Beiträge von Ralle

    und bleibt mein Restrisiko.


    Sven, mit Restrisiko meine ich im Wesentlichen das Risiko angezeigt zu werden. Das andere Risiko, also der tatsächlich eintretende Unfall, glaube ich aus der letzen 100stel Sekunde abschätzen zu können. Und da höre ich schon wieder den Aufschrei der Gemeinde..... :cursing:
    Immer nur auf Sicherheit zu fahren bringt mich fahrtechnisch nicht voran. Ja ja... soll ich besser im Wald üben. Mach ich auch - und dort hole ich mir auch die Schmerzen.

    meine ich die von dir zitierte unantastbare Stimme des Volkes zu hören.


    Strizzi, dass ist ein interessanter Ansatz. So hab ich das noch gar nicht gesehen. =O
    Ohne jetzt philosophisch auszuholen, fasse ich es kurz: Das Volk bekommt, was es verdient*. (Ursprünglich stammt der Spruch aus meiner energiepolitischen Überzeugung. Aber Politik wollen wir hier mal raus lassen.)
    Wer kommt nun und wirft mir vor, ich wolle der Überbringer sein? Aber ok, für den Einzelfall - warum nicht.
    Ich find´s nur schade, dass man mit den Leuten nie wieder in einer ähnlichen Situation zusammen kommt, wo dann alle wach und aufmerksam sind. ALLE, denn ich träume auch manchmal aus der Routine der immer gleichen Strecke heruaus.

    Aus deiner Überholpraxis und -theorie


    Ich hätte gerne die Betonung auf PRAXIS. Die Theorie habe ich jedesmal direkt VOR einer "Hallo! Aufwachen!" Situation.

    Ich hoffe, es wurde euch in der vergangen Woche nicht langweilig ohne mich :D

    Na ja, Sven, eingeschnappt würde ich es jetzt nicht nennen. Aber ich bin dankbar für die Diskussion, eure Sichtweisen, Anregungen und Hinweise auf unser Rechtssystem.

    Allerdings wird das kaum Einfluss auf meinen Fahrstil haben - sorry, dass ich das hier so feststellen muss.
    Ich werde weiterhin so fahren, dass ich niemandem Schaden zufüge. Und die Schlafmützen werden sich weiterhin erschrecken lassen müssen 8o .
    Die eine oder andere Vorbeifahrt werde ich aber sicher etwas großzügiger gestalten. Sind ja nur ein paar Millisekunden :D

    @ Jonas. Das sehe ich tatsächlich anders mit dem Überholten und Überholenden: Ich als Überholender bin der Aktive in so einer Situation und kann nicht erwarten, dass der Andere mir den Radweg frei macht wenn rechts halten mir zum Überholen nicht ausreicht. In der Situation sehe ich die Aufgabe dann bei mir, den angrenzen Fußgängerraum einzuschätzen, ob ich den Überholvorgang dort ausführen kann, ohne Fußgänger zu gefährden.

    Noch was zur Radwegbreite: Ich habe ich in den lezten Tagen mal drauf geachtet, wie viel Platz bleibt, wenn der Überolte sich nur ein bischen rechts auf dem Radweg hält und keine Schlangenlinie fährt - z.B. wenn er sich umdreht wenn in hinter ihm klingel: Es ist REICHLICH Platz zum sicheren Überholen!
    Und kommt mir jetzt nicht wieder mit den gesetzlich einzuhaltenden Abständen. Praktisch funktioniert es. Das gilt natürlich nur für die neueren Wege mit 1,5 m Breite. Dazu gehört auch der Steindamm in HH stadteinwärts, wenn da nicht die Gemüsekisten, Mülleimer und Palettenwagen herumstehen würden.
    Stadtauswärts fahre ich da übrigens generell auf der Straße, da die Parkplatzzufahrten als Radweg nicht zumutbar sind. Mit Autos hatte ich da noch nie Probleme (hupen, drängeln o.ä). Das probier ich dann auch mal morgens stadteinwärts aus.....

    Aber wie Ralle schon sagte, in der Praxis weicht der Überholte auf den Gehweg aus und es gibt gar keinen Konflikt.


    Danke, Jonas für deine Unterstützung.
    Ich meinte allerdings den Überholenden und nicht den Überholten (der ahnt ja im Zweifel noch nichts). Du doch wohl auch. Macht sonst irgendwie keinen Sinn.

    In jedem Falle ist mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren und die Gefährdung anderer auszuschließen / zu minimieren.

    Ich frage mich ernsthaft, was daran so schwer ist?


    Was erwartest Du? "Sir, yes Sir!" ?(
    Was daran so schwer ist? Ganz einfach: Ich entscheide das für meine Situationen und du für deine.
    Das wir da nicht einer Meinung sein können, ist doch klar.

    Was denkt denn der Fußgänger, an dem mit 30km/h knapp ein Radfahrer vorbeischießt?
    [ ] oh, da war ich wohl auf dem Radweg. Mach ich nicht wieder.
    [ ] Arschloch. Das nächste mal streck ich meinen Ellenbogen aus, dann fliegste immerhin schön auf die Schauze


    [A] ist die richtig Antwort
    und [C] Warum gibt es keine vernünftigen Verkehrswege für Radfahrer?
    und [D] Warum gibt es auf dem Radweg keine Piktogramme an Kreuzungen und Überwegen damit ich Depp merke, dass ich darauf schlafwandle :cursing:
    Schon klar, was ich meine? Gell!

    Hätte ich zu dem Eingangsclip eine Altersschätzung des Fahrers abgeben müssen: 16-24 Jahre.
    Umso fassungsloser bin ich, dass Ralle hier von "20jähriger Erfahrung" schreibt


    Vielen Dank für die Blumen :love: Du darfst noch mal raten.
    Übrigens: 20 Jahre im Hamburger Dschungel. Auf dem Dorf war das etwas anders.

    hier kommt die Haue...


    Autsch :D

    Nein danke, dann lieber mit den Autlern kuscheln. Und flott vorankommen.


    Ja, passt doch schon ganz gut übereinander.

    Vor dem alten Backsteingebäude mit der Baugenossenschaft drin bis runter zu dem Küchenstudio an der komischen Kreuzung.


    Genau meine Strecke. Vieleicht habe ich das Glück, dass ich durch tägliche Überstunden (wie auch heute wieder) kaum noch jemanden sort antreffe. Sonst hast du wohl Recht. Das wäre eine sehr sportliche und riskante Slalomfahrt da runter...

    Machste auf der Wandsbeker Chaussee Shared-Space, gibts Tote.


    Klar. So was geht nicht in der Großstadt an den Hauptverkehrsachsen. War auch nur ein Aufhänger zum Sinn von Zeichen und Regeln...

    "Boah, das war nochmal knapp! Ein anderer Radfahrer hätte Sie hier abgeräumt. Latschen sie auf der Straße auch rum und gucken Löcher in die Luft? Sehn'se ... machen sie das doch bitte aufm Radweg auch nicht."


    Das nehm ich auf. Schöne Idee. Vielleicht gönne ich mir mal die paar Sekunden. Bricht ja kein Zacken.
    aus der Krone.

    Jetzt aber fix nach Hause. Mal sehn, ob die Bremsen noch greifen :thumbup:

    und nicht alle Geburt lang ausgebremst werden, käme für mich außer Fahrbahn nix in Frage.


    Sehn wir´s doch mal praktisch: Wenn auf dem Radweg kein Platz mehr ist - oder gemacht wird - weicht man halt auf den Fußweg aus. Das geht ntürlich nur wenn grad keiner ist. Außerdem ist der Weg auf die Fahrbahn meist zu weit oder der Wechsel für die Autofahrer zu unerwartet. Und die ganze Zeit auf der Straße zu fahren ist mir auf vielen Abschnitten zu gefährlich (siehe z.B. Lübecker Straße).
    Sag mir doch keiner, dass er hunderte Meter (Auf der Lübecker Straße durchaus so lang zwischen Einmündungen) hinter anderen langsamen Radfahrern hinterherfährt, nur um sich an die Regeln zu halten.
    Wozu sind denn die ganzen Regeln und Verkehrszeichen? Die gibt es doch nur, weil wir nicht vernünftig miteinander klar kommen. Letztendlich nimmt man uns (nicht nur Radfahrern) dadurch die Verantwortung für unser Handeln.
    Es gibt Orte, da haben sie die Verkehrszeichen abgeschafft - für alle. Klappt wunderbar, weil jeder mitdenkt - mitdenken muss und sich auch in die Situation des Anderen hineinversetzt. Gibt auch weniger Unfälle.

    Verkehrsregeln haben keinen Selbstzweck.
    Ich sag mal so: Die Regeln mahnen mich zur Vor- und Umsicht.

    Jetzt krieg ich bestimmt wieder Haue.....

    Und dieses "Dann erschreck ich sie halt ein bisschen, vielleicht lernen sie es dann" ist auch zum kotzen. Genau die Argumentation der Kampfkraftfahrer die beim Überholen noch extra nah ranfahren, zwecks Verkehrserziehung.


    Führerschein für ALLE

    Wenn ich hinten klingel hört´s eh keiner. Hab schon mal Sturmklingel versucht aber leider kein lautes Modell gefunden. Hupe wie die Autos wäre wirkungsvoll, um auch von weiter weg gehört zu werden. Rückspielgel am Rad sind ja nicht verbindlich vorgesehen, dann könnte man ja blinken :huh:

    Schlangenlinien fahrenden Oma? Muss ich da kilometerlang hinterherzuckeln? Oder dem Radler mit Stöpseln im Ohr, der partout keinen Platz macht, weil er mein Klingeln nicht hört? Also, ich drängel mich dann vorbei, auch wenn es eng wird...


    Genau. Und die "Oma" ist halt in meinem Verständnis ein "schwächerer" Verkehrsteilnehmer (siehe mein Post weiter oben) unter den Radfahrern. Da habe ich halt Geduld... :saint:

    Bin doch noch da....

    Ich fände es sehr angenehm, wenn man den Tonfall ein bisschen mäßigen könnte


    Danke Malte.

    Hätte der überholte Radfahrer dir an der Stelle eins aufs Maul gegeben, ich hätte es ihm nicht verdenken können.


    Ich nehme mal wieder die Situation Auto (vermulich seid ihr das alle auch - Autofahrer):
    Ich kündige ein Überholmannöver an, fahre dann zügig an dem zu Überholenden vorbei. Dieser schert unerwartet aus und drängt mich von der Fahrbahn. Dann soll ich schuld sein?! ?(
    Liebe Leute, das ist doch krank. Selbst mit dem Verbalen Hinweis " bitte Rechts fahren" :!: (mache ich zusätzlich, wenn der andere Radfahrer gar nicht reagiert) begreifen viele nicht, welches das richtige Rechts ist :whistling: .

    Ohne behertze Vollbremsung meinerseits hätte es vorhin wieder zwei mal gekracht. Aus bisheriger (20 jähriger) HamburgerFAHRUNG verlasse ich mich lieber auf den technischen Zustand meines Bikes und meine Reflexe und weniger auf irgendwelche einklagbaren Regeln oder Situationen.
    Mag es für andere wie Randale-Biken aussehen - bis auf den einen beschriebenen Fall habe ich niemanden geschädigt- wenn man von etwas erschrecken ähhhh aufwecken :sleeping: mal absieht.
    Der Rest ist eben das Rest-Risiko.
    Meine Aufgabe als Radfahrer ist nicht, die Welt zu befrieden.

    Nu aber wieder arbeiten.....

    Zitate, Zusammenfassung und Schluss (jedenfalls zunächst mal für mich)
    Ich schau aber gelegentlich mal wieder vorbei.

    Das fängt mit Sekunde 16 an. Der Fußgänger, der dicht neben dem Radweg steht und den Radfahrer offensichtlich nicht gesehen hat. Und der zynische Kommentar dazu: "... knapp aber OK". Es ist eben nicht OK.

    knapp aber OK.. für das noch rechtzeitige verlassen des Radweges durch den Fußgänger, und nicht für noch knapp vor der Straftat. Die kurzen Sequenzen zeigen nicht immer den ganzen Anbahnungsprozess und das häufige Anklingeln.

    Sekunde 22: Er sieht den Radfahrer von der rechten Seite kommen, nun wird im Schlenker über den Fußweg gerast.


    Wenn ich also auch nicht auf die angerenzene Fußgängerfurt ausweichen darf, auf die mich der Fußgänger drängt - ja, wo soll ich denn dann noch fahren? Auf der Straße? Wenn´s dort kracht sind im Streifalle sind die blauen Lollys wohl eindeutig gegen mich.

    Selbst die allerbesten Radwege haben nur eine Breite von 2 - 2,50 m. Der Radfahrer hat eine Breite von ca. 0,4-0,6 m und fährt mit - optimistischen - 0,5 m Abstand zum rechten Rand des Radweges. Wenn der überholende Radfahrer jetzt 1,5 m Seitenabstand einhalten soll, liegt seine Spur (wieder mit einer Breite von 0,4 m gerechnet) bei einem Abstand von 2,6 m vom rechten Rand des Radweges. Beim "normalen" Radweg mit 1,30 m Breite...


    Das ist doch alles blasse Theorie.
    Überholvorgang: Wenn hinter mir jemand klingelt, will er mir wohl kein Gespräch aufzwingen sonder vielleicht vorbeifahren wollen. Da drehe ich mich halt nicht aus Neugierde und Verwunderung um und mache dabei noch einen satten Schlenker über den ganzen Weg.
    Übrigens, warum fahren eigentlich die meißten langsamen Radfahrer auf der linken Seite des Radweges. Haben wir nicht auch da das Rechtsfahrgebot. Dann wäre vieles leichter. So fahre ich halt lieber rechts vorbei über den Fußweg um der Gefahr auszuweichen.

    In der Wandsbecker Chaussee gibt es stadtauswärts ab Wartenau einen Abschnitt ohne ! Das wäre ein guter Hebel. Denn wenn Fahrbahnradeln dort erlaubt ist - wie kann es an anderen Stellen in der Wandsbeker oder der Lübecker verboten sein?


    Einen Abschnitt ohne Schilder. Herrlich. Als wenn die lieben Autos auf der Rennbahn auf mich Rücksicht nehmen würden. Nee Nee. Aber man könnte mal anregen, solche Straßen zurück zu bauen und eine Spur als Radweg einzurichten. Die Hoffnung stirbt zuletzt - aber sie stirbt!

    Wenn zuverlässig der gleiche LKW den Radweg blockiert, warum zeigt man das nicht an?


    Der aht da zwar Vorschriftswidrig wieder holt geparkt und ich wollte die Ignoranz darstellen. Man kommt da ja ohne den geringsten Aufwand vorbei. Schlimmer war ein Fall, wo ein Fahrzeug vor dem Philips Haus am Eingang zum Steindamm auf der Radwegzuführung direkt hinter der Kreuzung stand - Ausweichen nicht möglich. Ich wollte ihn und sein Fahrzeug fotografieren bis er auf mich zu beschleunigte. Polizei rufen? Bis dahin ist der weg.

    "Die Radfahrer werden immer rücksichtsloser." - "Das ist ein gutes Zeichen, es zeigt, dass immer mehr Autofahrer auf's Rad umsteigen."


    Und immer dieser Vorwurf - "böse" Radfahrer sind eigentlich Fußgänger. Ich habe gar kein Auto. So was braucht eigentlich kein Mensch in der Stadt (HH). Ich fahre bestenfalls mal dienstlich einen Leihwagen und kenne damit auch die andere Sichtweise - auch, dass es oft gar nicht so einfach ist, das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer - auch Fußgänger, Radfahrer und andere - vorauszusehen.

    Ein kurzer Leitfaden für alle Interessierten (ohne Anspruch auf Fehlerfreiheit und Vollständigkeit):


    Vielen Dank für die Zusammenfassung. Ich schau mir das mal genauer an.

    Das Gefährden anderer Verkehrsteilnehmer liegt mir fern. Ein kleiner Schreck kann aber nicht schaden um die Schlafmützen mal aufzuwecken - wenigstens für ein paar Minuten. Schlafen im Straßenverkehr ist die eigentliche Gefährdung!
    Wenn ich die Gelegenheit habe, teile ich das auch jeweils mit: Augen auf beim Verkehr!

    Wegen des depperten und unbelehrbaren ignoranten Verhaltens mit starker Gefährdung des Fahradverkehrs werde ich nicht durch die Stadt BREMSEN sondern weiterhin FAHREN.
    In jedem Fall werde ich es vermeiden, andere zu gefährden wenn ich die Situation so einschätze. Von schädigen ganz zu schweigen. Schwächere Verkehrsteilnehmer erfahren dabei besondere Rücksicht.
    Andere Sichtweisen, dass ich die Schädigung billigend in Kauf nehme, werde ich nicht weiter kommentieren.
    Auf verbundenen und anderen einschlägigen Seiten gibt es genügend Ausführungen zum UnSinn der Radverkehrsregeln (z.B )
    Ich fahre Rad, weil ich mir schon als Jugendlicher kein Mofa leisten konnte, weil ich für regenerative Energien arbeite, weil ich zügig vorankommen möchte, weil ich die Bewegung brauche und so das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden kann, weil mein Rad nur 1 m² Parkplatz braucht anstatt 10 m², weil mir die U-Bahn zu voll ist. Was wollt ihr noch hören?

    Sorry, wenn noch Schreibfehler drin sind. Leider keine Zeit zum Korrektur Lesen. Ich muss jetzt dringend aufs Rad und zur Arbeit düsen.
    Ich fahre JEDEN Tag - auch bei dem Schietwetter.
    CU, Ralle

    Leider sind es viel zu wenig Radler, die Widersprüche gegen die vermeintlich "sicheren" Radwege einlegen.


    @ DMHH und Kampfradler
    An wen richtet man so ein Widerspruchsverfahren und wie kriegt man das ohne Juristen wirkungsvoll hin? Gibt es Beispiele, an denen man sich orientieren kann?
    Was ist mit dem ADFC? Könnten die nicht so etwas bündeln und als Interessenvertretung mehr Gewicht verleihen? Kennt jemand dort einen Ansprechpartner für Hamburg?

    @ Ralle:
    Zunächst finde ich es gut, dass Du Dich der Diskussion stellst.


    Ich gehöre nicht zu denen, die irgend etwas herausbrüllen und sich dann -entschuldige- verpissen.


    Wo erkennbar Regelmissachtungen vorliegen, gewährt sie aber nicht das Recht zur Gefährdung, sondern verpflichtet dazu, Gefährdungen zu vermeiden.


    Du bist scheinbar aus dem Fachgebiet Juristerei. Danke für den Hinweis. Mir ist bewust, dass ich Falle eines Unfalls wahrscheinlich den größeren Teil der Schuld abbekäme. Meinen Aktionen - enge Vorbeifahrten - sind so gesehen - sicherlich grenzwertig. Es ist meißt einfach die Frustration über die Ignoranz und völlig fehlende Umsichtigkeit. Natürlich rechtfertigt das keine Gefährdung. Ich gehe bei jüngeren Leute allerdings von einer Reflexreaktion in die richtige Richtung aus (bisher 100 % Quote) und den Effekt, dass z.B. der Fußgänger wenigsten die nächsten paar Male aufpasst.
    Bei Autos mache ich das übrigens genau so. Wie ich mich selbst gefährde ist dann allerdings meine Sache. Mindestens einmal im Jahr sitze ich dann auf einer Motorhaube - kontrolliert. Wann immer möglich, versuche ich im kritischen Moment Blickkontakt zu haben.

    Die Problematik von Radwegen kann aber nicht Gefährdungen rechtfertigen, die man rechtzeitig hätte verhindern können. I.Ü. wäre ich bei der Verwendung von den Begriffen "Vorsatz" und "Nötigung" zurückhaltend


    OK. Habe mit den Begriffen etwas dick aufgetragen. Aber wir sind hier (noch) nicht vor Gericht und der Begriff Vorsatz wurde auch mir gegenüber schon weiter oben verwendet. Mit Vorsatz wird nach meinem Verständnis eine bestimmte Absicht - hier die Behinderung oder Gefährdung - verfolgt. Dies ist in meinem Fall nicht die Gefährdung und bei den anderen Verkehrsteilnehmern sicherlich auch nicht das Behindern der Radfahrer. Bewegt sich wohl alles mehr oder weniger im Bereich von Fahrlässigkeit.

    Kleine Geschichte aus dem Nähkästchen: Ich habe mal eine Fußgängerin überfahren (Notarzt, Polizei, das ganze Programm) weil sie noch schnell über die Fußgängerampel wollte und dabei nicht auf den Radweg geachtet hatte. Bei Tempo 25 und 5 m Abstand hatte es nicht mehr ganz zum Anhalten gereicht. Kommentar der Polizei: "Dieser Radweg ist eine Fahrbahn. Und wenn der Radfahrer es schafft darf er hier 50 km/h fahren - die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts. Sie müssen schon hinschauen, wenn Sie eine Fahrbahn überqueren." Das war etwa 10-15 m hinter der Ampel. Ich war auch überrascht über diesen Kommentar.
    Ich ergänze mal aus meiner Überzeugung: ...solange die Verkehrslage das zulässt. Aber diese Lage ändert sich für einen Radfahrer alle 10 m!

    Jetzt muss ich aber mal frühstücken. Wünsche allen einen schönen Dienstag
    Ralle

    Gerade passiert :evil:

    Moin, da bin ich - der vermeintliche "Kampfradler" "Fahrradraudi" "Mr. Rücksichtslos" und / oder so ähnliche Sachen.
    Darf ich mir eine Bezeichnung aussuchen? - Verkehrsteilnehmer

    Vielen Dank für den Hinweis in YouTube auf diesen Diskussions Thread.
    Jetzt aber nicht Alle auf Einen!

    Ich kann mich nicht gleichzeitig mit allen Vorwürfen hier aus dem Forum auseinandersetzten. Ich finde es aber klasse, dass es diese Plattform gibt. Vielleicht ist ja auch jemand aus dem Bereich Verwaltung / Ordnungsamt / Verkehrspolizei (mit denen ich übrigens auch schon gesprochen habe) / Verkehrsplanung / ... dabei.

    Grundsätzlich möchte ich aber ein paar Sachen aufklären:

    • Die Aufnahmen habe ich mit einer GoPro mit extremem Weitwinkel gemacht. Dadurch wirkt die Geschwindigkeit höher als sie tatsächlich ist.
    • Ich fahre jeden Tag diese 5 km in die City und zurück. In beide Richtungen habe ich täglich jeweils (!) 3-4 Beinaheunfälle. Ohne gute Bremsen und gute Reaktion ist das nicht zu bewältigen. Meine Mountainbike Erfahrung ist da durchaus hilfeich.
    • Und Ja, ich fahre zügig. Auf geeigneten Strecken können das auch schon mal 35 km/h werden (Siehe Ampel am oberen Steindamm)
      Übrigens sind die Piktogramme in der Signalanlage inzwischen geändert worden: Jetzt kombiniert mit Fußgänger UND Radfahrer. Sehr ärgerlich, was die Rechtslage angeht.
    • Es gibt Verkehrsteilnehmer, die erkennen ihr Fehlverhalten und entschuldigen sich - mach ich auch. Kann jedem passieren. Niemand ist permanent 100 % konzentriert. Da reicht ein Handzeichen zur Verständigung und weiter gehts. Alles gut.
    • Was ich versuche zu zeigen ist die unglaubliche Ignoranz gegenüber der Existenz von Radwegen und Radfahrern.
      Die Lage und (fehlende) Kennzeichnung unserer Radwege ist als angemessene und sichere Fahrbahn für Radfahrer nicht geeignet.
      Es gibt ein paar wenige Orte, da wird eindrucksvoll sichtbar, wie kleinste bauliche Maßnahmen die Fußgänger von den Radwegen fernhalten (neu gestalteter Übergang mit flacher Kante zum Fußweg vom Wandsbek Markt rüber zu Karstadt)
    • Die Vorbeifahrten an Fußgängern auf Radwegen oder Radfahrern, die das Rechtsfahrgebot missachten und damit den überholwilligen Radfahrer trotz mehrfacher Ankündigung des Überholvorganges nicht vorbeilassen (Radwege sind nicht grundsätzlich einspurig) behindern den Verkehr unnötig wenn man nicht sogar schon von Vorsatz und Nötigung sprechen kann. (So ähnlich klingen eure Angriffe weiter oben für mich)
    • Ich habe zum Beispiel nichts gegen Geisterfahrer - solange sie Rücksicht nehmen auf den, der in der richtigen Richtung fährt. Es ist doch Platz für alle da.
    • Jeder - Kraftfahrer, Radfahrer und Fußgänger - hat doch seinen Verkehrsraum in unserer Stadt. Dort hat dann jeder auch seine Rechte. Wenn ich den verlasse und mich im fremden Verkehrsraum bewege, dann habe ich dort entsprechend Pflichten - und zwar die Rechte der andern zu respektieren. Das setzt natürlich voraus, dass jeder sich in bischen umsichtig bewegt und schaut, wo er gerade herumfährt oder läuft.
      Und wer auf der Fahrbahn (Radweg wie Straße) herumläuft, muss sich nicht wundern, wenn er (fast) überfahren wird.
      Solange Fahradwege im Fußgängerraum angelegt werden, wird sich an dieser Konfliktsituation auch nichts ändern. Es wird ja besser in der Stadt mit Fahradstreifen und Schutzstreifen. Selbst ein langsamer Radfahrer ist immer noch 3-4 mal schneller als ein Fußgänger..... Konflikt vorpragrammiert.

    Das soll´s jetzt erst einmal von meiner Seite sein. Ich hoffe, ich konnte rüber bringen, dass ich kein Fahrradraudi bin sondern nicht "kampflos" akzeptieren will, dass wir die Bettler auf der Straße sind. Ich bleibe übrigens auch bei Rot stehen, Kinder am Überweg stehen - auch wenn es nervt weil weit und breit kein Auto zu sehen ist. Andererseits schaffen es die meisten Eltern nicht, ihre Kinder vom Radweg fern zu halten. Wo soll denn dann auch die Sensibilität herkommen....

    Übrigens, ihr schreibt ja schneller als ich lesen - geschweige denn antworten kann.
    Übrigens, wer von euch fährt eigentlich nicht mit Helm? Ehrlich! Ich hoffe das sind weniger als wenn ich anders herum frage ;)
    Übrigens, ich bin auch Autofahrer - aber nicht mehr in der Stadt. Den Stress tue ich mir nicht an....

    Schönen Abend und Gruß