Fahrt 2 am Sonntag, 02. Juni von Danzig nach Berlin und weiter von Berlin nach Hamburg.
um 07:27 fährt der EC pünktlich am Bahnsteig in Danzig ein. Blöde Umgewöhnung: in Polen wird nicht nur Abfahrtgleis, sondern auch Bahnsteig angegeben. "II 3" ist Bahnsteig 2, Gleis 3. Nicht andersrum 
Zum Glück am Abend vorher schonmal gecheckt. Sonst stünd ich da mit Reiserad und ohne Aufzug am falschen Gleise. 
Neben unseren beiden Rädern möchte noch ein Tandem mit. 
ein richtig langes Tandem.
Zugbegleitpersonal staunt nicht schlecht. Eigentümer probiert tatsächlich, das Lang-Rad in die Hängehalterung zu stopfen 
funktioniert prinzipiell - allerdings kommt dann niemand mehr durch. Also wirds einfach so in den Fahrradbereich gestellt und immerhin halbwegs vernünftig gesichert / befestigt.
Wer seine Fahrkarte vor Fahrtantritt kauft, bekommt wohl eine Platzreservierung zugeteilt. Blöd nur, dass die Reservierung an keinem(!) der Sitze angebracht ist. Auf meinem Sitz ... sitzt schon jemand. Ich weise höflich darauf hin, dass laut meiner Fahrkarte ich auf diesem Platz die Fahrt nach Berlin antreten dürfe.
Auf Englisch wird mit weisgemacht, dass die Sitzplatznummern alle um eine Reihe verschoben sind in diesem Zug. 
Ja klar, genau. Und wer dann statt meiner 25 eine 32 hat als Sitzplatznummer auf der Reservierung stehen hat, darf sich in die Fahrradhalterung einhängen, oder wie?
Platz machen wollte er dennoch nicht. Zugbegleitpersonal hat das dann geregelt. 
Ankunft in Berlin. oben.
Ich hab einen Anschlusszug nach HH 90min später gebucht. Schaden macht klug 
Meine Begleitung hatte einen Anschlusszug nach Halle/Erfurt 40min später gebucht.
Tja. Auf der Fahrt nach Berlin machten wir uns noch lustig, dass irgendwas kommen müsse, da die Fahrt zu glatt verlaufen ist.
Baustelle in Berlin, Tiefbahnhof wird quasi gar nicht mehr angefahren, fast alle Fernverkehrszüge laufen auf Gleis 13/14 oben ab. in enger Taktung. Und mit anderen Abfahrtszeiten.
Die alternativen Abfahrtzeiten sind schön auf einem Aufsteller in tabellarischer Form und Schriftgröße 12 aufgelistet. So richtig schlau werden wir nicht, auf der Übersichtstafel taucht der Zug nach Halle/Erfurt noch nicht auf...
Nachfrage ServicePoint. Jaja, der ICE nach Halle/Erfurt/München hat geänderte Abfahrtszeit. Heute schon um 13:27 statt 14:06.
Och mensch, wie gut, dass der EC aus Danzig so pünktlich war und um 13:24 ankam. 
Der ICE ist damit natürlich weg. Hurra.
Mein EC ist dann auch oben gefahren. Und auch zu früh. Aber ich war immerhin vorbereitet und hatte genug Zeit, das zu eruieren...
Oben am Bahnsteig zu Gleis 13/14 war natürlich die Hölle los. Und warum sollte man als wartender Passagier auch woanders stehen als mitten vor dem Zugang zum Aufzug?! Und wenn man schon warten muss, dann doch auch sinnvollerweise an den Engstellen des Bahnsteiges... 
Entgegenkommen der DB:
die haben oben 2 oder 3 Leute fürs "Bike-Management" abgestellt. Warnweste mit Aufdruck angehabt, Klemmbrett mit Infos zur Anzahl der zusteigenden Räder zu allen Fernverkehrszügen unterm Arm sprach man die Fahrrad-schieber am Bahnsteig an und lotste sie durch die Menge, half beim Einstieg.
Blöd nur, wenn man dennoch ans falsche Ende des Bahnsteiges gestellt wird, das Fahrradabteil an einem vorbeifährt...
Ich schaffs dennoch rechtzeitig ins Fahrradabteil. Die Hängevorrichtung des Tschechischen(?) Zuges lässt komfortable Abstände zum Nachbarrad zu.
Bereits am nächsten Bahnhof (Berlin Spandau?) beginnt das Seltsame: es steigen weitere Radfahrer zu. Hier steht dann schon das erste Rad im Gang.
Wittenberge: noch ein Rad.
Ludwigslust: noch 2 Räder. Und es ist schon richtig eng. Mein Fahrrad hängt sicher, ziemlich weit weg vom Ein- und Ausstieg.
Büchen. Jetzt steigen 2 Rennradler dazu, eine Familie mit 4(!) Rädern und panischen Kindern, die angst haben, nicht mehr in den zug zu kommen und sich an den reinzuwuchtenden Fahrrädern fast massakrieren.
An ein Durchkommen ist jetzt nicht mehr zu denken. Zugbegleitpersonal? Fehlanzeige.
Die Fahrräder sind - klar, Gebrauchsgegenstände, nicht wahr? - vielfach ineinandergeleht und es knirscht mächtig, wenn doch ein Fahrgast vorbei will. Aber hey, ist ja nur ein Fernverkehrszug mit Reservierungspflicht...
Ich steh mittlerweile neben meinem Fahrrad und zeige jeder Bemühung, da noch irgendwie ein weiteres Rad zwischenzudrücken, den Ellenbogen.
Im HH-Hbf bin ich dann der letzte, der aussteigt. nach sagenhaften und ungelogenen 7 Minuten Standzeit des Zuges. So lange dauerte es, bis alle Räder raus waren und auch die letzten vollpfostigen Gäste mit den Koffern durch Fahrradabteil gekrochen sind.
Letztendlich half mir eine Angestellte DB-Mitarbeitern (nee, nicht Zugbegleitpersonal, sondern Bhf-Personal), meine letzte Packtasche rauszutragen.
Manmanman.
nächstes Mal doch wieder die Fährverbindung Schweden->Warnemünde oder Kiel. Oder Lübeck. Irgendwas nahverkehrstechnisches. Und nicht mehr Sonntags. 