Berliner Volksbegehren Fahrrad

  • Als das bei facebook auftauchte, hielt ich das erst nur für einen Witz, aber Heinrich Strößenreuther meint es ernst: volksentscheid-fahrrad.de

    Da sieht man mal, in welchen gedanklichen (Auto-)Welten wir noch immer gefangen sind. Weshalb sollen die Forderungen von Heinrich Strößenreuter ein Witz sein? Ich finde sie allesamt mehr als gerechtfertigt! Die Zeit dafür ist überreif. Wann, wenn nicht jetzt, wollen wir endlich das Diktat der Autos beenden?

    Bin mal gespannt, wie sich das entwickelt. Wenn man sich die Kommentare dazu durchliest, findet der Berliner Kraftfahrer das gar nicht mal sooo witzig:

    Frage ich Täter, wie sie eine verhängte Strafe finden? Ich nehme an, die Kommentare, von denen Du sprichst, findet man beim Fratzenbuch. Dem Club gehöre ich leider zum Glück nicht an...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Da sieht man mal, in welchen gedanklichen (Auto-)Welten wir noch immer gefangen sind. Weshalb sollen die Forderungen von Heinrich Strößenreuter ein Witz sein? Ich finde sie allesamt mehr als gerechtfertigt! Die Zeit dafür ist überreif. Wann, wenn nicht jetzt, wollen wir endlich das Diktat der Autos beenden?

    Also ich unterstütze die Ziele des Volksbegehrens durchaus. Trotzdem hoffe ich, dass es möglichst früh scheitert.
    Denn spätestens die Abstimmung im Volksentscheid wird meiner Meinung nach zuverlässig scheitern. Eine Niederlage in dieser Phase würde der Sache selbst eher schaden.
    Außerdem wird ziemlich zügig die Presse dahinter kommen, dass Herr Stößenreuther die App "Wegeheld" initiiert hat. Ich finde die App eigentlich prima. Allerdings wird es wohl eine ziemlich üble Hetzkampagne geben: "Erst zeigen die Kampradler die unschuldigen Falschparker an und jetzt wollen sie auch noch die Straße erobern". Das brauche ich eher nicht.

  • Darauf, dass das hier wohl kein "Anti-Auto-Areal" sondern ein "Für-Fahrrad(fahrende)-Forum" sein soll.

    Was brächte es mir als Radfahrer (mit Führerschein, seit 13 Jahren kein Auto mehr geführt) wenn überall mittels [Zeichen 250] oder [Zeichen 242] den Autos Platz weggenommen würde?

    Nicht jede Idee, die Autos den Platz wegnimmt ist für Radfahrer gut und selbst wenn sie für Radfahrer keine Verschlechterung bedeutet muss es kein Anlass zur Freude sein.

  • Darauf, dass das hier wohl kein "Anti-Auto-Areal" sondern ein "Für-Fahrrad(fahrende)-Forum" sein soll.

    Das Eine geht weitestgehend Hand in Hand mit dem Anderen. Dem Radverkehr wird in Hamburg auf Teufel komm raus kein Quentchen Platz zugestanden. Eben genau deshalb, weil dieser Platz dem Auto genommen werden müsste. Dass die vorhandene Verkehrsfläche dringend gerechter aufgeteilt werden muss, ist weitgehend unstrittig.

    Für mich persönlich ist jeder Meter, der dem Auto genommen wird, sehr wohl ein Anlaß zur Freude. Was spricht dagegen?

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Dem Radverkehr wird in Hamburg auf Teufel komm raus kein Quentchen Platz zugestanden. Eben genau deshalb, weil dieser Platz dem Auto genommen werden müsste. Dass die vorhandene Verkehrsfläche dringend gerechter aufgeteilt werden muss, ist weitgehend unstrittig.

    Naja, das stimmt in dieser Form ja nun auch wiederum nicht ;) Radfahrer bekommen ja durchaus Platz auf der Fahrbahn, teilweise sogar im Tausch gegen die Hälfte der Fahrstreifen auf der Fahrbahn, etwa in der Feldstraße. Das Problem ist halt nur, dass meistens irgendwelche halbgaren Lösungen umgesetzt werden, etwa in der Bebelallee oder vermutlich auch drüben am Eppendorfer Baum. Da wird dem Radverkehr plötzlich Platz zugeteilt, den er in Ermangelung der nötigen Sicherheitsabstände gar nicht vernünftig nutzen kann.

  • Okay, hast Recht. Es passiert tatsächlich in HH gerade mehr, als in den letzten 20 Jahren zusammen.
    Aber, wie Du schon sagst, ist vieles davon unausgegoren... :(

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