Beiträge von Pirminator

    Die Politik hat alle Werkzeuge in der Hand, um das Problem zu lösen: Zertifikatehandel auf alle Emissionen von Treibhausgasen und die Gesamtmenge entlang den Klimazielen zurück führen.

    Klar, der Markt soll es mal wieder lösen und die Banker davon profitieren... :rolleyes:

    Das liegt aber nicht am Wirtschaftssystem,

    Nein, woher denn...! Die unsichtbare Hand des freien Marktes ist schließlich unfehlbar...

    sondern an den Menschen, die es in der Mehrheit leider nicht wollen.

    Denen hat man jahrzehntelang "Eigenverantwortung", "jeder ist seines Glückes Schmied", "wenn jeder nur an sich denkt, ist an alle gedacht" oder "there's no such thing as society" beigebracht. Und nun wundert man sich über die Geister, die man rief...! ||

    Klimawandel: Verhinderung der Katastrophe ist kaum noch vorstellbar
    Das große Sterben

    Genau wegen solcher absurder apokalyptischer Schlagzeilen kann ich persönlich diesen Wahn nicht mehr ernst nehmen. Es gäbe sozial- und wirtschaftspolitisch drängenderes. Aber ja, gruseln wir uns vorm baldigen Weltuntergang...

    Das ist die typische Autofahrerdenke. Man ist nicht in der Lage den Unterschied zu erkennen, welche Kräfte wirken, wenn ein Auto in einen Radfahrer fährt oder diesen streift. Und welche "Kräfte" wirken, wenn ein Radfahrer mit 10 km/h an einer Pkw-Schlange vorbeifährt. Einen Kratzer im Rückspiegel würde ich jetzt nicht als Weltuntergang betrachten - der Autofahrer schon.

    Es gibt ja kaum etwas, was Autofahrer so sehr nervt, wie die Rechtsvorbeifahrerei. Das ist der pure Neid, in der Dose nicht vorwärts zu kommen. Und Leute zu sehen, die sich "vordrängeln".

    Das beschreibt hervorragend genau, was Thomas angesprochen hat. In gleicher Weise argumentiert ja der Autofahrer, wenn er nach dem knappen Überholen sagt "es ist ja nix passiert".

    Nein. Ein fahrendes Auto macht mir Aua, wenn es seitlich in mich reinfährt. Ich habe darüber nicht die Kontrolle. Wenn ich mit 5 oder 10 km/h rechts an stehenden Autos vorbeifahre (bzw. hin und wieder auch unter Inanspruchnahme des Gehwegs schiebe), besteht überhaupt kein nennenswertes "Risiko".

    Ich sehe auch keinen sachlichen Grund, warum das auf einem Hochbord oder Radfahrstreifen nicht als "Problem" wahrgenommen wird. Denn da sind die Abstände meist auch nicht viel größer. Der einzige Unterschied ist der, dass die "Reviere" abgesteckt sind. Als Fußgänger geht man auf stärker Frequentierten Wegen auch gerne mal im Abstand weniger cm an Autos vorbei.

    Der Platz ist ausreichend, wenn ich mit meinem Rad vorbeikomme, ohne den Rückspiegel zu touchieren. Ich gebe zu - ist die Schlange besonders lang und stillstehend, schlängle ich mich auch hin und wieder mal rechts und links (ist ja generell erlaubt) überholend vorbei. Ich seh irgendwie nicht ein, mich minutenlang in den dicksten Mief zu stellen - so aus Prinzip...

    IOW: § 5 Abs. 8 StVO kann und sollte ersatzlos gestrichen werden. Es gibt IMO schlicht kein Szenario, bei dem die dort vorgegebenen Randbedingungen zu erfüllen wären.

    Ich schau mir bei youtube immer wieder gerne Videos aus dem "Vereinigten Königreich" an. Dort ist (wenn ich diese Videos jetzt nicht völlig fehlinterpretiere) "Filtering" bzw. "Lane splitting" legal. Ich würde das als Radfahrer unheimlich praktisch finden, mich im Stau durch alle Ritzen durchquetschen zu dürfen, die sich mir anbieten. Das Gewusel auf der Insel ist auf jeden Fall sehr interessant anzuschauen - und es scheint auch einigermaßen zu funktionieren. Den § 5 (8) halte ich also eigentlich sogar für zu streng. Ich finde es z. B. bescheuert, auf einer leeren Rechtsabbiegespur nicht an einer Schlange in der Mitte vorbeizufahren - und mich vorne einordnen zu dürfen. Der § 5 (8) erspart einem dann auch die ein oder andere Ampelphase. Klar - man sollte natürlich vorsichtig und immer bremsbereit vorbeifahren. Am stehenden Verkehr selbst vorbeifahren ist aber immer noch etwas völlig anderes, als wenn ein anderer mit einem (schweren) Kfz an einem vorbeizieht.

    Und wie du ja selber wissen müsstest, sind es wohl eher nicht die 5-8-Überholer, die immer wieder unter den Lkw landen, oder...!?

    Alleine schon wegen der Tatsache, dass so viele Autofahrer (auch aus Unwissen) sich drüber aufregen, dürfte man die Vorschrift nicht abschaffen. :evil: Nebenbei finde ich es auch bescheuert, dass man sogar auf "Schutzstreifen" den langsam vorwärtsrollenden Verkehr nicht "überholen" darf...

    Deine Aussage illustriert vortrefflich die allgemeine kognitive Dissonanz des Menschen bei der Risikobewertung: das Risiko, was wir selber auslösen, unterschätzen wir maßlos bzw. stellen es gleich ganz in Abrede, während wir bei Risiken, die wir anderen zuschreiben, schon auf pure Einbildung bzw. minimale abstrakte Gefährdungen überaus empfindlich reagieren.

    Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Doch welches nennenswerte "Risiko" lösen wir aus, wenn wir auf der Fahrbahn (vorsichtig!) rechts an stehendem Verkehr vorbeifahren / überholen?

    Dürfen Reiter eigentlich den Radweg, den Radfahrstreifen oder einen Schutzstreifen benutzen? Weiß wer, wie das geregelt ist?

    Und wie ist das außerhalb geschlossener Ortschaften, wo ja zum Beispiel ein separater Radweg für Mofas freigegeben ist? Dürfen da auch Reiter reiten?

    1. Nein.

    2. Wenn der Weg mit [Zeichen 250][Zusatzzeichen 1022-10] oder [Zeichen 260]beschildert ist, dürfen sie. Ist das ein [Zeichen 240], dann nicht. Interessiert aber viele Reiter nicht die Bohne. Die sind genauso fahrbahnscheu wie viele Radfahrer. :evil:

    Ich bin ja mit dem MTB oft auf Feld- und Waldwegen unterwegs - Reiter überholen ist eine der für mich unangenehmsten Sachen überhaupt. Letztens ging bei der vorsichtigen Vorbeifahrt einem Mädel (das mich vorher kommen sah) auch beinahe der Gaul durch. Am Ende fälltse vom Gaul - und du kriegst auch noch die Schuld... ?(

    Autofahrer sind gegenüber Reitern auf Pferden oft höflicher als gegenüber Reitern auf Stahlrössern.

    Ein Gaul kostet ja auch mehr Geld, wenn man ihn kaputtfährt...

    Na, vielleicht damit man dem nicht absteigenden Radfahrer die Schuld geben kann, wenn er auf dem anschließenden Zebrastreifen (wo er ja eh keinen Vorrang hat) über den Haufen gefahren wird...!?

    Die Homburger Radfahrer (inkl. ADFC) wollen aber halt sowas, die sehen derartige Probleme erst dann, wenn sie über die Motorhaube geflogen sind und auf ihrem Schaden sitzenbleiben - und das völlig zurecht. Das Ministerium schrieb mir vor einer Weile mal etwas von einem "natürlichen Benutzungsbedürfnis" der Rad Fahrenden... ?( Ein zusätzliches "Problem" ist in diesem Falle auch, dass der Weg teils entgegen einer Einbahnstraße verläuft. Das blaue Gedöns bräuchte es aber trotzdem nicht; ist ja eindeutig als "Radweg" erkennbar.

    Ich klau mal ganz frech was aus dem Verkehrsportal:

    https://www.sr.de/sr/sr3/themen/…radweg_100.html

    Die eigentliche Pointe kommt erst noch: Daran könnte ich nämlich nicht ganz unschuldig sein... :whistling: Das saarländische Verkehrsministerium hatte mir vor einer Weile auch mal ein Treffen mit der Stadtverwaltung Homburg und der Straßenverkehrsbehörde des Saarpfalz-Kreises vorgeschlagen. Bislang wurde da aber leider noch nix draus.

    Was könnte der Anlass für so ein Treffen sein...!? :/ Die Stadt Homburg (aber leider auch deren Radfahrer und Radfahrervertreter...) wollen ums Verrecken nicht die Benutzungspflicht ihres aberwitzigen [Zeichen 241-30] mitten in einer [Zeichen 274.1] aufgeben...

    Eine 11-jährige kommt ihm auf diesem Radweg entgegen ...

    Aber wir brauchen doch noch viel mehr "sichere und bequeme" Radwege, weil ansonsten nicht noch viel mehr Kinder mit dem Rad in den Tod fahren...!? :/X(

    Die Definitionen von "Gefährdung" und "Behinderung" sind kein Naturgesetz.

    Natürlich nicht. Wie in der Juristerei üblich, sind sie in jedem einzelnen Falle vollkommen willkürlich auslegbar.

    Dann wäre es vielleicht angebracht, mal zu schauen, ob sich das positiv (oder negativ) in den Statistiken niederschlägt hinsichtlich der Häufigkeit, mit der das Fahrrad in Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern benutzt wird.

    Nö, man müsste eher mal nachschauen, wo auf der Fahrbahn fahrende Radfahrer am häufigsten angeupt, engüberholt, geschnitten und von der Straße abgedrängt werden. Da dürften HH, S-H und NDS ganz weit vorne liegen. Beim Bebläuungsgrad liegen die nachweislich (irgendwo im Nationalen Radverkehrsplan mal eine Statistik gesehen) sehr weit vorne.

    Fazit: Viele Radwege = hoher Anteil der Fahrradnutzung!

    Und wo viele Störche leben, ist bekanntlich auch die Geburtenrate höher...!? :evil:

    Aber: was war zuerst? Die Henne oder das Ei? In der Südwestpfalz gibt es in der Tat nur relativ wenige "Radwege" (Dank mir verschwanden in den letzten Wochen übrigens gleich mindestens 12 mit [Zeichen 240] beschilderte Gehwege). Ich wage eher die gegenteilige Behauptung: Radwege werden in vielen Fällen dort gebaut, wo bereits zu viele(!) Radfahrer "den Verkehr" aufhalten. Natürlich baut man Radwege auch da, wo traditionell viele Touristen rumfahren (wie z. B. im südlichen Pfälzerwald) - auch wenn die Verkehrsstärke von teils deutlich unter 2500 Kfz am Tag eigentlich keine rechtfertigt. Mit Glück sind die Wege aber nicht straßenbegleitend. Und natürlich ziehen diese Wege dann auch Radfahrer an - allerdings eher Freizeitradler. Weil für die sonstigen Wege trotzdem ein Auto benötigt wird. Im saarländischen Bliestal gibt es auf der Trasse der ehemaligen Bahn einen 1-A-Bahntrassenweg. Nach meinen Beobachtungen wird er überhaupt nicht von klassischen "Alltagsradlern" benutzt. Es gab sogar Bahnfreunde, die darüber gejammert haben, wie sie denn ohne Bahn ins 10 oder 15 km entfernte Homburg kommen sollten. Fahrrad - auf einer 1-A, sogar weitestgehend exklusiven "Infrastruktur"? Undenkbar! Und warum? Weil das alles in erster Linie eine Kopfsache ist - und auf Gewohnheit basiert. In Kopenhagen fahren die Leute auch nicht wie blöde Rad, weil es diese "Radwege" gibt, die fahren Rad, weil sie es kulturell so gewohnt sind. So, wie man andernorts von kleinauf dran gewöhnt wird, eben alle Wege in einem Auto zurückzulegen... Ich hab diesen "Teufelskreis" auch erst im späten Teenageralter durchbrochen. Und selbst danach gab es noch viele Notwendigkeiten, ein Auto zu besitzen. Weder das Fachabi in der Nachbarstadt (wir hatten in unserer dreiköpfigen Fahrgemeinschaft auch noch eine ohne Auto mitgenommen), noch das Studium (2- bis 4-köpfige Fahrgemeinschaft) wären ohne Auto möglich gewesen.

    Hedwig-Holzbein und Niedersachsen (als auch das Paradies der Wegelchen-Fans namens Niederlande) sind im Grunde bretteben. Die Pfalz (und der überwiegende Rest der BRD) nicht. Das immer wieder von anderen gebrachte Hauptargument, warum man hier das Rad nicht nehmen könne, sind die Höhenunterschiede. Das ist zwar blödsinnig und nur eine Ausrede, aber der Hauptgrund dafür, warum man hier insbesondere an den Steigungsstrecken überhaupt keine "Radwege" findet. Von besonders wahnsinnigen Ausnahmen mal abgesehen.

    Für Landtsraßen muss als generelles Tempolimit Tempo 60 gelten, und es muss eine breite abgesetzte Radspur auf der Fahrbahn geben, die für den Radverkehr reserviert ist.

    Schon wieder dieser Stuss. Du willst du Straßen grade außerorts künstlich verschmälern (angeblich wegen der "Sicherheit"). Wie sollen auf diese schmalen Straßen dann noch breite, abgesetzte "Radspuren" passen? :rolleyes: Ist dir klar, dass der Straßenbau grade in Mittelgebirgsregionen hauptsächlich der Topographie abhängt? Und dass es dafür eben in den meisten Fällen gar keinen Platz für gibt?

    Aber wenn man auf Landstraßen, an denen es keine Radwege gibt, Tempo 100 erlaubt, dann muss sich keiner wundern, dass dort keiner mit dem Rad langfahren will.

    Vielleicht liegt das ja auch daran, dass man diese Paranoia unbedingt am Leben erhalten muss, indem man ständig behauptet, wie lebensgefährlich dieses Tempo 100 doch sei? Die Leute wollen doch "den Verkehr" nicht aufhalten. Zumal ja selbst hier im Forum voller Nerds alles über 5 - 10 km oder Radverkehr auf dem Land zwischen zwei oder mehreren Orten generell undenkbar erscheint; siehe die Nicht-Reaktionen auf mein B-10-Thema...

    So lange das nicht umgesetzt ist, muss leider alles so weiter laufen wie bisher und die Autofahrer werden dringend gebeten, sich nicht dazu hinreißen zu lassen, das Tempolimit von 100 auf Landstraßen ständig auszureizen, insbesondere dann nicht, wenn mit Radverkehr zu rechnen ist.

    Ich sage es auch hier einmal mehr: Tempo 100 ist überhaupt kein Problem - das darfst du mir als Extrem-Viel-Landstraßenradler gerne mal glauben. Weil man als Autofahrer auf schmalen, ansteigenden und verwinkelten Straßen eh keine 100 fahren kann, selbst wenn man es wollte. Zumal auf vielen Straßen außerorts nicht selten eh schon Tempo 70 angeordnet ist. Aber dir geht es ja bekanntlich eh nur um pauschale Gängelei des Pkw-Verkehrs... :sleeping:

    Warum "zum Glück"? Das einzig zulässige Argument von Mindestüberholabständen ist m. E. Unfallvermeidung - und nicht Unfallschwereminderung. Also müssten m. E. auch Radfahrer mindestens 1,5 bis 2 m einhalten, wenn sie andere überholen. Es gibt dabei nämlich durchaus viele, auch schwere Unfälle.

    Nebenbei ein weiteres Argument gegen Benutzungspflichten abenteuerlichster Schmalwegelchen.

    Dieses ganze, auf Gewohnheits"recht" basierende asoziale Autofahrer-Verhalten gehört wirklich mal soziologisch untersucht. Kennt denn niemand einen, der in dem Bereich forscht...? Jedenfalls kann sowas in dieser radikalen Form meiner Ansicht nach nur in Städten vorkommen, in denen Jahrzehntelang die geheiligte Separation vorherrschte. Im radweglosen Pirmasens (okay, einer nicht ganz so großen Stadt) wirst du das nie erleben, dass dich irgendwer anhupt, nur, weil du auf der Fahrbahn radelst.

    Aber ja, wir brauchen da ja unbedingt wieder viel mehr davon...! <X

    Zitat

    Zeichen 237 wiederum weist lediglich einen benutzungspflichtigen Radweg aus, den es bei einer einzeln trassierten, für den Radverkehr vorgesehenen Fahrbahn ohne weitere Straßenteile erst einmal nicht gibt, und verbietet obendrein dem Radverkehr die Nutzung der eigentlich für Fahrräder vorgesehenen Fahrbahn.

    Ein eindeutig selbständiger Weg, der mit [Zeichen 237] beschildert ist, bewirkt keine "Benutzungspflicht", sondern einfach nur ein Verkehrsverbot für alle anderen. Er hat dann auch (so absurd das halt klingt, aber das ist halt eine weitere dieser unlogischen, juristischen Verrenkungen, die erst durch so einen Blödsinn wie "Radwege" enstehen...) keine "Fahrbahn". An unzähligen selbständigen Wegen (z. B. am "Bliestal-Freizeitweg") stehen doch auch [Zeichen 240] rum - und da stört es auch keinen, dass es da keine "Fahrbahn" gibt.

    Ach, du glaubst nicht, wie oft ich es hier in diesem Forum in der letzten Zeit habe hacken hören...

    Und es ist auch nicht an dir, festzulegen, wer "echter" Radfahrer ist und wer nicht.

    Doch, das tue ich.

    "Radfahrer" haben doch umgekehrt auch das Recht, Autofahrer an sich ständig und bei jeder Gelegenheit zu verdammen...?! Ich würde mir in dem Fall ja fast schon wünschen, dass ihnen von so einem "Radfahrer" (also mit dem Rad auf dem Heckträger, auf dem Weg zur 5. Tour des Jahres) die Vorfahrt genommen wird. :evil:

    Mag ja sein, dass dich was stört. Musste halt mit klarkommen.

    Das gilt auch für dich. 8o Du wirst also damit leben müssen, wie ich Radfahrer kategorisiere. Im Übrigen überlasse ich es denen sogar überwiegend selbst, sich einzuordnen. Und genau das ist definitiv nicht mein Problem. Mein Problem sind "Radfahrer" (oder welche, die sich dafür halten), die aktiv gegen meine Interessen arbeiten. Und dagegen gehe ich vor. Ich finde es auch bedauerlich, dass nicht wenige Radfahrer nicht in der Lage oder Willens sind, zu verstehen, dass "Radfahrer" per se nicht die besseren Menschen sind (wofür sie sich allerdings halten).

    Mein "Ruf" hier im Forum ist mir übrigens auch wumpe. Ich vertrete hier meine Meinung. Und das halte ich angesichts derartiger Reaktionen für bitter nötig! 8)

    weil ich dann mit dem Rennrad viele Kilometer an einer völlig freien Strecke rasen kann, ohne das mir jemand in den Weg kommt. timte möchte dort gerne mit der Familie entlang fahren.

    Genau deshalb funktioniert das halt nicht. ;) Wer mit dem Rennrad einen Schnitt über 30 fahren will, sucht sich durchgehende Vorfahrtstraßen. Da kann man auch mal 15 oder 20 km pedalieren, ohne ein einziges Mal bremsen und Vorfahrt gewähren - oder wegen 100 "Torkelradlern", Spaziergängern, Hundehaltern, Rollerfahrern, Skatern und sonstigem Fußvolk immer wieder fast auf Null runterbremsen und wieder neu anfahren zu müssen...

    Auf "Autobahnen" gibt es dafür Überholspuren. Auf dem, was sich gemeinhin "Radweg" oder "Radwanderweg" nennt, eben nicht. Und warum? Weil selbst straßenbegleitende (benutzungspflichtige) "Radwege" für "bequeme Geschwindigkeiten" von 15 km/h ausgelegt werden.

    Der Faden zu "was ist schönes passiert" ist viel kleiner, auch weil man sich an nette Dinge weniger intensiv erinnert.

    Nö. Sie kommen in einer "Gesellschaft" nach mind. 30 Jahren Neoliberalismus und Verziehung sämtlicher Individuen zu eiskalten Egoisten (man merkt das übrigens auch an den immer dicker werdenden Panzern...) deutlich seltener vor. Im Gegenteil - diese ganz seltenen positiven Momente kann ich mir grade deshalb sehr gut merken. Nur sind da halt leider kaum welche.

    Wer sich (umbedingt) als Torkelradler angesprochen fühlen möchte, bitte! Das ist aber nicht mein Problem...! :evil:

    Es sind genau diese Torkelradler, die oft genug Mitglied im ADFC sind, das Rad an 4 Wochenenden im Sommer auf den Heckträger ans Auto packen, 20 km zum Parkplatz fahren und dann sich und andere durch ihren Mangel an Erfahrung, Können und Rücksicht in Gefahr bringen. Es ist kein Zufall, dass außerorts nahezu 3/4 aller registrierten Unfälle nur Radfahrer als Beteiligte haben (allein oder gegeneinander). Als wär das nicht schon schlimm genug, fordern sie grundsätzlich an quasi jeder Straße einen "Radweg", der dann natürlich wenn lang genug gebettelt wurde gebaut wird. Und ich kann mich mit der grottigen Sch... dann überall rumärgern.

    Politiker neigen dazu diese Gruppen gegeneinander auszuspielen indem sie Forderungen nach Radinfrastruktur oder Tempolimits von Radfahrern entgegnet:"Aber wir haben doch diesen schönen xy-Radweg warum benutzt ihr nicht den".

    Ja, genau. Und bist du nicht willig...!

    Tonangebend ist einzig und allein die Allianz aus Hobby- / Freizeit- / Torkel- / Auch-Radfahrern und der Autolobby. Gemeinsam vereint, im Kampf zur Verkraftfahrstraßierung des Straßennetzes und der Verbannung von Radfahrern auf untaugliche und diskriminierende Schrottwege.

    Daher: ich freue mich doch wirklich sehr über alternative "Radrouten" - dann habe ich meine Ruhe, darf die Landstraße benutzen - und die Torkler kommen mir auch nicht in die Quere.

    Diese Diffamierungen gegenüber anderen Radfahrern finde ich ehrlich gesagt daneben.

    Wenn es denn (echte) Radfahrer wären. Wer sein Rad höchstens 10 mal im Jahr Gassi führt, ist für mich kein "Radfahrer".

    Ach, weißt du - "diffamiert" wird man als Fahrbahnradler auch mehr als genug. Einfach nur dafür, dass ich die Ansicht vertrete, Radwege seien überflüssiger und gefährlicher Mist. Von den ADFC-Torklern hat mich bislang im Rahmen meines Engagements so gut wie niemand unterstützt. Im Gegenteil...!

    Rad-Wanderwege sehe ich sehr kritisch. Was mich am meisten stört: Wozu brauchen wir Radwanderwege, wenn es doch genug Straßen gibt, auf denen Radfahrer viel besser fahren können als auf den oft viel zu schmalen, mit zahlreichen Schikanen gespickten "Radwanderwegen".

    Du gibst mir immer wieder Rätsel auf... Wer ist "wir"? Diese "Radwanderwege" sind in den meisten Fällen Routen. Mit dieser orwellschen Begriffsverwirrung sollten wir endlich mal aufhören, indem wir diesen Käse immer wieder nachplappern. Ich denke da vor allem an "mein" Thema B 10, wo man um den Radverkehr von einer Bundesstraße zu kriegen und um Geld vom Bund für den Ausbau zu bekommen von "Radwegen" spricht, aber wenn es um den Winterdienst geht die gleichen "Radwege" doch nur "Wirtschaftswege" seien.

    Diese (komplementären) Routen verlaufen also hpts. über Wege abseits des klassifizierten Straßennetzes, die ansonsten vorwiegend dem land- und forstwirtschaftlichen sowie Anliegerverkehr dienen. Ich sehe da grundsätzlich überhaupt kein Problem; im Gegenteil verstehe ich nicht, warum ich als Radfahrer ein Großteil des Wegenetzes abseits der Straßen nicht nutzen dürfen soll, weil hemmungslos mit [Zeichen 250] gesperrt wird, obwohl das meist gar nicht rechtmäßig ist. Grade mit dem Mountainbike eröffnen sich hier ganz neue Welten. Und nicht selten sogar kürzere Strecken als mit dem Pkw.

    Bei Vollsperrungen von Landstraßen finde ich diese Wege sogar ziemlich praktisch und genau dann ist es gut, dass es diese exklusiven Wege gibt, denn sie ersparen einem deutlich größere Umwege.

    Aber warum willst du jetzt gleich wieder den (pöhsen motorisierten...) Verkehr auf Landstraßen gängeln...!? Willst du einmal mehr behaupten, dass es grade auf dem Land keine Gründe für den Besitz eines Pkw gäbe? Aber wegen drei Radtouris am Tag sollen also 99 % der restlichen Verkehrsteilnehmer auf Dauer schikaniert werden? In dem Falle halte ich es sehr wohl für angemessen, dass die Torkelradler (für die die Fahrzeit ja eh nicht wichtig ist) weiter auf "ihren" Wegelchen rumtorkeln. Genau deshalb fahr ich auch viel lieber auf den Landstraßen. Da komme ich schneller und sicherer voran.

    Zumal die Torkelradler ja eben auch genau das wollen: Gemütlich - und rücksichtslos nebeneinanderfahren und quatschen. Das trauen sie sich (und auch nicht zu Unrecht) auf Landstraßen nicht; aus Ehrfurcht vor dem "echten" Verkehr. In dem Falle finde ich es prima, dass da unterschiedliche Typen von Verkehrsteilnehmern die Wahl haben, wo sie fahren. Wenn es hier und da dann mal keinen "Radweg" gibt, dann fährt man halt auf der Landstraße. Die auf dem Schild erwähnte L 478 befahren am Tag weniger als 500 Kfz. Warum man grade dann so ein Schild hinstellen und "Autostraße" draufschreiben muss, ist jedoch an Hirnrissigkeit wahrlich nicht zu überbieten...

    Man kann ja offenbar auch jahrelang gänzlich ohne Lappen Auto fahren, ehe die Polizei dann die Faxen dicke hat und das Auto einzieht:

    Bad Bergzabern (ots). Am Dienstagmorgen wurde bei einer Verkehrskontrolle am Bahnhofskreisel in Bad Bergzabern ein 80-jähriger Pkw-Fahrer angehalten. Dieser war nicht mehr in Besitz einer Fahrerlaubnis. Da er in den letzten Jahren mehrfach ohne Fahrerlaubnis unterwegs war, wurde sein Pkw mit dem Ziel der Verwertung eingezogen. Ein erneutes Strafverfahren wurde eingeleitet.

    Warum der spätestens nach dem zweiten Erwischtwerden immer noch frei rumlieffuhr?

    Mir fehlt aber schlichtweg die Zeit dazu, das selbst zu machen.

    Wo wir wieder bei systemischen Ursachen wären, denn dieses Argument kommt ständig. "Keine Zeit" für politisches Engagement haben ist ein Grundübel unserer Tage - weil diese Zeit uns hauptsächlich von der Lohnarbeit genommen wird. Wir werden gezielt beschäftigt (abgelenkt). Und dann soll man versuchen, in der "Freizeit" eine politisch schlagkräftige Vereinigung zu schaffen, sie sich grade für "Alltagsradler" einsetzt...!? Als unprofessionelle Amateure, von denen allerdings auch keiner einen Willen zeigt, z. B. mittels Mitgliedsbeiträgen Leute zu finanzieren, die sich dann auch in Teil- oder Vollzeit für die Belange der Mitglieder einsetzen?

    Wenn man das mit anderen (millionen- und milliardenschweren) Lobbys vergleicht, hat der Radverkehr schlicht keine.

    Okay, viele ADFC-Torkelradler haben diese Zeit. Sind ja meist schon seit ein paar Jahren in Rente... :evil: Leider richten sie da trotzdem genug Unheil an.

    Ich sehe da einen kleinen Widerspruch in deinen Aussagen ;)

    Ich nicht. Vergleiche das mal mit Goldeseln wie Scheidungs-, Arbeits- oder Zivilrecht im Allgemeinen. Die Rechtsprechung ist doch in diesem Bereich völlig rückständig, weil es kaum Radfahrer gibt, die gegen Radwegbenutzungspflichten oder Verkehrsverbote klagen. Wenn ich mir anschaue, wie viele Verwaltungsgerichte (z. B. das in Neustadt an der Weinstraße) urteilen, dann liegt das auch genau daran.

    Klageverein gründen.

    Toll. Weil das ja im Land der Fahrbahnparanoia und des pflegeleichten Radel-TUI (der Fahrbahnverbote für Radfahrer abfeiert) auch so unheimlich erfolgsversprechend ist. Ich seh es ja an meinem Fall B 10 - der ADFC Kaiserslautern hat es in über einem Jahr nicht fertiggekriegt, sich von der Äußerung eines seiner Mitglieder (die B 10 solle für Radfahrer gesperrt bleiben) zu distanzieren.

    Aber ja, es bräuchte wirklich eine ernsthafte Radfahrer-Vertretung. Ich sehe da aber keinen, der am Aufbau einer Alternative zum ADFC ein ernsthaftes Interesse hätte.