Beiträge von Fahrbahnradler

    2. Ohne das Teil wäre ja evtl. Platz für eine Fahrspur mehr, so ganz unrichtig ist das nicht ...

    Wenn die Behörde beschließt, eine vierspurige Straße zu bauen, dann soll sich kein Autofahrer darüber beschweren, wenn durch zusätzliche Radstreifen links und rechts die vier Spuren radfrei gehalten werden. Denn auf seinen Einwand, man hätte sonst eine sechsspurige Straße bauen können, könnte die Behörde antworten: »Wollten wir aber nicht.«

    Und sie könnte etwas polemisch zurückgeben: »Wollen Sie auch gegen die geringe Zahl an Parkplätze in der Hamburger Innenstadt mit dem Argument klagen, man hätte ja die Alster zuschütten können, um dort Parkplätze einzurichten?«

    Das ist leider auch das was ich oft aus meinem Bekanntenkreis höre:

    "Auf der Straße werde ich von hinten überfahren und kann nicht mal was dagegen tun. Auf meinem Radweg halte ich zur Not lieber an jeder Kreuzung an und schaue das frei ist" <X

    ... und signalisiere damit den Autofahrern, dass Radfahrer minderwertig sind und niemals Vorfahrt haben, so dass Autofahrer schwungvoll abbiegen können.

    Wetten, dass jemand, der unbeabsichtigt (!) mit einem auf dem Flohmarkt gekauften Gegenstand beim Benutzen des Rest-Gehweges zig Autos beschädigt, wegen Sachbeschädigung belangt würde (anders als es in der Diskussion um den Betonstaubproduzenten über selbigen zu lesen war) und teurer wegkäme als der Autofahrer, der mit Tempo 74 über eine Busspur am Stau vorbeibretterte und ein kleines Kind totgefahren hat, das sich von der Hand seiner Mutter losgerissen hatte (40 Tagessätze à 5 Euro)?

    Mich faszinieren ja in dem Zusammenhang auch die kognitiven Dissonanzen. Es ist ja so, dass (leider) permanent in der Presse von tödlichen Rechtsabbiegeunfällen oder auch sonstigen schweren Unfällen im direkten Zusammenhang mit Radwegen berichtet wird. Aber die Leute wollen einfach nicht 1 + 1 zusammenzählen... :| Warum haben sie vor dem (extrem seltenen) Überfahrenwerden von Hinten trotz allem weiterhin deutlich mehr Angst, als vorm Zermalmtwerden auf einer Furt eines "sich sicher anfühlenden" Radwegs...!?

    Meine These: nach Ansicht der Leser/Hörer/Internetnutzer werden die Opfer nicht »auf dem Radweg« überfahren, sondern »auf der Straße«.

    Das ist aber logisch: Die sollen doch als Vorbilder für andere Autofahrer dienen: »Guckt mal, wenn Schulzes ihren Polo stehenlassen können, dann können wir das doch auch!« Ein Niemals-Autobesitzer kann für die kein Vorbild sein.

    Street Credibility, könnte man sagen.

    Suchtbeauftragter in einem Unternehmen kann nur jemand sein, der von einer Sucht losgekommen ist. Wegen der Glaubwürdigkeit.

    So isses halt.

    :?:

    Genauso wie manche Politiker und Entscheider, von denen viele immer noch das Fahrrad von den Fahrbahnen verbannen wollen, um den Autoverkehr zu begünstigen.

    So richtig viel Ahnung scheint man auch freitags nicht zu haben.

    Was schreibt man, wenn man besser Bedingungen für das Fahrrad haben möchte, aber keine separierten Radwege deutscher Bauart? Mir fällt da als allererstes der Begriff »Fahrradinfrastruktur« ein. Das ist meines Erachtens der Oberbegriff für Verbesserungen zwischen den Bordsteinen (Fahrradstraße, Fahrradstreifen, Schutzstreifen, Protected Bike Lane ...), Radschnellwege, meinetwegen auch ein paar Hochbordkonstruktionen, dazu Ampelschaltungen, Vorfahrtregelungen, Brücken, ...

    Ähhhh...und die Polizei ermittelt wegen Unfallflucht? Unfall - Substantiv, maskulin - den normalen Ablauf von etwas plötzlich unterbrechender Vorfall, ungewolltes Ereignis.

    Mit einem Transporter in Menschenmengen fahren gilt anderswo als Terroranschlag.

    Irgendwo gab es mal eine Karikatur, auf der eine Art »Sprachregelungskärtchen« der Polizei zu sehen war. Helle Hautfarbe = verwirrter Einzeltäter; dunkle Hautfarbe = Terrorist. Und hätte der Transporterfahrer womöglich »Allahu Akbar« gerufen wie (angeblich!) die Fußgänger im Kölner Bahnhof ...

    Malte, wenn Du bisher nicht wusstest, warum die Polizei so komisch auf Dich reagiert - Du bist nicht der einzige mit diesem Namen:

    »Hamburger Polizei Journal« (sic) Ausgabe 5/2018, Seite 44

    Ich finde den Artikel gerade Mist.

    Ob das Fahrzeug legal ist oder nicht spielt doch zunächst für die zivilrechtlichen Ansprüche keinerlei Rolle. Dafür ist die Haftpflichtversicherung da, die zahlt bei fahrlässigem Verhalten. Wenn der Dame jetzt wegen eines "illegalen" Verkehrsmittels ein Verfahren bevor steht kann sich die Versicherung in sehr vielen Fällen erst einmal entspannt zurück lehnen. Dann ist die grobe Fahrlässigkeit ausgeschlossen, dir Zahlung an den Jungen erst mal offen und falls sie doch zahlen müssten würden sie sich später an die Dame für einen Regress wenden.

    Dazu kommen dann 3 Euro fuffzich als Strafe. Das nützt im Verkehr niemandem. In keiner Form.

    Unnöriger Bürokratischer Mist. Das geht in Schweden/Dänemark so viel einfacher...

    Ich habe eine Privathaftpflicht mit Aufpreis abgeschlossen, damit sie einspringt, wenn die Gegenseite nicht zahlt. Ich muss mal ins Kleingedruckte schauen, ob damit nur "hat keine Versicherung" oder auch "es war Vorsatz bzw. Versicherung ist ausgeschlossen" gemeint ist ...

    Frisch erschienen:

    Klaus Gietinger: »Vollbremsung. Warum das Auto keine Zukunft hat und wir trotzdem weiterkommen«.

    Zitat

    Der Planet ist nicht in Gefahr, aber die Menschen auf ihm. Die Klimakatastrophe und unser Dreck könnten ihn unbewohnbar machen. Deswegen ist die »Verkehrswende« in aller Munde. Doch wie eine solche Wende aussehen soll, ist Pudding – oder besser Gummi –, genauso wie das Wort »Nachhaltigkeit«. Während Schülerinnen weltweit auf die Straße gehen, an den »Fridays for Future«, von der protestantischen Physikerin Merkel gelobt, von der katholischen deutschnationalen Kramp-Karrenbauer und dem katholischen Ex-Maoisten Kretschmann verhöhnt, sich Diesel- und Klimagate aber nicht verdrängen lassen, peitscht die gleiche Frau Merkel als Bundeskanzlerin Gesetze durch den Bundestag, die Grenzwerte entwerten, hält den USA vor, sie seien mit ihren Grenzwerten zu streng, telefoniert mit den Alkoholjunkie Junker – und der weicht zusätzlich europaweit alles auf, was die Autolobby, das Drogenkartell, aufgeweicht haben möchte. Und die CDU droht denen, die ihren Finger auf die Wunde legen wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit der Entziehung der Gemeinnützigkeit – und das ist gemeingefährlich, ja tödlich. Gleichzeitig findet der aktuelle Verkehrsminister, der seinen Doktor mobil in Prag erworben und sich dann dabei freiwillig ausgebremst hat, Lungenärzte mit Rechenschwäche, die von Dermatologie keine Ahnung haben und schon bei Sauerbruch durchs Examen geflogen wären, super, hält ein Tempolimit auf der Autobahn »gegen den gesunden Menschenverstand« und bietet als Mobilitätsalternative das autonome Flugtaxi an. Sollte er einen ganz guten Tag haben, weiß er noch eine Lösung: »Mehr Güter von der Straße auf die Schiene.« Ein Satz, den bislang jeder Verkehrsminister von sich gegeben und keine Taten hat folgen lassen, genauso wie praktisch jeder Politiker seit 60 Jahren links blinkt, für mehr öffentlichen Verkehr ist, aber dann rechts abbiegt, Auto fährt und das Auto fördert, subventioniert und dem Autokartell in den Auspuff kriecht, wo es nur geht. Doch die Zeit ist reif. Das Auto ist eine Massenvernichtungswaffe, es tötet jährlich Millionen Menschen, zerstört die Umwelt und die Atmosphäre und entwickelt sich zum Klimakiller Nr. 1. Schuld daran ist eine allmächtige Autoindustrie, die zwar von Krise zu Krise stolpert, aber hinterher – unter Verkündung von Scheinalternativen – den jährlichen Ausstoß an Autos von Mal zu Mal erhöht. Die Welt wird zugemüllt mit Kfz, die sich Tod und Verderben bringend über die ganze Welt verbreiten. Autofahren macht süchtig. Wir sind die Junkies. Und die Konzerne, die Regierungen, die Verkehrs- und Umweltminister sowie große Teile der Medien bilden ein Drogenkartell, das uns an der langen Leine der motorisierten angeblich individuellen Mobilität hält. Wollen wir nicht an die Wand fahren, ist es Zeit für eine Vollbremsung. Nie war der Moment günstiger: Dieselgate, Feinstaub-, Stickstoffgate, drohende Klimakatastrophe und massenhaft Mikroplastik durch Reifenabrieb im Meer. Smog und Stau allüberall auf dem Globus. Es mehren sich die Zeichen, dass sich die Menschen, vor allem die jungen in den Ballungsräumen, dies nicht mehr gefallen lassen: Schüler schwänzen die Schule, um den Planeten zu retten – das Auto ist für sie kein Fetisch mehr. Das Buch „Vollbremsung“ zeigt, wie wir weiterkommen, ohne so weiterzufahren. Wir brauchen keine Sonntagsreden – wir brauchen mehr als eine Verkehrswende, wir brauchen eine Verkehrsrevolution. Niemandem wird dabei das Auto weggenommen, aber in 20 Jahren bräuchte niemand mehr eines oder nur ganz wenige Menschen – und dann bestimmt nicht die Reichen. Das Buch befasst sich zentral mit Deutschland, seinen Autokonzernen, die mächtigsten der Welt, die unter anderem 80 Prozent des Premium-Pkw-Marktes beherrschen und die nicht nur beim Autokonsum weltweit Vorbild sind, sondern auch federführend beim Stau, bei der Umweltverschmutzung, bei Dieselgate – Köln, Stuttgart zählen zu den schmutzigsten Autostädten der Welt – und beim Verhindern von Maßnahmen gegen den menschenfeindlichen Autoverkehr. Am deutschen Autowesen soll die Welt genesen, doch sie wird daran krank und immer kränker, wenn wir nicht eingreifen. Eine wirkliche Wende in Deutschland und der EU, dem zweitgrößten Autoproduzenten der Erde, hätte eine extrem heilende Wirkung in der ganzen Welt. Mobil ohne Auto, aber mit viel Spaß und Fortkommen, ohne immer weiter wegzumüssen, ist das Gebot der Stunde. Steigen Sie ein, springen Sie auf, gehen Sie Ihren Weg!"