Beiträge von Yeti

    Eine weitere Diskussion gab es um diese Kreuzung, wo sich für Radfahrer, die aus dem Heidbecker Damm kommend auf dem linksseitigen Bürgersteig fahren [Zeichen 240], auf der Mittelinsel die Vorfahrt ändert. Großes Staunen bei allen Beteiligten und immerhin Übereinstimmung, dass sich da was ändern muss.

    knallrote Furtmarkierung

    Vorfahrt gegenüber dem Fahrbahnverkehr au dem Klarenstrecker Damm

    Keine Vorfahrt gegenüber Fahrbahnverkehr, der aus der Carl-Benz-Straße geradeaus fährt.

    Nach rechts geht ein unabhängig geführter Geh- und Radweg über eine Brücke über die B73, so dass es sich hier um eine Hauptverbindung für den Radverkehr aus dem Industriegebiet Stade Süd handelt. Das Unfall-Gutachten gibt es aber gleich nebenan.

    So sieht das am Ende des Kuhweidenweges aus, wenn man verkehrt herum in den Kreisverkehr fährt:

    Und so toll sieht man aus der dort einmündenden Straße Radfahrer, die nicht auf der Fahrbahn fahren.

    Aus dieser Richtung kommen auch Linienbusse

    Bei dem heutigen Gespräch mit dem Vertreter der Stadt Stade, dem Landkreis und der Polizei habe ich die Frage gestellt, ob es sicher sei, an dieser Stelle hinter dem Gebüsch verdeckt verkehrt herum in den Kreisverkehr zu fahren.

    Polizei: Nein

    Landkreis: Nein

    Stadt Stade: Ja

    Die Frage habe ich in der Runde gestellt, als es darum ging, dass der bisherige benutzungspflichtige Weg künftig mit [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] weiter auf der falschen Straßenseite benutzt werden darf.

    Ich habe daraufhin direkt in dem Gespräch angekündigt, eine Fachaufsichtsbeschwerde beim Landkreis gegen die Verkehrsbehörde der Stadt Stade einzureichen.

    Morgen früh gibt es ein Treffen zwischen der Verkehrsbehörde der Stadt Stade, Straßenverkehrsamt Landkreis Stade (Fachaufsichtsbehörde für die Stadt), Polizei Stade und mir.

    Am Samstag habe ich noch Post von der Stadt bekommen, wo man mir geschrieben hat, dass man doch nun bereits einige Maßnahmen unserer Liste vom April umgesetzt habe.

    Bemerkt habe ich Veränderungen an drei Einbahnstraßen, das Ergebnis ist traurig...

    An der Straße Wasser Ost hat man zwar das [Zusatzzeichen 1022-10] nun unter das [Zeichen 267] gehängt, aber das [Zusazzeichen 1000-32] unter dem [Zeichen 220-20] fehlt nach wie vor.

    In der Carl-Benz-Straße hat man eine Fantasie-Kombination durch eine andere Fantasie-Kombination ersetzt. Falls damit gemeint sein sollte, dass die Einbahnstraße in Gegenrichtung freigegeben ist, fehlt auch hier an der Einfahrt der Hinweis [Zusazzeichen 1000-32]. Da in der Carl-Benz-Straße mit 50km/h gefahren werden darf, wäre eine Freigabe in Gegenrichtung auch gar nicht zulässig.

    Auch den Gehweg im Kuhweidenweg hat man vom Grünbewuchs befreit. Die [Zeichen 240], die angeblich bereits vor 5 Wochen aufgehoben wurden, hängen nach wie vor.

    Wenn das die bisherigen Erfolge sind, dann Mahlzeit...

    Diese Mail habe ich auch gerade bekommen. Ich hoffe, dass die gerade eingedeckt werden mit Beschwerden.

    Aber für mich ist diese Haltung, die dahinter steckt, nichts Neues. Die "Neu"-Regelung der StVO zur Radwegebenutzungspflicht von 1997 hält man vielerorts mindestens für eine unnötige Behinderung des Autoverkehrs. Die Verantwortlichen versuchen erst gar nicht, zu verstehen, welche spezifischen Gefahren auf Radwegen lauern. "Wenn ein Radweg vorhanden ist, soll dieser auch benutzt werden" hat man mir hier von offizieller Seite aus gesagt. Dabei stören auch solche Detailfragen nicht, ob der Radweg überhaupt ein Radweg ist oder eigentlich ein Gehweg oder ob der Radweg tatsächlich benutzbar ist. Selbst Umstände, die in der VwV-StVO explizit als gefährlich benannt werden (schlecht einsehbare Kreuzungen, linksseitige Radwege), hält eine Verkehrsbehörde in der Provinz nicht davon ab, "aus Gründen der Sicherheit" blaue Schilder aufzustellen oder stehen zu lassen. Das Argument "Schulweg" wird erst recht dazu missbraucht, Radfahrer mit Schulkindern, die zu Fuß zur Schule gehen, auf gemeinsame Wege zu zwingen.

    Die örtlichen Polizeistationen, die die Verkehrsbehörden beraten sollen, wissen das in der Regel auch nicht besser (oder wollen es nicht besser wissen) und so sind sich die Verantwortlichen am Ende alle einig, dass sie im Interesse der Flüssigkeit des Verkehrs und der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer das Richtige tun. Klingt schlimm, ist es auch.

    Nein, es war in keinem der 3 Fälle so, dass der Radweg endete und auf der anderen Straßenseite fortgesetzt wurde, sondern es war jedes Mal an Kreuzungen und Einmündungen. In zwei Fällen war der Radfahrer älter als 80 Jahre (81 und 85)

    Das sind die Unfallstellen:

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59461/3461134

    https://goo.gl/maps/cqH7L16BC932

    Der Radfahrer fuhr vom Radweg auf der östlichen Straßenseite an der L130 zur Straße "Schragenberg". Ob er an der Mittelinsel gequert hat, ist nicht bekannt, aber von den Bildern her anzunehmen. Der Radfahrer verstarb einige Tage nach dem Unfall im Krankenhaus an den schweren Verletzungen.

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/harsefeld/blau…rad-d64245.html

    https://goo.gl/maps/fKxcbDBQsHF2

    Hier ist mir nicht klar, aus welchem Weg genau der Radfahrer kam. Der einseitige Radweg verläuft auf der nördlichen Straßenseite und für den aus Richtung Neukloster kommenden Motorradfahrer kam der Radfahrer von links, also von Süden. Es ist davon auszugehen, dass der Radfahrer den gegenüberliegenden Radweg erreichen wollte. Anhand der Bilder, wo man das Wartehäuschen sieht, habe ich die Position bei Google Maps geschätzt.

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/fredenbeck/bla…ben-d33340.html

    https://goo.gl/maps/J9GchViYUgL2

    Hier hat der Radfahrer die Kreisstraße gequert. Der Autofahrer kam aus Richtung Nordosten, der Radfahrer aus Westen.

    *edit: Hier noch der Rechtsabbiege-Unfall mit LKW:

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59461/2842218

    https://goo.gl/maps/6aepXnaHmcB2

    Hier gibt es stadtauswärts nur einen linksseitigen Radweg. Da die getötete Frau aus Buxtehude kam und auf dem Weg zur Arbeit war, ist zu vermuten, dass sie stadtauswärts gefahren ist, also links. Warum steht so etwas nicht in der Pressemeldung? Da auch das Fehlen eines Fahrradhelmes nicht erwähnt wird, ist wohl auch davon auszugehen, dass sie mit Helm überrollt wurde.

    Es gab im Landkreis Stade in den letzten 5 Jahren 6 tödliche Unfälle mit Radfahrern, 3 davon außerorts beim Queren der Fahrbahn. Ein Radfahrer wurde von hinten auf einer Landstraße gerammt, einer ist gestürzt und in einem Wassergraben ertrunken und eine Radfahrerin ist in Buxtehude auf dem Radweg von einem rechts abbiegenden LKW überrollt worden.

    Ich kenne einige Stellen, wo der Radweg an einer Landstraße die Straßenseite wechselt oder wo man -wie oben an dem Kreisverkehr- sinnlos und überflüssig die Straßenseite wechseln soll.

    Mehr Radwege im Landkreis Stade?

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/politik/…en-d120577.html

    Ich habe dieses "Konzept" vor zwei Wochen zugesandt bekommen und es ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Es wird lediglich analysiert, wo es bislang an Kreis- und Landstraßen keine Radwege gibt und welche Straßen davon im näheren Umkreis der Mittel- und Grundzentren mit Schulen und Einkaufsmöglichkeiten liegen. Kein Wort über den desolaten Zustand bestehender Radwege oder besondere Gefahrenstellen und sonstiger Hemmnisse für den Radverkehr.

    Im Endeffekt bin ich zum Brompton-Laden in der Gärtnerstraße gegangen, wollte mich eigentlich nur mit Lischen-Radieschen ein bisschen umschauen, dann fuhr ich die obligatorischen drei Modellräder mit den drei Lenkervarianten zur Probe, dann holt der Typ, der nur Englisch spricht, plötzlich ein Paket mit „I guess I have a bike in the configuration you desired“ aus dem Lager und plötzlich, naja, plötzlich steckte meine EC-Karte in diesem blöden Gerät fest und Zack, schon war es passiert.

    Mit dem Herren hatte ich am Samstag auch ein ausführliches Gespräch. Ergebnis: Es ist Racing-green, S-Lenker (hätte ich vorher nicht gedacht, hat mir aber eindeutig am besten gefallen), 2-Gang Kettenschaltung, Shimano Nabendynamo + Licht, Schutzbleche, easy wheels, unplattbare Reifen, Trägerblock für Tasche und 1499,- EUR weniger auf dem Konto.

    Da sie genau diese Konfiguration nicht am Lager hatten, wird es mir im Laufe der Woche zugeschickt.

    Bis dahin muss ich weiter mit dem hier fahren :)

    Und diejenigen, denen es auf dem 1,30m breiten Radweg zwischen Autotür und Laternenmast immer noch nicht sicher genug ist, können ja auf den Gehweg ausweichen. Dann müssen die Kinder, die auf dem Weg zur dortigen Grundschule sind, eben auch mal Rücksicht nehmen.

    Ich gebe zu, dass ich bezüglich von Überholabständen recht unempfindlich bin. Natürlich finde ich es auch unangenehm, wenn ein Autofahrer beim Überholen in meine "intime Zone" eindringt, aber eine Gefährdung sehe ich erst dann, wenn der Abstand so gering ist, dass der nötige Platz für die beim Radfahren erforderlichen Pendelbewegungen knapp wird. Das liegt vielleicht auch daran, dass diese Pendelbewegungen bei routinierten und auch schnelleren Radfahrern kleiner sind.

    Solange die Autofahrer klar außerhalb des Schutzstreifens bleiben und ich so fahren kann, dass ich immer klar innerhalb bleibe, ist es daher für mich OK. Das muss dann auch zusätzliche Ausgleichsbewegungen durch Böen, Windschatten oder "Bugwellen" überholender Fahrzeuge einschließen.

    Die Probleme treten vor allem innerorts auf, wie Th(oma)s schreibt, wenn das nur geht, wenn man dabei den erforderlichen Sicherheitsabstand zum Fahrbahnrand oder parkenden Fahrzeugen unterschreiten müsste und wenn die verbleibende Fahrbahnbreite neben dem Schutzstreifen ausreicht, sich knapp am Streifen vorbei zu quetschen. Das Ganze in Kombination mit zu geringem Abstand des Streifens zu parkenden Fahrzeugen hat dann mit Schutz nichts mehr zu tun, sondern befördert die Unterschreitung der nötigen Abstände in beide Richtungen.

    Ich bin vor ein paar Wochen von Braunschweig nach Uelzen auf der B4 gefahren, wo es auf einer Strecke von gut 50km keinen Radweg gibt, also auf der Fahrbahn der Bundesstraße. Die Fahrbahn ist dort allerdings so breit, dass ich selbst bei Gegenverkehr immer mit ausreichendem Abstand überholt wurde.

    Der Überholvorgang ab 0:55 zeigt, dass die Streifen noch zu schmal sind. Der weiße Ford nutzt die verfügbare Breite zwischen den Streifen nicht aus und fährt unnötig dicht neben dem rechten Schutzstreifen.

    Darüber haben alle gelacht: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/m…-a-1219437.html

    Aber das zeigt das Prinzip. Zum Überholen muss man ggf. auch in den gegenüberliegenden Schutzstreifen fahren, wenn dort kein Radfahrer entgegen kommt, so wie es auch der Traktor ab 2:55 macht. Bei Gegenverkehr, egal ob Kfz. oder Fahrrad, muss man eben warten bis wieder frei ist.

    Ist der Radweg denn wenigstens in beide Richtungen verpflichtend? 8)

    Na klar, was denkst du denn? Ist doch in Stade :) Bei erlaubten 30km/h in einer Einbahnstraße mit geringem Anliegerverkehr ist das auf der Fahrbahn zu gefährlich.

    Dann lieber im Zweirichtungsverkehr durch die Dooringzone