Beiträge von Yeti

    Der Polizeibericht hat 3 Bilder. Auf einem sieht man die Stelle, da gibt es keinen Radweg. Nur einseitig einen minimal Gehweg. Und eigentlich kann ein Autofahrer da überhaupt nicht überholen.

    Das alles hält doch renitente Autofahrer nicht davon ab, Radfahrer von ihrer "Straße" (sic.) zu vertreiben. Gerade gestern Abend hatte ich eine lautstarke Diskussion mit einem Anwohner, der mir im Vorbeifahren irgendwelche Nettigkeiten hinterhergerufen hat, weil ich diesen linksseitigen "Radweg" nicht benutzte, sondern auf der Fahrbahn fuhr (Bild ist schon älter).

    Kein Witz: Dort steht tatsächlich für beide Fahrtrichtungen [Zeichen 240]

    Würde es wohl jemand bei der Verkehrsbehörde merken, wenn man dieses Schild als Sammlerobjekt "einziehen" und durch ein aktuelles [Zeichen 260] ersetzen würde? Würde ich mir glatt in der Wohnung aufhängen. :)

    Welche Verkehrsregel erlaubte denn früher gleich nochmal das Hupen und Kampflinie-Fahren zum Abstrafen von mutmaßlichen Ordnungswidrigkeiten?

    Keine! Aber seit wann hält das die Leute davon ab, Radfahrer für vermeintlich begangene Regelverstöße abzustrafen? Insbesondere wenn es um die Nichtbenutzung von "Radwegen" geht?

    Oder täuscht die Aufnahme?

    Ja, das täuscht. Der "Radweg" ist niveaugleich mit dem "Gehweg" und liegt um eine Bordsteinhöhe über dem Fahrbahnniveau.

    Gab es denn bei dir in Stade "Fridays for Future"-Demos?

    Ja, die gibt es regelmäßig an jedem Freitagmorgen. An der Großdemo am 15.03. nahmen in Stade 1500 Schüler (und eine Fahrrad-Nervensäge) teil.

    Ich stehe in Kontakt zu einem der FFF-Aktiven, der allerdings genau in dieser Woche seine Abiturarbeiten schreibt. Wir wollen uns anschließend mal treffen. Bei der letzten CM waren bereits auch 3 Schülerinnen von FFF dabei und über den Arbeitskreis Stadtnatur gibt es auch Kontakte.

    Wir haben bereits überlegt, ob und ggf. wie wir dabei unterstützen können, die Jugendlichen mit der Politik ins Gespräch zu bringen. Allerdings wollen wir das selbstverständlich nicht über die Köpfe der Jugendlichen tun.

    In Stade findet parallel zur Europawahl auch die Wahl der Bürgermeisterin / des Bürgermeisters statt. Die amtierende Bürgermeisterin stellt sich zur Wiederwahl und setzt auf einen aus Sicht der Radfahrer vermutlich eher unfreiwillig komischen Slogan. Auch der Versuch, auf dem Bild sowohl freundlich als auch entschlossen rüberzukommen, ist nicht so wirklich geglückt, wie ich finde und so wirkt das Lächeln eher etwas erzwungen und genervt.

    Auch wenn ich ihr in dieser Aussage definitiv zustimme, werde ich vermutlich mein Kreuz doch woanders machen, aber wo? Neben dem #NieMehrCDU Kandidaten, steht noch ein Kandidat der Piratenpartei oder der Partei Die Partei zur Wahl. Letzterer sieht seine Kandidatur vermutlich selbst eher als Spaß, ist aber hier schon mal bei der CM mitgefahren. Der Pirat hat es nach eigener Aussage selbst eher nicht so mit dem Radfahren, wodurch er sich von der SPD-Kandidatin und dem CDU-Kandidaten nicht abhebt.

    Die Grünen haben hier für kommenden Dienstag eine Veranstaltung organisiert, wo die vier Kandidaten sich zu Themen äußern sollen, die insbesondere die Wähler der Grünen interessieren dürften. Von solchen Themen gibt es hier eine ganze Menge, angefangen von einer geplanten Müllverbrennungsanlage, einem Kohlekraftwerk für das Chemiewerk, dem Ausbau der A26 bis zum Fehlen eines städtischen Verkehrskonzeptes inklusive der katastrophalen Situation des Radverkehrs. Natürlich sind das nicht alles Themen, die in den Zuständigkeitsbereich der Stadtverwaltung fallen, aber natürlich interessiert mich trotzdem, welche Position die Verwaltungschefin, bzw. der künftige Chef der Verwaltung bei diesen Themen vertreten wird.

    Das kann auf dem Land dann aber seeeeeehr lange dauern. Und selbst wenn es dann mal eine Bahn gibt, fährt die noch lange nicht schnell!

    Mit der Bahn wäre ich im letzten Jahr von Braunschweig nach Uelzen (80km) ca. 1 Stunde schneller gewesen als mit dem Fahrrad und ich fand mich selbst schon ziemlich schnell. Die Bahn ist auf dieser Strecke fast schon eine ernstzunehmende Alternative zum Fahrrad. Das lag aber unter anderem auch daran, dass ich 15km Umweg über eine Umleitungsstrecke fahren musste, da die B4 auf dem letzten Stück gesperrt war (übrigens nicht nur für Radfahrer).

    Hasnains Frau und meine Frau kennen sich schon aus Schulzeiten. Mittlerweile arbeitet er für Spiegel Online in Wien und ist in Sachen Radverkehrsinfrastruktur sicherlich Besseres gewöhnt als in Freital. Die Familie hat schon lange kein Auto (noch nie?), dafür aber eine ansehnliche Fahrrad-Sammlung. Wir haben sie im Herbst 2017 mal in Wien besucht und haben uns zusammen mit dem Fahrrad die Stadt angesehen.

    Außer durch getrennte Grünphasen für rechtsabbiegenden Fahrbahnverkehr und geradeaus fahrende Radfahrer kann eine solche Kreuzung nur dadurch sicher sein, dass abbiegende PKW-Fahrer immer mit Radfahrern rechnen und vor dem Queren der Furt in jedem Fall über die Schulter anch hinten schauen.

    In Kombination von gleichzeitigen Grünphasen und der deutschen Autofahrermentalität wird solches Kreuzungsdesign eher zu mehr als zu weniger Unfällen führen.

    Konkret ging es bei der Antwort um ein Tempolimit vor einem Kindergarten und bei der Diskussion, die ich mal mit Y hatte um die Anordnung von Benutzungspflichten. Beides ist natürlich nicht von Ratsbeschlüssen abhängig.

    Dass vorgestern im Verkehrsausschuss die Beantwortung meiner Einwohnerfrage verweigert wurde, ist bei Grünen und CDU auf großes Missfallen gestoßen. Sie überlegen gerade, meine Frage noch einmal über die Ratsfraktionen zu stellen.

    Die Verwaltung möchte mit mir Spielchen treiben, aber das kann ich auch. :saint:

    Am Mittwoch werde ich mit einigen Ratsmitgliedern eine kleine Radtour unternehmen. Dann schauen wir uns mal den künftigen Schulweg zum geplanten neuen Schulzentrum außerhalb der Stadt an. Ich hoffe auf gutes Wetter und rege Teilnahme.

    Man hat mich gerade zum nächsten "Arbeitsgespräch" eingeladen. Hier meine Antwort.

    Herr X = Sachbearbeiter Verkehrsbehörde

    Herr Y = Fachbereichsleiter Bauen & Stadtentwicklung

    Herr Z = Erster Stadtrat, Teil der Verwaltungsspitze mit Bürgermeisterin und Stadtbaurat

    FSV = Ausschuss für Feuerwehr, Sicherheit und Verkehr

    Spoiler anzeigen

    Sehr geehrter Herr X,

    an dem angesetzten 2. Arbeitsgespräch Radverkehr werde ich nicht teilnehmen und möchte dies im Folgenden begründen.

    Bereits in der Einleitung zum ersten Arbeitsgespräch legte Herr Y großen Wert darauf, zwischen den eingeladenen Mitgliedern der Fahrrad-Initiative Stade (nicht ADFC) und der Verwaltung nicht über grundsätzliche Fragen zu sprechen. Ich halte es allerdings im Gegenteil für absolut notwendig, sich zunächst in grundsätzlichen Fragen einig zu sein, bevor man über Details redet. Besteht grundsätzlich Einigkeit, kann man anschließend beraten, wie und mit welcher Priorität man Detailfragen löst, aber nicht mehr ob man das überhaupt tut. Ansonsten wird sich jede weitere Diskussion im Kreis drehen und ist nicht zielführend. Diese verfahrene Situation haben wir nun bereits seit unserem ersten Treffen im September 2017.

    Ich sehe nach wie vor erhebliche Diskrepanzen zwischen rechtlichen Vorgaben und deren Anwendung und Umsetzung in Stade. Bisherige Kritik wurde seitens der Verwaltung regelmäßig als unbegründet zurückgewiesen oder angeführt, dass es keine andere Lösung gebe. Zuletzt am Beispiel verkehrsgefährdender Baustellenabsicherungen, bei der sich -wie in Stade allgemein üblich- Fußgänger und meistens auch Radfahrer am besten in Luft auflösen sollten, während der Kraftverkehr ungehindert an den Arbeitsstellen vorbei geführt wird.

    In der Wallstraße werden Radfahrer gebeten, eine Ordnungswidrigkeit zu begehen und illegal auf dem linken Gehweg zu fahren, anstatt auf der Fahrbahn. Am Salztor wird Richtung Altländer Straße seit eineinhalb Jahren Radfahren und Zufußgehen verboten (vielleicht aber auch nur für Radfahrer, die zuvor vom Fahrrad abgestiegen sind). Das, was vermutlich beabsichtigt ist, nämlich dass Radfahrer ihr Fahrrad auf dem linksseitigen Gehweg schieben, funktioniert aber ganz offensichtlich nicht. Die Zahl der Geisterradler hat sich seitdem deutlich erhöht und es ist zu beobachten, dass viele Radfahrer im weiteren Verlauf der Altländer Straße auf der falschen Seite weiterfahren. Es besteht auch überhaupt kein Grund für eine Anordnung, die dort das Fahrradfahren komplett verbietet, denn jeder Radfahrer, der nicht auf der Fahrbahn fahren mag, kann selbst entscheiden, sein Fahrrad stattdessen auf dem linksseitigen Gehweg zu schieben, zu tragen oder sich einen anderen Weg zu suchen.

    Wiederholt habe ich bemängelt, dass schwer erkennbare und gefährliche Hindernisse auf Radwegen errichtet werden (ja, ich habe heute Morgen positiv zur Kenntnis genommen, dass die vorbereiteten Umleitungsschilder rund um den Kreisel Kaisereichen nun an den Rand gelegt wurden). Ich habe Ihnen bereits im September 2017 Bilder von hölzernen Umlaufsperren gezeigt, bei denen nicht einmal annähernd die Gestaltungsrichtlinien der StVO beachtet werden. Diese illegalen Hindernisse bestehen bis heute und erfüllen teilweise nicht einmal einen nachvollziehbaren Zweck. Auf unsere im April 2018 eingereichte Maßnahmenliste haben wir außer einer Empfangsbestätigung bis heute keine Reaktion erhalten.

    Herr Y sagte mir einmal, dass es eines Ratsbeschlusses bedürfe, bevor man geltendes Verkehrsrecht in Stade auch für den Radverkehr anwendet. Ich sehe unsere Positionen hier so weit auseinander liegen, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie auf dieser Grundlage eine zielführende Diskussion möglich sein soll. Auf der vergangenen Sitzung des FSV hat Herr Z ganz im Gegenteil betont, dass verkehrsrechtliche Anordnungen alleinig Sache der Verwaltung sind. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben sei die Verwaltung nicht an Ratsbeschlüsse gebunden sondern ausschließlich an geltende Verordnungen und Vorschriften. Warum sollte dies anders sein, wenn es um den Radverkehr geht?

    Grundsätzliche Fragen, die aus meiner Sicht geklärt werden müssen, bevor man sich bei weiteren Gesprächen mit konkreten Detailfragen befasst:

    - Was sind grundsätzliche Ziele der Stader Verkehrsplanung und welche Rolle spielt dabei der Radverkehr?

    - Was fällt alleinig in die Zuständigkeit der Verwaltung und wofür sind politische Beschlüsse nötig?

    - Auf welchen rechtlichen Grundlagen beruhen Entscheidungen der Verwaltung?

    - Nach welchen Grundsätzen übt die Verwaltung dabei ihren Ermessensspielraum aus?

    - Welche Rolle spielen dabei technische Regelwerke und Empfehlungen (RASt06, ERA2010, ...)?

    - Welche Konsequenzen werden aus dem Unfallgeschehen mit Radfahrerbeteiligung gezogen?

    Am vergangenen Mittwoch wurde mir von Herrn Z die Antwort auf eine zuvor schriftlich eingereichte Einwohnerfrage mit der Begründung verweigert, dass ich Teilnehmer der von der Verwaltung einberufenen Arbeitsgespräche sei. Wenn die Verwaltungsspitze der Meinung ist, dass ich mit der Teilnahme an den Gesprächen mein Recht verwirkt habe, eine Einwohnerfrage stellen zu dürfen, muss ich die Konsequenz ziehen, mich von diesen Arbeitsgesprächen zurück zu ziehen. Es wäre schön, wenn Sie uns nicht weiter als Gegner betrachten, sondern unsere Mitarbeit als hilfreiche Unterstützung bei der Wahrnehmung Ihrer Aufgaben ansehen könnten.

    Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

    Yeti

    Doch, für mich schon - ich käme auch im Winter wieder sicher von A nach B. Die Sperrung ist sowieso vollkommen überflüssig, weil der unsichere, verängstigte Otto-Normal-Radler sich so etwas niemals antun würde.

    Deshalb schrieb ich ja auch "es würde nicht viel ändern". Ich habe ja an der B4 auch keinen anderen Radfahrer angetroffen und zwar nicht, weil sie gesperrt war, sondern weil der durchschnittliche Radfahrer dort gar nicht fahren will.

    Insofern bin ich ganz bei dir, dass eine solche Sperrung komplett überflüssig ist. Genauso wie auch die Benutzungspflicht von Radwegen, die ohnehin >95% der Radfahrer benutzen würden, komplett überflüssig ist. Warum will man es trotzdem den <5% der Radfahrer verbieten, auf der Fahrbahn zu fahren, wenn die Voraussetzungen für die BP nicht gegeben sind? 100% aller [Zeichen 241-30] könnte man entfernen und ängstliche Radfahrer dürften sich immer noch auf ihrem "Radweg" wohlfühlen.

    Die Flüssigkeit des Verkehrs ist mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erhalten.

    Zum Einen steht dort "Flüssigkeit des Verkehrs" und nicht "Flüssigkeit des Kraftverkehrs" und leider hören die Verkehrsbehörden an dieser Stelle üblicher Weise auf zu lesen, denn der entscheidende Satz kommt danach:

    Zitat

    Dabei geht die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer der Flüssigkeit des Verkehrs vor.

    An diesem Punkt bin ich halt einfach völlig desillusioniert, weil das auch in Radverkehrsforen oder allgemeinen Verkehrsrechtsforen niemand so wirklich für einen nennenswerten Skandal hält.

    Ich kann mir vorstellen, dass das Problem zu wenige Menschen persönlich betrifft. In den Städten gibt es zunehmend Alltagsradler, die ihre täglichen Wege mit dem Fahrrad erledigen, aber ich glaube, dass auf dem Land vor allem größere (Alltags-) Strecken bislang kaum mit dem Fahrrad bestritten werden. Die Freizeitradler hingegen stört eine gesperrte Bundesstraße nicht, weil die sich sowieso lieber einen schönen Weg durch's Grüne suchen.

    Von daher glaube ich auch, dass die Aufhebung der Sperrung der Bundesstraße für Radfahrer daran nicht viel ändern würde. Wenn ich erzähle, dass ich im letzten Jahr 80km entlang der B4 ohne Radweg gefahren bin, werde ich oft fassungslos angeschaut. Die Alternativroute zur B4 hätte am Elbeseitenkanal entlang geführt. 60km auf Schotterwegen mit dem Rennrad? Eher nicht.

    Ohne Navi würde man eine Alternativroute, die weder über die B4 oder am Kanal entlang führt, niemals finden. Und wer weiß, über welche Holperstrecken man dann geschickt würde.

    Wegweisung für Radfahrer entlang von Fernstraßen? Oftmals nicht vorhanden, nicht erkennbar oder die Wegweiser wurden vom Wind oder von Scherzkeksen verdreht und zeigen in eine ganz andere Richtung. An der B73 von Cuxhaven Richtung Stade schickte mich ein Wegweiser kurz vor Cadenberge von der Bundesstraße weg. Ich habe den Fehler begangen, dem Wegweiser zu folgen und stand kurz danach irgendwo im Dunkeln am Rande der Wingst vor einer komplett gesperrten Straße, die tatsächlich physikalisch und nicht nur wegen eines [Zeichen 250] unpassierbar war.

    Ich will damit das Problem nicht herunterspielen, sondern höchstens eine Erklärung liefern, warum es so wenige interessiert. Unsere Gesellschaft hat große Fortschritte gemacht, z.B. bei der Inklusion behinderter Menschen. Es ist gut und richtig, dass Aufwand getrieben wird, z.B. Wege für Seh- oder Gehbehinderte nutzbar zu machen, auch wenn das nur einen kleinen Bruchteil der Bevölkerung betrifft. Wenn es um Radverkehr geht, ist das Argument, nichts zu tun, aber regelmäßig, dass es sich nicht lohnen würde, weil es ja nur wenige betrifft. Das ist für mich der eigentliche Skandal, dass man als Radfahrer regelmäßig wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt wird.