Beiträge von Yeti

    Im "Leitfaden Radverkehr" der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr wird so etwas als unzulässige Kombination aufgeführt. Das klingt so weit auch ganz logisch, aber was bedeutet das für Hamburg ;)

    Zitat

    3.3.7 Unzulässige Kombinationen

    Eine Radwegebenutzungspflicht für beidseitige Radverkehrsführungen in derselben Fahrtrichtung ist bei einbahnigen Fahrbahnen nicht zulässig, da Radfahrerinnen und Radfahrer dann nur eine der beiden verpflichtenden Anordnungen verfolgen können (Bild 19). Möglich ist eine solche Ausweisung der Radverkehrsanlagen nur bei Straßen mit getrennten Richtungsfahrbahnen.

    Unzulässig sind auch Radverkehrsführungen, bei denen eine benutzungspflichtige Radverkehrsführung mit einer nicht benutzungspflichtigen Führung in derselben Fahrtrichtung kombiniert wird. Die Benutzungspflicht einer Führung nimmt dem Radverkehr die Wahlmöglichkeit zur Nutzung der nicht benutzungspflichtigen Führung. Beispiele zeigt Bild 20.

    Zum Thema Fahrradroutenbeschilderung und Treppen habe ich auch noch einen:

    Dieser Pfeil erweckt den Eindruck als solle man hinter der Laterne auf den roten Weg einbiegen

    Der endet jedoch 20m weiter vor dieser Treppe

    Immerhin ist das ein Teil des Elbe-Radweges und ich habe schon oft Radfahrer mit vollgepackten Tourenrädern gesehen, die ihr Fahrrad die Treppenstufen hochgeschleppt haben.

    Gemeint ist natürlich, dass man hinter der Hecke rechts auf den Radweg abbiegt, aber da stand gerade kein Pfosten, an den man den Pfeil hätte dranschrauben können.

    Es ist einfach in vielen Köpfen tief verankert, dass Radfahrer sich gefälligst so zu verhalten haben, dass sie den Kfz-Verkehr nicht behindern. Wenn ich mir hier anschaue, auf welche Randstreifen sich Radfahrer verkriechen, um bloß nicht auf der Fahrbahn zu fahren, dann wundert es mich auch nicht, dass viele aus Angst, zu knapp überholt zu werden, dem Kfz-Verkehr möglichst viel Platz lassen wollen.

    Dass dieses Verhalten der eigenen Sicherheit abträglich ist, muss man erst mal lernen. Und man benötigt halt auch ein dickes Fell, um sich nicht von den Aggressionen von Autofahrern beeindrucken zu lassen, die einen von "ihrer" Fahrbahn weghupen wollen.

    Hier muss man gleichzeitig auf der linken UND auf der rechten Straßenseite auf benutzungspflichtigen Radwegen fahren. Leider erfüllen nicht mal beide Wege zusammen die Mindestanforderungen der StVO.

    Immerhin ehrlich: Zu einem beschissenen Radweg gehört ein beschissenes Schild :)

    Die derzeitige Besteuerung ist ein Ablasshandel. Typabhängige Pauschalen, die sich an Laborwerten orientieren oder Steuersätze nach Hubraum, bewirken keine Verhaltensänderung, denn die Steuer ist unabhängig vom tatsächlichen Gebrauch zu zahlen. Und wenn der Deutsche erst mal für etwas bezahlt hat, dann möchte er dafür auch seine "Rechte" maximal ausnutzen.

    Eine verursachergerechte Besteuerung würde sich zusammensetzen aus einer Pauschale in Abhängigkeit der Fahrzeuggröße für die Inanspruchnahme öffentlichen Raums, eine flächendeckende Maut für die Nutzung der Infrastruktur und eine Kraftstoffsteuer, über die der CO2- und Schadstoffausstoß besteuert wird. Kurz: Wer viel fährt, wer viel Kraftstoff verbrennt und wer dies in einem viel zu großen Auto tun möchte, zahlt auch mehr.

    Damit würde man auch marktwirtschaftliche Anreize schaffen, kleinere und sparsamere Autos zu kaufen, Car-Sharing Angebote, sowie öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad mehr zu nutzen. Ohne solche Anreize wird das aber von alleine nicht passieren und die Autokonzerne werden immer größere Panzer auf den Markt bringen, weil sie damit Geld verdienen.

    Ich verstehe die ganze Diskussion um CO2-Grenzwerte nicht. CO2 entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger und zwar 2,32 kg CO2/l Benzin und 2,65 kg CO2/l Diesel. Das ist das Ergebnis einer chemischen Reaktion und nicht vom Fahrzeugtyp abhängig.

    Wollte man den CO2-Ausstoß verursachergerecht besteuern, ginge das über die Kraftstoffsteuer, denn es ist unerheblich, ob der Kraftstoff in einem SUV oder einem Kleinwagen verbrannt wird, außer dass das sparsamere Fahrzeug mit der selben Kraftstoffmenge weiter fährt.

    Der diskutierte Grenzwert von 90g CO2/km entspricht übrigens einem Durchschnittsverbrauch von
    3,9 l/100km für Benziner
    3,4 l/100km für Diesel

    Davon sind moderne Kraftfahrzeuge weit entfernt. Man vermeidet es aber, den direkten Zusammenhang zwischen CO2-Emission und Kraftstoffverbrauch herzustellen, weil die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit damit offensichtlich wäre.

    Damit will die Stadt Hamburg sicherlich unter Beweis stellen, dass sie eigentlich supidupigerne eine tolle Radinfrastruktur bauen würde, wenn denn nur genug Platz da ist ;)
    Alle, die ständig meckern, dürfen dann auf dieser Straße immer hin und her fahren und sich freuen.

    Und wenn in ein paar Jahren das Geschäft der Fahrrad-Kreuzfahrten so richtig brummt, ist man dort schon mal gut vorbereitet.