Warum sollten Sie was von mir zu hören bekommen. Maximal geschrieben. Über Bandera habe ich mir schon eine Meinung gebildet.
Wie die Ukraine damit umgeht ist Ihre Sache, und das wird auch schon länger diskutiert dort. Warum soll ein Antisemitismus-Beauftragter dazu keine Meinung haben? Ist schließlich sein Job.
Herr Melnyk steht, soweit ich das verstanden habe, in Punkto Bandera nicht als Repräsentant der Mehrheit der Ukrainer. Inzwischen ist er wohl auch deswegen abberufen. Den Faible hatte er schon deutlich vor dem Krieg. Und es gibt viele Nationalisten in der Ukraine, die Herrn Bandera, der auch ein Nationalist war, durchaus würdigen, genau dafür.
Prinzipiell, dieses habe ich glaube ich schon mal geschrieben, wählte die Ukraine die letzten Wahlen erstaunlich wenig Rechtsradikal für ein europäisches Land. Weniger als 10%, 2019 sogar weniger als 3% den rechten Block unter Swoboda. In Frankreich ging gerade noch die Angst um, eine nationalistische, ziemlich rechtsradikale Präsidentin zu bekommen. Also bei etwa 78% der Wähler, die anderen hatten offensichtlich keine Angst davor. Als Beispiel.
Herr Bandera hat aber nichts mit dem aktuellen Krieg zu tun.
Es bleibt trotzdem Sache der Ukraine und Russland, wie, wann und worüber sie verhandeln wollen. Zumindest solange wir nicht Kriegspartei sind.
Und mal abgesehen von der etwas abgehobenen Ansicht, dass Deutschland, oder die EU, Putin so einfach an den 20m Tisch zitiert und der dann freudig einsieht: "irgendwie ist die Sache aus dem Ruder gelaufen", wird, auch wenn Sie es offensichtlich noch nicht gemerkt haben, ständig versucht das Ganze durch Diplomatie zu lösen. Jeden Tag, immer wieder.
Es gibt Sanktionen, es wird versucht mit dem Teil der Welt zu sprechen, dem die Geschichte erst einmal ziemlich am Hintern vorbei geht, bzw. die ganz andere Sorgen durch den Krieg haben als die Belange der Ukraine.
Afrika, Südamerika, Indien und China ist es völlig egal, ob das Getreide aus einem Großrussland kommt, oder aus mehreren Staaten, genauso bei Energie, Hauptsache billig. Insofern ist es für Europa nicht sehr einfach, richtig Druck auf RUS zu machen, aber es wird versucht.