Beiträge von Fahrbahnradler

    Große Überschrift:

    Zitat

    Autobahnen, Gleise, Radwege - Über eine Milliarde fließen in Niedersachsens Verkehrsnetz

    Aus dem Text gehen dann die Verhältnisse hervor:

    Autobahnen und Bundesstraßen: 938 Millionen Euro

    Landstraßennetz: 117 Millionen Euro

    Radwege: 19 Millionen Euro (Sanierung und Neubau von Radwegen entlang der Landstraßen; also in den 117 Millionen Euro enthalten)

    Bahn: wird nicht beziffert, also unter "ferner liefen"

    Dennis Thering stänkert mal wieder (mit einem geringfügigen Rückgang der Nutzerzahlen gegenüber dem absoluten Rekordjahr 2018) gegen Radführungen auf Fahrbahnniveau. Nur, dass der Pegelzähler auf einem baulich getrennten Radweg liegt. Muss man auch erstmal drauf kommen...

    Ich fand es sehr schade, dass man den Artikel mit dem Zitat

    Zitat

    Für den Senat ist klar: Es radelten weniger Menschen an der Alster, weil es so viel regnete. Dies sieht der CDU-Verkehrsexperte jedoch anders und sagt: „Es reicht nicht, mit Farbe viel zu schmale Radstreifen auf Hauptverkehrsstraßen zu malen. Wir brauchen sichere Radwege, die vom Kfz-Verkehr getrennt sind.“

    in der Mottenpest nicht kommentieren kann. Das wäre bestimmt lustig geworden.

    Das Lied zeigt doch schon dadurch Wirkung, dass sich die Rechtspopulisten ermuntert fühlen, einen Shitstorm herbeizumanipulieren. "Eine Datenauswertung zeigt: Rechte und Rechtsextreme haben schnell und erfolgreich mobilisiert. https://m.spiegel.de/netzwelt/web/w…-a-1303164.html Man könnte natürlich sagen: Na so toll ist es ja nun nicht, einen rechtspopulistischen Shitstorm provoziert zu haben. Andererseits ist es ja eine berechtigte Kritik an die ältere Generation, zu viel Autoverkehr zugelassen zu haben, bzw. Den Autoverkehr (usw.) sogar massiv gefördert zu haben. Es muss ganz klar festgestellt werden, dass viele Stellschrauben falsch justiert wurden. Die Forderung der Fridays for Future Demonstranten nach Klimagerechtigkeit jetzt ist richtig. Und diejenigen, die sich durch das Lied ertappt fühlen, jaulen jetzt auf. Sollen sie doch!

    Hierzu ein offener Brief von Medienprofis:

    https://twitter.com/ebonyplusirony…4697216/photo/1

    Schönes Lied. Wer dem WDR vorwirft, Kinder »instrumentalisiert« zu haben, sollte schleunigst sämtliche kirchliche Aktivitäten mit Kindern (auch die bisher legalen) einstellen lassen. Schließlich ist man vor dem 14. da noch unmündig.


    So kennen wir die DB:

    Zitat

    66 Jahre später hat die Deutsche Bahn zur letzten Fahrt des Eurocity 39 noch nicht einmal eine Pressemitteilung verschickt. Fast alle interessierten Journalisten haben Absagen bekommen, weil Interviews angeblich Fahrgäste stören könnten. Auch Gespräche mit dem DB-Personal sind untersagt.

    2008, beim letzten Nachtzug Hamburg-Brüssel-Paris dasselbe. Der NDR wollte in diesem Zug drehen und sich auch im Hauptbahnhof aufstellen - das wurde verboten.

    Lösung des NDR: Es wurde einen Tag früher gedreht, die Interviews entstanden auf der Brücke über die Gleise - und der Beitrag lief etwa eine Stunde vor Abfahrt des letzten Zuges im Fernsehen mit dem Hinweis, dass man die letzte Abfahrt gleich am Hbf miterleben könne. Dort hatten wir dann ein schönes Transparent vorbereitet »Wir wollen nach Paris und nicht an die Börse«, dazu Fähnchen, Schampus und Baguette. Beitrag der Deutschen Bahn: Unsere Vorgesetzten liefen herum und registrierten, welche Mitarbeiter dabei waren.

    Ein Tag später in Frankreich beim letzten Gegenzug Paris Nord-Brüssel-Berlin/Hamburg: Großer Bahnhof, der Zug wurde extra auf das einzige Gleis gesetzt, das von beiden Seiten einen Bahnsteig hat, damit man die Lok mit einer riesigen Plakette und vier Nationalfahnen schmücken konnte (F, B, D, RUS), es wurden Reden gehalten, wir wieder mit unserem Transparent ;-), zig Fotografen - und am Grenzbahnhof, wo die Lok abgekuppelt wurde: ganztägige Veranstaltung der Eisenbahngewerkschafter. Der Zug wurde mit Böllerschüssen und Feuerwerk verabschiedet.

    Wenn ich mich mit Schrittgeschwindigkeit fortbewegen will, gehe ich zu Fuß. Manchmal stellen sie einem Fallen, wo ein benutzungspflichtiger "Radweg" plötzlich in einen solchen Gehweg übergeht. Ich fahre dann auf die Fahrbahn, egal wie absurd das für andere erscheinen mag und selbst dann, wenn das Einfädeln auf die Fahrbahn länger dauert als in Schleichfahrt auf dem gehweg zu fahren.

    Ich glaube, ich bin nur ein einziges Mal auf einem [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] gefahren und dann auch schneller als mit Schrittgeschwindigkeit: Außerorts neben einer Kraftfahrstraße, wo weit und breit kein Fußgänger zu sehen war und wo es nicht eine einzige Kreuzung gab. Ich mache nicht jeden Blödsinn mit.

    Links von der Leitplanke gilt: "Du darfst hier nicht radeln."

    Rechts von der Leitplanke gilt: "Wenn Du möchtest, darfst Du hier radeln."

    Schön.

    Und wo radelt jemand, der die Einladung zum [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10]nicht annehmen möchte? Gibt es da eine dritte Piste, welche die Verkehrsbehörde übersehen hat? :/

    Das mit der Schrittgeschwindigkeit war doch eigentlich schon geklärt, oder?

    Jein.

    Ich will es mal mit einem Beispiel aus dem Steuerrecht veranschaulichen. Da hatte 2002 das höchste Fachgericht, der Bundesfinanzhof, entschieden, dass Ausbildungskosten, die dem Broterwerb dienen (im Unterschied zum Jodeldiplom), als berufliche Kosten in unbegrenzter Höhe absetzbar sind und zu steuerlichen Verlusten führen können, die mit Gewinnen anderer Jahre verrechnet werden können. Begründung: das "Lebenskampf"-Urteil des faschistischen Reichsfinanzhofs gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, und heutzutage ist lebenslanges Lernen Usus.

    Der Bundestagsmehrheit und dem Finanzminister war das zu teuer, also wurde beschlossen, die auf 1938 basierende Rechtslage für Erstausbildungen wieder einzuführen und nur Zweitausbildungen zu modernisieren.

    So begann ein bisher 17 Jahre dauernder Kampf zwischen BFH und Gesetzgeber/Minister, in dessen Verlauf es zu folgender Situation kam, hier salopp geschildert:

    Der Gesetzgeber beschließt, dass Ausbildungskosten Sonderausgaben sind, wenn sie keine Werbungskosten sind. (Und denkt, damit hat er das Thema Werbungskosten erledigt.)

    BFH sagt: "Ihr habt hier 'wenn' geschrieben und nicht 'weil'. Wir wissen aus Eurer Gesetzesbegründung und aus den Debatten genau, was Eure Absicht war. Aber da das Wort 'wenn' einen absolut eindeutigen und nicht interpretationsfähigen Sinn ergibt, ist der Rest irrelevant. Laut Text ist vorrangig zu prüfen, ob Ausbildungskosten Werbungskosten sind. Nur in dem Fall, dass diese Prüfung negativ endet, greift der Auffangtatbestand 'Sonderausgaben'."

    Das saß. Und führte dazu, dass innerhalb weniger Wochen das Gesetz geändert wurde und Schäuble dachte, er habe gewonnen.

    Der BFH ging daraufhin zum Bundesverfassungsgericht. Dort schmort der Fall seit fünf (!) Jahren.

    Reiter ohne Pferd sind in der Regel Fußgänger ;)

    Pferde dürfen nicht auf den Gehweg, die mmüssen die Fahrbahn benutzen.

    Ich finde jetzt das Foto aus meiner Heimatstadt Heilbronn nicht mehr, das ich hier mal gepostet hatte, aber dort gibt es [Zeichen 239] mit "Reiter frei". An der Fußgängerampel über die Jägerhausstraße/Ecke Arndtstraße gibt es sogar jeweils einen zweiten, hochgesetzten Bettelknopf, damit die Reiter vom Sattel aus die Ampel betätigen können.

    Quelle, bitte?

    Das ist eine eher spannende Geschichte. In der Welt wird das meistens so ausgelegt - klar. Es ist auch egal, ob einer mit 50km/h den Fuß-/Radweg entlang rast, solange sich keiner begegnet. Der Strichpunkt ist aber ein selten gebrauchtes Satzzeichen im Gesetzestext und die im Zitat zitierte Auslegung entspricht dem nicht unbedingt.

    Was der Strichpunkt definitiv nicht ist ist ein Komma. "Wenn nötig, muss der Fahrverkehr warten (und) er darf nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren." steht hier nicht. Ergäbe auch keinen Sinn, weil Warten und Schrittgeschwindigkeit nicht gleichzeitig gehen. Die beiden Punkte im Text vorher trennen die wichtigen Hauptteile. 1: Andere dürfen auf den Fußweg, wenn erlaubt. 2: Gefährden und Behindern sind verboten.

    Erst im dritten Teil kommt dann der Strichpunkt dazu und trennt meiner Ansicht nach gleichwertige Abschnitte. Und dann gilt die Schrittgeschwindigkeit immer.

    Wenn der Gesetzgeber gewollt hätte, dass die Schrittgeschwindigkeit auf solchen Wegen immer (und überall) gilt, dann hätte er dies schreiben müssen:

    "2.Ist durch Zusatzzeichen die Benutzung eines Gehwegs für eine andere Verkehrsart erlaubt, darf der Fahrverkehr nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren und muss auf den Fußgängerverkehr Rücksicht nehmen. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Fahrverkehr warten."

    oder

    "2.Ist durch Zusatzzeichen die Benutzung eines Gehwegs für eine andere Verkehrsart erlaubt, muss diese auf den Fußgängerverkehr Rücksicht nehmen; der Fahrverkehr darf nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Fahrverkehr warten."

    Dann wäre die Anordnung gewesen:

    - Generell Schrittgeschwindigkeit wegen Rücksichtnahme.

    - Im Konfliktfall (Begegnung/Überholen) muss der Fahrverkehr nötigenfalls warten, um Gefährdungen und Behinderungen auszuschließen.

    (Ist es nicht schön, dass Fahrradverkehr hier als »Fahrverkehr« gilt? Das würden wir doch gerne anerkannt sehen, wenn es um zugeparkte Radwege oder allgemein die Fahrbahnbenutzung geht!)

    Aber real steht da:

    Andere Verkehrsarten (Kfz, Fahrräder, Reiter ...) müssen auf Fußgängerverkehr Rücksicht nehmen und dürfen diesen weder gefährden noch behindern.

    Das bedeutet, dass dort, wo nicht beide gleichzeitig mit normalem Tempo sicher passieren können, der Fahrverkehr zurückstecken muss: im Extremfall muss er warten, falls er in so einer Situation nicht unbedingt warten muss, darf er höchstens im Schritttempo fahren.

    Das heißt: der schwammige Begriff "angepasste Geschwindigkeit" oder "vorsichtige Fahrweise" wird vermieden. Es steht: Schritttempo.

    Der Satz(teil) hinterm Strichpunkt konkretisiert/ergänzt den Satz(teil) vor dem Strichpunkt. Er schließt nicht direkt an den ersten Satz an, um diesen zu konkretisieren oder zu ergänzen.

    Übrigens: Reiter müssen nicht warten oder sich nur im Schritttempo bewegen.

    Blöderweise wirken sie auch in der Gegenrichtung. Man hat die kritische Stelle hinter sich, kann aber noch nicht beschleunigen, weil die Holperschwellen da sind.

    * Andererseits: beim Allgemeinzustand der Hamburger Radwege sind diese Dingerchen möglicherweise unterhalb der Wahrnehmungsschwelle des »Hoppla, hier ist was Außergewöhnliches«.

    Einem leisen Staubsauger trauen sie schlicht nichts zu.

    Vermutlich spielen auch solche sachfremden Überlegungen eine Rolle bei der Autonutzung.

    Es gibt zwar Fahrzeuge, bei denen man Wert auf einen »satten Sound« legt, beispielsweise Motorräder oder Sportwagen, aber bei der Masse der Fahrzeuge legen die Käufer und Fahrer eher Wert auf ruhigen, geräuscharmen Lauf. Legendär ist ja der Spruch von Rolls Royce, das Lauteste, was man im Innenraum höre, sei das Ticken der analogen Uhr. Aber auch bei Autos für Otto Normalverbraucher wird der Motorraum gedämmt und wird ein Vierzylinder Golf für angenehmer gehalten als ein nervös schnurrender Dreizylinder oder gar ein Trabi ...