Beiträge von Frankfurterin

    Noch ein Beschilderungsbeispiel, welches den tatsächlichen Stellenwert des Radverkehrs in Frankfurt widerspiegelt:

    Der Opernplatz wird während der Sommermonate gern als Ort für diverse Veranstaltungen genutzt und mit Buden, Zelten o. ä. vollgestellt. Für Radfahrer ist dann kein Platz mehr und sie werden kurzerhand ausgesperrt. Nun haben wir mittlerweile Herbst und es ziemlich unwahrscheinlich, dass in den nächsten Wochen noch Veranstaltungen auf dem Opernplatz stattfinden. Die Radfahrer bleiben aber "draußen":
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    In diesem Zusammenhang sollte man wissen, dass die Querung des Opernplatzes für die Nutzung der offiziellen Radroute F4 Richtung Innenstadt bzw. Bockenheim vorgesehen ist. Trotzdem werden die Radfahrer einfach so ausgesperrt und ihnen wird noch nicht einmal eine Umleitung angeboten. Man wird wohl kaum jemals erleben, dass Autlern einfach so die Durchfahrt einer Straße verwehrt wird, ohne ihnen eine Umleitung anzubieten. Aber mit Radfahrern kann man es ja machen.

    [...] Die Radlinge -von denen an Feiertag bei schönem Wetter nicht wenige unterwegs waren- dürfen sich währenddessen durch den sich stauenden Parkplatzsuchverkehr auf der Fahrbahn quälen.[...]

    Nicht nur das: Aufgrund des Staus reagierten manche Autler derart konfus und desorientiert, dass zusätzlich auch noch gefährliche Situationen für die Radlinge provoziert wurden.

    In Frankfurt eskalierte ein Streit zwischen einem Radfahrer und einem Autler derart heftig, dass der Autler den Radfahrer quasi vom Fahrrad getreten hat. Der Radfahrer erlitt eine Platzwunde am Kopf und der Autler erhielt eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

    Nicht nur in Hamburg gibt es merkwürdige Baustellenbeschilderungen ...

    Aktuell ein Beispiel aus Frankfurt:

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    An der Westerbachstraße in Sossenheim wird übers Wochenende die Auf- und Abfahrt zur A 648 saniert. Die Linksabbiegerspur ist großzügig abgesperrt. Um trotz der Baustelle einen je Fahrtrichtung einspurigen KfZ-Verkehr zu ermöglichen wurde der Radfahrstreifen zur Fahrbahn für Autler umgewidmet, indem die Fahrrad-Piktogramme ausgekreuzt wurden. Das Vz 237, das diesen Radfahrstreifen als benutzungspflichtig kennzeichnet, wurde jedoch weder ausgekreuzt, noch eingetütet. Zum Glück soll dieser Murks nur bis morgen früh gelten.

    [...] Wenn die Leute auf dem Hochbord ankommen und direkt nach der Brücke wieder auf das Hochbord geleitet werden,[...]

    Hinter der Brücke gibt es aktuell keinen Hochbordradweg, auf den ein Radfahrer geleitet werden könnte, siehe hier und hier. Ich gehe davon aus, dass sich an diesem Zustand auch nach Neubau der Brücke nichts ändern wird. Allerdings hoffe ich, dass am Ende des Radstreifens etwas getan wird (Auflaufen auf parkende Autos).

    Tempo 30 Zone oder nur 30 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung? [...]

    Oh, da habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt: In der Straße besteht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.

    [...] Wenn man mit dem Sicherheitsgewinn durch das Fahren auf der Fahrbahn argumentiert: Warum sollen denn die Nutzer des anderen Radwegs nur auf der Brücke die Fahrbahn benutzen? [...]

    Bereits in einem vorherigen Beitrag habe ich erwähnt, dass dieser bereits bestehende Hochbordradweg nicht benutzungspflichtig ist! D. h. Man kann den Radweg nutzen, man muss es aber nicht und deshalb fahre ich hier grundsätzlich auf der Straße - sehr zum Ärger mancher Autler, versteht sich.

    Den OBR-Mitgliedern scheint die fehlende RWBP übrigens nicht bekannt zu sein, wie die Diskussion um den Brückenneubau zeigte. Ich fand es besser, diesbezüglich nichts zu sagen, da ich nicht noch für einen zusätzlichen Aufschrei sorgen wollte.

    [...] Dafür habe ich auch den direkten Vergleich:[...]

    Dieser direkte Vergleich fehlt mir: Ich werde angehupt und beschimpft unabhängig davon, ob es einen Schutzstreifen gibt oder nicht. Vermutlich fällt es mir deswegen schwer, Deine Aufregung zu verstehen.

    [...] Das Verbot für Radfahrer während der Bauarbeiten zeigt dann deutlich die Gesinnung [...]

    Wohl wahr! Sofern mich nicht irgendeine Beschilderung zur Nutzung der Umleitung zwingt, werde ich während der Bauphase auch weiterhin die Straße nutzen.

    Ein Foto von heute Nachmittag, vor dem großen Regen und Gewitter ...

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    Das Foto wurde vor dem Übergang des Radwegs auf den derzeit vorhandenen Radstreifen aufgenommen. Es besteht keine RWBP! Die Brücke beginnt kurz hinter der Litfasssäule.
    Wenn man sich jetzt eine schmalere Brücke mit entsprechende verschwenkten Übergang von Radweg auf Radangebotsstreifen vorstellt, dann sollte zumindest die Herkunft der südlichen "Beule" klar sein. Vermutlich ist es später eine einfache Sperrfläche.

    Gehweg- und Geisterradler habe ich übrigens nicht bestellt ...

    [..] Schau dir doch mal den Übersichtsplan an und guck genau auf die Stellen, an denen der Bordsteinradweg auf die Fahrbahn geführt wird:[...]

    Das verwundert mich nun auch, denn dieser Bordsteinradweg ist bereits seit einiger Zeit nicht mehr benutzungspflichtig.

    Die Straße ist übrigens als Tempo 30-Zone ausgewiesen. Da der Straßenquerschnitt weiter südlich enger ist und es zudem eine Doppelkurve gibt, glaube ich auch nicht, dass sich etwas daran ändern wird. Zwar hat wohl jeder von uns schon seine Erfahrungen gesammelt, wie oft und gern sich Autler an solche Vorgaben halten. Dennoch fällt es mir schwer, Deine Aufregung um die geplanten Radangebotsstreifen nachzuvollziehen.

    [...] Soll die "Beule" südlich der Brücke eine Busbucht sein? [...]

    Eine Bushaltestelle liegt derzeit einige Meter weiter nördlich und ich wüsste nicht, weshalb sie nach den Bauarbeiten verlegt werden sollte/könnte.

    Sofern es das Wetter im Laufe des Nachmittags zulässt (es soll mal wieder ungewettern) werde ich mal ein paar Fotos vom aktuellen Zustand rund um die Brücke machen. Das Kartenmaterial, dass sich per Google Maps abrufen lässt, ist nämlich hoffnungslos veraltet und würde daher eine schlechte Diskussionsgrundlage bilden.

    Ich war bei der OBR-Sitzung, bei der die beiden Herren des Amtes für Straßenbau und Erschließung Rede und Antwort standen, anwesend und kann daher etwas mehr dazu sagen.

    Quelle: Frankfurter Neue Presse

    Herr Beier wird nicht korrekt zitiert, denn mit dieser Wortwahl hat er die Dimensionierung der Wege nicht begründet. Vielmehr sagte er sinngemäß, dass es eher selten sei, dass sich zwei Autos und zwei Radfahrer just an derselben Stelle begegnen würden und es dadurch eng werden könnte. Der Angebotsstreifen ist Teil der Fahrbahn und somit können sich begegnende Autos auf diesen ausweichen, sofern sich gerade kein Radfahrer dort befindet. Anderenfalls müssen die Autofahrer halt warten.
    Korrekt wiedergegeben wurde die Aussage, dass sich dieser Straßenquerschnitt an vielen anderen Stellen in Frankfurt bewährt habe und es daher keinen Grund gäbe, diesen nicht auch für die neue Brücke zu wählen.

    Ankündigung einer 2,4m breiten Behelfsbrücke

    Wie mir auf Nachfrage gesagt wurde, hat die Behelfsbrücke eine Breite von 2,5 m.

    Man zwingt den Radverkehr vermutlich wieder im einseitigen Zweirichtungsverkehr zusammen mit den Fußgängern auf einen engen Weg,

    Viel schlimmer!Nur Fußgänger können die Behelfsbrücke queren, Radfahrer sollen absteigen und schieben.
    Ich hatte nachgefragt, weshalb Radfahrer während der Bauarbeiten nicht einfach weiterhin die Straße nutzen dürfen. Das Abschieben der Radfahrer auf die Behelfsbrücke wurde mit der Enge der Straße aufgrund der Bauarbeiten begründet und das Radfahrer meist zu langsam wären und dadurch den Verkehr behindern würden.
    Ich glaube kaum, dass man die Baustelle mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h passieren darf. Je nachdem werde ich die Behelfsbrücke ignorieren und die Baustelle per Rad passieren oder mir einen anderen Weg suchen. Absteigen und schieben werde ich nicht.

    [...] Obwohl - da wird dann auch wieder ein Radfahrer draus gemacht, der ohne Helm "bestimmt" verstorben wäre...

    Der Radfahrer musste doch schon reanimiert werden. Sollten tatsächlich irgendwelche Medien schreiben, dass er ohne Helm "bestimmt" verstorben wäre, so fände ich das mehr als zynisch.