Beiträge von rantanplan

    Taxifahrer zu befragen ist eine sichere Bank für jeden TV-Journalisten auf der Suche nach negativen Kommentaren über Radfahrer...

    und das beste ist, es klappt auch umgekehrt. Da haste mit einem Aufwasch gleich zwei Berichte in einem fertig. Ich zumindest bin inzwischen in der Lage ohne Blick nach hinten zu erkennen, ob hinter mir ein Taxi oder ein anderes Auto steht. Da könnte man glatt im Morgenmagazin und Abends nochmal in ner bekannten ZDF Unterhaltungsshow was draus machen.

    Der Morgenmagazin Beitrag (ZDF wars, die sind echt noch ne Ecke schlechter) war ein Sinnbild für alles was schlecht ist im öffentlich rechtlichen Fernsehen. Anstatt mal über Fakten zu reden wurden nur Leute befragt, die keine Ahnung haben und die Sprecherin gab dem ganzen Beitrag einen mehr ironisch/lustigen Unterton. Hätte man sich komplett sparen können.

    Wobei ich heute ja von unserem CSU Verkehrsminister ausnahmsweise mal positiv überrascht wurde.

    Die Schlussfolgerungen aus der Unfallstatistik ist natürlich reiner Unsinn, da die Steigerung anscheinend viel zu stark vom Wetter abhängt. Aber unabhängig davon ist die Sache mit den Alkoholtestern etwas, dass ich niemals aus Richtung CSU erwartet hätte.
    Bleibt abzuwarten wo der Haken ist.


    Es wird also die Möglichkeit klar offen gelassen, dass, wenn die Helmquote steigt, die Sache in Zukunft anders entschieden würde. Unabhängig von der tatsächlichen Schutzwirkung von Helmen.
    Na, dann bleibt zu hoffen, dass die Helmquote nicht drastisch ansteigt.

    Es wird aber, anders als beim vorhergehenden Urteil, wenigstens nur die Quote derjenigen betrachtet, die auch tatsächlich einen Helm tragen. Solange also weiterhin ganze viele Menschen glauben, dass ein Helm ihnen Superkräfte verleiht, aber nur eine kleine Minderheit auch tatsächlich einen trägt, bleibt alles wie es ist.


    Im Winter allerdings, wenn dann die Streifen Schnee-, Schneematsch- oder Splittdeponie sind, muss man mittenmang die Kfz, die da gerade fröhlich Billard-Karambolage spielen. Wer soll da radfahren?
    Das ist doch Schönwetter(radler)politik hoch drei.

    Mach dich doch nicht lächerlich. Niemand der Rad- und Schutzstreifen fordert, findet es gut, dass diese im Winter häufig nicht geräumt bzw. zugeräumt werden.
    Gerade an deiner Stelle wäre ich mit solchen Argumenten sehr vorsichtig, es gibt deutlich mehr Möglichkeiten deine geforderte Radinfrastruktur schlecht umzusetzen als Mischverkehr;)


    Ein schönes Beispiel, wie unterschiedlich ein und dieselben Daten gelesen werden.
    Für dich ist die im Schaubild dargestellte Radnutzung seit 1980 etwa gleich geblieben. Ich lese eine Verdoppelung bis Verdreifachung zwischen 1980 und 2005 heraus.

    Ich lese da 1980 ungefähr 700 Kilometer pro Einwohner und 2005 ungefähr 850. Das war das was ich mit "etwa gleich geblieben" meinte, da diese Steigerung im Verhältnis zu der Veränderung bei den getöteten Radfahrern sehr gering ist und außerdem hauptsächlich zwischen 1980 und 85 stattfindet.


    Übrigens lässt sich aus Statistiken NIE eine "Kausalität ableiten". Sondern NUR eine - im Ausmaß mathematisch durch einen Koeffizienten darstellbare - Korrelation (Wechselbeziehung).
    Zwischen Korrelation und Kausalität steht die jeweils gültige (und d.h. in der Wissenschaft immer die - noch - nicht widerlegte) Theorie.
    In diesem Falle wird aus der Korrelation deshalb eine Kausalität, weil der Datenverlauf genau dem entspricht, den die derzeit unumstritten gültige Theorie "Safety in Numbers" vorhersagt.

    Also wird die Statistik und die darin aufgefundene Korrelation (die ich hier nicht sehe) genutzt um mittels der Theorie eine Kausalität zu belegen. Das habe ich etwas vereinfacht als "Kausalität ableiten" beschrieben.

    Wobei ich die Statistik nach 1980 auch nicht für sonderlich aussagekräftig halte. Während seitdem die Anzahl der getöteten Radfahrer um etwa 80% zurückgegangen ist, ist die Radnutzung etwa konstant geblieben. Da erkenne ich nicht mal eine Korrelation, geschweige denn lässt sich daraus eine Kausalität ableiten.

    Die Zahlen vor 1980 sind natürlich beeindruckend, allerdings hat sich seitdem die Welt ja auch etwas geändert, so dass die Aussagekraft auch fraglich ist. Angestaubt sind sie auf jeden Fall auch.

    Hier wird berichtet, dass es wohl im Vorfleld schon Hinweise auf die alles andere als optimale Situation an dieser Kreuzung gab.
    Erinnert mich an einige Kreuzungen hier und in Nachbarstädten, bei denen ich hoffe niemals Recht zu behalten.

    Die Frage ist nicht was ich finanziell bereit wäre für solche Maßnahmen auszugeben, sondern ob ich soviel Technik am Rad haben möchte.

    Geld ist für mich ( im Rahmen meiner Möglichkeiten) beim Radfahren eher nebensächlich, da reicht es einen kurzen Gedanken an die Kosten anderer Fortbewegungsmöglichkeiten zu verschwenden um die meisten Ausgaben zu relativieren.

    Es gibt Räder bei denen mich so etwas nicht stören würde. Grundsätzlich mag ich am Radfahren aber die Einfachheit und da würde mich so ein System stören.

    Davon abgesehen halte ich das Risiko auch für ziemlich überschaubar.

    vielleicht bin ich da etwas überempfindlich - aber der Satz im Artikel des Abendblattes stößt mir doch sauer auf:


    "Kurz zuvor hat sie sogar an der Schule ihren Fahrradführerschein gemacht und trug auch einen Helm."
    ok, es ist das Zitat eines Feuerwehrmannes... dennoch. deplaziert.

    Wobei das Zitat so auch unvollständig ist. Vollständig lautet es

    "Man fühlt sich so hilflos. Dieses Mädchen hat doch alles richtig gemacht. Kurz zuvor hat sie sogar an der Schule ihren Fahrradführerschein gemacht und trug auch einen Helm."

    Zusätzlich kennt der zitierte Wehrführer anscheinend auch die Angehörigen des Opfers, welche Teilweise auch Mitglieder der Feuerwehr sind. Gerade bei so einem fürchterlichen Unfall ist dieses Zitat wirklich das Letzte, was ich als Bemerkenswert einstufen würde.

    Du hast natürlich Recht. Deinen Satz "Da wird keine Strafe mehr Abschreckung bringen" habe ich falsch interpretiert. Das Wort "mehr" legte ich so aus, dass höhere Strafen nicht "mehr" bewirken, als niedrige... Sorry. ;)

    War auch so gemeint;) Die Kernaussage war einfach nur, dass hohe Geschwindigkeiten potentiell töten, das heißt jeder der die Geschwindigkeitsbeschränkung nicht einhält hat potentiell Blut an seinen Händen und muss deshalb deutlich härter bestraft werden, als das heute der Fall ist. Da sehe ich nämlich auch tatsächlich eine abschreckende Wirkung.

    Wenn der Unfall aber passiert ist, ist es in vielerlei Hinsicht zu spät. Zuerst einmal natürlich für das Opfer, aber auch für die abschreckende Wirkung für den Täter oder andere potentielle Täter. Niemand lässt sich vom rasen auf Grund der Strafe für einen tödlichen Unfall abschrecken. Dieser Ausgang ist ja gerade der, den der Fahrer beim rasen verdrängt. Wäre er sich der Gefahr bewusst, dass sein Rasen einen solchen Ausgang haben könnte, würde er nicht Rasen. Vollkommen unabhängig von der Strafe für die Tötung des Opfers.

    Tempokontrollen lassen sich aber deutlich schlechter verdrängen, von daher ist hier Abschreckung erfolgreicher.


    Leute, die behaupten, hohe Strafen wirken nicht abschreckend, erinnere ich gern an die ehemalige Transistrecke durch die DDR. Tempo 100 war erlaubt, Tempo 99 wurde gefahren. Von allen. Auch von Mercedes, BMW und Porsche. Warum wohl?

    Ich habe mich für höhere Strafen bei Verkehrsverstößen ausgesprochen und nirgendwo behauptet, dass diese keine abschreckende Wirkung hätten. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass ich die Annahme, dass höhere Strafen im Fall eines Unfalls mit Todesfolge abschreckende Wirkung haben würden, nicht nachvollziehen kann.

    Von daher weiß ich leider nicht, was du mir mit deinem Beitrag sagen möchtest.


    Ich nicht! Durch Missachtung der zul. Höchstgeschwindigkeit hat der Fahrer einen Menschen getötet!! 500 Euro sind absolut lächerlich. Es müsste mindestens ein Jahreseinkommen sein.

    Was würde das für einen Unterschied machen? Höhere Strafen und mehr Kontrolle für zu schnelles Fahren unterschreibe ich sofort, aber was sollen höhere Strafen für fahrlässige Tötung bringen?
    Wenn der Fahrer gewusst hätte, dass sein Verhalten den Tod eines 13jährigen Mädchens zu Folge haben würde, wäre er bestimmt nicht so gefahren. Da wird keine Strafe mehr Abschreckung bringen.

    Da ja zumindest eine Minderheit hier im Forum nicht aus Hamburg und davon wiederum eine Minderheit aus NRW zu kommen scheint, erlaube ich mir mal einen Thread zur aktuellen Kommunalwahl auf zu machen. Gar nicht mal, weil es so viel zu diskutieren gäbe, aber weil ich in den letzten Tagen öfters über Äußerungen über Radverkehr(spolitik) stolpere, die erwähnenswert und/oder unterhaltsam sind.

    Gerade habe ich die Antwort der CDU Krefeld auf eine Frage des örtlichen ADFCs zum Thema Umgang mit Radwegbenutzungspflichten gelesen. (Alle Antworten hier, gefunden hier).

    Frage des ADFC:

    Zitat

    Wo sollte Ihrer Meinung nach die Benutzungspflicht aufgehoben, d.h. “abgeordnet” werden?


    Antwort der Hippies von der CDU:

    Zitat

    Nach allgemeinem Verständnis begründet das blaue Schild mit Radsymbol - unabhängig von der tatsächlich geltenden Rechtslage - keine Benutzungspflicht, sondern ist vielmehr eine Empfehlung und auch nur als Hinweis darauf zu sehen, dass ein Radweg zur Verfügung steht.

    Nachdem die allgemeine Ansicht, dass Fahrradhelme schützen ja vor manchem Gericht schon für eine faktische Helmpflicht ausreicht könnte das doch der Ansatz sein, um endlich eine faktische Abschaffung der RWBP zu erreichen.


    Letzte Woche habe ich im Wahlprogramm der Grünen Bochum hingegen folgenden Satz gelesen:

    Zitat

    Trotzdem hat sich schon viel getan, seitdem die Grünen in Bochum in einer Koalition mitgestalten können: [...]
    Die Länge der straßenbegleitenden benutzungspflichtigen Radwege wurde laut Radverkehrsbericht 2011/2012 seit 2005 um rund 30 % gesteigert

    Außerdem ist die selbe Partei in ihrem Wahlprogramm sehr stolz auf den Radweg an der Dorstener Straße in Bochum:

    Zitat

    Bei Neubau oder grundlegender Umgestaltung von Straßen werden immer Radwege nach aktuellem Standard angelegt (z.B. Dorstener Straße [...].


    Ich werde die Tage mal ein paar Fotos dieses Prachtexamplares machen, bis dahin sei auf die Meinung des ADFCs zu diesem Radweg verwiesen.

    Wenn man als Radfahrer bald gezwungen ist bei der CDU sein Kreuzchen zu machen muss ich mir definitiv ein neues Hobby suchen.