Rad-Verkehrspolitische Plakate und Parteienwerbung im Wahlkampfjahr 2021

  • Auf ihren Wahlkampf-Plakaten haben sich SPD und FDP, die ehemaligen Koalitionspartner der Grünen im Rat der Stadt Hannover bislang zurückgehalten mit Polemik gegen eine Verkehrswende. Allerdings wurde von SPD und FDP kaum eine Gelegenheit ausgelassen, gegen Projekte zu stänkern, die vom neuen grünen Oberbürgermeister unterstützt werden, um dem Fußverkehr, dem Radverkehr und dem ÖPNV wenigstens ein bisschen mehr Luft zu verschaffen gegenüber dem Autoverkehr, der die Landeshauptstadt erdrückt.

    Seit Vorgestern ist die fünf Jahre währende Rot-Gelb-Grüne Rathauskoalition Geschichte. Die Grünen haben sich befreit aus der Umklammerung von SPD und FDP, die selbst kaum eigenen Beiträge zu einer wirksamen Verkehrswende weg vom Auto in die Koalititionsarbeit eingebracht hatten. Dafür aber um so mächtiger stänkerten gegen grüne Projekte wie die autofreie Innenstadt.

    Vordergründig war die Weigerung von SPD und FDP, eine Personalentscheidung von Oberbürgermeister Belit Onay mitzutragen, Schuld am Koalitionsbruch. Die taz vom 22.7.2021 jedoch berichtet über den eigentlichen Grund:

    "Entzündet hatte sich der Streit nicht wirklich an der Personalie, sondern zuletzt vor allem an einer Reihe von Straßensperrungen in der Innenstadt, die Onay kurzfristig durchgedrückt hatte. Eine Verkehrswende hatte immerhin zu den zentralen Wahlversprechen des grünen OBs gehört. FDP und SPD fühlten sich aber nicht hinreichend gefragt und einbezogen, verwiesen auf Rückstaus, Verkehrschaos und klagende Händler."

    Ob sich der Bruch der Koalition wohl auch im weiteren Plakatwahlkampf niederschlagen wird?

    Link zum Taz-Artikel: https://taz.de/Buergermeister-Onay-ohne-Mehrheit/!5788693/

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (23. Juli 2021 um 15:51) aus folgendem Grund: Link zum Taz-Artikel eingefügt, natürlich muss es heißen SPD und FDP, nicht SPD und SPD

  • Zum ersten Mal hatte ich am Samstag Annalena Baerbock live vor einem größeren Publikum gesehen und reden gehört.

    Über 1000 Besucher strömten auf Hannovers Opernplatz, um die Kanzlerkandidatin live zu erleben.

    Das Plakat stellt die Kanzlerkandidatin so dar, wie ich sie auch bei ihrer Rede erlebt habe.

    Sie redete zurückhaltender und weniger betont kämpferisch als ihre Vorrednerin. Das war Swantje Michaelsen, Direktkandidatin für Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Hannover 1.

    Swantje Michaelsen hielt eine betont angriffslustige Rede zum Thema Verkehrswende:

  • Dass ich mal von einem AfD-Wahlplakat sagen würde, dass es mir gefällt, hätte ich auch nie vermutet. Aber dieser Doppel-Wahlkampf (Kommunal- und Bundestagswahl) mit seiner großen Anzahl an Plakaten, macht's möglich:

    Die Grünen in Laatzen, wo ich das AfD-Plakat fotografiert habe, haben auf diese Steilvorlage umgehend reagiert (siehe unten).

    Die Plakate hängen in der Nähe der Einfahrt zum Hallenbad Aqua-Laatzium.

  • Die Vegan-Partei (V-Partei) stellt eindeutig das Verkehrsmittel Fahrrad in den Mittelpunkt eines ihrer Plakate:

    Allerdings wird auf einem anderen Plakat der Vegan-Partei eine merkwürdige Pro-Auto-Rechnung aufgemacht:

    Hier das Kleingedruckte:

  • Schon seit mehreren Monaten läuft in Hannover die Veranstaltung Experimentierräume, bei der auch Straßen in der Innenstadt gesperrt werden, um zu zeigen, dass der Straßenraum sinnvoller verwendet werden kann als für Autos, nämlich für Aktionen, als Grünfläche, als Aufenthaltsfläche für den Fuß und Radverkehr usw..
    Heute, am 11.9.2021, ein Tag vor der Kommunalwahl erscheint diese anonyme halbseitige Anzeige in der Lokalzeitung:

    Das Foto zeigt die Raschplatzhochstraße, die im Juli für drei Wochen für den Autoverkehr gesperrt wurde und auf der Freiluft-Theater stattfand.

    Gibt es solche Methoden, mit extrem kostspieligen anonymen Anzeigen die Wahl zu beeinflussen, auch in anderen Landesteilen in Niedersachsen?

    Hier ein Gegenvorschlag:

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (12. September 2021 um 11:48) aus folgendem Grund: Gegenvorschlag eingefügt.