Noch ein weiteres Verkehrs-Forum

  • Schon wieder also ein neues Forum.

    Noch vor knapp einem halben Jahr zählte ich 300 bis 1.200 Besucher pro Tag auf meinem Weblog. 300 Besucher waren so etwa das Grundrauschen, zusätzliche Gäste stolperten bei mir ins Blog, wenn ich über irgendwelche aufregenden Themen bloggte oder etwa das Urteil des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichtes auseinander pflückte. Mittlerweile hat sich das Grundrauschen auf knapp 700 Besucher erhöht — meine Zeit zum Schreiben leider nicht.

    Das ist nicht unbedingt immer ein Problem, dann gibt’s eben ein paar Tage lang nichts neues auf der Seite zu lesen, das läuft ja eben alles nur hobbymäßig. Allerdings flattern mir mittlerweile durchschnittlich drei bis fünf E-Mails pro Tag in den Posteingang, die eigentlich eine längere und ausführliche Antwort verdienen. Dabei geht’s beispielsweise um meine Meinung zu irgendwelchen vermurksten Radwegen, „Soll ich den Autofahrer anzeigen“-Problemen und Fragen zur Straßenverkehrs-Ordnung. Sogar die Presse taucht hin und wieder mal auf und will etwas wissen, was mich natürlich immer sehr ehrt, das sind dann immer die Artikel, die drüben im Blog nicht besprochen werden brauchen ;)

    Nur: Es mangelt einfach an der Zeit. Ich gehe als Werkstudent 16 Stunden pro Woche arbeiten, habe nebenbei ein Master-Studium an der Backe und auch noch ein paar andere Hobbys, da bleibt fürs Radverkehrspolitik-Blog noch etwas übrig, aber beim besten Willen nicht mehr für den Posteingang. Insofern habe ich mich tatsächlich durchgerungen, die Lizenz für diese Forensoftware, die ich eigentlich für ein anderes Projekt angeschafft hatte, erstmal für ein Radverkehrspolitik-Forum zu verwenden.

    Ich finde „eigene Foren“ immer so ein bisschen problematisch. Meine ersten Schritte im Netz unternahm ich etwa um das Jahr 2001 herum, als jeder pickelige Teenager eine eigene zusammengeschusterte Webseite betrieb, auf der niemals ein Gästebuch und ein Forum fehlen durfte. Im Gästebuch schrieb man zwei Wochen lang mit ein paar Mitschülern irgendwelchen Quatsch, dann wurde die Sache uninteressant, im Forum war eh nie etwas los. Das wurde auch in den Folgejahren nicht viel besser, als ich vielen Foren bei der Geburt und beim anschließenden Tode zusah: Es gab einfach zu viele davon. Heute halten sich auch nur ein paar bessere Foren, in denen wirklich etwas los ist und wo auch das Thema eine Zielgruppe anspricht, die sich dort wohl fühlt. Etliche andere Foren wurden von diesen grässlichen facebook-Gruppen verdrängt, die meiner Meinung zwar für schnelle und unkomplizierte Besprechungen taugen, aber bestimmt nicht für längere und sorgfältige Diskussionen: Man kann schnell etwas fragen, weil man eh den ganzen Tag auf facebook herumhängt, aber das Konzept dieser Gruppen taugt einfach nicht für den Ersatz eines „echten Forums“.

    Eigentlich wollte ich erst auf der Radverkehrspolitik-Seite das bbPress-Plugin für WordPress installieren, das Plugin stellt ebenfalls ein Forum bereit, das sich optisch und technisch nahtlos ins Weblog integriert, aber der Funktionsumfang ist da ein bisschen sehr gering, die Bedienung für manche Benutzer abschreckend, man müsste da vieles über zusätzliche Plugins nachrüsten und das wurde mir zu blöd. Wir haben diese Software auf unserer AStA-Webseite im Betrieb und das ist ehrlich kein großer Spaß.

    Zurück zur Zeit: Ich kann nicht alle E-Mails beantworten, bald steht wieder die Klausurzeit an, im Radverkehrspolitik-Blog wird’s dann auch wieder etwas ruhiger, vielleicht ist das hier ja der richtige Platz, um nebenher noch zu diskutieren und Meinungen auszutauschen. Vielleicht klappt’s ja und entlastet meinen Posteingang ein bisschen, wenn’s nicht klappt, wäre es sicherlich schade, aber auch nicht der Weltuntergang ;)