Beiträge von Yeti

    Bei einem temporären, auf drei Monate befristeten Tempolimit stimmt es natürlich, dass es beschildert werden müsste. Aber das wäre ohnehin Unfug, denn auch in drei Monaten müssen wir noch zusehen, von russischen Energieimporten unabhängig zu werden. Oder glaubt man in der FDP, dass in drei Monaten der Krieg in der Ukraine vorbei ist und man mit Putin wieder Geschäfte macht, als wäre nichts gewesen?

    Dass ein allgemeines Tempolimit die Gesellschaft spaltet, glaube ich auch nicht. Die Gesellschaft ist bereits gespalten in einen Teil, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und Konsequenzen zu tragen und in einen Teil, der unter Freiheit versteht, tun und lassen zu können, was man will. FDP-Wähler findet man wohl eher im zweiten Teil.

    Und bei Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts stand doch nie zur Debatte, dass auf Hauptstraßen nicht unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin Tempo 50 möglich wäre.

    Beim Betreiber werde ich mich auf jeden Fall auch beschweren, auch wenn ich da wenig keine Hoffnung auf Besserung habe.

    Das dürfte ein hoffnungsloser Kampf sein. Mich würde es auch nicht wundern, wenn die Roller mal von erbosten Autofahrern auf den Gehweg umgeparkt werden, wenn sie ordnungsgemäß am Fahrbahnrand abgestellt wurden. So lange auch Polizei und Ordnungsämter wegen des "Parkdrucks" Verständnis für regelwidriges Parken zeigen, wird sich nichts ändern.

    Weil nur beim Autoverkehr mind. 90% der gesamten Antriebsenergie in die Bewegung des Transportmittels geht und nur ein minimaler Bruchteil in die Fortbewegung des Passagiers.

    Was es nicht besser macht: 60-70% der Energie gehen beim Verbrennungsmotor direkt in Form von Wärme flöten (heiße Abgase und Wärmeabfuhr über den Kühler). Nur von den verbleibenden 30-40% werden dann 90% in die Bewegungs des Transportmittels umgesetzt.

    Derzeit laufen die Arbeiten zum Verkehrsentwicklungsplan 2035, kurz VEP durch ein Planungsbüro aus Hannover. Es geht darum, wie der zukünftige Verkehr in Stade effizient und klimaneutral abgewickelt werden kann. Schon nach den ersten Zwischenergebnissen war klar, dass der Radverkehr in Stade künftig eine deutlich größere Rolle spielen wird als bisher. Aber woher soll der benötigte Platz kommen, damit mehr Menschen ohne Angst und vom Autoverkehr getrennt fahren können, ohne dass es zu Lasten der Fußgänger geht?

    Nun sind die ersten Ergebnisse bekannt: Die Hansestadt Stade bekommt eine „Shweeb“, eine Human-Powered Monorail, also eine muskelbetriebene Schwebebahn. Dank der geringen Reibung auf der Schiene und der stromlinienförmigen Verkleidung, die auch vor Wind und Wetter schützt, erreicht die Shweeb in der Ebene spielend leicht Geschwindigkeiten bis zu 50km/h.

    „Wir wollten etwas Besonderes, anstatt einfach nur die Lösungen anderer Städte zu kopieren“ heißt es aus dem Stader Rathaus. Auch die Politik ist von der Idee begeistert und hat bereits Zustimmung signalisiert.

    Mit dem Bau einer ersten Teststrecke rund um die Altstadt vom Holzhafen bis zum Stadeum soll bereits im nächsten Jahr begonnen werden. Die „Shweeb“ wird auf Stelzen teils am Ufer des Burggrabens, aber auch unter den Brücken hindurch knapp über dem Wasser geführt werden. Am Bahnhof wird es eine Weiche zu einem Haltepunkt geben, wo man ein- und aussteigen kann. Die Testroute wurde so gewählt, dass sie auch das touristische Angebot der Stadt um eine Attraktion reicher macht. Außerdem konnten auf diese Weise zusätzliche Mittel aus der Niedersächsischen Tourismusförderung eingeworben werden.

    Wenn sich das Konzept in der Testphase bewährt, sollen weitere Strecken entlang der überlasteten Hauptstraßen umgesetzt werden, die dann auch über eine elektrische Unterstützung verfügen, damit auch Steigungen kein Problem darstellen: Vom Platz Am Sande soll eine weitere Route mit einem Haltepunkt auf der Hansebrücke, der mit einem Personenaufzug mit dem darunter liegenden Bahnsteig verbunden wird, und weiter über die Harsefelder Straße mit Abzweigen zum Athenaeum und zum Solemio bis nach Riensförde entstehen. Außerdem wird geprüft, ob man mit einer weiteren Shweeb-Linie das tägliche Chaos auf der Bremervörder Straße in den Griff bekommen kann. Künftig kann man dort über den täglichen Stau einfach hinweg-shweeben.

    (40) Human-Powered Monorail: The Shweeb - YouTube

    *edit: Jetzt mit Bild

    Mir ist schon klar, dass bei E-Fahrzeugen die Abgasproduktion vom Auspuff aufs Kohlekraftwerk verschoben wird. Weniger klar ist mir, ob das "effektiver" ist.

    Ja, ist es. Selbst bei dem heutigen Strommix wird beim Betrieb des E-Autos deutlich weniger CO2 erzeugt. Einen Anfangsnachteil hat das E-Auto wegen der CO2-Emissionen zur Herstellung des Akkus, der aber mit der Zeit durch die geringeren Emissionen im Betrieb mehr als ausgeglichen wird.

    Das Diagramm zeigt den Primärenergiebedarf für unterschiedliche Antriebsarten und wo welche Verluste auftreten. Beim Strommix müsste man die jeweiligen Anteile berücksichtigen. Erneuerbare liegen derzeit bei knapp 50%.

    Bei dem Streit ging es um die Straße, wo das Zusatzzeichen [Zusazzeichen 1000-32] in einer anderen Richtung und nicht direkt unter dem [Zeichen 220-20] hängt.

    Wenn man mit dem Fahrrad vom Rand der Fußgängerzone aus in diese Straße fährt, sieht man nur das Zeichen 220 oben an der Hausecke.

    Aus der anderen Blickrichtung an der selben Ecke dann auch mit Zusatzzeichen:

    [Zeichen 267][Zusatzzeichen 1022-10] findet man nur ganz am Anfang.

    Im Fall des obersten Beitrages wird es auch immer zu Lasten der Radfahrer ausgehen, wenn etwas passiert: Die Einen brettern mit >25km/h den freigegebenen Gehweg hinab und die anderen kommen ihnen auf einem linksseitigen, nicht dafür freigegebenen "Radweg" mit 1,30m Breite entgegen.

    Da würde ich tatsächlich eine Sperre auf den ehemaligen "Radweg" stellen und deutlich machen, dass die gesamte Fläche nur für Fußgänger da ist. Dafür müsste man sicherlich baulich auch was machen, damit man deutlich auf die Fahrbahn geführt wird. Außerdem bleibt es unklar, ob es sich um einen Angebotsradweg handelt, der sich neben einem freigegebenen Gehweg befindet, oder ob das [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] die gesamte Nebenanlage bezeichnet.

    man sieht doch, was gemeint ist?

    Aber nicht jeder sieht das. Vor einiger Zeit war in der Zeitung eine Geschichte zu lesen, dass es in einer der fehlerhaft beschilderten Einbahnstraßen eine Auseinandersetzung zwischen einem SUV-Fahrer und einem Radfahrer gegeben hat. Der Autofahrer hatte den Radfahrer bedroht und beleidigt, weil dieser seiner Meinung nach verkehrt herum durch die Einbahnstraße gefahren sei und der Radfahrer hat ihm daraufhin den Seitenspiegel eingeklappt und eine Anzeige erhalten. Wenn solche Fälle am Ende noch vor Gericht landen, zählt nur das, was tatsächlich korrekt angeordnet wurde und nicht das, was man glaubt, was damit gemeint sein könnte. Und man weiß ja, dass das Einklappen eines Seitenspiegels vor Gericht schwerer wiegt als Drohungen und Beleidigungen, die sich gegen Radfahrer richten.

    Trotzdem offenbar zu kompliziert für die Stader Verkehrsbehörde oder den Bauhof, eine Anordnung korrekt zu erstellen oder umzusetzen. Das ist das Ergebnis nach 23 Jahren Prüfung einer Maßnahme aus dem Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1999.

    Gerade habe ich Rückmeldung von der Verkehrsbehörde bekommen: Die Freigabe der Einbahnstraße wurde nicht angeordnet und die Kommunalen Betriebe haben dieses Schild nicht montiert. Allerdings wird ein solches Schild an anderer Stelle vermisst. Offenbar hat hier jemand zur Selbsthilfe gegriffen. Ich bin unverdächtig, weil ich selbstverständlich das richtige Zusatzzeichen verwendet hätte.

    Schlechte Nachricht: Mit einer offiziellen und korrekt ausgeführten Freigabe ist wohl auch in nächster Zeit nicht zu rechnen.

    Ich kann mir das nur durch absolutes Desinteresse erklären.

    1. Zusatzzeichen hängen immer unter dem Verkehrszeichen, dessen Bedeutung sie einschränken oder eingrenzen.

    2. Verkehrszeichen, die nur allgemein geltende Verkehrsregeln wiedergeben, dürfen nicht angeordnet werden.

    3. Mehrere Verkehrszeichen untereinander dürfen nur angeordnet werden, wenn sie sich auf die selbe Verkehrsart beziehen.

    Falsches Zusatzzeichen

    Das [Zeichen 220-20][Zusazzeichen 1000-32] hängt rechts neben der Toreinfahrt, die man im Hintergrund sieht. Vorher ist die Einbahnstraße auch mit [Zeichen 267][Zusatzzeichen 1022-10] freigegeben, aber auf den letzten 20m nicht mehr. Auch zwischendrin wird auf das [Zusazzeichen 1000-32] unter dem [Zeichen 220-20] verzichtet.

    In diesem Gebäude ist der Sitz der Stader Verkehrsbehörde

    Unter dem [Zeichen 220-20] fehlt das [Zusazzeichen 1000-32]

    Auch hier ohne Hinweis, dass einem Radfahrer entgegen kommen können.

    Ein Dauerthema, das unheimlich kompliziert zu sein scheint: Wie gibt man eigentlich eine Einbahnstraße für den Radverkehr in Gegenrichtung frei? Ein blick in die Anlage 2 zur StVO würde helfen und da sind sogar die richtigen Verkehrszeichen und Zusatzzeichen abgebildet. Anlage 2 StVO 2013 - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)

    So kompliziert ist es eigentlich auch gar nicht: Einmal [Zeichen 267][Zusatzzeichen 1022-10] und auf der anderen Seite [Zeichen 220-20][Zusazzeichen 1000-32].

    Trotzdem offenbar zu kompliziert für die Stader Verkehrsbehörde oder den Bauhof, eine Anordnung korrekt zu erstellen oder umzusetzen. Das ist das Ergebnis nach 23 Jahren Prüfung einer Maßnahme aus dem Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1999. Dabei hängt das richtige Zusatzzeichen bereits oben unter dem [Zeichen 239], wo es auf der Gefällestrecke absolut nichts zu suchen hat.

    Aber wer jeden Tag 10-20km zur Arbeit mit dem Auto pendeln muss, da siehts schon ganz anders aus.

    Ich glaube, dass das überbewertet wird (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wer täglich 20km einfache Strecke zur Arbeit pendelt, also 40km am Tag fährt, hat bei einem angenommenen Verbrauch von 8l/100km und 22 Arbeitstagen monatliche Mehrkosten in Höhe von 35,- EUR. Bei den meisten Leuten, die gerade über die hohen Preise jammern, ist das nur ein kleiner Bruchteil der Kosten, die das Auto im Monat verursacht. Mit einer sparsameren Fahrweise, durch die man nur 7l/100km statt 8l/100km verbraucht, könnte man davon bereits wieder knapp 20,- EUR einsparen. Und wenn man eine Fahrgemeinschaft bildet, kann man die Benzinkosten bereits halbieren.

    Wie gesagt: Da gibt es auch andere, für die auch diese 35,- EUR und sogar die verbleibenden 15,- EUR schwer zu wuppen sind, die keine Fahrgemeinschaft bilden können und denen sollte man meiner Meinung nach auch gezielt helfen (und das nicht nur beim Benzin, sondern auch beim Wohnen/Heizen und wegen der gestiegenen Lebensmittelkosten). Aber die allgemeine Hysterie ausgerechnet über den Benzinpreis halte ich für unbegründet. Erst recht, wenn man das große Leid der Ukrainer betrachtet.