Beiträge von Gerhart

    Einen passenden Ersatzverein kenne ich nicht. Vielleicht sollte man den gründen, wir sind ja nicht die einzigen, die einen echten Interessenvertreter der Alltagsradler vermissen.

    Es muss ja kein Verein sein, der spezifisch für Radfahrer ist. Ich stelle mir was größeres vor, wo es allgemein darum geht, Recht gegenüber der Verwaltung durchzusetzen. Dort könnte man dann sein "Problem" vorstellen und wenn sich genug Unterstützer finden, geht man die Sache an.

    Aber das hilft Yeti jetzt auch nicht. Insofern wäre meine Empfehlung, gleich zu Beginn mit schlagkräftiger Unterstützung aufzutreten, also bereits für das Amtsgericht Kettler oder vergleichbare Koryphäen anzuheuern. Dieses Geld bekämen wir wohl zusammen, was bei dann wahrscheinlicherem Erfolg immer noch günstiger als der Instanzenzug wäre.

    Ich bin kein Freund von Klagen. Die brauchen mehrere Jahre und verursachen für alle Beteiligten viel Aufwand. Sind dazu noch teuer und der Ausgang ungewiss.

    Außerdem bin ich nicht der Meinung, dass die Verwaltung der Feind ist. Da arbeiten schließlich meine Mitmenschen und Nachbarn.

    Man muss sich also immer fragen, ob die Klage der beste Weg ist, das Ziel zu erreichen. Man kann auch freundlich nachfragen oder Transparenzanfragen stellen. Das führt zumindest in Hamburg gerne mal zum Erfolg und ist kostenlos.

    Wenn Geldmangel der Grund sein sollte, was ich sehr gut nachvollziehen könnte, dann lassen wir hier den Klingelbeutel herumgehen.

    Klage in der ersten Instanz kostet knapp 500€ alles in allem. Bzw. nichts wenn man gewinnt.

    Aber man muss darauf gefasst sein, den Prozess zu verlieren. Die nächste Instanz OVG wird deutlich teurer, um die 5000€ wenn man verliert. Und zumindest ein gewisser Fachanwalt meinte, für eine gute Vertretung durch ihn käme noch ein ordentlicher Betrag (etliche 1000€) oben drauf die man auch wenn man gewinnt nie wieder sieht.

    Was ein Verfahren vor dem BGH kostet, weiß ich nicht. Vermutlich in demselben Rahmen.

    D.h. wenn man irgendetwas wirklich durchklagen möchte, muss man sagen wir mal 20-30k€ einplanen. Ich vermute mal nicht, dass das hier irgendjemand übrig hat. Und selbst wenn sich 10 Leute finden, 2-3k€ sind immernoch viel Geld, mehr als ich für sowas gerne ausgeben möchte.

    Gibt es irgendwelche Vereine mit so vielen Unterstützern, dass man solche Verfahren finanziert bekommt?

    Dann warst du wohl noch nicht auf vielen "Radwegen" an Landstraßen unterwegs, denn grade dort ist der Murks auch nicht besser, sondern schlimmer.

    Deswegen hab ich die auch nicht in Anführungszeichen gesetzt ;)

    Natürlich braucht Radinfrastruktur auch eine anständige Breite, muss geradlinig, eben und gereinigt sein.

    Also all das, was sie häufig nicht ist.

    Der neueste Scheiß ist ja die Zupflasterung mit kleinen [Zeichen 205] und der Bau von abgesenkten Bordsteinen, damit der Radfahrer immer Nachrang hat.

    Ist nicht schön. Aber wenn so ein Schild nur alle 5km steht, kann ich damit leben.

    Und definiere mal "Hauptverkehrsstraße". Da fängt doch die Willkür schon an. Überall, wo ich bislang auf innerörtlichen Wegelchen unterwegs war, sind mir sicher viele Begriffe dafür eingefallen. Die lauteten aber nicht "Komfort, Schnelligkeit und Sicherheit"!

    Ist schwer zu definieren.

    Ein Beispiel wo ein Radfahrstreifen deutlich besser ist als die vorige SItuation ist der Wiesendamm in Hamburg. Auch wenn ich die Straße mangels hoher Verkehrsdichte nicht als Hauptverkehrsstraße bezeichnen würde.

    Sievekingsallee wäre so eine Hauptverkehrsstraße. die Radwege sind Mist, auf der Fahrbahn zu fahren bringt dort auch kaum Spaß. Nachts stadteinwärts geht's ganz gut, es stören nur paar total bescheuerte Raser, die nicht mitbekommen haben, dass die Autobahn aufgehört hat.

    Hier vernünftige Radfahrstreifen wäre eine positive Entwicklung.

    Dass bestehende Wege nichts taugen ist kein Grund anzunehmen, dass man es nicht besser bauen könnte.

    welche "Sicherheitsgründe" bitteschön...!? Lässt sich das objektiv belegen - oder ist das wieder nur das omnipräsente Gefühl der Angst vor "den schnellen Autos"...!? Ich fahr seit über 20 Jahren Landes- und Bundesstraßen. Gefährlich ist daran gar nix.

    Ich meine es gibt außerorts vermehrt Auffahr- bzw. Überholunfalle, die eher tödlich enden als innerorts. Die meisten tödlichen Unfälle (über alle Verkehrsarten) finden auch auf Landstraßen statt.

    Ich finde baulich getrennte Radwege an Landstraßen gut, aus Sicherheitsgründen.

    Innerorts an einer Hauptverkehrsstraße ist separate Radinfrastruktur (Radfahrstreifen) auch sinnvoll, Komfort, Schnelligkeit, ggfs. Sicherheit.

    Komplett KFZ-freie Strecken sind auch nett.

    Selbstredend mit einer Benutzungsplicht für den Langsamweg?

    Benutzungspflichten kann man aus der StVO komplett streichen. Gute Radinfrastruktur braucht keine Benutzungspflicht. Verkehrsteilnehmer müssen ohnehin immer damit rechnen, dass der Verkehrsraum vor ihnen nicht frei ist und entsprechend vorsichtig fahren.

    In Fällen wo ein Radfahrer ohne halbwegs sinnvollen Grund anderen Verkehr massiv behindert, könnte man immer auf §1 der StVO zurückgreifen.

    Das ganze hat nichts damit zu tun, dass jemand mit dem Auto in eine Menschengruppe gefahren ist und derzeit auf freiem Fuß ist. Ich halte es für denkbar, dass es ein Unfall war. Ich halte es auch für denkbar, dass es versuchter Mord oder Totschlag war. Ich sehe aber die Voraussetzungen für U-haft nicht gegeben. Hoffentlich werden die Hintergründe des Ereignisses aufgeklärt und der Autofahrer dann entsprechend zur Verantwortung gezogen.

    Zur Wall of Text:

    Dass es grundsätzlich möglich ist, dass ein ganzes Rechtssystem nicht nach unseren Vorstellungen arbeitet, ist eine Binsenweisheit. Dass Nazi-Funktionäre nach '45 ihre Jobs behalten haben und ihr "Wirken" fortgesetzt haben, ist natürlich bekannt. Das allein sagt aber wenig über die aktuellen Zustände aus.

    Ich finde es absolut in Ordnung, wenn Mitläufer aus einem zündelnden Mob (Elbchaussee zu G20) verurteilt werden. Wäre ich dort dabei gewesen, hätte ich drei Möglichkeiten gesehen: a) Feierabend, sofort von der Versammlung entfernen. b) Die Täter festnehmen und der Polizei übergeben. c) Beweismaterial über die Täter sammeln und das der Polizei übergeben. Wer einfach weiter mitläuft, unterstützt die Täter und schädigt das eigentliche Anliegen (z. B. Kapitalismuskritik) enorm. Ich wünsche mir gewaltfreie Versammlungen und einen freundlichen Umgangston zwischen Versammlungsteilnehmern und Polizei. Dass es auch gut laufen kann, sieht man z. B. an der Critical Mass in Hamburg (und kommt mir jetzt nicht mit alten Kamellen von vor zig Jahren!).

    Wenn man sich den internationalen Vergleich anschaut, ist das was ihr treibt, Jammern auf hohem Niveau. Gibt es z. B. Statistiken, wieviel % der Demos (gruppiert nach Thema) durch die Polizei aufgelöst werden?

    Dass bei rechten verfassungsfeindlichen/verbotenen Symbolen nicht sofort eingegriffen wird, ist für mich inakzeptabel.

    Vielleicht fahre ich morgen ein bisschen später bei Tageslicht nach Hamburg, damit ich mir die Güterumgehungsbahn mal genauer ansehen kann.

    Ich hab mir das gestern gegönnt. Hbf->Elmshorn, zurück mit dem Rad.

    Glücklicherweise war ich gerade am Gleis angekommen, als der Zug einfuhr. So konnte ich für mein Rad noch ein Platz im Fahrradwagen finden. War das einzige Rad, Rest waren Koffer.

    Von der Strecke hat man häufig nichts gesehen wegen Lärmschutzwänden. Am interessantesten war der Abschnitt durch das wunderschöne Billbrook.

    Ich kenne die komplette Strecke (bis Eidelstedt) aus Fahrradperspektive, war nett das mal andersrum zu sehen.

    Mich wundert, dass über Weihnachten nahezu keine Radfahrer draußen auf den Straßen unterwegs waren. Zwischen Elmshorn und Hamburg hab ich 3 Radfahrer gesehen. In Hamburg nicht einen einzigen.

    Ein interessanter Beitrag:

    https://www.youtube.com/watch?v=UXN9Wsg8-Qo

    Ich fasse mal kurz zusammen: Die Industrie lügt und betrügt offensichtlich zum Schaden von deren Kunden und den Menschen in der Nähere ihrer Produkte. Hauptsache noch mehr Neuwaagen verkaufen.

    Man beachte am Anfang des Videos, wo sich ein Kunde regelrecht dafür entschuldigt, dass er jetzt kein neues Auto kaufen kann.

    Warum sollte BMW freiwillig umrüsten? Kostet doch viel zu viel Geld. Dafür braucht's Gerichtsurteile.

    Außerdem: Es wird ein Grenzwert von 180 genannt. Trotz Umrüstung wird der nicht erreicht. Vielleicht macht es dann aus rechtlicher Sicht wenig Sinn, umzurüsten.

    Die Immaterialgüterrechte sind komplett kaputt.

    Hier muss der Gesetzgeber tätig werden. Und da dies weder bei Union noch SPD zu erwarten ist, muss der Wähler tätig werden.

    Ich frage mich, ob wir (die Menschheit) irgendwann den Unfug des "Geistigen Eigentums" überwinden werden. Die FOSS-Bewegung beweist, dass man großartiges erschaffen kann, ohne dass man es besonders schützen müsste.

    Hier könnte man solange an der Preisschraube drehen, bis sich der gewünschte Effekt einstellt. Es ist ja eine abgewogene Entscheidung, die Kinder später abzuholen oder nicht auszubilden. Und es dürften wohl 100% der Verstöße auch geahndet werden.

    Im Straßenverkehr sind viele Verstöße nicht wirklich beabsichtigt. Und geahndet wird in Deutschland eh nichts. Das mögliche Strafmaß ist da fast egal.