Beiträge von Fahrbahnradler

    Vielleicht auch mit sabbernden und quengelnden Kindern auf dem Rücksitz, dem nervenden Beifahrer, dem Suchen nach dem nächsten Radiosender, dem Öffnen der Wasserflasche (zwei Hände nötig!), dem Auspacken des Schoko- oder Müsliriegels, der Suche nach der Zigarette, der Suche nach dem Feuerzeug, dem Anzünden der Zigarette, dem Zuschrauben der Wasserflasche ... ?

    »übersehen« ...

    Was für ein Horror-Unfall in Hamburg-Niendorf: Der 34-jährige Fahrer eines Ford Transit hat am Donnerstagmorgen beim Abbiegen eine Frau (32) angefahren, die einen Kinderwagen vor sich herschob.
    Ersten Erkenntnissen zufolge wollte der 34-Jährige bei Grünlicht vom Vielohweg nach links in den Nordalbinger Weg abbiegen. Dabei übersah er offenbar die 34-Jährige mit ihrem Kinderwagen, die ebenfalls bei grüner Ampel über die Straße lief.
    Der Fahrer konnte sein Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte gegen den Kinderwagen. Das dreijährige Mädchen, das in dem Kinderwagen saß, wurde bei dem Unfall schwer verletzt.
    Ein Notarzt eilte mit einem Rettungshubschrauber zur Einsatzstelle, um das Mädchen zu versorgen. Das Kind wurde anschließend ins UKE gefahren. Fahrer und Mutter erlitten einen Schock.
    Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.


    Anscheinend ist das Auto von alleine losgefahren, und der arme Fahrer konnte es nicht rechtzeitig bremsen, denn sonst stünde da doch: »Der Fahrer fuhr los und beschleunigte, obwohl ...«

    Er spricht von »sicheren, vom restlichen Verkehr getrennten Radwegen«. Also: keine Autos, keine Hofeinfahrten, keine Fußgänger, keine Busse. Also sowas wie die Autobahnen bei der Ölkrise. Nur ohne Fußgänger.

    Sehr schön auch die typische »Schutzengel«-Schizophrenie:

    »Eine Fahranfängerin hat bei Detmold eine Kolonne von Panzern übersehen. Die Frau hatte wohl einen Schutzengel: Obwohl einer der Kolosse ihren Kleinwagen zermalmte, konnte die 18-Jährige unverletzt aus dem Wrack klettern.«

    Wenn es Schutzengel gäbe und sie einen gehabt hätte, dann hätte der wohl vor allem verhindern müssen, dass sie da einbiegt.

    Der nächste bitte!

    Jau, "übersehen". Was sonst.

    Und solange 1x "Übersehen" max. 5000 Euro kostet und seltenst zu Zwangsfußgängern führt wird sich daran auch nichts ändert.

    »Am frühen Donnerstagabend hat eine Autofahrerin (22) mit ihrem Mini Cooper an einer Kreuzung einen Radler (32) gerammt.«

    Aus der Werbung:
    »PULSRASEN IN SERIE. Sind Sie bereit für diesen MINI? Jetzt noch schärfer, sportlicher und einfach unwiderstehlich. Dieser Sportsfreund bringt den Puls zum Rasen und die Fantasie auf Trab.«


    MINI John Cooper Works Neuvorstellung
    231 GRÜNDE, NICHT DEN BUS ZU NEHMEN.
    Machen sie sich bereit für 231 PS (170 kW) im neuen MINI John Cooper Works.

    Das neue Kraftpaket setzt wieder zum Sprung auf die Straße an - und auf Ihr zentrales Nervensystem.
    Denn im neuen MINI John Cooper Works fühlt sich jede Fahrt fast so an wie auf der Rennstrecke. Und Sie brauchen nicht mal Helm und Handschuhe.

    Also ich halte diese Pinselei für irre. Da beginnt also auf der Rechtsabbiegespur plötzlich ein Fahrradstreifen. Als geradeaus fahrende Radler hätte ich gar keine Veranlassung gehabt, mich in Bordsteinnähe zu begeben. Denn die Spuren mit dem Geradeauspfeil sind weiter links, und dort, wo die anfangen, ist von einem Radfahrstreifen noch nichts zu ahnen.
    Aber dann steht auf dem Bordstein noch ein grünes Schildchen mit den Routenhinweisen für Radfahrer: geradeaus!
    Wahnsinn.

    Meine Mutmaßung: die meinen sowas wie Busspuren in Paris.


    Also nicht so einen schmalen Radweg auf dem Hochbord (wie auf dem ersten Link), sondern auf Fahrbahnniveau, aber durch eine Bordsteinkante getrennt.
    Passt aber nicht ganz zum Begriff »...streifen«.

    Noch richtiger wäre: »39 Fahrzeugführer, darunter 14 Radfahrer« oder »25 Kraftfahrzeuge und 14 Fahrräder«.
    Aber ich fürchte, die Berliner Polizei kennt sich mit Metonymien ebensowenig aus wie mit dem Unterschied von Straße und Fahrbahn ;)

    Ich grüble allerdings noch über etwas anderes nach:

    »In nur zweieinhalb Stunden wurden 119 Abbiege- und drei Rotlichtverstöße an der Kreuzung Hardenberg-/Joachimsthaler Straße registriert. Von diesen „Verkehrssündern“ kontrollierten die Einsatzkräfte 25 Fahrzeuge und 14 Radfahrer.«

    Ich kann mir sowohl bei Autofahrern als auch bei Radfahrern lebhaft vorstellen, wie Rotlichtverstöße aussehen. Abbiegeverstöße bei Autofahrern kennt man auch zur Genüge. Aber wie muss man sich Abbiegeverstöße bei Radfahrern vorstellen, an dieser Kreuzung direkt am Bahnhof Zoo? Sind die zwischen Fußgängern durchgebrettert?