der er in meiner Jugend steckte: Als Verkehrsmittel für Arbeitslose, Studenten und Schüler. Und ohne eine Reduzierung des Kraftverkehrs bringt auch der dichteteste Busfahrplan nichts, wenn alle gemeinsam im Stau stehen.

    Immerhin weiß man jetzt wieder, wofür die Freidemokraten stehen — von diesem unaufgeregten „kein Verkehrsmittel darf bevorzugt werden“ ist plötzlich gar keine Rede mehr.

    Gestern habe ich mir im IC 2226 beinahe den Arm gebrochen — glücklicherweise blieb es aber bei einer ordentlichen Prellung im linken Handgelenk. Das ist also die zweite ernsthafte Verletzung in den letzten zwölf Monaten Bimmelbahn, seitdem mir eine glühende Bremse im RE 7 eine prächtige Rauchgasvergiftung verschafft hatte.

    Es begann eigentlich ganz harmlos: In Hamburg stieg ich den aufgrund von Unwetterschäden in Süddeutschland um eine Stunde verspäteten IC 2226 nach Kiel. In Wagen 5, der sich aufgrund einer ausgefallenen Klimaanlage in eine Sauna verwandelt hatte. Auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum ungefähr 50 Meter entfernten Bahnhof Dammtor machten sich zwei Senioren mit Elektrorädern zum Ausstieg bereit.

    Und man merkte schon da: Das wird nicht funktionieren. Wer kaum das Rad aus der Fahrradhalterung gehoben kriegt, wird erst recht beim Ausladen aus dem Zug durch die enge Tür mit drei Stufen seine Probleme bekommen. Außerdem hatten beide noch mehr Taschen dabei als ich jemals an meinem ebenfalls zur Überladung neigenden Schneeweißchen befestigt hatte.

    Gut. Wir halten im Bahnhof Dammtor. Die Tür öffnet sich, der Senior hebt mit Ach und Krach sein E-Bike auf den Bahnsteig, das dort scheppernd abgestellt wird. Ihr wisst, ich bin für meine Geduld und Höflichkeit bekannt, aber ich merkte, dass mein Kragen im Begriff zu platzen war und beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Nun bin ich als Informatiker naturgemäß mit eher dünnen Ärmchen auch nicht so richtig gut ausgestattet, aber für das olle E-Bike hat’s gerade noch gereicht. Flink transportiere ich noch ungefähr zehn schwere Taschen vom Wagen auf den Bahnsteig, als sich die Tür plötzlich zu schließen begann.

    Sowas läuft dann wie in Zeitlupe: Drinnen wartete nicht nur Brompti auf mich, sondern auch der Rest meines Hausrates, also Geld, Fahrkarte, Handy, Notebook, so ziemlich alles. Ich sprang schnell wieder in den Wagen, was in meiner Erinnerung vermutlich deutlich filmreifer und knapper war als in Wirklichkeit, und versuchte anschließend zusammen mit der immer noch im Gang stehenden Seniorin die Tür wieder aufzustemmen.

    Da sich eine IC-Tür so langsam nicht schließt, liegt es wohl nahe, dass meine Erinnerung das ein bisschen dramatisiert.

    Aber nun standen wir da und versuchten die Tür wieder aufzudrücken, damit die Dame aussteigen und die letzten beiden Taschen mitnehmen konnte. Allein: Die Tür ließ sich nicht stemmen. Stattdessen brüllte ich die Frau entgeistert an, sie möge endlich den Arm aus der Tür nehmen, mit der sie wohl die Hand ihres Mannes greifen wollte, weil ich die Tür nicht mehr halten konnte.

    Immerhin das funktionierte, die Dame ergab sich ihrem Schicksal und die Tür schloss mit einem genussvollen Schmatzen. Geistesgegenwärtig schoss ich noch ein letztes Foto, dann dampften wir ab:

    Die Frau war natürlich außer sich vor Angst und Wut und machte sich auf die Suche nach der Notbremse, von deren Betätigung ich sie glücklicherweise abhalten konnte. Soweit, so scheiße. Irgendwann in Höhe von Hamburg-Eidelstedt trieben wir eine Zugbegleiterin auf, die uns erst einmal klar machte, dass das Herumfummeln an der Notbremse ein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr wäre und bei der Abfertigung des Zuges jeweils zwei Kollegen aufpassen, dass die Türen nicht geschlossen werden, bevor alle ein oder ausgestiegen wären.

    Gut. Nun mit der Dame streiten, dass ich ja nun ganz offenkundig noch mehrmals ein- und ausgestiegen bin, um beim Ausladen der Räder zu helfen? Oder lieber drauf sitzenbleiben, dass wir schon irgendwie selbst schuld an der Misere wären, weil wir einfach zu langsam waren?

    Ich beließ es bei Diplomatie und fragte nach, ob man nicht mal in Hamburg-Dammtor anrufen könnte, um den Senior zu versorgen, der dort mit zwei Rädern, aber ohne Geld oder Handy herumstand. Und außerdem müsse ja nun irgendwie eine Lösung für die Dame her, entweder würde sie in Neumünster in den RE 7 zurück nach Hamburg steigen müssen oder einfach im Zug bleiben, der dank der großzügigen Verspätung in Kiel gleich wieder umkehrt und als Nacht-InterCity bis Basel SBB rumpelt.

    Die Dame versprach sich darum zu kümmern.

    Eine Viertelstunde verging und es passierte: Nichts. Also nichts außer dass die Seniorin am Ende ihrer Kräfte angekommen war und mittlerweile noch zwei weitere Fahrgäste damit befasst waren, dieses Problem irgendwie zu lösen, denn vom Zugpersonal ließ sich erstmal keiner blicken.

    Dann kam eine andere, sehr freundliche und hilfsbereite Zugbegleiterin vorbei, die erstmal in Hamburg-Dammtor anrief, um nach dem Mann mit den beiden Rädern fahnden zu lassen. Der ließ sich erwartungsgemäß nicht mehr am Bahnsteig auffinden, also hat er wohl die Räder mit dem Aufzug ins Erdgeschoss verfrachtet. Vielleicht saß er bei McDonald’s, vielleicht hatte er die Räder abgeschlossen und die Polizei aufgesucht? Das ließ sich aus der Ferne nicht klären.

    Aus der Ferne ebenfalls nicht klären ließ sich in Ermangelung eines ordentlichen Mobilfunknetzes, wie die Dame denn jetzt zurück nach Hamburg-Dammtor kommt. Nun bin ich ja nicht doof und rezitierte den Fahrplan des Regionalverkehrs, laut dem gegen 18:26 Uhr ein RE 7 von Kiel über Neumünster nach Hamburg fahren müsste, der ganz prima zu unserer verspäteten Ankunftszeit von 18:15 Uhr passe.

    Es wurde aber nicht besser, denn die Dame sah sich außerstande, die drei Taschen allein zu tragen, denn der RE 7 fährt an einem anderen Bahnsteig ab. Also musste in Neumünster jemand vom DB Service anrücken und das notwendige Telefonat gestaltete sich im Land zwischen den Meeren Funklöchern ganz schön schwierig.

    „Was ist denn mit der Fahrkarte?“, intervenierte ich, denn die befand sich nach meiner Kenntnis in Hamburg-Dammtor und wäre ohnehin nicht für den Umweg über Neumünster gültig gewesen. Die Antwort fand ich spannend: Im Regionalverkehr wäre ohnehin kein Schaffner unterwegs, da bräuchte sie keine neue Fahrkarte. Das war natürlich in jeglicher Hinsicht Käse, denn einerseits sind die grünen Züge im Regelfall wenigstens zwischen Neumünster un dHamburg so gut wie immer besetzt, andererseits bräuchte sie natürlich trotzdem irgendeine Fahrkarte. Ich drängte vergeblich auf eine handschriftliche Notiz mit Zangenabdruck auf einer dieser Reservierungskarten, die auf den letzten Metern bis Kiel ohnehin nicht mehr benötigt wurden, aber ich kam wohl nicht so richtig zu Wort.

    Ankunft in Neumünster. Die Zugbegleiterin hilft beim Aussteigen, man kann ja nie wissen, und es ging auch schon nicht so richtig gut los, weil sich die Tür nicht öffnen ließ. „Tja, so kann sich immerhin niemand die Hand brechen“, klugscheißerte ich ungefragt, weil ich der Meinung war, mein vor Schmerzen pochendes Handgelenk müsste langsam auch mal ins Gespräch gebracht werden. Wir stiegen dann durch die Tür im nächsten Wagen aus und übergaben die Dame der Kollegin vom DB Service.

    In diesem Moment stellte ich mit Blick auf die Fahrplanauskunft fest, dass der Regionalexpress aufgrund einer Streckenstörung nach Hamburg-Altona fahren wird, also nicht in Hamburg-Dammtor halten wird. Mein Kragen war wieder kurz vor dem Platzen, ich schnappte mir Brompti und meine Tasche und sprintete zurück zur Tür, um mit der Dame nach Hamburg zu fahren und irgendwie für eine Familienzusammenführung zu sorgen, weil mir das alles hier schon wieder viel zu sehr auf den Sack ging.

    Aber: Die Tür piepte und schloss sich kurz darauf. Dieses Mal war ich schlauer und hielt mich zurück — nicht dass ich mir schon wieder fast den Arm breche, oder schlimmer noch, Brompti sich den Hals bricht.

    Ich hoffe mal, dass die beiden sich irgendwie noch in Hamburg-Dammtor getroffen haben.

    Und ich muss mich tatsächlich sehr zurückhalten, als Trostpflaster für die Prellung nicht noch das rote Fahrgastrechte-Formular einzureichen und für die eine Stunde Verspätung zehn Euro zu kassieren.

    Noch netter als zehn Euro hätte ich allerdings ein kleines Dankeschön von der Bahn gefunden. Es muss ja nicht gleich ein Schokoriegel aus der Bordgastronomie oder ein Bericht in der nächsten Zeitung sein, aber vielleicht mal ein kleiner Dank, dass ich den beiden eigentlich beim Aussteigen helfen wollte, am Handgelenk verletzt wurde und noch eine gute Stunde lang die ältere Dame getröstet habe. Vielleicht irgendwas anderes außer „das Ziehen der Notbremse ist eine Straftat“ und „Sie müssen beim Aussteigen besser aufpassen“. Ist ja schließlich nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert.

    Naja.

    Ich werde ja bei solchen Videos immer wieder daran erinnert, dass mich auch mal jemand auf diese Weise dumm angemacht und vom Rad geholt hat — und die Beamten den Kraftfahrer damit verabschiedeten, dass er ja gar nichts falsch gemacht hätte und anschließend im Bußgeldkatalog nach dem passenden Tatbestand für die Nichtbenutzung eines nicht benutzungspflichtigen Irgendwasstreifens suchten. Tja.

    Darum macht der Typ, der dieses Video gefilmt hat, wohl auch gar keine Anstalten, die Beamten zu beehren: https://www.youtube.com/watch?v=7YXxT8jY5H8

    Heute werden im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude die Pläne für die Fahrradstraße in der Gertigstraße vorgestellt:

    Wie es sich für die Uhlenhorst gehört sind natürlich die obligatorischen Wutbürgerinitiativen formiert worden, um die Fahrradstraße zu verhindern:

    Heute beim Fußballspiel waren die auch sehr fleißig und vor allem zahlreich ums Station unterwegs. Ein KFZ wurde scheinbar ohne vorherige Verwarnung vor einem abgesenkten Bordstein entfernt.

    Ich muss mal ein paar Fotos von meinen Erlebnissen bei Holstein-Kiel-Spielen hochladen. Da wurde und wird auch immer wieder erhöhte Rücksicht gegenüber den armen Fans walten gelassen, damit jeder rechtzeitig zum Anpfiff im Stadion sitzt.

    Das beste ist ja immer noch das hart geduldete Falschparken um das neue Parkhaus mit Holstein-Kiel-Sondertarif im Wissenschaftspark. Ich habe mir das mal erklären lassen: Erstens soll auch Fans mit geringerem Einkommen der Besuch eines Fußballspiels ermöglicht werden und nicht jeder hätte die 5 Euro für das Parkhaus, zweitens hat das Parkhaus nur jeweils eine Ein- und Ausfahrt — und könnte die Masse an Fahrzeugen gar nicht bewältigen. Letzteres sehe ich ja durchaus ein, wobei ich mich schon frage, warum man in Reichweite des Stadions dann… ach, egal.

    Aber schön, dass jetzt wenigstens die gröbsten Falschparker entfernt werden. Ich habe mir das in den letzten Monaten zu oft angetan und mir davon den Sonntag verderben lassen, dass ich von meiner Wohnung aus vor lautern Falschparkern nicht einmal raus zum Westring kam.

    Gesehen vor dem Bundesverkehrsministerium, das sich heute auf seinen Tag der offenen Tür vorbereitet: Radverkehr ist zwar irgendwie willkommen, steckt aber traditionell in einer Sackgasse:

    Es gibt auch ganz brauchbare Fahrradständer — stünden sie nicht in diesem Flaschenhals aus Zelten, der Kante und dem Container davor:

    Nicht unerwähnt soll bleiben, dass mir der Kommunale Ordnungsdienst seit dieser Bilderstrecke vor zwei Tagen plötzlich andauernd über den Weg läuft und auch die üblichen Brennpunkte abgeklappert werden:

    Hier wird eigentlich so hartnäckiges „Notparken“ betrieben, dass man zu Fuß teilweise nicht mal mehr über die Kreuzung kommt, weil die Flächen trotz Poller geradezu hermetisch abgeriegelt werden:

    Gleich am nächsten Morgen auf dem Weg zur Arbeit klatschte dieser Mitarbeiter dem Wagen, der auf dem linken Fahrstreifen in der Andreas-Gayk-Straße abgestellt wurde, noch ein zweites Knöllchen ran. Finde ich cool, aber noch cooler fände ich es, wenn das so genannte Notparken dort endlich einmal wirkungsvoll unterbunden wird — sei es mit Baken oder dem Abschleppdienst.

    Ich habe mich gestern Abend gewundert, warum eigentlich die Arbeitszeiten und das -gebiet des Kommunalen Ordnungsdienstes so prominent beworben werden. Denn dann passiert natürlich was passieren muss: Nachts ist alles zugeparkt.

    Wie sich hier jemand mit Rollator oder Rollstuhl oder einer anderen Mobilitätseinschränkung bewegen soll? Vermutlich gar nicht. Immerhin waren die beiden Kraftfahrer so vornehm, die Lücke nicht noch direkt bei einem dieser Pfosten zu lassen, so dass überhaupt gar niemand mehr durchkommt.

    Gegenüber sieht es nicht besser aus, dort trifft der Pfosten genau die Lücke, während der Transporter schon auf dem Gehweg parkt und die Sicht nach rechts für querungswillige Fußgänger beschränkt:

    Weiter drüben wird mit Anhänger direkt auf dem Gehweg geparkt, so dass Fußgänger entweder durch die parkenden Kraftfahrzeuge hindurch auf die Fahrbahn kraxeln oder fünfzig Meter zurück laufen müssen:

    Auf diesem Gehweg kann man das Laufen auch vergessen:

    Und in der Andreas-Gayk-Straße wird mittlerweile sogar ordnungswidriges, aber platzsparendes Schrägparken auf dem mittleren Fahrstreifen praktiziert:

    Ich finde, es gäbe im nächtlichen Kiel eine ganze Menge Anhaltspunkte, um vielleicht mal ein paar Autos zurechtzurücken — aber vermutlich gilt nach wie vor: Die Leute müssen ja irgendwo parken.

    Gestern wurde ein Insektenparadies vor unserer Haustür abgemäht. Bis vor ein paar Wochen blühten dort Wildblumen und boten tausenden Insekten und anderen Tierarten eine Heimat. Aber auch in einer Stadt im so genannten Klimanotstand müssen derartige Seitenräume so gepflegt aussehen wie die akkurat gestutzten Vorstadtgärten nebenan.

    Außerdem können Kraftfahrer sonst nicht mehr aus dem Auto steigen, ohne sich die Hose bis zum Oberschenkel einzusauen.

    Die Berliner Polizei stattet 34.000 Schüler mit orangefarbenen Warnwesten aus, die von einer Autoteilefirma gesponsert wurden. So weit, so komisch: Nicht nur dass Kindern mal wieder die Warnweste angedient wird, anstatt für freie Wege zu sorgen, nein, die Schulkinder laufen auch noch mit Werbung auf dem Rücken herum.

    Und die beworbene Firma ist wohl nicht ganz ohne und hat irgendwas mit einer ganz rechten Ecke zu tun. Das kriegt man aber nur aus dem Ausland mit: The Global Machine Behind the Rise of Far-Right Nationalism

    Immerhin wurde die Ausgabe der Warnwesten jetzt vorest gestoppt: Verteilung gesponserter Warnwesten an Grundschüler gestoppt

    Hier noch mal der mittlerweile von der Polizei gelöschte Ursprungstweet: https://twitter.com/marteimer/status/1160818636694720512

    Die Berliner Polizei ergänzte noch eine Erklärung, die aber eher das übliche PR-Geschwurbel ist. Es ginge ja nur um die Sicherheit der Liebsten: https://twitter.com/polizeiberlin/status/1160975638523731970

    Kein Wort davon, diese Sicherheit vielleicht mal über andere Wege als Warnwesten darzustellen.

    Malte, als erfahrener Brompton-Pendler: Ich fahre morgen mit dem ICE nach Leipzig und nähme meines gern mit: Hattest du je Probleme diesbezüglich? Ich fürchte, die Antwort könnte "Ja" lauten ...

    Tja: Kommt drauf an. Steigst du am Startbahnhof des Zuges ein? Welches Rollmaterial? Hast du eine Sitzplatzreservierung? Bahn-Comfort? Welche Klasse?

    Im ICE 1 gibt es in jedem Großraumwagen in der zweiten Klase einen Einzelplatz mit der Nummer 71, der perfekt für Brommies ist. Mit einem Gurt kann man den Sattel an die Armlehne basteln und hat seine Ruhe.

    Platz 78 gegenüber geht auch, weil hinter dir die Rückwand ist — ist aber natürlich blöder, weil man eventuell einen Nachbarn hat, für dessen Zu- und Ausstieg das Fahrrad von deiner Armlehne abgebaut werden muss.

    Ins Gepäckregal passt das Rad nicht, tfnab hat seines wohl schon mal nach oben in die Gepäckablage gepackt. Das würde ich mich nicht trauen.

    Falls dein Zug relativ leer ist, was freitags eher unwahrscheinlich ist, hätte ich auch keine Bange, Brompti in den Fußraum zu stellen und einen zweiten Sitzplatz zu blockieren — es versteht sich von selbst, dass ich dann Platz mache, sobald es etwas voller wird.

    In der ersten Klasse ist sowieso genügend Platz überall, um noch ein Brommie dazwischen zu quetschen.

    Im ICE 2 gibt es keinen Platz 71, dafür aber eine kleine Stellfläche. Mit einem Gurt kann man das Brommie bestimmt durch die Rückenlehne hindurch an der Armlehne befestigen:

    Außerdem gibt es dort aneinanderliegende Rückenlehnen:

    Im ICE 4 ist das alles supereinfach: Es gibt riesige Gepäckregale, in die man sein Brompton reinstellen kann. Auch da nehme ich immer ein paar Gurte mit, um es sicher zu befestigen, und lege noch einen Helm oder eine Tasche daneben, damit niemand etwas kaputt machen kann.

    ICE-T bin ich auch schon mal gefahren, da ist in jedem Großraumwagen beim Einstiegsbereich noch Platz für ein Faltrad:

    Und 3 Tage später bricht der Shitstorm los, weil irgendwer mit dem Lastenrad irgendwo gestrandet ist und nicht weiterfahren konnte.

    Den Shitstorm hat @DB_Bahn doch eh jeden Tag, weil irgendjemand nicht mit seinem Rad in die Bahn kommt. Sei es sowas wie beim ICE 4, der plötzlich ausfällt und mit ICE 1 ohne Fahrradabteile geleistet wird oder den überfüllten Nahverkehr, wenn der Metronom in Lüneburg die Bundespolizei das Fahrradabteil aussortieren lässt oder im Intercity, wenn jemand ohne Reservierung seinen Zossen an einem reservierten Platz angeschlossen hat.

    Momentan ist in Schleswig-Holstein im Nahverkehr mindestens von Freitag bis Sonntag eine Fahrradmitnahme nur unter erschwerten Bedingungen möglich, sofern man denn am Startbahnhof des Zuges einsteigt — @DBRegio_SH twittert ja quasi zu jedem Zug, dass eine Fahrradmitnahme aufgrund von Überfüllung nicht möglich wäre.

    Wenn dann pro Tag bundesweit noch drei oder fünf Lastenräder stranden, ist das ja quasi schon geschenkt.

    Gilt das auch im von der DB betriebenen ÖPNV (S-Bahn)?

    Nach meiner Kenntnis und laut den Tweets der Bahn auf Twitter gilt das in jedem Zug — nur private Eisenbahnverkehrsunternehmen wie Flixtrain oder Urlaubs-Express und so weiter dürften davon nicht betroffen sein.

    Aber das sind eben Erkenntnisse, die man erst im Laufe der Zeit gewinnt. Deshalb mag es durchaus Züge geben, in denen das Laden der Akkus sogar vorgesehen ist. Nur ist die Erkenntnis mittlerweile: beim Laden kann was schiefgehen. Also lässt man lieber nicht laden. Fertig. Muss nicht gefallen, muss nicht logisch erscheinen - könnte aber der eigentliche Grund des Verbotes sein.

    Vollkommen richtig. Andersherum kommt aber jeder kleine LINT mittlerweile mit Steckdosen angerollt, an denen die Leute nicht nur ihre Smartphones oder Notebooks laden, sondern auch Powerbanks, die irgendwo aus Südostasien stammen und tendenziell jeden Moment in die Luft gehen könnten. Da hätte ich viel größere Sorgen, dass sich da jemand was in der Tasche anzündet.

    Puh. Das ist nicht nur der Wagen 4, in dem ich immer oben auf Platz 106 sitze, das sind vor allem Fahrgäste, die ich wahrscheinlich schon mehrmals auf dem Weg nach Hamburg gesehen habe. Da dreht sich mir echt der Magen um. Momentan läuft der Betrieb des RE 7 zwischen Hamburg und Kiel auch recht holperig, es ist ein Umstieg in Neumünster erforderlich.

    Nur der Vollständigkeit halber hier noch ein Foto von 445 013, aufgenommen eine Woche vor dem Unfall in Nortorf. Es ist wirklich ein seltsames Gefühl mit einem Zug gefahren zu sein, der anschließend in einen solchen Unfall verwickelt war.