Beiträge von TheK

    Hatten die Briten das nicht so gemacht? Tempolimits quer durch leicht gesenkt, so dass die Leute de facto die alten endlich mal einhalten? Allerdings wirkt der Ansatz "30 dranschreiben, damit auch die Arschlöcher höchstens 50 fahren" auch irgendwie wie eine Kapitulation vor der allgemeinen Gleichgültigkeit.

    Ansonsten gefällt mir aber auch der Ansatz über das Straßendesign – oder wie es jemand von der Stadt hier ausdrückte: "Das wirksamste Tempolimit ist die Angst der Autofahrer vor einer Beule".

    Deshalb finde ich den nicht benutzungspflichtigen Geh- und Radweg so charmant, weil ich die „Rücksicht auf Fußgänger“ für mich so interpretiere, dass sobald Fußgänger da latschen, Schritttempo angesagt ist und ansonsten halt nicht, was für mich einfach realitätsnäher ist.

    So handhabt in der Praxis ja auch jeder die freigegebenen Gehwege. Die einzigen, die was dagegen haben, sind Autofahrer, die Angst haben, es würden den Radverkehr nicht genug behindern.

    Ansonsten, ist natürlich richtig, wenn man erwartet, dass die Fußgänger Platz machen, muss der Platz auch da sein – in der Hinsicht braucht es auch gerade für Ortsdurchfahrten auf Dörfern endlich mal einen vernünftigen Standard. Kann man ja in die Niederlande gucken: Eine Seite reiner Gehweg, andere Seite ein SEHR breiter Radweg "Fußgänger frei" (bei 4 m fährt man problemlos im Bogen um die rum). Und wenn der Platz nicht reicht, dann eben 30+Fahrbahnradeln.

    Die ganze Diskussion gäbe es nicht, wenn man [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] nicht völlig realitätsfremd ("IMMER Schrittgeschwindigkeit") definierten würde. Absolut niemand fährt so langsam, wenn da kein Fußgänger in der Nähe ist oder irgendwo raus kommen kann.

    "nur" ist aber bei Umfang und Alter des Hamburger Radwegenetzes sicher sehr relativ. Und ob man für irgendwelche 70 Jahre alten Radwege, deren Benutzungspflicht ein absoluter No-Brainer ist (weil die Belastungsniveau 4 "Nachtruhe" nennen) je eine geschrieben hat, wäre dann auch spannend :)

    Wenn dabei kein Match auftritt, werden hinterher alle Verkehrszeichen eingesammelt, für die es keine rechtskräftige Anordnung gibt, oder die Behörde setzt sich hin und schreibt die Anordnungen für alle Verkehrszeichen, die bleiben sollen.

    Und auch andersherum, was irgendwo fehlt. Wenn da ein Zweirichtungs-Radweg läuft, ist ein [Zusazzeichen 1000-32] über dem [Zeichen 205] nunmal nicht optional.

    Müsste da nicht jetzt sogar [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] stehen, um die Benutzungspflicht zu beenden? Und das hier eben andersrum (und sinniger Weise so, dass man es in südlicher Richtung auch sehen kann).

    Spannend ja auch, wo genau die Leute gerade auf den Aufnahmen da stehen… #142 wäre kein Problem, #146 kein Problem (steht sogar selbst direkt am Haus)… Aber bei #144 biste halt im Weg wenn du deinen scheiß Schottergarten vor der Tür willst.

    #150 das gleiche: Einen Meter weiter vorfahren und es wäre egal – aber nein, man muss so stehen, dass es eng ist.

    Die Aberkennung des Führerscheins (darf er meinetwegen irgendwann nach einem psychologischen Eignungstest neu machen…) würde ich nicht als Teil der Strafe werten, sondern als Schutz der Gesellschaft wegen offenbar geistiger Verwirrtheit: "Er habe die Ampel vor seinem „geistigen Auge auf Grün umschalten sehen“."

    Ob 80 oder 100 auf gut ausgebauten Landstraßen ist noch das kleinere Problem. Die ganzen Nebenstraßen sind oft nichtmal dafür geeignet, trotzdem versucht's aber (bisher völlig legal!) immer mal wieder jemand mit 100. Durch die Art wie "Unfallschwerpunkte" definiert sind, fällt das auch nicht auf: Weil diese rein über die absolute Unfallzahl gehen, misst man damit nicht gefährliche Straßen sondern einfach nur hohes Verkehrsaufkommen.

    Naja, da ist "Radweg Ende" und daneben "Gehweg" (ohne Ende), also eigentlich ist das eindeutig. Es ist völlig bescheuert und zeugt von "wie können wir die Radfahrer behindern", aber mehr auch nicht. Auf Gehwegen darf man nämlich nicht radeln, außer es ist ausdrücklich erlaubt – deswegen gibt es ja die Diskussion, wie man einen [Zeichen 240] ohne Benutzungspflicht machen kann.

    Angebotsradwege (die in der Tat kein Schild brauchen) sind dagegen mehr oder weniger klar erkennbar eine weitere Fläche _neben_ dem Gehweg.

    Ne, das Ding hier hat schon in den 70ern nicht den Normen entsprochen (1m, Engstellen 80 cm für den Radweg; 1.5 m für den Gehweg) und die Radfahrer _rechts_ schon gar nicht… Insofern ist die Aufhebung der Teilung schon richtig – nur warum man hier kein "Gehweg, Radfahrer frei" macht, ist mir ein Rätsel. Das [Zeichen 240] egal ob als Schild (mit Benutzungspflicht) oder Piktogramm (dann ohne) ist da geeignet, wo es de facto "Radweg, Fußgänger frei" bedeutet, sprich Fußgänger die *klare* Minderheit sind (allem voran außerorts).

    Guck mal zweites Bild weiter hinten – die Trennung ist nicht von Dauer. Und das Gesamtkunstwerk dürfte stellenweise nichtmal 2 Meter breit sein, da ist also "nebeneinander" recht theoretisch.

    Die Lösung ist doch ganz einfach: »Radweg Ende« bedeutet, dass ab dieser Stelle wieder mit Fußgängern auf der Piste zu rechnen ist. Aus einem Refugium ("Bikes only") wechselt man dort also in einen "Shared Space".

    Du vergisst, dass das in Bayern ist – also muss man einen Weg finden, der möglichst umständlich reguliert ist und zum anderen den Radverkehr maximal einbremst… Radweg bis an die Fahrbahn führen und Zebrastreifen drüber wäre doch zu einfach. :/

    🤦

    Vor allem lässt das riesige "Radweg Ende" ahnen, dass die das Problem schon bemerkt haben, es aber offenbar gar nicht im Sinne der Radfahrer abstellen WOLLEN…

    Aber sind da jetzt echt in den drei Wochen 50.000 Leute lang geradelt, oder stellt das Ding irgendwelche Hochrechnungen an?

    Interessante Frage, ob der rote Streifen dazu zählt – von dem Mülleimer her wohl weniger. Aber andererseits wäre der Sicherheitstrennstreifen auch ohne bei weitem erfüllt, immerhin parkt da ja keiner. Der Unterschied ist im Endeffekt, ob man Lastenräder jederzeit überholen kann (punktuell geht das auch auf weitaus engeren Radwegen).

    Bezüglich der Breite ist die Benutzungspflicht ohnehin die einzige Stelle, wo man irgendeine Norm mal erzwingen kann – und wenn das nicht erfüllt ist, lässt man's eben. Insofern geht es wahrscheinlich eher darum, Radfahrer anzulocken. Allerdings scheinen mir an der Stelle eh öfters die Autos auf der Fahrbahn (stauend) im Weg zu stehen, da geht das eh fast von alleine :)