Beiträge von Yeti

    Und es zeigt ein grundsätzliches Problem: Radfahren auf dem Gehweg kostet 15,- EUR, mit Behinderung 20,- EUR, mit Gefährdung 25,- EUR, mit Unfallfolge oder Sachbeschädigung 30,- EUR.

    Parken auf dem Radweg kostet 20,- EUR, mit Behinderung 30,- EUR. Aber die Polizei sieht keine Behinderung und schon gar keine Gefährdung, wenn der Radfahrer auf den Gehweg ausweichen kann und damit selbst eine OWi begeht.

    Hier haben viele Radfahrer ein Problem damit, auf der Fahrbahn zu fahren, weil sie das nicht kennen und weil man ihnen immer eingetrichtert hat, dass das gefährlich sei. Also wird an so einer Stelle kaum jemand auf die Fahrbahn wechseln, sondern alle werden auf dem Gehweg vorbei fahren. Wie ich meine Fahrrad-"Kollegen" hier kenne, auch dann, wenn dort gerade Fußgänger gehen.

    Es nehmen also alle in Kauf, dass Radfahrer behindert werden und dass sie dabei ggf. auch Fußgänger gefährden. Dann sind aber die bösen und rücksichtslosen Radfahrer schuld, die sich ja sowieso nie an die Verkehrsregeln halten.

    Ich habe heute Morgen auch mit zwei Polizisten gesprochen. Sie hatten das Pech, gerade entgegen zu kommen, als ich dabei war, das Foto von dem silbernen BMW für die Anzeige zu machen und habe sie heran gewunken.

    Pozilei: Da können Sie doch dran vorbei fahren.

    Ich: Ja, könnte ich. Soll ich ihrer Meinung nach dann eine OWi begehen, indem ich auf den Gehweg ausweiche oder indem ich gegen die Radwegbenutzungspflicht verstoße und auf der Fahrbahn fahre?

    Pozilei: Da kommt eine Mutti mit Kinderwagen problemlos dran vorbei.

    Ich: Aber ich nicht mit dem Fahrrad.

    Pozilei findet einen Zettel hinter der Windschutzscheibe: Der hat eine Ausnahmegenehmigung

    Ich: Eine Ausnahmegenehmigung zum Parken auf Radwegen? Wo gibt es denn sowas? Warum parkt der nicht auf der Fahrbahn, wenn er eine Sondergenehmigung hat?

    Na ja, so ging es noch ein wenig weiter. Die Beamten haben erklärt, dass ich eine Anzeige bei der Stadt erstatten solle und dass sie keinen Handlungsbedarf sehen, weil ihrer Meinung nach keine Gefährdung vorliege. Ich habe mich dann noch ein bisschen ausgekotzt, dass dort überhaupt kein Grund besteht, Radfahrern zu verbieten, auf der Fahrbahn zu fahren und dass die Stadt dafür sorgen solle, dass die Radwege auch frei sind, wenn man sie benutzen muss. Und dass ich mit ihrem Kollegen Herr M., der bei der Pozilei Stade für die Verkehrssicherheit und Prävention zuständig ist, schon die selbe Diskussion hatte und dass ich nicht das Gefühl hatte, dass ihn das sonderlich interessiert hätte (dass er stattdessen lieber Reflektorbänder an Radfahrer verteilt, habe ich mir verkniffen).

    Dann sind wir alle weggefahren (auf der Fahrbahn :saint:).

    Nachvollziehbar! Würde sie nicht mit 2 Rädern auf dem "Radweg" parken sondern am Fahrbahnrand, hätte sie es 1m weiter zum Wagen.

    Ich habe mich in der Thuner Straße mal mit der Polizei angelegt. Da stand ein Abschleppwagen halb auf dem Geh-/Radweg und halb auf der Fahrbahn, Polizei daneben. So war wenigstens beides blockiert. Ich habe eigentlich nur freundlich gefragt, ob man den Abschleppwagen denn nicht komplett auf die Fahrbahn stellen könnte, weil man daran sowieso nur vorbei kommt, wenn kein Gegenverkehr kommt. Der Polizist antwortete mir, dass er das so angeordnet hätte.

    Keine weitere Fragen, euer Ehren.

    Es gibt hier seitens der Polizei keinerlei Bewusstsein für die Probleme des Radverkehrs und ich fürchte, dass meine Lieblings-StVB von der Polizei viel Unterstützung darin erhält, dass Radwege grundsätzlich sicher sind und sie daher auch immer benutzungspflichtig sein müssen.

    Wenn man davon ausgeht, dass man -wie du sagst- eine gewisse Menge an Kfz immer noch brauchen wird, hat man damit eine Infrastruktur, die von beiden genutzt werden kann.

    Ich gebe dir natürlich insofern Recht, dass die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Autobahn eine Fehlentwicklung ist. Dass solche Projekte an Autobahnen geplant und getestet werden, zeigt, dass man daran nichts ändern will.

    Reifen- und Bremsabrieb bleiben leider.

    Ich halte eine gewisse Menge an KFZ für alternativlos. Und die sollte man lieber elektrisch betreiben, sei es mit Batterie oder vielleicht mit anderen Energieträgern wie Wasserstoff.

    Wenn in einigen Jahren mal die gesamte elektrische Energie regenerativ erzeugt werden wird (in Deutschland sind wir bei 36%), dann ist auch das globale Problem durch die KFZ nicht mehr so groß.

    Es bleibt dann auch immer noch der immense Rohstoff- und Energiebedarf zur Produktion der Batterien. Würde man sich darauf einigen, die benötigten Rest-Kfz elektrisch zu betrieben, wäre es das Eine. Aber dass jeder zukünftig sein eigenes Elektroauto haben wird, ist aus meiner Sicht nicht möglich.

    Interessanter Ansatz: https://www.hessenschau.de/wirtschaft/a5-…ng-lkw-104.html

    Ist mir im Kreisverkehr auch schon mal passiert. Eine Autofahrerin hat mich beim Einfahren in den Kreisverkehr noch angeglotzt (Was ist das? Ein Radfahrer mitten auf der "Straße") und ist dann trotzdem fast in mich reingefahren. Da hätte dann im Polizeibericht vermutlich auch "übersehen" gestanden. Immerhin hatte ich einen Helm auf... :saint: Dank guter Bremsen und schneller Reaktion wurde er aber auch nicht gebraucht und an den Beinen trage ich grundsätzlich keine Helme.

    Hier hat man das auch mit den starken Verschwenkungen der Radwege auf die Kreiszufahrt zu nicht verstanden, die man auf jeden Fall *vermeiden* und nicht auf jeden Fall bauen soll.

    Ein Unfall der hätte verhindert werden können, wenn Radfahrer, wie Experten es empfehlen, im Kreisverkehr auf der Fahrbahn geführt würden und nicht außen herum:

    https://www.ruhrnachrichten.de/Nachrichten/We…le-1333547.html

    Man sieht, das der Verwaltung die Gefahr dabei bewusst ist, die Gefahrenstellen sind ja sogar rot ein gefärbt.

    Immerhin ist der Radweg kreisförmig um den Kreisverkehr geführt. Die Einfärbung wird in ERA 2010 empfohlen, allerdings ist der Abstand zur Kreisfahrbahn geringer.

    Ob der Unfall mit einem größeren Abstand des umlaufenden Radweges zur Kreisfahrbahn hätte verhindert werden können, ist allerdings zu bezweifeln. Vermutlich hat die Autofahrerin den Radfahrer auch nicht "übersehen", sondern seine Geschwindigkeit unterschätzt.

    Zitat von ERA 2010

    Die Radwege sollen im Abstand von etwa 4,00 m vom Rand der Kreisfahrbahn direkt neben den Fußgängerüberwegen über den Fahrbahnteiler geführt werden. Kleinere Abstände als 2,00 m sind aus Sicherheitsgründen ebenso zu vermeiden wie größere Abstände als 5,00 m.

    ...

    Die Radverkehrsfurten sind deutlich zu markieren (mit Fahrradpiktogrammen sowie gegebenenfalls mit einer Einfärbung).

    ...

    Eine winklige Führung mit abrupten Verschwenkungen des Radweges auf die Kreiszufahrt ist in jedem Fall zu vermeiden. Bei unzureichenden Flächenreserven ist eine Führung im Mischverkehr auf der Fahrbahn einer nicht nutzungsgerechten Radweglösung vorzuziehen.

    Bei der Umfrage am Ende kann man allerdings nur abstimmen zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor.

    *edit: das Fahrzeuggewicht sei einer der Schlüsselfaktoren, die sich auf die Emissionen auswirken. E-Autos verlagern zwar die Emissionen aus der Stadt auf das Land, wo das (Kohle-) Kraftwerk steht, aber sie sind unter dem Strich nicht energieeffizienter, im Gegenteil. E-Autos lösen daher allenfalls einen Teil der lokalen Probleme (Schadstoffbelastung in den Städten), verstärken aber das globale Problem. Und das Verkehrsproblem lösen sie schon gar nicht.

    Da stand, dass die CM Stade eine Initiative der Fahrrad-AG des SPD Ortsvereins sei. Das ist ja insoweit richtig, als dass ich mit dieser Fahrrad-AG zusammen arbeite und daraus auch die Idee entstanden ist, einfach mal auszuprobieren, ob man in Stade ausreichend Radfahrer für eine CM zusammen bekommt. Ich habe anfangs sehr betont, dass eine CM keine Veranstaltung ist und dass es auch ziemlich dumm wäre, sich als Veranstalter oder Organisator zu outen, und dass alles, was den Anschein einer Kundgebung erweckt, bitteschön zu hause bleiben soll.

    Ich fände es sehr schade, wenn sich Radfahrer von der Teilnahme abhalten lassen würden, weil sie die CM als Initiative einer politischen Partei ansehen. Würde ich lesen, dass eine Aktion, die mich eigentlich interessieren würde, z.B. auf eine Initiative der AfD zurück geht, würde ich jedenfalls nicht daran teilnehmen. Nicht dass ich die SPD mit der AfD vergleichen möchte, aber Vorbehalte gibt es da sicherlich auch (nicht nur bei Marc-Uwe Kling Fans).

    Da die Fahrrad-AG inzwischen mehr aktive Mitstreiter hat, die nicht SPD-Mitglied sind, habe ich ohnehin schon die Idee gehabt, eine parteipolitisch neutrale Fahrrad-Initiative zu gründen. Da wären dann natürlich auch SPD-Mitglieder willkommen. Der Leiter der AG ist dem auch nicht abgeneigt und spätestens wenn die Nicht-SPDler dort nicht mehr mitwirken würden, könnten sie ohnehin aufhören. Ich habe zu den Fraktionsvorsitzenden von CDU und Grünen im Stadtrat einen besseren Draht als die Fahrrad-AG zur SPD, das ist schon komisch :)