Beiträge von Fahrbahnradler

    Egoismus werfe ich dem nicht vor. Der hat einfach suboptimal reagiert in einer Paniksituation. Wäre der Laster wirklich hochgegangen, wäre das sicher unangenehmer geworden, wenn der Fahrer in der Unterführung noch auf dem Fußweg nach draußen ist, als wenn er 5 bis 10 Sekunden später gebremst hätte.

    Es hat schon seinen Grund, warum Piloten bestimmte Situationen trainieren.

    Was macht ein Lkw-Fahrer, wenn er merkt, dass sein Laster brennt?

    Er stellt ihn in einer Unterführung unter S-Bahn und Fernbahn ab.

    Hamburg: Lkw brennt unter Bahnbrücke – S-Bahn weiterhin gesperrt
    Das Feuer brach während der Fahrt aus: Unter einer S-Bahn-Überführung über die Zweibrückenstraße nahe dem Bahnhof Elbbrücken ist ein Lkw ausgebrannt.
    www.mopo.de
    Zitat

    „Zwischen Harburg und dem Hbf kann alternativ der Regionalverkehr genutzt werden“, empfiehlt die Bahn.

    Viel Spaß im Metronom nach Lüneburg ...

    Ich frag mich ja, wie man sich so einen "Staatsschützer" vorstellen muss? Akkurater Scheitel, ausrasiert?

    In Hamburg wurde mittlerweile gerichtlich bestätigt, dass die Razzia wegen des Original-Pimmelspruchs rechtswidrig war.

    Das Verweigern des Protestcamps bei G20 war ebenfalls rechtswidrig (wir erinnern uns: die Polizei hatte sich geweigert, einem Gerichtsbeschluss Folge zu leisten) - trotzdem hat die Polizei es schon wieder versucht. Und sich eine erneute Klatsche eingefangen.

    Da stehen einige Führungskräfte offenbar nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. Von Gewaltenteilung halten die vermutlich wenig mehr als die Reps in den USA.

    Demokratie unter dem Hammer
    Der Supreme Court der USA lässt jegliche Hemmungen fallen. Versetzt er der US-Demokratie bald sogar den Todesstoss?
    www.republik.ch

    Der Weltuntergang findet derweil in Hamburgs Osten statt: eine "parallel zur A24" verlaufende Straße soll offenbar auf längeren Abschnitten eine Busspur bekommen, und anscheinend sollen auch die Hochbordholperpisten durch breitere Fahrradtrassen ersetzt werden.

    (Fun fact 1: das ist eine der am stärksten von Bussen frequentierten Achsen.)

    (Fun fact 2: auf einigen Abschnitten darf man derzeit in manchen Zeiten legal auf der Fahrbahn parken, dadurch steht - außer im Berufsverkehr - nur eine Fahrspur in der betreffenden Richtung zur Verfügung. Hat jemand mitbekommen, dass deswegen die "Anwohner auf Zinne" waren oder sind?)

    „Absolute Katastrophe“: Wichtige Straße soll schrumpfen – Anwohner auf Zinne
    „Das ist eine absolute Katastrophe!“ Heike Paulsen kann es einfach nicht fassen – und sie ist nicht alleine damit. Die Rodigallee in Jenfeld, die parallel
    www.mopo.de

    Hm. Auf Wikipedia liest sich das idyllisch: "Fremdenverkehrsort", "barocke Kirchen", "ursprüngliche Bauernhäuser".

    Und dann: BAB-Anfahrt und Bahnhof in Brannenburg, vier Buslinien.

    Okay, man kann nicht alles haben. Alm und 10-Minuten-Takt ...

    Citaro-Busse wird man tagsüber nicht vollkriegen. Hat man es schon mal mit 8-er oder 10-er Kleinbussen probiert?

    Dass die Nicht-Asphaltierer geteert und gefedert gehören, darüber sind wir vermutlich einig.

    Im Übrigen bin ich nicht der Meinung, dass der ÖPNV intern kostendeckend sein muss. Was herauskommt, wenn man nur die Busse fahren lässt, die für sich genommen Plus machen, schilderst Du ja: Schülertransport, sonst nix.

    Die externen Kosten des ungebremsten Autostraßenbaus tauchen nicht auf - und dazu scheinen auch die Toten des Eisenbahnunglücks von Garmisch zu gehören, wo man für zwei Bundesstraßen eine Monsterkreuzung gebaut hat, für die man einen Bach an den Bahndamm verlegt hat, der dadurch steiler wurde und offenbar von der Erosion angeknabbert wurde - mal abgesehen davon, dass man den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke damit verunmöglicht hat.

    Worauf ich hinaus will: Wenn man bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung des ÖPNV die Einsparungen durch vermiedene Schäden des Autoverkehrs einpreist, steht er sehr viel besser da, als wenn man das nicht tut.

    Vor ein paar Tagen lag die Clubzeitschrift des ACE im Kasten, darin dieser Artikel:

    Vision Zero – Jedes Unfallopfer ist eines zu viel
    Das Ziel Vision Zero – also null Verkehrstote – muss ein zentraler Bestandteil der Verkehrswende sein. Zuletzt gingen die Unfallzahlen bundesweit zurück. Doch…
    www.ace.de
    Zitat

    Über 80 Prozent der Deutschen nutzen das Fahrrad. Doch die Infrastruktur kann nicht so schnell umgebaut werden, wie es der Trend zum Zweirad erfordern würde. Gerade im Großstadtverkehr fehlt es oft an geschützten und ausreichend breiten Radwegen, die Straße bleibt als einziger Ausweg. Das birgt Gefahren. „Hauptunfallgegner für Fahrradfahrende sind nicht andere Fahrräder, sondern Autos“, so Unfallforscher Brockmann.

    Straßenraum für Radfahrende sicherer gestalten

    An Kreuzungen verunglücken Radfahrende besonders häufig und schwer, wenn sie von rechtsabbiegenden Fahrzeugen übersehen werden. Helfen würden geschützte Kreuzungen nach niederländischem Vorbild – hier wird der Auto- und Radverkehr durch Schutzinseln räumlich voneinander getrennt – oder baulich getrennte Radwege, auf denen Räder Kreuzungen erreichen können, wie sie der ACE fordert.

    Ich habe der Redaktion geschrieben:

    Zitat

    Guten Tag,

    mit großer Verwunderung und einigem Entsetzen lese ich, dass im Artikel auf den Seiten 20 bis 23 die beiden unsichersten Kreuzungsdesigns als Lösung gegen Abbiegeunfälle propagiert werden. Daher bitte ich um Veröffentlichung der Leserzuschrift.

    Gegen Rechtsabbiegeunfälle zwischen Autos und Fahrrädern helfen Kreuzungen mit Verkehrsinseln zwischen Fahrbahn und Radweg nicht - ganz im Gegenteil: sie sind das Gefährlichste, was man bauen kann, weil sie die Fahrräder aus dem Sichtbereich der Autos herausführen und den Eindruck erzeugen, man wolle rechts abbiegen. Dann macht man aber einen Schlenker nach links, um über die Querstraße zu kommen, während das Auto dank der Verkehrsinsel schon ein Stück weit abgebogen ist und man deswegen nicht mehr im Rückspiegel zu sehen ist. Im Pkw würde noch ein Schulterblick helfen, aber im Transporter oder im Lkw ist das genau der Winkel, bei dem man nichts mehr sieht. Dass sowas in den Niederlanden nicht zu täglichen Toten führt, liegt einzig und allein an der extrem defensiven Fahrweise der Pkws im Verhältnis zum Fahrrad und an der Vielzahl der Fahrräder.

    Die zweite genannte Lösung, nämlich die Kreuzung auf baulich getrennten Radwege zu erreichen, ist leider auch alles andere als sicher, denn sie provoziert die Situationen, bei denen man scheinbar „aus dem Nichts angeschossen“ kommt, wie es nach Unfällen so häufig heißt. Sprich: man war nicht im Seitenspiegel zu sehen, weil der Radweg nicht direkt neben der Fahrbahn geführt wurde, sondern ein paar Meter weiter rechts, womöglich noch versteckt hinter parkenden Autos, Werbetafeln, Schaltkästen oder Büschen. Und wenn er dann nicht wenigstens ein paar Dutzend Meter vor der Einmündung direkt an die Fahrbahn geführt wird, sondern zusammen mit den Fußgängern in einigen Metern Abstand auf die Fahrbahn der Querstraße trifft, entsteht dieselbe fatale Situation wie bei den Verkehrsinseln: die abbiegenden Autos stehen schräg, und die Spiegel sind nutzlos. Das sicherste Kreuzungsdesign ist eines, bei dem man die ganze Zeit im Sichtbereich der Autos fährt: auf der Fahrbahn („Mischverkehr“) oder direkt rechts davon (Radfahrstreifen, Schutzstreifen, „protected bike lane“, Hochbordradweg direkt an der Bordsteinkante). Und wenn immer wieder klargemacht wird, dass die - schon nach wenigen Sekunden auf Rot springende - Fußgängerampel eben nicht für den Radverkehr gilt, sondern entweder die große Ampel, nach der sich auch die Autos richten, oder eine eigene Fahrradampel.

    Am liebsten würde ich denen schreiben: ladet den Malte und den Yeti und den Hamburgize-Macher und den Pepschmier ein und lasst Euch von denen mal sagen, was von "getrennter Infrastruktur" und "Verkehrsinseln" an Kreuzungen zu halten ist.

    (Anstatt auf "Einer aus Darmstadt fährt Rad" hereinzufallen.)

    Als die FDP 1982 ihre Wähler und ihren Koalitionspartner verraten hatte, betitelte man sie als "Fast Drei Prozent" und "Früher Dritte Partei".

    Leider zögerte der Dicke aus Oggersheim die fälligen Neuwahlen so lange hinaus, dass sie es doch noch über die 5-Prozent-Hürde schaffte. Was folgte, waren die "Geistig-moralische Wende" (Einführung des Rammeln-Töten-Lallen-Privatfernsehens) und viele Jahre Bimbes und Anbiedern an Rechtsaußen.

    Der Balken auf Ullies Foto geht aber von oben links nach unten rechts.