Das erlaubt die Spekulation, dass Marie-Agnes Strack-Zimmermann den Verteidigungsfall als gekommen ansieht. Und der beinhaltet laut der gültigen Nato-Atomwaffenstrategie Flexible-Response den Einsatz von Atomwaffen!
Letztlich geht es darum, uns gegen Bedrohungen, z. B. Putin-Russland, zu verteidigen. Aber den "Verteidigungsfall" haben wir noch nicht. Dafür bräuchte es schon einen direkten Angriff gegen uns. Bisher ist's "nur" ein Stellvertreterkrieg den wir in der Ukraine führen.
Wenn die Ukraine den Krieg, mit unserer Hilfe, gewinnt, ist der Konflikt erstmal beigelegt. Wenn die Ukraine verliert, sollten wir in soweit darauf vorbereitet sein, dass wir ein glaubhaftes Abschreckungspotential bieten. Nicht um dann tatsächlich einen Krieg zu führen, sondern diesen zu verhindern.
Man muss sicherlich diskutieren, ob die Wehrpflicht zur Abschreckung beiträgt oder kontraproduktiv sind.
Bei Kernwaffen geht es nur, das sieht man gerade auch bei den Russen, um die Zweitschlagfertigkeit. Niemand will tatsächlich Kernwaffen einsetzen, weil's danach nur noch Verlierer gibt.
Solange es dermaßen große Konfliktherde auf der Welt gibt, wird es leider auch Kernwaffen geben.
Was aus meiner Sicht noch erschwerend dazu kommt: Agnes Strack-Zimmermann fordert nicht nur die Wiedereinführung des Wehrdienstes, sie will auch die jungen Frauen zum Dienst an der Waffe verpflichten.
Ich sehe keinen Grund, in dieser Sache zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden. Außerdem wäre es sicherlich möglich, einen anderen DIenst zu leisten. Das häufig beigebrachte Argument, Frauen würden mit dem Kinderkriegen/Großziehen schon genügend Dienst leisten akzeptiere ich nicht. Erstens kriegen viele Frauen keine Kinder mehr, außerdem sollten die Väter ebensoviel Zeit in ihre Kinder investieren und die Mütter im Berufsleben bleiben.