Beiträge von Fahrbahnradler

    Ich habe etwa sechs Jahre lang nebenan gewohnt - mit Blick auf Alster und Freibad und auf ...

    Oder Mutti aus dem Knast abholen

    Für Nicht-Hamburger müssen wir das jetzt erklären: Die Strafanstalt Fuhlsbüttel (»Santa Fu«) liegt genau gegenüber auf der anderen Alsterseite, etwa 400 Meter Luftlinie.
    Das Abholen lief meistens andersrum, ich kann mich an Gassigänge entlang des Maienwegs erinnern, bei denen tiefergelegte 3er BMWs anhielten und eine blondierte aufgepimpte »Manta-Manta«-Gedächtnisbraut fragte, wo denn die »Justizvollzugsanstalt« (sic!) sei. Ich musste mich immer beherrschen, nicht einfach zu sagen: »Ihr Zuhälter wohnt gleich links um die Ecke«. :D

    Da soll in Hamburg eine Wohnanlage mit 115 Wohnungen errichtet werden; nach Streit um das »Ob« (ein Freibad musste weichen, ein Bürgerbegehren wurde beiseitegewischt) gab es jetzt eine Präsentation des Bebauungsplanentwurfs.
    Der Bürger hat das Wort:

    »Ebenfalls bemängelt wurde, dass bei 115 Wohnungen lediglich 98 Garagen-Parkplätze vorgesehen sind.«

    Die Stadt erklärt, das seien 98 mehr als vorgeschrieben:

    »Das, so Vertreter des Bauausschusses, ist für Hamburger Verhältnisse geradezu üppig, da es in der Stadt keine Vorgaben gibt, bei Wohnungsbau überhaupt Parkraum zu schaffen.«

    Die Anzahl der Fahrradstellplätze ist in der Quelle

    nicht überliefert.

    So, und jetzt schaue man sich mal an, wo sich diese Anlage befindet:
    Sage und schreibe fünfzig Meter entfernt von der U- und S-Bahnstation Ohlsdorf (eine Station = vier Minuten zum Flughafen, alle zehn Minuten eine Bahn; neun Minuten zu einem riesigen Einkaufszentrum, alle 5 bis 10 Minuten; 18 Minuten zum Hauptbahnhof, alle 5 bis 10 Minuten; 17 Minuten zum Rathaus/Jungfernstieg, alle 5 bis 10 Minuten).

    Wenn ich da mich als Vergleich nehme - ich wollte nie den Lappen machen, und als Jugendlicher sagte ich zu meinen Eltern, als sie vom Opel Rekord B mit 75 PS auf einen gebrauchten Rekord C mit 90 PS aufrüsten wollten (wir hatten einen Wohnanhänger mit 5 m Aufbaulänge): »Wozu brauchen wir 90 PS«?
    Und als ich volljährig wurde, habe ich mir Tramper-Monats-Tickets zugelegt und bin pro Jahr zwischen 40.000 und 70.000 km Bahn gefahren.
    Den Lappen gab's erst, als in der Firma mein Studentenjob wegfiel und ich vor die Alternative »Kündigung oder mit dem Lada durch den Freihafen fahren« gestellt wurde ...

    Lügenpresse wäre unangemessen. "Lückenpresse" würde hingegen zutreffen. Vieles, was die Leserschaft unbedingt wissen müsste, um ein politisches Geschehen beurteilen zu können, wird ihr vorenthalten (z.B. wie die USA den Regime-Change in der Ukraine vorbereitet und durchgeführt haben oder dass es keinerlei Beweise für die vermeintliche Manipulation der US-Wahl durch "die Russen" gibt und folglich auch keine Basis für die beschlossenen Sanktionen). Lügen wäre zu plump und leicht angreifbar, weglassen ist weitaus schlauer und wird ständig praktiziert. Allerdings werden Lügen zuweilen auch ohne Prüfung an die Leser weitergereicht, z.B. die Lüge von den angeblichen Massenvernichtungsmittel des Irak, die es niemals gegeben hat, wie inzwischen allgemein bekannt ist. Wozu diese Lüge gedient hat, ist ja ebenfalls bekannt...
    Konnte man in den Leitmedien irgendwo lesen, dass - welch Zufall - die BMW-Großaktionärsfamilie Quandt in 2017 100.000,- Euro zu gleichen Teilen an die CDU und die FDP "gespendet" hat, Daimler 200.000,- Euro an die SPD und die CDU. Das gehört für mich zum Gesamtbild des Abgas-Verbrechens der "Diesel-Affäre" einfach dazu.

    Off Topic gibt es immer mal wieder. Warum auch nicht, so lange es nicht zum Hauptthema wird...

    Das Buch zum Stichwort:

    Segnungen des Nahverkehrs in Wuppertal


    Philipp trägt ein schief aufgesetztes Baseballcap und einen Zehntagebart. Manchmal, wenn ihn die Stadt zu sehr nervt, träumt der 32-Jährige von einem Haus auf dem Land. Und die Stadt nervt vor allem morgens, wenn er einmal quer durch sie hindurchmuss. Ohne Auto, sagt er, sei das schwierig. Radwege gebe es auf der Strecke kaum, "und wenn, dann enden sie oft im Nichts". Die Busse seien oft stark verspätet. "Manchmal kommt eine halbe Stunde lang gar keiner, und dann kommen gleich drei." Und ein Monatsticket würde ihn mehr als sein Auto kosten. Dann lieber Stau am Morgen und bis zu 45 Minuten Parkplatzsuche am Abend.
    Von der Regierung wünscht sich Philipp, dass sie den öffentlichen Nahverkehr reformiert. Man sollte das Ganze per Steuer finanzieren, sagt er, und dann die Preise deutlich senken, am besten auf null. Gleichzeitig sollten endlich sinnvolle Radwege gebaut werden. "Aber das ist in einem Autoland wie unserem, dazu noch mit einer CDU-Regierung, wohl utopisch."
    Das letzte Mal, als er regelmäßig Bus fuhr, versuchte sich Philipp gerade erfolglos als Student. Zumindest damals hatte die Warterei etwas Gutes: An seiner Haltestelle stand fast jeden Morgen dieselbe Frau. Eines Tages fragte sie ihn nach Feuer. Später fragte sie ihn, ob sie mal zusammen was trinken wollen. Heute ist Philipp mit dieser Frau verheiratet.

    Kleine Anmerkung zur »Omma auf dem Lande«: Haben die alle genug Geld, um sich ein Auto leisten zu können? Haben die alle einen Führerschein? Dürfen die alle nach einem Arztbesuch mit Spritze und so (und bei einem möglicherweise dauerhaften Medikamentenkonsum) hinters Steuer?

    Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass die gegenwärtigen Zustände mit ein Bus morgens, ein Bus abends und am Wochenende Null nicht dem Stand der Zivilisation und den Ansprüchen des Grundgesetzes genügen.

    Das ist ja genau diese Stelle:


    Zitat von http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/3699779

    Heute Mittag ist in der Ulzburger Straße in Norderstedt eine Fahrradfahrerin von einem Lkw angefahren worden, infolgedessen die Fahrradfahrerin an den schweren Verletzungen verstorben ist. Gegen 12.40 Uhr befuhr ein Fahrer eines Baustellenfahrzeugs die Ulzburger Straße aus Henstedt-Ulzburg kommend in Richtung Norderstedt Mitte. In Höhe der Einmündung Steindamm beabsichtigte der Lkw-Fahrer nach rechts auf ein Baustellengelände abzubiegen. Beim Abbiegevorgang erfasste der Lkw, eine in gleiche Richtung auf dem kombinierten Fuß- und Radweg fahrende Fahrradfahrerin. Die Frau verstarb noch an der Unfallstelle an ihren schweren Verletzungen. Zur Klärung des Unfallhergangs zogen die eingesetzten Beamten einen Gutachter hinzu. Rettungskräfte kümmerten sich um drei schockverletzte Zeugen. Es können noch keine näheren Angaben zum Unfallfahrer und zur Radfahrerin gemacht werden. Die Ulzburger Straße ist noch in beide Richtungen in Höhe Steindamm gesperrt.

    Die Verlegung ins Innenministerium zeigt, dass der Schadstoffausstoß offenbar eine Frage der inneren Sicherheit ist. Dann kann Herr de Maizière ja mal kommentieren, ob ein Teil der Antworten die Bevölkerung verunsichern würde und wie viel zusätzliche Polizei er braucht, um das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit nicht nur gegen den schwarzen Block oder die grüne Fahne des Propheten, sondern auch gegen den »Schwarzen Motor-Block«* durchzusetzen.


    * siehe:


    Der schwarze Motor-Block

    Was würde eigentlich die Rennleitung zu so einem Transport sagen?

    (In den 1980ern habe ich mit einem Fahrradanhänger auch immer den Baumarkt geplündert: aus Holz, Grundfläche so groß, dass zwei Bierkästen reinpassen, ungefedert, Deichsel an der Sattelstütze. Es ist immer gutgegangen, auch auf der Bramfelder Chaussee ... - den Hänger habe ich heute noch.

    Und noch was zum Thema »Fortschritt im Automobilbau«:


    Zitat von SPON

    130 Kilo Dämmmaterial schotten den Insassen von der Außenwelt ab


    Nicht ohne Grund sind die Isolierglasscheiben volle sechs Millimeter dick. Ohne jede Skrupel leisten sich die Entwickler den Luxus, allein 130 Kilo für Dämmmatten und Isolierfolien zu verschwenden, damit die erlauchten Insassen nichts von der schnöden Welt da draußen mitbekommen.

    Wenn ich radfahre und eine Streife mich erwischt, wie ich keine helltönende Glocke dran habe, bekomme ich einen Anpfiff. Habe ich die falsche Bimmel dran, muss ich mein Fahrrad demnächst an der Wache vorführen, sonst wird es aus dem Verkehr gezogen.

    Habe ich Kopfhörer auf und höre den Polizisten nicht, wie er hinter mir »hallo, anhalten« ruft, dann bin ich dran.

    Fahre ich einen schallisolierten Rolls Royce ...

    Anekdotisches Wissen zu Adenauers Dienstwagen: Es standen wohl zur Debatte, den besagten Mercedes durch einen repräsentativen BMW ("Barockengel") abzulösen. Adenauer blieb bei Mercedes, weil er dort mit Hut auf dem Kopf einsteigen konnte, beim BMW hätte er ihn abnehmen müssen. Man versuche mal, in ein heutiges Auto einzusteigen, ohne dass es einem den Hut vom Kopfe wirft, da mag der SUV so groß sein wie er will.

    Dieses Auswahlkriterium wird auch in der Wikipedia erwähnt.

    Tja, früher war alles besser ...