Beiträge von Fahrbahnradler

    Je länger ich auf Berlins Straßen Fahrrad fahre, desto häufiger frage ich mich: Was lernt man hier eigentlich in der Fahrschule?
    ...
    Weitere Sonderstunden scheint es dafür zu geben, wie man bei überhöhter Geschwindigkeit mit nur zehn Zentimetern Abstand einen Radfahrer überholt.
    Solange Fahrlehrer ihren Schülern nicht beibringen, dass Autos Mordmaschinen sind, wird sich auf den Straßen wenig ändern.

    Die Frage ist halt, ob der Radweg durch den geschützten Bereich führt, wenn dort bei Fahrbahn-Grün regelmäßig Fußgänger stehen, dann ist der Bereich nicht geschützt!

    Zum Thema geschützter Bereich dieses hier:


    Wenn der Radfahrer aus der Heidlohstraße kommt und auf der schnuckeligen Rotpflasteranlage nach rechts in die Holsteiner Chaussee abbiegen möchte: ist er dann im geschützten Kreuzungsbereich?
    Ich tendiere zu einem Ja - nicht wegen der Fußgänger, die haben Stauraum, sondern wegen der von links kommenden Radfahrer, die bei ihrem Grün darauf vertrauen können müssen, dass ihnen von rechts keiner reinfallt, sprich: dass auch für den Radweg die Ampel und nicht »rechts vor links« gilt.
    So, und jetzt kommt die spannende Frage: Hat ein Fußgänger bei Fahrbahngrün das Recht, die Fahrbahn an der Ampel zu betreten? Nein, denn seine Ampel zeigt rot.
    Hat der Fußgänger das Recht, bei Fußgängerampelrot und Fahrzeuggrün den Radweg der Holsteiner Chaussee zu überqueren?
    Eigentlich auch nein, denn sonst wäre es für den Radfahrer keine geschützte Kreuzung.

    Prima. Und wie kommt der Fußgänger an den Druckknopf der Bettelampel? Muss er warten, bis die Heidlohstraße grün bekommt, dann drücken, dann wieder rückwärts über den Radweg auf das Trottoir und dort warten, bis er Signal bekommt?

    Alles ziemlich verkorkst, aber da sich Fußgänger eh niemals an Regeln halten ...

    Die Autos hinter mir hupen. Sie fahren dicht auf. Blickt man zurück, was man bei 45 km/h ungern tut, sieht man, dass sie mit einer Hand herumfuchteln und auf den Radweg zeigen. Ist klar: Sie ärgern sich, dass ich mit einem Fahrrad am rechten Rand der mehrspurigen Autostraße fahre und nicht auf dem Radweg daneben.
    Aber sie haben unrecht. Denn das Rad, mit dem ich unterwegs bin, ist ein ST1X vom Schweizer Hersteller MyStromer, ein S-Pedelec, ein E-Bike also, aber eines, dessen Motor nicht bei 25 Stundenkilometern, sondern erst bei 45 abgeregelt wird. Und damit ist es laut Gesetz, zumindest in Deutschland und in Österreich, wo ich es teste, kein Fahrrad, sondern ein Kleinkraftrad. Ich darf damit also gar nicht auf dem Radweg fahren.
    Man benötigt einen Rückspiegel, ein Nummernschild und einen Helm, und zwar keinen Fahrradhelm, sondern einen, der den ganzen Kopf umschließt. Das ist bei der Geschwindigkeit sinnvoll, dennoch: Ich sitze auf einem Ding, das aussieht wie ein Fahrrad (und eigentlich auch eins ist, nur nicht dem Gesetz nach), trage aber einen - geliehenen - Motorradhelm. Mit anderen Worten: Ich sehe aus wie ein Idiot.

    Danke für den immer wieder erfrischenden Hermann Knoflacher.
    Wenn ich korrigieren darf:

    »Deutschlandfunk Kultur: Felix Austria hat keine eigene Autoindustrie.«
    Doch. Steyr, Magna, ...

    »Deutschlandfunk Kultur: … Insgesamt hat nirgendwo, in keinem anderen Land der Welt die Autoindustrie einen so großen Anteil an der Wertschöpfung des Landes.«
    Gemeint ist Deutschland.
    Relativ ist aber die Slowakei vorne.

    Heiner Monheim wurde gelegentlich schon mal erwähnt. Er schreibt:

    »Liebe ... Freunde,
    gestern ist im VAS-Verlag mein neues Buch "Wege zur Fahrradstadt" erschienen, das Teil einer Serie von 4 Bänden zur Verkehrswende ist. In dem Fahrradbuch werden auch Fragen der intermodalen Kombination von Fahrrad und ÖPNV und speziell auch der Radstationen an Bahnhöfen angesprochen, ansonsten geht es intensiv auf die Geschichte des Radverkehrs und der deutschen Fahrradpolitik und-Planung ein.«

    Ich finde es unbegreiflich, dass die Polizei eine Stunde lang nicht auftaucht, wenn man sagt: ich komme nicht an die Steckdose, weil die Station zugeparkt ist (die Rechtslage wurde ja erklärt: diese Plätze sind zu behandeln wie Behindertenparkplätze, also bei Kenntnisnahme unverzüglich freizuschleppen).
    Als ich gestern beim Gassigehen war, wurde vor meiner Nase einem (falsch parkenden) Autofahrer der linke Außenspiegel abgefahren, der Täter fuhr ungerührt weiter, obwohl sein eigener rechter Außenspiegel in hohem Bogen über die Straße flog. Ich habe 110 angerufen, einen Unfall mit Fahrerflucht gemeldet - und nach 10 Minuten war die Streife da. Warum also nicht an der Ladestation?

    Hier mal die Ansichten eines Experten:


    makro: Sie fordern massive Investitionen in die Bahn, die Einrichtung tausender neuer Haltepunkte: Wovon soll das alles bezahlt werden?

    Monheim: Das ist bezahlbar, wenn man erst mal die ganzen Subventionen für den Autoverkehr einspart. Nehmen sie nur die acht Milliarden Euro, die jedes Jahr in die Dieselsubvention gesteckt werden. Und eine ähnliche Größenordnung geht in die Dienstwagensubvention. Und dann muss man endlich anfangen, beim Straßenbau zu sparen. Denn wir haben ja zu viel Autoverkehr. Wer den verringern will, muss aufhören, dauernd in Kapazitätserweiterungen des Autosystems zu investieren. Das Geld für Verkehrsinvestitionen muss umgeschichtet werden. Übrigens auch auf Radverkehrsinvestitionen, damit endlich alle Bundesstraßen und Landesstraßen Radwege kriegen, alle Bahnhöfe Radstationen und ein bundesweites Netz von Radschnellwegen entstehen kann. Denn nur gemeinsam mit Bus, Bahnen und Radverkehr ist die Verkehrswende zu schaffen.

    Malte, hier schreibt ein Leidensgenosse:


    Wer kennt nicht den erst langsamer werdenden und dann spontan rechts auf den Baumarktparkplatz abbiegenden Kombi, der bei den nachfolgenden Fahrzeugen Vollbremsungen auslöst? Und der dabei oft noch fast einen Fahrradfahrer plättet, der wegen des fehlenden Blinksignals nicht mit diesem Manöver gerechnet hat?

    Ihr rennt bei mir offene Scheunentore ein. Manche wissen ja, wo ich beruflich herkomme: ich habe seit 1996 Nachtzüge betreut. Bis Ende 2016:

    Bei meinem Münchner Kollegen war die ZEIT an Bord:

    Hintergründe und weitere Infos gibt es hier:

    Zum Thema Buchung bei den Nightjets: Das sollte eigentlich besser laufen. Hat das Reisebüro via DB oder via ÖBB gebucht? Der Leiter Personenverkehr bei den ÖBB schrieb mir im Oktober dazu folgendes:


    Zitat von Kurt Bauer

    Inhaber einer DB BahnCard 25, 50, 100 erhalten für alle ÖBB Nightjet-Verbindungen ab/in bzw. nach Deutschland Ermäßigungen. Halbtax-Abos der SBB werden in den Zügen aus und in die Schweiz weiterhin als Rabattkarte anerkannt. DB-Sparpreise werden auf den Nightjet in Deutschland vrsl. noch bis 9. 6. 2018 gültig sein. Danach werden auf den Zügen nur mehr Globalpreise und Pässe anerkannt. Es gibt aber eine verbesserte Verkaufbarkeit von Vor- und Nachläufen auf http://www.bahn.de/, sodass deutsche Kunden hier weiterhin günstige Fahrscheine für Nightjetverbindungen auch online kaufen können.

    Bis zum 9.6.2018 sollte also alles möglich sein. Das Reisebüro soll mal nachhaken - oder bucht woanders, zum Beispiel bei Gleisnost in Freiburg im Breisgau. ;)


    Die ÖBB sind durchaus offen für Erweiterungen des Netzes. In drei Jahren bekommen die rund 90 neue Wagen für den Italienverkehr geliefert und können dann eine etwa gleichgroße Stückzahl auf anderen Strecken einsetzen. Ich predige allen: Schreibt die an und erwähnt gegebenenfalls und passenderweise auch den Wunsch, Fahrräder mitzunehmen. Das haben die noch nicht so richtig auf dem Zettel.

    Noch ein Artikel dazu:

    Im Original steht »Velowege«. Das ist in der Schweiz, so wie ich es mitbekommen habe, der Oberbegriff für Sonderpisten inclusive Fahrradspuren.
    Das angesprochene Problem besteht darin, dass »immer da, wo es eng wird«, die Sonderspuren wegfallen. Kurz vor der Kreuzung, der Einmündung oder dem Kreisverkehr sollen die Radfahrer sich in den Autostau einfädeln, anstatt nach vorne durchfahren zu können.


    »Wo besteht denn Ihrer Meinung nach der grösste Handlungsbedarf? An Kreuzungen. Eigentlich überall, wo es einen Kampf um Fläche gibt, stehen die Velos in Zürich immer hinten an. Dem liegt ein veraltetes Mischverkehr-Konzept zugrunde, von dem man zu lange nicht los gekommen ist.«

    »Der Masterplan Velo ist auf das Jahr 2025 ausgelegt. Ist das nicht etwas langfristig geplant? Zehn Jahre für den Bau von zusätzlichen Fahrradstreifen? Und das Ziel, den Veloverkehr zu fördern ist ja nichts Neues, sondern schon lange ein Ziel der Stadtregierung. Warum dauert das so lange, bis Zürich velofreundlich wird?«
    »Wo eine einfache Markierung von Radstreifen möglich ist, sind diese vorhanden. Die noch vorhandenen Lücken im Veloroutennetz bedingen aufwändigere Bauprojekte.«

    Lufthansa fliegt 4x am Tag Frankfurt-Friedrichshafen und zurück. Direktverbindungen nach Hamburg mit Intersky und VLM waren glaube ich einmal morgens, einmal abends. Leider sind die pleitegegangen. Oder vielleicht ist es auch gut so (nicht für mich persönlich). Lufthansa hat nun das fast vollständige Monopol in Deutschland, das macht sich auch in den Preisen deutlich bemerkbar, weswegen zumindest ich seltener fliege.
    Wäre wenn dann über Augsburg und Ankunft 09:55 (Auf der Strecke Kempten-Hergatz werd ich Seekrank). Da bin ich dann aber insgesamt über 14 Stunden unterwegs, auch wenn ich die Hälfte davon schlafe. Sollte ich vielleicht trotzdem mal probieren. Trotz Einzelkabine schlägt das die Lufthansa im Moment preislich bei Weitem.
    Rückfahrt wäre nicht so toll, 23:30 in Augsburg. Viel zu spät.

    Danke, da bist Du genau bei dem Thema, weshalb ich am Montag in Bonn war: Welche Alternativen muss es geben, damit man nicht (mehr [so viel]) fliegt. Preis, Komfort, Zuverlässigkeit, einfaches Buchen ...
    Beim Streckenausbau wirst Du nicht mehr viel rausholen können, vielleicht 20 Minuten zwischen Hamburg und Hannover, 10 Minuten verschenkte Fahrzeit zwischen Hannover und Würzburg (der Fahrplan wurde etwas gelockert, um die Verspätungen zu verringern), dann 20 Minuten zwischen Würzburg und Nürnberg und dann natürlich die noch aus "Kini's Zeiten" stammende Streckenführung südlich von Augsburg und München ...

    Ich fahre am Freitag nach Südfrankreich. 21 Stunden für 1.315 km Luftlinie inclusive 3 Stunden nächtliches Warten in Bern, denn es gibt ja keinen Nachtzug mehr von Strasbourg (oder gar Frankfurt) nach Port Bou* bzw., was jetzt locker zu schaffen wäre, von Frankfurt nach Barcelona*. Mein einziger Trost: Mit dem Flugzeug hätte ich es nicht schneller geschafft, denn bei Variante A (Bremen - Paris CDG am Freitag, Paris Orly - Perpignan am Samstag) wäre ich nicht rechtzeitig nach Bremen gekommen, und bei Variante B (Hamburg - Montpellier am Freitagabend) wäre ich dort gestrandet.

    * Wir arbeiten dran. Natürlich mit großem Fahrradabteil. ;)

    Dann probier ruhig mal den Nachtzug! ;)