Hatte gestern ein unangenehmes Erlebnis mit Feindkontakt.
An einer baustellenbedingt verengten Straße bin ich (in korrekter Fahrtrichtung) durch die nur noch in einer Richtung befahrbare Restgasse gefahren, als ein in verkehrter Richtung entgegen
eingefahrener BMW mit hoher Geschwindigkeit auf mich zukam, abbremste und als ich mit einem Bein auf dem Bordstein gehalten hatte zügig weiterfuhr. Dabei berührte sein Fahrzeug wohl mein linkes Pedal, zumindest fühlte sich das Ruckeln am Rad so an und das Geräusch passte auch. Hatte der ein Glück, dass ich nicht mehr die Klickpedale aus Stahl dran hatte sondern nur so weiche Kunststoff-Dinger!
Ich war völlig schockiert, wie hemmungslos der Fahrer sich da durchboxte.
Da er unmittelbar danach in ein Parkhaus einfuhr, konnte ich ihm folgen und darauf hinweisen, dass er gerade versucht hatte, mein Rad umzuschubsen. Er stammelte etwas davon, dass er sehr in Eile sei und es ihm leid tue - aber so richtig echt wirkte das nicht.
Dann telefonierte er kurz, und während er noch das Smartphone in der Hand hielt machte er kehrt und fuhr wieder aus der Parkhauseinfahrt heraus - diesmal in der richtigen Richtung durch die Baustellengasse.
Da es von dem Vorfall ein Video gibt (weiß im Nachhinein gar nicht mehr, ob ich da wirklich schon geahnt habe, dass es Probleme geben könnte, als ich die Aufnahme startete), hätte ich eine komfortable Beweislage, um dem Fahrer Verstöße gegen mindestens ein Vz 209, ein Vz 250
und ein Vz 267
zusätzlich zu dem Unfall mit versuchter Unfallflucht nachzuweisen - und das Handy am Steuer ist vielleicht auch gerade noch erkennbar.
Trotzdem hadere ich noch damit, Anzeige zu erstatten.
An der Unfallstelle war ich auf dem einzigen Fahrstreifen entlang der Baustelle unterwegs. Direkt links davon hätte es einen durch wenige Leitbaken und eine durchgezogene gelbe Linie getrennten untermaßigen beiderseitigen Zweirichtungs-Behelfs-
-Geh-und-Radweg gegeben, der aber nur auf den linken Gehweg führt und mir nicht das Überqueren der nachfolgenden Kreuzung (ich wollte geradeaus weiter) ermöglicht hätte. Das gibt bestimmt eine lustige Diskussion darüber, ob ich da hätte fahren sollen/dürfen, vor der ich mich allerdings nicht fürchte.
Was würdet Ihr tun? Einen Schnaps trinken und die Sache verdrängen? Oder nachhaken und Anzeige mit ein paar einschlägigen Tatbeständen?