Beiträge von DMHH

    Aus der Antwort der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zum Thema "Bettelampeln" (Drs 20-1865.1)

    Sachverhaltsschilderung der CDU:

    Zitat

    Der Bezirk Wandsbek weist eine Reihe von Bettelampelanlagen auf.

    Bei diesen Ampeln wechselt das Signal erst dann, wenn ein Fußgänger oder Radfahrer den Taster an dem Ampelmast drückt.
    Bei normalen Ampeln wechseln die Signale je nach Intervall.
    Mit Hilfe dieser Anlagen soll die Umwelt geschont werden, da Autos auf diese Weise nicht unnötig mit laufenden Motoren warten müssen.
    Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

    [...]

    Zitat

    4.)Ist die Inbetriebnahme von weiteren Bettelampeln angedacht? Wenn ja, welche und mit welcher Begründung?

    Und nun die Antwort der BWVI:

    Zitat

    Es ist beabsichtigt an der Ampelanlagen Tonndorfer Hauptstraße/ Jenfelder Allee auch Signalprogramme vorzusehen, an denen der Fuß- und Radverkehr nicht immer automatisch mit dem parallelen Kfz-Verkehr Grün erhält. Vor dem Hintergrund komplexer Verkehrsabläufe ist es zum Nutzen aller Verkehrsteilnehmer an dieser Lichtsignalanlage sinnvoll, flexible Verkehrssteuerungen vorzusehen, die vorausschauend auf die unterschiedlichen Verkehrsverhältnisse einstellt werden können. Dadurch kann der Verkehrsfluss in den umliegenden Straßen optimiert werden. Die positiven Auswirkungen sind eine Minimierung der Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer, sowie ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz durch die Reduzierung der Umweltbelastungen.


    Geil, oder?
    Zusammengefasst sagt das aus: Radfahrer und Fußgänger erhalten nicht immer automatisch grün. Solche Ampelschaltungen sind aber zum Nutzen aller(!!!) Verkehrsteilnehmer. Die Wartezeit aller(!!!) Verkehrsteilnehmer wird minimiert.

    Diese Antwort ist nur dann wahr, wenn die Definition
    Verkehr = motorisierte Fortbewegung auf der Fahrbahn
    gilt.
    Denn die angedachten und auch bereits vorhandenen Bettelampeln befinden sich teilweise an Straßen mit B-Pflicht!

    Müsste man mal überlegen, ob das nicht auch ein Argument gegen die B-Pflicht ist. Ein Straßenbegleitender Radweg soll über die selben Vorfahrtsrechte wie die Fahrbahn verfügen. Weshalb ja in der Regel eben so kleine [Zeichen 205] an Radwegen eigentlich der B-Pflicht widersprechen.
    Analog müsste man das doch auch für Bettelampeln sehen. Wo der Fahrbahnverkehr freie Fahrt hat, muss ich auf dem Radweg in jedem Falle anhalten. Im blödesten Falle auch einen kompletten Umlauf warten, weil ich 2Sek zu spät da war...

    "kurz: ich als Radfahrer fühle mich an dieser Stelle auf der Fahrbahn sicherer aufgehoben."

    Was irgendwie bedeutet, dass Du Dich ohne Baustelle samt Begleiterscheinungen auf dem Radweg sicherer fühlst... :whistling:

    hm. stimmt. beim nächsten Mal werde ich das umformulieren.
    Allerdings kann man im Heidenkampsweg gegen die RWBP kaum argumentieren. Immerhin gilt da zHg60. Und dort ist dann natürlich ein Radweg mit BPflicht zwingend vorgeschrieben. Bevor man den also rechtlich angehen kann, müsste man gegen die Erhöhung des innerörtlichen T60 vorgehen.
    Und: die Radwege sind dort tatsächlich mal annähernd VwV-StVO-konform.

    Ich schwanke zwischen Ungläubigkeit und Resignation.


    Mittwoch Nachmittag, 16.12.2015

    und weiter hinten am Ende dann:

    Na gut, flauschige freundliche eMail an die StVB PK41.


    Zitat

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    im Heidenkampsweg auf Höhe Hausnummer 45 ist der Seitenstreifen/die Parkbucht gesperrt und wird für die Baumaßnahmen im Gebäude als Lagerplatz genutzt.
    Leider wird dabei der benutzungspflichtige Radweg mittlerweile derart in Anspruch genommen, dass es in meinen Augen gefährlich wird.

    • der Radweg wird auf teilweise weniger als 50% seiner "Breite" eingeengt.
    • es wird versucht, dies mit Warnbaken kenntlich zu machen, die allerdings weder auf Geh- noch auf Radwegen zulässig sind
    • es ragen die Bauzaunelemente in den Radweg, so dass Radfahrer hier Gefahr laufen, mit dem Lenker "hängenzubleiben" und zu stürzen
    • auch diese Bauzaunelemente sind als Bau- /Arbeitsstellenabsicherung so nicht zulässig. Aus gutem Grunde.
    • die VZ, die die temporäre HVZ beenden, sind mittlerweile samt Träger und Fuß auf den Radweg gewandert.
    • diese VZ stehen dann auch quer zum Radweg, die Unterkante liegt deutlich unter den geforderten 2,20m Höhe neben Radwegen
    • Und geparkt wird dann auch noch außerhalb der gekennzeichneten Parkflächen.

    kurz: ich als Radfahrer fühle mich an dieser Stelle auf der Fahrbahn sicherer aufgehoben.
    Ich möchte Sie daher bitten, hier für eine sichere Umsetzung der hoffentlich erfolgten/beantragten VAO zu sorgen.


    Die Reaktion darauf:
    eine für mich vollkommen ausreichende, kurze Rückmeldung per eMail:

    Zitat von StVB

    Sehr geehrter [DMHH],

    die Einrichtungsfläche wird vom tätigen Gewerk gem. Anordnung wieder hergerichtet.

    Gut, gucken wir uns das am Tag der Zusage der ordnungsgemäßen Wiederherrichtung an.
    Donnerstag, 18.12.2015

    Gut. Also gleich nochmal eine eMail am Freitag früh.

    Gut, dass da Freitag nicht noch uuuunbedingt eine Reaktion kommt, ist ... wäre zwar erste Sahne, aber hey, geschenkt.

    Heute dann im Postfach:


    Ja und nu?
    Ich überleg ja fast, da einfach mal Strafanzeige gegen den Typen zu stellen.
    Was soll ich aber von der "Antwort" der StVB halten?
    ist das ein "ja mehr als darum bitten, dass die das ordentlich machen, können wir auch nicht"?
    oder ist das ein "Pobacken zusammenkneifen, ist nur noch für wenige Tage und da lohnt sich das nicht mehr."?

    Ich will nun dem Herrn von der StVB auch nicht uuuuuunbedingt ans Bein pinkeln, der ist in der Liste der freundlichen und kompetenten StVB-Mitarbeiter/Leiter/Verantwortlichen in den Top3. Muss man meiner Meinung nach nicht mehr Flurschaden hinterlassen, als unbedingt unabwendbar. Aber die schulterzuckende Haltung ohne Erläuterung verstimmt schon etwas.

    Einfüßige Aufstellung des Schildes verlangen, Unterkante 2,20m.
    Die Ausführung wie im Foto ist nicht zulässig. Warnbake nicht für Geh- und Radwege zulässig.
    Hindernisse sind nicht qua "wo denn sonst" auf dem Radweg aufzustellen.

    Alternativ kann auch der Lichtmast 4m vor der temp.Hinweistafel genutzt werden. Einfach Schild in 3m Höhe anflanschen, fertig.
    So, wie dort aufgestellt - never.

    Aber ich sag dir, was passiert:
    NICHTS

    maximal stellen sie einfach VZ.240 vor der Kurve auf, fertig.
    Dann kann sich die StVB auch auf den Passus berufen, dass Unterschreitung der Mindestmaße an Engstellen nämlich zumutbar und erlaubt sei.

    Hamburg, meine Perle!

    Wenn die Autofahrer nun endlich mal Kennzeichen-, Helm-, und Warnwestenpflicht bekämen, würde das rasen wohl aufhören!!!
    Die euphemistische Formulierung "flott" ist wirklich bezeichnend. Auch die erläuterten Geschwindigkeitsübertretungen sind lustig.
    85% der Autofahrer sind also 20m vor dem Ortsschild nicht schneller als 64,4km/h
    Soso. Also sind 15% doch schneller. Guck an.

    Wäre jetzt noch interessant, wie viele der 15%-Übertreter aus dem Ort selbst kommen.

    Es werden Gerichtsprozesse angeschoben, weil 150 Asylsuchende in einem Gebäude einquartiert werden sollen.
    Es wird mit allem gedroht, was dem Wutbürger in unserer demokratischen Gesellschaft zur Verfügung steht, wenn es um 1 Baum und 20 Parkplätze geht.

    Was passiert, wenn wir der "staugeplagten" Autofahrerschaft nun noch mind. 50% ihres Bewegungsraumes nehmen bzw. zum Teilen hernehmen, können wir uns ausmalen. Das endete in etwa so, als ob man statt T30-Zonen plötzlich Fußgängerzonen ausweisen würde.

    In der Vorstellung und auch im idealtypischen Ergebnis sind beide Vorschläge (Stadtbahn, FuZonen) attraktiv. Aber dazu wird es gegenwärtig nicht kommen.
    Und an dieser Stelle muss man überlegen, was man eigentlich erreichen will.

    Ich für meinen Teil finde eine finanziell aufwändige Transportvariante mit geringen Störgrößen und maximaler Geschwindigkeit sehr viel sinnhafter als eine finanziell günstige Variante, die langsamer weniger Menschen transportiert.
    Bei der U-Bahn wird es nur um Geld und marginal um Haltestellenkonflikte gehen.
    Bei der Stadtbahn wird die volle Wucht der Wutbürger zuschlagen. Resultat: Kostensteigerungen durch faule Kompromisse, Sonderwünsche, Zeitverzug.

    Und ganz ehrlich: Schwerin, Karlsruhe, Berlin - die Straßenbahnen machen es auch Fußgängern und Radfahrern nicht leicht.

    Daher meine Meinung, dass ich lieber x-Millionen für Tunnel ausgebe als über jeden laufenden Meter Stadtbahn einen 5-jährigen Prozess führen zu müssen.

    -> Dem Diktat des Autos kann man auch anders zu Leibe rücken. Gehwegparken verbieten, massiv kontrollieren, Spuren oder ganze Straßen nur für Busse freigeben...
    Den Effekt durch Gleise im Straßenkörper zu erreichen, wird auch nicht günstig.

    Der Vorteil der "flexibleren" Erweiterung des Streckennetzes einer Straßenbahn ist allerdings wirklich nicht von der Hand zu weisen.

    und erschütterungsärmer (besser verträglich für anliegende Altbausubstanz)

    Ernsthaft: welche Altbausubstanz?
    Winterhude, Uhlenhorst, Niendorf, Altona?

    30 Jahre abwarten, dann sind die letzten Gebäude, die den Krieg überlebt haben, abgerissen. Erhalten bleibt die nette Fassade davor, weil Sanierung unter Auflagen des Denkmalschutzes x-mal teurer wird.

    Stadtbahn wird günstiger. Aber nicht besser.
    Ich halte Investitionen in den Nahverkehr über oder unter dem Fahrbahnniveau für unabdingbar und enorm wichtig.

    Wird ein Massentransportmittel auf Fahrbahnniveau geführt, gibt es einfach einen weiteren Konkurrenten (Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer + StraBa) um begrenzte Fläche. Wer eine 1-Linien-Version baut und mit 10 bis 20min-Taktung plant, der wird immer darstellen können, dass die Zeitkonflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern sehr gering sind. klar. Alle 10min im Schnitt mal andere Ampelschaltung, um der StraBa die Querung der Kreuzung zu ermöglichen - kein Ding.

    Nur: Luft nach oben hat das bei der Taktung nicht. Die U-Bahn kann man theoretisch im 90sek-Takt durch die Schächte oder über Brücken jagen.
    Straßenbahn? Nee danke.

    U-Bahn ist ausfallsicherer. Person im Gleis. Rettungswageneinsatz. Polizeieinsatz. Manchmal auch Ast auf Gleis. gut, Bahnverkehr stockt dann, danach löpts wieder.

    Straßenbahn? Bei jedem Verkehrsunfall in direkter Nähe der Gleise, bei jedem Rückstau (durch Ampel, Unfall, whatever) auf der Straße oder einfach nur bei jedem Falschparker hakt's dann im System.

    Wenn sich aber eine Stadt das Leitbild "wachsende Stadt" verpasst, mehr Einwohner möchte, dies aber in der Fläche nicht möglich sein wird, muss man in absehbarer Zeit den Entschluss fassen, nach oben zu bauen. So sehr sich unsere Oberbaudirektoren bisher dagegen ausgesprochen haben, weil Sichtachsen, Kirchen, Tralala wichtig sind - da wird unter diesem Leitbild kein Weg dran vorbeiführen.
    Resultat wird sein: Mehr Einwohner auf gleicher Fläche. Mehr Leute mit ÖPNV zu transportieren. Daher: höhere Taktung nötig, die mit StraBa meiner Meinung nach langfristig nicht umsetzbar sein wird.

    Hamburg müsste endlich mal den Mut haben, auch noch weitere U-Bahnen zu bauen! Die U5 kann nur ein Anfang sein. Rahlstedt will angebunden sein, Wilhelmsburg, bald auch der Billebogen. Da muss _jetzt_ endlich mal geplant werden, wie das mit dem Verkehr zukünftig aussehen soll.
    Nur mehr Wohnungen bauen - da fährt der Karren vor die Wand. Denn ohne anständige AnBindung an ÖPNV werden wir bald wirklich zur Staustadt. Und dann isses zu spät, da noch eine Stadtbahn durchbauen zu wollen.

    Da das aber eine Einbahnstraße ist, können sich Fahrzeuge auf der restlichen Fahrbahn nicht begegnen. Dementsprechend halte ich die Passage für nicht relevant.
    Der Schutzstreifen ist doch gut, da er das mögliche Fahren entgegen der Einbahnstraße kenntlich macht.

    Gibts in Hamburg im Graumannsweg auch.
    Da kann man sich hinstellen und den Wahnsinn beobachten. Denn was glaubste, was ein Autofahrer macht, dem ein Radfahrer vor der Motorhaube rumfährt?
    Genau. Überholen. Über den Radfahrstreifen. Von vorn "kommt schon nichts, ist ja Einbahnstraße!" ... oder "ich kann das abschätzen"

    Ich finde so eine überfahrbare Lösung nicht gut. Da müsste eine bauliche Trennung hin.