Sinnvolle Argumente für "ich muss schnell fahren" gibt es ja nicht.
Wenn die Strecke frei ist, spart man Zeit. Das ist mathematisch einfach auszurechnen.
Ich behaupte, dass man auch dann noch schneller ist, wenn man mehr Tankstopps einlegen muss:
Sagen wir mal ein Tank hat 36 Liter (+ Reserve die man nicht verfährt). Mit 120 km/h braucht man 6 Liter/100km, mit 180km/h 12 Liter/100km.
Man fährt 600km. Fahrzeit sind 5h bzw. 3h 20min. Man muss also 1x bzw. 2x tanken. Braucht man für 1x Tanken 1h 40min? Nein. Vielleicht 10. Man spart also immernoch 1.5h durch Rasen.
Anderes doofes Beispiel: Mat hat zwei Termine (d.h. feste Zeit, fester Ort) nacheinander. Man fährt vor'm 1. Termin tanken. Dann rast man über die Autobahn und kommt mit fast leerem Tank beim 2. Termin an und kann nach dem Termin wieder volltanken. Mit Langsamfahren spart man zwar Sprit, aber den 2. Termin hätte man verpasst.
Dann gibt es noch die 10-Stunden-Regelung bei der Arbeit. Morgens zu einem Termin hin, Termin wahrnehmen, danach zurück. Ich kenne Leute, die dann das Gaspedal durchdrücken, um rechtzeitig zurück zu sein, weil's sonst Ärger mit der Personalabteilung gibt.
Nachts sind die Autobahnen auch tatsächlich frei, da dürfte man den Schnitt von 180km/h halten können. Wenn man sich die Baustellen wegdenkt.
Stattdessen muss abwägen: Erlaubt man es Einzelnen, durch hohes Tempo massive externe Kosten (Menschenleben, Lärm, Klima, usw.) zu verursachen, nur damit die etwas schneller ans Ziel kommen? Auf langen Strecken ist man mit dem Flugzeug deutlich schneller unterwegs, bei vergleichbaren Umweltschäden. Auf vielen Strecken ist der Zug auch schneller als das Auto bei geringen Schäden.