Für den möglichen positiven Nutzen von Helmen rufe ich Zeugen auf, die sich jeden Tag über den Unterschied informieren (müssen, das ist kein Spaß), am lebenden Objekt: Das medizinische Personal auf Unfallstationen und in Reha-Kliniken - die haben eine ziemlich klare Meinung, welchen Unterschied es macht, ob ein Kopf aus zwei Metern Höhe mit oder ohne Helm auf den Boden aufschlägt. (Ich habe mit diesen Zeugen intensiv zu tun gehabt, in meiner Zeit in BaWü.)
Ein empirischer Beleg würde genügen. Aber es gibt keinen. So einfach ist das.
Anekdotenhafte Eindrücke von vermeintlichem Fachpersonal machen eben noch keine Empirie. Vermeintlich deshalb, weil die als Zeugen aufgerufenen Mediziner (oder Polizisten) nicht wissen und auch nicht wissen können, ob ein Fahrradhelm im konkreten Fall tatsächlich etwas gebracht hat. Die Wahrscheinlichkeit, daß er tatsächlich etwas gebracht hat, ist nunmal extrem klein. Diese Anekdoten aber hört und liest man am laufenden Meter ("Mein Freund/Bekannter/Patient lebt nur noch, hatte keine bleibenden Schäden usw. dank Helm"). Würde wenigstens ein geringer Teil von diesen Anekdoten stimmen, müßte er empirisch nachweisbar und damit also meßbar sein. Es gab mehrere Versuche solcher Nachweise dazu weltweit. Ergebnis: Nix.
Oha, generelle Diagnose mit diskutierbarem Wahrheitsgehalt...
Nachweisbarer Wahrheitsgehalt trifft es also besser.
Und die Trennung zwischen Metaebene und konkretem Schutz im Einzelfall ist jedenfalls in Deutschland ebenso eine reine Mär. Siehe dazu auch das Urteil des BGH, das schon mal einen anderen Ausgang ankündigt, wenn die Heltmtragequote steigt. Und genau darauf wollte Herr Sluka hinaus, wie @Forumteilnehmer schon richtig schrieb.