Beiträge von Fahrbahnradler

    Schön auch dieser Satz aus dem Standardbaukasten:

    »Offenbar übersah er dabei die für ihn Rotlicht zeigende Lichtzeichenanlage an der Einmündung Nedderfeld.«

    Die Formulierung »Offenbar missachtete er ...« scheint tabu zu sein.

    Übersehen werden ja auch Gelenkbusse, Straßenbahnen (nicht in Hamburg) und Panzer ...

    Ich habe den im Artikel erwähnten ACE-Pressesprecher angemailt und um Auskunft gebeten, ob die - auch von TSP-Lesern beanstandeten - Sätze von ihm oder vom Journalisten stammen. Außerdem habe ich ihn nach der baulichen Anlage der betroffenen Kreuzungen gefragt, insbesondere wie dort die Beampelung für Radfahrer aussieht - unter Verweis darauf, dass ich als ACE-Mitglied in der Mitgliederzeitschrift mehrfach erschreckende Unkenntnis des ACE über die Verkehrsregeln bezüglich Radfahrern festgestellt habe und mir vorstellen könnte, dass die Ehrenamtlichen die Fußgängerampeln gewertet haben, während der Radfahrer sich mangels Radfahrampel nach der Fahrbahnampel richtete.

    Heute früh (Sonntagmorgen!!!) um 7:41 Uhr war die Antwort da.

    Zitat

    Aus der beigefügten PM des ACE vom 06.07.18 können Sie den Wortlaut meines Zitates entnehmen. Ich habe ausgeführt, daß 27 Prozent der Radfahrer nicht regelkonform gefahren sind, bei den Autofahrern waren es deutlich mehr. Die 10 Prozent "Rotlichtfälle" bei Radfahrern sind eine Teilmenge der Gesamtverstöße ( 27 Prozent ), sodaß die Aussage das Kontrollergebnis richtig wertet. Die verkürzte Aussage im TAGESSPIEGEL kann zu Irritationen führen, da die Aussage zu den Autofahrern nicht auf die Gesamtfehlerquote Bezug nimmt, sondern auf die 10 Prozent Rotlichtverstöße der Radfahrer. Dieses ist aus der beigefügten ACE-Pressemitteilung jedoch nicht zu entnehmen.

    Und hier der Wortlaut der Presseerklärung. Ich hatte es geahnt: Es werden die Verstöße der Radfahrer aufgelistet, mit dem schlimmsten Radfahrerverstoß am Ende. Dann kommt »Und die Autofahrer sind noch schlimmer, denn ...« Und der TSP nimmt die Einladung zur Verkürzung dankend an.

    Krass:

    »Bei den Fahrradfahrern registrierten sie, wie häufig diese beim Queren der Kreuzung den Fußgängerüberweg anstatt der Straße nutzten bzw. ob sie trotz eines vorhandenen Radwegs auf der Straße fuhren.«

    Von benutzungspflichtig steht da nix. Und »Straße« statt »Fahrbahn« ...

    Hier noch mal ein besonders schönes Beispiel des so genannten Framings, was ja als Fachbegriff spätestens seit dem Aufstieg der AfD und der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten die Runde macht: Hälfte der Autofahrer schaut nicht beim Abbiegen

    Ich habe den im Artikel erwähnten ACE-Pressesprecher angemailt und um Auskunft gebeten, ob die - auch von TSP-Lesern beanstandeten - Sätze von ihm oder vom Journalisten stammen. Außerdem habe ich ihn nach der baulichen Anlage der betroffenen Kreuzungen gefragt, insbesondere wie dort die Beampelung für Radfahrer aussieht - unter Verweis darauf, dass ich als ACE-Mitglied in der Mitgliederzeitschrift mehrfach erschreckende Unkenntnis des ACE über die Verkehrsregeln bezüglich Radfahrern festgestellt habe und mir vorstellen könnte, dass die Ehrenamtlichen die Fußgängerampeln gewertet haben, während der Radfahrer sich mangels Radfahrampel nach der Fahrbahnampel richtete.

    Die zugrunde liegende Idee ist in diesem Satz zu finden:

    Muss nicht jeder, der begeistert einem Hobby nachgeht, ob Golfer, Angler oder Radler, sich den Gegebenheiten anpassen, die er vorfindet

    Das Rad wird halt nicht als Verkehrsmittel, sondern als Hobby und Luxus angesehen. Die Kommentare sind allerdings ganz lesenswert.

    So ist es. Wohingegen der Autofahrer sich bei seinem Ho - äh, hochwichtigen Tun - nicht den Gegebenheiten anpassen muss, die er vorfindet (Radweg, Gehweg, Parkverbot, Tempo 30 ...), sondern sich benehmen darf wie es ihm passt.

    Wen oder was soll der Poller auf dem ersten Bild schützen? Da passt ein Auto doch auch bildrechts vorbei.

    Ich vermute, es handelt sich um eine Einbahnstraße (siehe das am rechten Rand des Fotos = in Fahrtrichtung linke Straßenseite geparkte Auto), so dass man nur das Kurvenschneiden der einbiegenden Autos verhindern muss.

    Den hat man in Belgien schon mal auf den Arm genommen, als er ein Musikinstrumentenmuseum oder sowas besuchte und dort das nach seinem Erfinder Adolphe Sax benannte Instrument (das Clinton übrigens spielen kann) ihm mit den Worten vorgestellt wurde: »This is an instrument of Sax.«

    Fahrbahnradler: Soll eine Straftat jetzt okay sein, nur weil nichts dabei passiert ist?

    Als Rosa Parks am 1. Dezember 1955 in Montgomery, Alabama ihren Platz im Bus nicht räumte, beging sie damit eine Straftat. Ich nehme an, der Rest der Geschichte ist bekannt.

    Dass wir hier als Bürger einer Republik sitzen und nicht etwa als Leibeigene für Fürsten schuften, verdanken wir vielen Straftaten.