Fahrradstreifen Steilshooper Straße und Bernadottestraße, Hamburg

  • Das ist schon wieder so ein Wer-denkt-sich-denn-sowas-aus-Thema, aber wieso baut man eigentlich solche komischen Verschwenkungen? Ein Foto liefere ich bei Gelegenheit mal nach, war gestern nur in der Dunkelheit dort und ging davon aus, das schon in meinem Archiv herumliegen zu haben.

    Die [Zeichen 237] sind inzwischen verschwunden, was den witzigen Effekt hat, dass der Fahrradstreifen inzwischen zum Seitenstreifen mutiert ist, den man gar nicht beradeln braucht und angesichts der kuscheligen Nähe zu den parkenden Kraftfahrzeugen auch nach Möglichkeit meiden sollte. Ich glaube, man hat sogar in der Gegend die Fahrrad-Piktogramme abgekratzt. Nur: Was ist denn eigentlich die Intention dieser Verschwenkung aufs Hochbord und zurück? Da kreuzt also ein Gehweg die Fahrbahn, der Bereich wird vermutlich aus Gründen der Sichtbarkeit an die Fahrbahn herangezogen und damit dort niemand kampfparkt, gibt’s eine Reihe von Pollern. Dann sollen sich aber Radfahrer über das Hochbord an den Pollern vorbei durch die wartenden Schulkinder mogeln, um anschließend wieder auf den Seitenstreifen zu purzeln? Immerhin ist man hier ja nicht nach § 10 StVO benachteiligt, weil man nicht auf die Fahrbahn, sondern nur auf den Fahrrad-, beziehungsweise auf den Seitenstreifen einfährt.

    So ähnlich läuft das ja auch auf der anderen Seite der Stadt in der Bernadottestraße: Der Fahrradstreifen hat sich inzwischen mangels [Zeichen 237] in einen Seitenstreifen verwandelt, die dortigen Radfahrer werden an der Bushaltestelle aufgesammelt, durch die wartenden Fahrgäste gelenkt und anschließend wieder runter auf den Seitenstreifen geworfen. Das hat zwar den Vorteil, dass der Bus nicht den Fahrrad- oder Seitenstreifen zum Be- und Entladen benutzen muss, nimmt dem Radfahrer aber auch die Möglichkeit, in solchen Fällen links am Bus vorbeizufahren. Und ob man aus vermeintlichen Sicherheitsgründen nun hinter dem Bus wartet, bis alle eingestiegen sind, oder neben dem Bus im Gedränge steckenbleibt und wartet, läuft ja zeitmäßig ungefähr auf das Gleiche hinaus.

  • ich meine, dass in der Steilshooper da mal früher eine Bushaltestelle war. Bin mir aber nicht sicher. Weiß nur, dass der "Radfahrstreifen" wohl einer der ersten in HH war.
    Da müsste man mal Frau K. fragen, die weiß da bestimmt mehr. Ich lad sie mal ein. :)

  • ich meine, dass in der Steilshooper da mal früher eine Bushaltestelle war. Bin mir aber nicht sicher. Weiß nur, dass der "Radfahrstreifen" wohl einer der ersten in HH war.

    Ich kann mir auf keinen Fall vorstellen, dass die Radwegstückchen in der Steilshooper Straße Bushaltestellenrelikte sind. Früher wurden in Hamburg nahezu ausschließlich Busbuchten gebaut. Ich vermute, dass die herangezogene Bordsteinkante eine Querungshilfe für Fußgänger sein soll entlang einer Grünwegeverbindung.

  • Dann sollen sich aber Radfahrer über das Hochbord an den Pollern vorbei durch die wartenden Schulkinder mogeln, um anschließend wieder auf den Seitenstreifen zu purzeln? I

    Es ist in Hamburg bis heute eine ganz gängige Methode den Radverkehr gegenüber Fußgängern in bestimmten Fällen keinen Vorrang einzuräumen. Selbst entlang der VR8 im Thörls Park ist der Radweg unterbrochen bei einer Fußwegquerung. Das bedeutet für Radfahrer dort abzusteigen . . . Es gibt dort ja keine parallele Fahrbahn.

    Gibt es auch entlang der VR1 am Neuen Pferdemarkt, der Radweg ist dort mehrfach unterbrochen, der Gehweg durchgezogen. Oder VR11 in Wilhelmsburg.
    Könnte auch anders gelöst werden, z.B. den Radweg durchziehen und FGÜ für Fussis. Dann hätten die zwar Fussis Vorrang, die Radler müssten nicht absteigen.

    Mittlerweioe ist aber in Hamburg sowieso nicht mehr klar, wer wo auf Wegen innerhalb von Grünzügen und Parks hingehört. Was bedeutet denn ein solo aufgehängtes ZZ1022-10 in einer Grünfläche an einem Weg mit baulicher Trennung zwischen Radweg und Gehweg? Ein nicht benutzungspflichtiger Radweg und zusätzluch Freigabe des Gehwegs für Radler?