Beiträge von Forumteilnehmer

    Ich finde eher den Streifen am Übergang zur Schanzenstr. gefährlich.

    Falls dort kampfgeparkt wird und ein Radfahrer auf die Fahrbahn ausweicht, dann wird dieser sich vergewissern, dass keine Autofahrer von hinten kommen und ihn überholen wollen. Das Risiko, dass also beim Spurwechsel vom "Radfahrstreifen" auf die rechte Fahrspur urplötzlich eine Meute von Autos Vollgas gibt, ist eher gering.

    Die von Malte bemängelte Führung am neuen Pferdemarkt hielt ich anfangs auch für gefährlich.
    In der Realität ist es dann aber doch ziemlich problemlos.
    Da ich quasi an der Quelle sitze und seit dem Umbau das Fahrverhalten gut beobachten kann: das wechseln auf den Streifen in Richtung Schulterblatt klappt wider erwarten problemlos.
    Liegt auch daran, dass mittlerweile mehr Radfahrer als Kfz, bzw. in fast gleicher Anzahl unterwegs sind.
    Ich finde, dass es so wie es ist, recht gut ist. Jedenfalls gar kein Vergleich zu vorher, das war zum Teil wirklich lebensgefährlich.

    Naja, also ungefährlich ist der ARAS vor der Ampel nicht. Ich selbst als "erfahrener Radfahrer", der 500 m entfernt wohnt, habe anfangs nach dem Umbau eine gefährliche Situation erlebt, als ich auf den ARAS vor den wartenden Autos wollte, unmittelbar als die Ampel GRÜN wurde. Seitdem nähere ich mich dem Ding sehr vorsichtig. Ich halte das Teil für gefährlich, vor allem für ungeübte Radfahrer. Meistens fahre ich aber nicht ins Schulterblatt, sondern in die Schanzenstraße.

    Wobei diese Ausflugsstrecken am Wochenende wirklich die reine Hölle sind.

    Es kommt immer darauf an, was jeder persönlich daraus macht. Ob ich nun am Samstag mittags unbedingt auf der Schanzenstraße den westlichen Radweg benutze oder besser die Fahrbahn, ob ich Samstag mittags mich auf dem Schulterblatt auf dem östlichen Gehweg im Stop-and-Go innerhalb von Menschenmassen umschlossen bewege oder dort lieber früher oder an einem anderen Tag vorbeischaue - vor allem aber, wie arrangiere ich mich mit der Situation.

    Wenn ich beispielsweise die Nordbahntrasse in Wuppertal abradeln will, muss dies unbedingt zum Trassenfest stattfinden? Gleiches gilt für die erwähnte Balkantrasse. Oder die Radwege rund um die Außenalster am Wochenende bei schönem Wetter und ggf. noch zusätzlichen Veranstaltungen.

    Wenn sich zwei unterschiedliche Verkehrsteilnehmergruppen mit unterschedlichen Ansprüchen gleiche Verkehrsräume teilen sollen, gibt es bei größerem Andrang immer Konflikte. Dies hängt mit den Erfahrenswerten der jeweiligen Verkehrsteilnehmer zusammen, wie auch mit der vorherrschenden Verkehrsmittelwahl. Deutsche Touristen, die kaum einen Bezug zum Radverkehr haben, sind in Kopenhagen nach Verlassen des Hauptbahnhofs ggf. vollkommen verloren, wenn sie dort "unwissentlich" auf Radwegen rumtapsen und angeklingelt werden. Kopenhagener werden dies nicht tun, denn die wissen auch, dass Radfahrer in Kopenhagen schnell fahren. Für den "ahnungslosen" Deutschen werden die Radfahrer womöglich als rücksichtslose "Raser" abgestempelt.

    Eine Frage der Wahrnehmung: In Utrecht ist es akzeptiert, dass entlang der Oudegracht auf engen Straßen und Gassen Radfahrer und Fußgänger sich den Straßenraum gemeinsam teilen. In Deutschland würde diese Situation ggf. Unbehagen oder gar Angstzustände auslösen. Da in den meisten Städten Deutschlands der Radverkehrsanteil wesentlich geringer ist als in Utrecht, wird in aller Regel der Radverkehr in Fußgängerzonen verboten. Die wenigen Radfahrer fallen sofort auf und werden als störend empfunden - und dazu brauchen sie nicht einmal schnell sein.

    Sicherlich spielt es in Deutschland auch noch eine Rolle, ob Radfahrer lediglich auf Radfahrreservate verwiesen werden, wie in Regionen mit der Balkantrasse, oder ob die Regionen ähnlich gut mit Radverkehrsinfrastruktur ausgebaut sind wie in den Niederlanden, wo Radverkehr nahezu überall selbstverständlich ist. Umso größer wird der Zulauf auf diese Reservate sein.

    Weil sich Autofahrer nicht trauen richtig zu fahren, sollen die lebensmüden Radfahrer auf den Fußweg.
    "One Linien gab’s keine Probleme!" (sic)

    Zu diesem Kommentar gibts dann auch noch einen "normalen" Artikel.

    Gibt es dort Lieferschwierigkeiten für weiße Farbe? Ich würde nicht unbedingt darauf kommen, dass das, was da auf dem Bild erkennbar ist, ein Schutzstreifen sein soll.

    Bei den restlichen Vergleichen weiß ich ehrlich gesagt nicht ganz, auf was Du hinaus willst.

    Dir fallen lediglich die Nicht-Bäume auf, ich finde interessant, dass bei den Beispielen keinerlei Stehzeugflächen in CPH angeboten werden - trotz Ladengeschäften. Vorrang für den "fließenden Verkehr", entsprechend dem Hamburger Wege-Gesetz. In Hamburg sind die Straßenräume (z.B. Mühlenkamp) alle voll mit kreuz und quer gestellten Autos.

    Das Thema Mühlenkamp erinnert mich ganz stark an den Reclaim-The-Streets-Blog-Beitrag, der hier vor kurzem verlinkt wurde. Beim Mühlenkamp ist genau das Problem des Platzmangels gegeben, das in dem Artikel thematisiert wird.

    Wenn man den Straßenraum von außen nach innen plant, 3 m für Fußgänger und 2 m für Radfahrer vorsieht, sind schon 10 m vom Straßenquerschnitt belegt und so wenig Raum für motorisierten Verkehr, dass die Fahrradinfrastruktur nicht mehr benötigt wird.

    Wieso sollte dann keine Fahrradinfrastruktur mehr nötig sein? Im nördlichen Teil ab Preystraße / Poelchaukamp ist der Mühlenkamp gar nicht so schmal. Das Nadelöhr befindet sich zwischen Gertigstraße und Poelchaukamp.

    Hier ein bildlicher Vergleich mit einer "engen Straße" in Kopenhagen [2010: 14.300 Kfz / 10.900 Radfahrer] mit regem Buslinienverkehr. Etwa gleichviel Autos drängeln sich auch über Schulterblatt oder Schanzenstraße.

    Und nun bildlicher Vergleich der engsten Stelle der vorherigen Straße in CPH gegen Mühlenkamp.

    Zuletzt eine tatsächlich enge Hauptverkehrsstraße in Frederiksberg (umgeben von CPH), wo keine Radverkehrsanlagen vorhanden sind und die Gehwege sogar recht schmal sind.

    Und hier noch ein enger Straßenquerschnitt mit Radfahrstreifen aus CPH (2006: 12.800 Kfz / 5.100 Radfahrer). 2006 gab es dort allerdings noch keine Radfahrstreifen. Die Zahlen dürften heute daher anders ausfallen.

    Für alle Ortsunkundigen: Der Mühlenkamp hatte vor dem Umbau keine Radverkehrsanlagen. Radfahrer wurden also nicht von sicheren Radwegen auf gefährliche Schutzstreifen verlegt. Vor der Markierung der Schutzstreifen gab es ggf. weniger Radfahrer, wahrscheinlich aber mehr Kampfparker in zweiter Reihe.